Richard Divine + Random/Musik Diskussion

Re: Richard Divine 2010

Ich habe von dem Typen noch nie was wirklich Gutes gehört und frage mich, warum wird er so gehypt?
 
Re: Richard Divine 2010

ich finds nicht schlecht- mit der richtigen pa kann sowas auch live spaß machen...

aber ist schon klar, daß hier jeder als liveact "so eine scheiße" in grund und boden spielen würde. typisches forumgelaber.
 
Re: Richard Divine 2010

Ich hab es auch wegen der Diskussion gepostet. Er ist recht aktiv und basteln auch Filmmusik und sowas.
Übrigens finde ich, dass Filmusik sehr dringend eine Revolution braucht. Mich nervt TOTAL, wenn in SciFi Filmen trotzdem nur Geigen und Orchester erkläingen. Nein, ich bin nicht gegen Orchester. aber das gehört nicht zusammen. Es sollten viel mehr und viel speziellere wirklich elektronische Sachen passieren in Filmen, wo das passt. Stattdessen hört man selbst bei StarTrek oder selbst beim neuen Dr.Who sonen Streicherzeug. Für mich eine Abwertung und weniger authentische Wirkung. Viele Autowerber haben hier und da auf verrückte Elektronik gesetzt, es geht also wenn man das will.

Aber vielleicht ne dumme Stelle darüber zu sprechen. Ich meine damit nicht direkt Herrn Divine mit. Abrupte Mathebeats nutzen sich sicherlich auch ab. Können aber gut kommen, wenn man in einem Konzert einen davon spielt oder vielleicht 2. Die Ausführung ist auch diskutierbar. Der macht jedenfalls viel Soundesign und sowas.
Sowas ist schon auch sehr spaßig. Hab den mal bei ner Warp-Party gesehen, da hat das Spaß gemacht. Aber es gab auch melodischere Leute wie Plaid und so. Haswell und Divine ist nix für jederzeit ;-)
 
Re: Richard Divine 2010

DamDuram schrieb:
was für eine scheiße. langweilende zahnarztmusik, die um jeden preis kool sein will und schon deswegen durchfällt. nach zwei solchen stücken ist die luft doch raus.
Ich trau mich mal ein Zitat abzuwandeln: "Musik wird oft als doof empfunden, dieweil sie mit Geschmack verbunden".

Ich muss allerdings gestehen, dass mir nach einem Messetag voller akustischem Terror genau diese Musik den Rest geben würde um mich ins Irrenhaus zu bringen. Ich glaube ich bin in den zehn Jahren in denen ich jedes Jahr nach Frankfurt musste, ein einziges Mal abends noch in eine Konzert gegangen, und das war Mstislaw Rostropowitsch Bach Solosuiten (da hab ich aber die Karten schon ein halbes Jahr vorher gekauft). Alles andere würde ich nicht schaffen.

Florian
 
Re: Richard Divine 2010

Ich wäre da härter im Nehmen. Wenn mir was gefällt, würde ich das auch sehen wollen. Notfalls dann nur im sitzen
 
Re: Richard Divine 2010

Ich hab es auch wegen der Diskussion gepostet. Er ist recht aktiv und basteln auch Filmmusik und sowas.
Übrigens finde ich, dass Filmusik sehr dringend eine Revolution braucht. Mich nervt TOTAL, wenn in SciFi Filmen trotzdem nur Geigen und Orchester erkläingen. Nein, ich bin nicht gegen Orchester. aber das gehört nicht zusammen. Es sollten viel mehr und viel speziellere wirklich elektronische Sachen passieren in Filmen, wo das passt. Stattdessen hört man selbst bei StarTrek oder selbst beim neuen Dr.Who sonen Streicherzeug. Für mich eine Abwertung und weniger authentische Wirkung. Viele Autowerber haben hier und da auf verrückte Elektronik gesetzt, es geht also wenn man das will.

offtopic:
Hier im "Salon des Amateurs" gabs mal einen vortrag über filmmusik zu italienischen Krimis der 60iger jahre.
Leider ist mir der Genre-name entfallen! Da hättest du deine revolution gehabt!! Sehr spannendes forschungsgebiet.

p
 
Re: Richard Divine 2010

Es ist doch keine Revolution, wenn ein paar Exoten das mal gemacht haben. Ja, in frühen Filmen ist das tatsächlich so. Aber man macht es heute nicht mehr. Das finde ich schade. Hollywood kann sich das vermutlich nicht leisten, die müssen irgendwelche Klischees auspacken. Auch Herr Zimmer benutzt seine Modulars ja offenbar kaum. Aber mir geht's dabei natürlich nicht um analog oder so, nur um elektronisch und erkennbar elektronisch und abgedreht. Damit geht doch viel mehr als mit dem Orchester für Genres die das brauchen. Könnte mich auch andere Genres vorstellen, aber Orchester gelten ja auch als "die nimmt man, wenn man Geld hat. Nur billige Produktionen sind elektronisch."

Das find ich extrem schade und ansich nicht gut für die Filme. Und ich möchte nochmal sagen, dass es mir nicht um die Vertreibung akustischer Musik geht. Aber diese schrummschrumm - krabumm - Orchestersachen während ein Raumschiff gejagt wird? Das ist 00 Authenz™. Das Gefühl für sowas erwarte ich von guten Regisseuren schon. Und mich nervt das inzwischen. Aber ich komm gern mal rüber in den Salon. Um das mal aufzunehmen.
 
Re: Richard Divine 2010 + Filmusik Diskussion (weiter unten)

Radikalere Dinge sind oft ein bisschen schwerer. Und da hast du schneller "Feinde". So wie hier. Meist aus dem gemäßigten Teil oder da, wo man gewohnt ist sich sehr nach Trends zu orientieren. Clubkram zB.
Vielleicht ist das eine Motivation denen, die etwas voll durchziehen sowas wie "Elite" oder "übercoolnes" zu unterstellen. Zumindest könnte das EIN Gedanke sein. Der andere ist der, dass halt jemand meint, dies sei halt einfach nur Krach oder Random und so weiter. Und ein bisschen Wahrheit ist ja immer…
Ich fand ihn immer etwas grober und damit irgendwie wie ein Holzhammer unter den Feinmechanikuhren, die sowas machen.

Könnte sein, dass die einen so oder das Gegenteil oder was dazwischen denken?
(Aber das ist nicht die Antwort, kann ich nicht vorweg nehmen, da ich sowas ja lustig finde und sonst sicher auch nicht gepostet hätte). Ich finde sowas allenfalls mehr Party als die vielen Minimalhouse-Versammlungen. Aber das ist halt nur meine Ansicht.
 
Re: Richard Divine 2010

DamDuram schrieb:
@anwander: ahso, als wäre es eine kunst oder geistesleistung geschmack zu haben. das ist very automatic und naturgegeben, selbst bei trancern.
und doof hab die musik nicht geziehen, sondern langweillig.
Wie auch immer Du es zeihest. Es ist DEIN Geschmack, und lass bitte den anderen Leuten IHREN Geschmack. Ich persönlich finde für mich für manche Musik auch eher verächtliche Eigenschaftsworte, aber das muss ich nicht laut in die Welt herausposaunen und damit andere Leute verletzen, denen diese Musik gefällt. Das ist eine Frage sozialverträglichen Benehmens - früher hat man das als "Stil" oder "Klasse" bezeichnet die jemand hat, oder nicht.
 
Re: Richard Divine 2010

DamDuram schrieb:
@bahnen: zu reg dich mal wieder ab,j unge. bekommt man hier erst das recht zu kritisieren wenn mans selber besser machen kann. das stammt wohl noch aus schulzeiten, wo man einem beigebracht hat , wenn schon ,dann unbedingt konstruktiv zu kritisieren.
keine sorge, bin total unaufgeregt. und ja, etwas differenzierteres als langweilig, scheiße und zahnarztmucke könnte man als kritik schon erwarten... macht aber nichts. jeder so, wie er kann.

dem supernerd wäre divine der alte presetbastler auch überhaupt nicht kredibel genug - da muß es schon mindestens alva noto sein.
 
Re: Richard Divine 2010 + Filmusik Diskussion (weiter unten)

Ich habe den Richard Divine bereits einmal live gesehen und fands ziemlich gut. Gerade auch wegen der
Verschmelzung von Visuals und Musik.
 
Re: Richard Divine 2010 + Filmusik Diskussion (weiter unten)

Lipswitch und aect:dsect vom herrn devine fand ich damals schon gut, mittlerweile hat sich die art musik aber vielleicht ein wenig selbst überlebt. Schwer zu sagen, bei leuten wie die z.b. alva noto, pan sonic, SND oder Autechre hatte ich immer eher das gefühl musik zu hören als bei devine, da kommt schon immer wieder ein "random" gefühl auf.

letzten endes scheint er von seiner musik ganz gut leben zu können, veröffentlichte ja auch auf durchaus guten labels und spielt offenbar permanent live, kann nicht jeder von sich behaupten.
 
Re: Richard Divine 2010 + Filmusik Diskussion (weiter unten)

Angesichts der vielen Projekte würde ich sagen, dass er viel macht weil die Summe der Dinge ihn ggf. nicht nur ernährt sondern auch einfach Spaß machen könnte!?

Deine Analyse wird übrigens vom Warp-Chef auch weitgehend geteilt. Mathebuchmusik hat ein Verfallsdatum. Und inzwischen gibt es ja jede Menge Clones div. Warp-Musiken. Das lässt den Stil und die Machart und Darbietung unterschiedlich bewerten.
Aber die Prestigenummer mit "verkauft viel" oder "macht viel" ist heute nicht immer das, wie es scheint. Ich sage das vor einem bestimmten Hintergrund. Vielleicht passt dazu auch der Einwand im Mungo Modular Thread ein wenig.

Das Random-Ding sehe ich auch so und genau. Die Intelligenz ist schwer zu formen oder zu schälen. Nicht?
Ich hab es auch ein bisschen vorgelegt, weil es einfach mal interessant ist zu hören, was ihr über die Entwicklung dieser Musikrichtung denkt und über div. Vertreter. Und da es hier von Progrock bis Superaktuell über Hobby und "nichtsowichtig wie Profi das ist" alle Ansichten gibt, freu ich mich über viele Eindrücke.

Für mich ist das Genre Glitch und IDM heute etwa auf dem Stand, den EBM auch mal hatte so um 1996 herum. Und ich bin der Ansicht, dass dies jeder Musikrichtung wenn sie sich denn so festlegt passieren wird. Egal wie neu sie war damals und auch wenn man sie mag (ich bin ja da unverdächtig, hoffe ich mal).

Mit Toleranz oder so hat das übrigens nichts zu tun. Ich glaube in meinem Musikgeschmack hat politisch korrekte Aussage und Toleranz gegenüber XY gar nichts zu suchen. Man hört doch nur und genau das, was man wirklich gut findet. JETZT und hier. Auch wenn das ne Seitendiskussion ist, gibt es da andere Ansichten?
 
Re: Richard Divine 2010 + Filmusik Diskussion (weiter unten)

Noch einen Gedanken zu Random: Da es immer mehr Tools gibt, die auf diese Schiene aufspringt und es leicht macht, sind Glitch und Britzeleffekte heute ja quasi was, was sprichwörtlich von der Sample-CD genommen werden kann. Das stellt Stilmittel und Co in ein anderes Licht. Ebenso ist natürlich ein Vorführen von Technik dann immer mit einer einfach genialen Musik und Intelligenz in der Musik zu vergleichen. Wie seht ihr das? Auch bitte gern bei anderen Künstlern. Hab den Herrn Divine genau deshalb gewählt, weil mich dieser Aspekt interessiert.

Ich finde auch Peters Ansätze zur Musik spannend als generelles Thema. Das war so stark, dass manche hier einen Hype gerochen haben. So stark ist die Idee insgesamt! Und sie war und ist ein Arm einer musikalischen Grundidee. Die musste Peter ständig erklären und untermauern, aber fasziniert hat sie trotzdem viele und sein Musikthread wurde deutlich mehr beachtet, auch weil es wohl so "ohne" nicht ist. Aber auch wo der Unterschied liegt: Ist das eine Durchlaufsequenz, oder ist sie "intelligent"? Achja: Bitte keine Diskussion über "wie doof ist das Wort intelligenz, progressive oder sonstwas in der Musik".

Freu mich sehr auf Input. Und zwar weiträumig, und am besten auf der elektronischen Ebene. Genau wir hier haben ja auch schonmal zu entscheiden, ob das jetzt Können oder eine gute Idee war oder einfach nur "ein Kaoss Pad" oder "hier technische Innovation einsetzen". Natürlich ist mit Live oder mit div. Tools ein Glitchbreak keine Kunst mehr. Das kann man in einem MAgazin in 3 Bildern und einer Seite Text erklären. Aber das kann man bei anderen Stilen ja auch, es wird nur gern der Stil zu mehr erhoben. Aber manchmal sind Stilmittel zu einer Zeit auch einfach wirklich intelligent und wirklich neu. Und auch irgendwann ist Elektro a la Kraftwerk oder auch Algo-Random-Musik irgendwann nicht mehr neu und dann gehts los.

Eure Gedanken, besonders zu obigen und im Mittelsteil stehenden Dingen? Randomness vs Intelligenz? und so weiter..?°
 
Re: Richard Divine 2010 + Filmusik Diskussion (weiter unten)

ein glitchbreak ist nicht gleich ein glitchbreak. das meinte ich vorhin, um autechre wieder zu bemühen, die schaffen es trotz glitch, idm, wasweissichwas sauce trotzdem sehr eigen und musikalisch rüberzukommen. Bei Devine fehlt mir das bei den meiste seiner werke die ich kenn.

Ob bei IDM noch was geht, keine Ahnung. Ich find ganz interessant was bei dubstep und umgebung gerade abgeht, viel tracks sind grad eine mischung aus IDM, Bass, techno und vieles mehr, spannend. ist halt die fage ob sich das wieder in etliche subgenres aufsplittet, vermutlich leider schon.
 
Re: Richard Divine 2010 + Filmusik Diskussion (weiter unten)

Naja, die Aufspaltung wäre per se noch nicht schlimm. Dumm ist nur, wenn dann viele versuchen dieser Vorgabe oder Pressform zu folgen. Das ist meine Ansicht nach im Clubbereich extremst. Und das hat mit Promo und Machen-weil-man-gut-ankommen-will zu tun und weniger mit Musik.

Eigentlich ist es mehr meine Frage, wie viel es Technik und Möglichkeit ist und wie viel Musikalität oder von mir aus noch Inspiration von anderen Musikern, aber Inspiration von Genres (Ich mach jetzt Glicht,IDM,Dubsteb..) ist ja eigentlich nur im oben angegebenen Bereich zu suchen und vielleicht in dem, dass man von etwas oder einer Idee begeistert ist.

So Leute wie Oval und Alva Noto haben ja auch eine Randomness, wobei ich mich bei Namen nicht gut auskenne, daher verzeihe man mir, wenn ich da und bei Genres vielleicht zu eng bin. Kann man das in Worte fassen, was da der Unterschied ist? Und ich mein das keineswegs beschränkt auf Glitch und Co, wo es offensichtlich ist. Sondern einfach auf Musik allgemein. Die Leute singen grader und der Beat ist exakt. Aber das ist sicher auch so, weil es geht und weil die Werkzeuge es zulassen. Eher wäre ein anderer Weg heute anders als "grade Beats" haben. Und natürlich rechne ich die mögliche "es ist cool, gegen etwas zu sein, deshalb mach ich Anti-Quantize" gleich mit ein.

Wie sieht das da aus? Ist das Mode? Ist das Stilmittel (Genre oder Stilrichtung ist egal, gibts ja überall).
Wo ist ein Standardriff oder eine Machart einer Melodie mehr ein Genreübliches Ding oder Random und wann ist es musikalisch? Wenn es neu ist? Spielt Originalität da eine Rolle? Es gibt natürlich auch viele, die sowas mal gemacht haben und nie bekannt wurden,…

OK, ich lass das erstmal wirken bevor ich noch mehr rumlaber ;-)
Mich interessiert ja erstmal euer Input, unabhängig von Stil, Divine und Autrechre und so.
 
Re: Richard Divine 2010 + Filmusik Diskussion (weiter unten)

muss das bestimmt 2mal lesen :)

kleiner einschub: Ich glaube, dass sich für jedes genre kriterien finden lassen, die einem eine einschätzung geben können, ob etwas gut ist oder halt nicht und ZWAR UNABHÄNGIG VOM GESCHMACK! Es gibt guten und schlechten glitch, wie es guten oder schlechten folk gibt.
Wenn mir das musikalische (an der musik) am herzen liegt, kann ich das erkennen, auch wenn ich den stil nicht mag.

p
 
Re: Richard Divine 2010 + Filmusik Diskussion (weiter unten)

Also so richtig cool wär das nur, wenn auf den Schlepptops Linux laufen würde. Das wäre dann auch ohne Zweifel total intelligent. :rofl:
 
Re: Richard Divine 2010 + Filmusik Diskussion (weiter unten)

mit glitch und co kenn ich mich nicht aus. hab aber mal paar sachen gehört und hab sie für kopflastig empfunden.
ich habs eher mit dem bauch. klar,ein paar perlen gibzs sicherlich.also so individuelle..

wird eigentlich getanzt bei so glitchpartys oder steht ma da posend in der gegend und unterhält sich über den nächsten studiengang in sachen medien ,kommunikation usw in barcelona ?


gruss, sören wischnewski

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Re: Richard Divine 2010 + Filmusik Diskussion (weiter unten)

Verstehe deine Ansage so: Die sind alle Techniker (du nutzt leider einen akustischen Ansatz, wo dann die Spieltechnik noch DAZU kommt. Das wäre in der Elektronik vielleicht der Umgang mit Sequencer, Keyboard, Sensoren und so weiter und Wissen über Harmonie, Rhythmik und Co vs. Random, Algos und mechanische Systeme, die irgendwas cool können.

Die Intelligenz eines solchen Musikstücks, wo liegt die?

Achja: Mir gings um die Diskussion, ich halte meine Meinung meist zurück und nehme Teile daraus und mische sie gern mit Opposition, da mich bestimmte Aspekte interessieren und du hast sehr gut zwischen den Worten gelesen. Das find ich gut. Allerdings schweifst du auch etwas ab. Mir gings halt auch nicht um Autechregutfinden oder Warpleute oder nicht. Und Diviine hab ich ja (wie erwähnt) auch mal erlebt und dabei Spaß gehabt. Aber später kommt noch Tanzbarkeit als Subfunktion von "haben die Spaß"? Das interessiert mich grade hier jetzt noch nicht. Wollte erstmal diese Randomness/Algo/Lauflicht Sache gegen Musikalität stellen und zwar nur im elektronischen Bereich.

Ich geb zu, dass ich einige Leute dieser Ecken cool finde, wenn das bereits meine Credibility zerstört - Mir ist das rel. egal, wie cool oder in das grade ist, grade weil es so ist wie ich geschildert habe. Genres und soziales Verhalten um die Musik herum ist aber auch der Teil, den ich nicht so recht interessant finde, es lässt sich hier nur nicht vermeiden, weil einige das gern machen und vielleicht kommt ja was raus.

Kommt das so etwa rüber?

Ein Beispiel: Eine Melodie, die gekonnt mit handgespieltem LFO bis in den Audiobereich gespielt wird, kann sehr interessante Rhythmiken erzeugen und natürlich könnte man hier sagen: Ist es gewollt und lange geplant ist es geil,Kunst und cool und wenn es einfach so gespielt ist ist es Modemüll oder sowas. Aber genau das ist es: Wann ist sowas was? Was unterscheidet das? Vielleicht hat noch jemand bessere Erklärungen oder so.

Den sozialen Teil, die Genres ansich und die Gruppennamen oder Musikernamen dienen nur der Erklärung dabei oder der sozialen Einordnung. Sie ändern sich auch. Bei Dubstep ist da wohl noch "was drin" und bei Glitch oder IDM scheint es quasi weitgehend eine Stilmittelwahl festzulegen. Nehmen wir Clicks and Cuts und so noch dazu. Ich kenn mich nur nicht ewig gut aus mit diesen Dingen und Namen, ich bin eher aus der Ecke "wie mache ich das" und als Schreiber musste ich auch schon Ideen haben, wie man das beschreibt oder abgrenzt.

Ich hab deinen Worten jetzt nur entnommen, dass du reine (Spiel)Techniker unmusikalisch findest und meine Aufhänger aufgefriffen hast (danke übrigens), aber noch nicht durch was genau? Das ist sehr schwer, ich kann das auch nicht sagen. Aber dies ist ein Versuch und gerne mit Musik oder Videos belegbar oder abcheckbar. Am Ende kommt hier ja eh kein demokratischer Glattartikel raus, welche Musik ok ist oder was noch musikalisch. Aber man gleicht sich etwas ab. Ich pers. halte alles schnell für Musik und habe sehr einfache aber sehr sehr undemokratische Prinzipien, wie ich das raussuche. Nichtmal Stumpfheit oder Technikverliebtheit könnte mich abhalten, etwas gut zu finden. Wann ist etwas ein Synthdemo oder wann ist es Musik? Wann es cool ist können wir auch absprechen. Denke, dass da eine andere Runde aber ein anderes "Ergebnis" bringt, da man sich (ich jedenfalls) von manchen echt guten Sprüchen einschüchtern lassen könnte. Dann ist halt man vielleicht wieder beim Begründungsfaktor Faust oder bei irgendwelchen so tollen Sachen von früher oder nur akustische Musik als Referenz. Als Hilfe taugt das, aber nicht als endgültige Referenz. Nicht hier! Dazu nervt das zu sehr, wie das sonst gehandhabt wird. Aber ja: Ich finde Holzhämmer und Nanopartikelpsychologen gleichermaßen interessant, wenn es gut gemacht ist oder Mischungen daraus, aber das wolltest du nicht hören ,wie ich mich aus irgendeiner Credibility Endlosabfrage rauswinde? Ich weiss noch nicht, was denn nun musikalisch ist und wo absolut klar nicht mehr!?

Spieltechnik oder Programmiert ist ja wohl keine Grundlage mehr, hoffe ich. Sonst wäre ich natürlich dagegen ;-)


Ok, Luft holen. Hab zu viele Gedanken, aber mir ist wichtig dies zu differenzieren und bestimmte Aspekte zu adelnt und andere als Nebenschauplatz zu deklarieren, da sie imo eher von der Hauptfrage (meiner zumindest) ablenken. Hab natürlich nix gegen entsprechende Nebenzweige. Aber Tanzbarkeit / Spaß wäre für mich kein Kriterium. Schon weil mir diese Partysache nicht so innewohnt. Sehr wohl aber keineswegs ein Feind des Clubs bin. Aber der Schlüssel zur gestellten Frage ist glaubich nicht in der Tanzbarkeit oder der Hochwertigkeit oder geistigem Überbau zu suchen. Wie Random sind einige Musikwerke von großen Elektronikern? Und Random steht hier für alles, was technisch generiert ist oder heute leichter ist so zu machen. Oder zählt, wer zuerst da war? Dann stellt man fest, dass Stockhausen das schon in den 50ern mit Band gemacht hat. Kann auch alles sein. Wo ist die Grenze und wo nicht?

Sorry für Länge, aber sonst kommt die Sache ggf. falsch rüber.
Und Dam: Gute Nachfrage, find ich schongut. Aber ist das so vollständig? Glaub' noch nicht. Falls ich einiges nicht beantwortet hab: Das wollt ich gar nicht, ich wollte zunächt viele Dinge triggern, um alle Synapsen anzutippen und zu fragen: Welche ist denn nun wirklich wichtig? Und wenn du magst, nenn ich gern die Autechreplatten oder Warpsachen, die ich gut finde, egal wie uncool das sein mag. Ich mag zB auch Elektro (alte Definition) und so, aber heute kann das Jeder machen. Aber ich mags trotzdem generell. Es gibt aber gute und schlechte Sachen in Elektro. Oder Synthpop, genauso. Also manches geht nicht, aber da ich das Genre lieb hab, werde ich vielleicht ein oder zwei Leute besser finden als ich "dürfte", find ich aber ok. Man hat so Phasen. Falls das irgendwie hilft, die Frage zu beantworten.
 
Re: Richard Divine 2010 + Filmusik Diskussion (weiter unten)

Dieses nur rumgeknacker mag ich auch nicht - ist mir echt zu wenig.
R. Devine versteh ich ehrlich gesagt auch garnicht. Kann es sein, dass er nur in den USA so gehypt wird, da die sonst nichts dergleiches haben....?

Zum Vergleich von sushiluv möchte ich noch Oval, Aphex Twin und Squarepusher hinzufügen. Genauso wie bei Autechre etc. lösen sich die atonalen und arythmischen Elemente dann doch in der Gesamtheit der Stücke auf, sodass es dann ein positiv musikalischer Gesamteindruck entsteht und eine (für jeden sicherlich andere) Emotionalität erhalten bleibt, für die man als Zuschauer dankbar sein darf.

Ok, das war mein Kluggescheissere - ich fahr jetzt wieder meine 909 hoch und spiele mit meinem neuen SEM herum.

PS: @Florian: Die Bach Solosuiten sind für mich die maximal beruhigenste Musik, die ich kenne. Einzigartig und sicherlich sehr geeignet nach einem Messetag. Ich höre sie mir hier gerne nach der Arbeit in der Musikhochschule an. Kann ich jedem nach einem stressigen Arbeitstag wärmstens empfehlen. :)
 
Re: Richard Divine 2010 + Filmusik Diskussion (weiter unten)

Zum Clip:
Für mich ist diese Musik, bis ca. Minute 6:40 zu kompakt. Da kommt bei mir einfach nichts rüber, irgendwie seelenlos. Ist aber nicht neagativ gemeint, sondern ich meine damit, es ist für mich weder schön noch nett, oder schlecht. Ich empfinde da einfach gar nichts beim anhören. liegt aber wohl daran, dass für mich etwas auch noch nachvollziehbar sein muss und in mir zumindest noch ein Gefühl auslösen muss um damit etwas anfangen zu können. Das ist für mich so die Richtung "Möglichst viele Ereignisse pro Zeiteinheit." weil es möglich und machbar ist, aber mehr eben nicht. Kann natürlich auch an meiner fehlenden musikalischen Bildung liegen das ich das so sehe und mein Horizont da eben zu beschränkt ausfällt. Momentan ist das aber eben meine Sicht auf das was ich in dem Clip da höre, anderes kenne ich von demjenigen auch nicht und habe folglich nur eine Meinung zu dem verlinkten Ausschnitt.
 
Re: Richard Divine 2010 + Filmusik Diskussion (weiter unten)

Ik weess nich....

zu wenig... zu kompakt... können ja wieder in einem anderen musikalischen kontext ein qualitätsmerkmal sein.

und
"Möglichst viele Ereignisse pro Zeiteinheit."
könnte man ja als kommetar zur Informationsgesellschaft "lesen"!?

Ich denke man kann auch nicht "Äpfel " mit "Birnen" vergleichen; wird aber getan. Im allgemeinen kann man doch sagen, das der mensch sich da "musikalisch" wohlfühlt, wo er beziehungen erkennt; aber wahrscheinlich eher wiedererkennt.

Und diese "Beziehungen" können sehr vielfälltig sein, ja... sie sind sich selber gegenüber (als material) völlig wertneutral ( 8) ),
daher kann meiner meinung nach alles zu einem -musikalischen ereignis- gemacht werden.

Ob Fuge oder Glichbreak ist völlig egal und daher dem "Geschmack" zugeordnet (bei mir!)

Das (musikalische) material muss man garnicht zum thema machen (lenkt nur ab), weil es für sich gesehen sinnlos oder sinnfrei ist.
Vergleich von musik mit sprachsystemen: Das wäre so wie wenn wir jetzt über das wort "brotkrumen" diskutieren wollte.
Erst eingebettet in einem satz macht er/ entfalltet er sinn.

Zum thema mode kann ich noch "Die sprach der Mode" von Roland Brath empfehlen.

peter
 
Re: Richard Divine 2010 + Filmusik Diskussion (weiter unten)

peter uertz schrieb:
Ik weess nich....

zu wenig... zu kompakt... können ja wieder in einem anderen musikalischen kontext ein qualitätsmerkmal sein.

und
"Möglichst viele Ereignisse pro Zeiteinheit."
kön..
daher kann meiner meinung nach alles zu einem -musikalischen ereignis- gemacht werden.

Ob Fuge oder Glichbreak ist völlig egal und daher dem "Geschmack" zugeordnet (bei mir!)

Das (musikalische) ma..


Es gibt Aufnahmen, die nicht viel mehr als Field Recordings sind, die als "Musik" verkauft werden.
Es gibt Random Zeug, was seine Intelligenz im Patch hat, aber wir sind sicher auch als Menschen über den "atheletischen" Teil hinweg - besonders hier im Forum und können das trennen?
Aber es muss ja eine Abgrenzung geben. Ist es gar das gezielte heraussuchen und zusammensetzen bereits? Ist Clicks n Cuts nicht ein gutes Beispiel? Auch die dazugehörige Philosophie ist ja nett und passt du dieser "Microindustriellen" Nanowelt. Das darf in der Musik gern wiedergefunden werden.
 


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