Roland MC-707 Groovebox (Firmware: V1.82)

Vier Fragen von mir, begeisterter 505-Nutzer und auf die 909 und die 707-Schieler:

1. Die MC-909 hat ja eine komfortable Piano-Roll-Ansicht, die mir bei meiner 505 wirklich fehlt und mit der man wie in einer DAW editieren kann. Mich würde interessieren, ob dieses Feature von Euch in der 707 vermisst wird. Sind trotzdem "komplexe Kompositionen" möglich, ohne dass es unübersichtlich wird? Wie läuft das nachträgliche Editieren? Kann ich mehrere Noten (zum Beispiel eines Akkords) gleichzeitig editieren (Notenlänge, Velocity)?

2. Die Drums der 505 haben ordentlich Druck und klingen in meinen Ohren rough, und das sehr angenehm. Ich habe gehört die Drums der MC-909 klingen schlechter, mehr nach plastik. Wie klingen denn die Drums der 707?

3. Hat die 707 eine Chord Memory-Funktion?

4. Die MC-707 ist ja nun 2 Jahre auf dem Markt. Wie würden die Nutzer unter Euch, die das Gerät schon länger haben ihre Erfahrung mit dem Gerät beschreiben?
Soweit ich weiß, hat die 909 keinen Echtzeitsequencer, die 707 schon. Das ist mein Killerargument!
Chord Memory gibt es; für die Drums nehme ich die TR8S, da sie deutlich mehr drückt.
 
MC 707 nimm ich auch nicht für Drums.. mittlerweile dient sie für Übergänge und Submixes :cool:

mit der MC 101 mach ich wesentlich mehr soundtechnisch
 
4. Die MC-707 ist ja nun 2 Jahre auf dem Markt. Wie würden die Nutzer unter Euch, die das Gerät schon länger haben ihre Erfahrung mit dem Gerät beschreiben?
Es gibt sie seit 2019, also schon länger als 2 Jahre.

Ich hab sie mir erst 2020 gekauft und Ende letzten Jahres verkauft, um mir Aktuell wieder eine zuzulegen, weil sie für meine Liveeinsätze doch deutliche Vorteile gegenüber dem Fantom-06 hat.
Ich setze sie vor allem als Soundmodul ein, da ist sie unschlagbar, denn durch die Einstellung, pro Clip einen anderen Sound ablegen zu können, hat man 8x16 Sounds auf Abruf, und ich nutze die 8 Spuren als Kategorien bzw für externe Geräte als Mixer.

Dem Sequenzer fehlt ein richtiger Songmodus, es gibt Scenes und Scene Chain, aber letzteres ist umständlich. Mit einem Launchpad Pro MKIII im Usermodus kann man da direkt auf die Clips zugreifen, wenn man sich die Pads mit Program Changes belegt.
Man hat zwar 2 MIDI Outs, aber da die MIDI Kanäle global statt im Projekt gespeichert werden, ist ein Einsatz als Sequenzer für externe Geräte erschwert, außer man arbeitet dort mit Geräten wie dem Blofeld, der in den Multis die MIDI Kanäle beliebig einstellen kann.

Die Soundauswahl ist riesig deckt alle möglichen Stile ab, und es gibt jede Menge Soundsets bei Roland in deren Store, Cloud genannt.
Was einem sonst noch fehlt kann man über Samples nachrüsten und auch ordentlich verwursten, mehr noch als bei den alten Roland MCs mit der Engine des JV-1080.

Sounds ändern ist auch recht gut gelöst, zumal alle Änderungen im Projekt gespeichert werden, da die MC-707 keinen eingebauten Benutzerspeicher hat. Leider kann man aktuell keine Tones exportieren.
Die SD karte ist auch leider nicht so eingebunden wie es sein könnte. Ich hab hier einen Deluge, bei dem kann man Audio von der Karte streamen, das ist aktuell bei der MC-707 undenkbar.

Für Drums hab ich notfalls noch den Deluge, aber eigentlich hab ich bei der MC bisher nichts vermißt, jedenfalls nicht für meine Musikstile. Für komplette Songs muß dann der Deluge im Arrangermode als Clipumschalter über Program Changes herhalten, das hab ich aber noch nicht praktiziert.

Hier mal eins der Sachen, die ich damit für den Jamuary 2021 fabriziert hatte (das war iirc noch bevor das Update mit dem Scene Chain kam, daher Umschaltung per Hand):


https://youtu.be/T0cirQX1cf8

Es gibt im gleichen Channel noch zwei weitere Tracks von mir, ebenfalls mit der MC-707 gemacht, stilistisch aber völlig unterschiedlich.


@Hirudo Löschen kann man leider keine der Presets und Favoriten gibts ebenfalls keine, leider, das ist einer der großen Nachteile. Man kann sich aber behelfen, indem man seine Lieblingssounds pro Clip in einem Projekt ablegt und dieses dann als Vorlage nimmt, so mach ich das jedenfalls.
 
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@Hirudo Löschen kann man leider keine der Presets und Favoriten gibts ebenfalls keine, leider, das ist einer der großen Nachteile. Man kann sich aber behelfen, indem man seine Lieblingssounds pro Clip in einem Projekt ablegt und dieses dann als Vorlage nimmt, so mach ich das jedenfalls.
Ja, den workaround hab ich auch gefunden... ich frag mich halt immer, wie die Hersteller solche essenziellen Sachen übersehen bzw. ignorieren können... da gibt es 1000 Funktionen für jede Kleinigkeit, aber sowas fehlt dann? Ich rechne auch nicht mehr mit einem weiteren Update seitens Roland, das letzte ist ja nun schon einige Zeit her.
Gefühlt gibt es keine passende Groovebox für mich, jede hat irgendwelche Merkwürdigkeiten oder fehlende Basics... teste grade den Elektron Syntakt, hat viele Eigenschaften die mir gefallen, aber auch einige Nachteile. Ich bin offen für Vorschläge :)
 
ich frag mich halt immer, wie die Hersteller solche essenziellen Sachen übersehen bzw. ignorieren können...
Bei Roland wird viel alter Code offenbar recyclet. Automatische Erkennung der Pedalpolarität funktioniert bei anderen Herstellern seit den 90ern, Roland kanns immer noch nicht. Beim Fantom war das mit den Favos auch Anfangs nicht drin und wurde zum Glück schnell nachgereicht. Ich finds eher dämlich, überhaupt noch nicht-löschbare Presets anzubieten, und beim Speichermanagement sind die Hersteller, außer Kurzweil und Korg USA, selbst noch hinter DOS zurück, denn es gibt keine leeren Speicherplätze, sondern die müssen immer mit Init-Daten gefüllt sein (dabei könnte man einfach das erste Namensbyte auf 0 setzen, sodaß der Platz in der Übersicht nicht erscheint, sondern nur beim Speicherdialog). Bei Kurzweil kann man ein ROM-Objekt einfach mit einem eigenen Sound überschreiben, es ist dann zwar immer noch da, aber die ID des Sounds zeigt auf einen Userspeicherplatz.
 
Allerdings hab ich keine Informationen über die Presetverwaltung gefunden, oder genauer, ob man die drölfzillionen Presetsounds löschen/ausblenden kann, um das ganze etwas übersichtlicher zu gestalten oder nur seine Favoriten anzuzeigen, und ob man seine eigenen Soundpresets speichern kann (außerhalb des Projekts). Hoffe mir kann jemand weiter helfen :)
Es wurde schon Einiges dazu geschrieben. Klar, auch im früheren Thread-Verlauf. :P
Das Einzige, was es gibt: Man kann Werk-Presets nach Kategorien oder nach Bänken sortiert anzeigen lassen und so schneller gezielt Werk-Sounds auswählen. Löschen kann man da nix.
Eigene Kreationen kann man nur im aktuellen Projekt speichern, dieses dann dauerhaft abspeichern, und später Sounds daraus in ein aktuelles Projekt reinladen.
Ob Werk-Favoriten oder eigene Kreationen: Um Überblick zu behalten, würden sich, denke ich, externe Listen oder Tabellen empfehlen, z.B. in Excel oder so was Ähnliches, wo man eben festhält, wo man welche Sounds findet.
Evtl. kann man Software von Roland dafür verwenden – die habe ich nicht ausprobiert. Excel etc. wäre aber universeller, falls die Software von Roland evtl. nicht mehr funktioniert, man die MC-707 aber weiterhin als Hardware verwenden möchte. :P

Hat die 707 eine Chord Memory-Funktion?
Man kann bis zu 4 Noten einem Pad zuordnen, drückt man 2 Pads, kann man bis zu 8 Noten triggern, drückt man 3 Pads, kann man bis zu 12 Noten triggern usw. ;-) Der Sequencer kann das aufzeichnen, wo er dann jede Note einzeln aufnimmt, die dann jeweils nacheditiert werden kann.
 
Dem Sequenzer fehlt ein richtiger Songmodus, es gibt Scenes und Scene Chain, aber letzteres ist umständlich.
Prinzipiell finde ich die Scenes und den Zugriff darauf ziemlich brauchbar, und die Tatsache, dass man die Szenen nacheinander abspielen kann, würde mich vom Ding her glücklich machen, bzw. mir als "Song Modus" durchgehen. Leider kriege ich es irgendwie nicht hin (wahrscheinlich weil es nicht geht) einer Szene zu sagen: Spiel bitte nur 6 Takte bevor du weiter gehst zur nächsten Szene. Oder: Gehe zur nächsten Szene, wenn der letzte Clip abgespielt ist. Statt dessen wird jede Szene immer so viele Takte lang gespielt, wie im Projekt festgelegt. Wenn man also einen Song mit einem festen 4 oder 8 Takte Baukasten hat, wie bei EDM üblich, passt das. Für dynamischere Sachen, wo man vielleicht mal eine Szene für ein Break mit nur einem Takt nutzen will, oder eine Bridge zum Refrain mit nur 6 statt 8 Takten, ist das total undbrauchbar. Ich mache das tatsächlich so, dass ich das komplette 8 x 16 Clip-Raster mit Clips der nötigen Länge fülle, und alle Clips so einstelle, dass sie nicht loopen, sondern zum nächsten Clip darunter springen. Wenn an einer Stelle nichts ertönen soll, muss halt ein leerer Clip mit der nötigen Länge angelegt werden. Das ist natürlich extremer Fummelkram und ein Fall für Masochisten.
 
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Ich weiß ja nicht... 1000€ um derlei workarounds nutzen zu müssen, für solch simple Dinge, die eigentlich Standard sein sollten. Leider wüsste ich jetzt spontan keine wirkliche Alternative zur 707.
 
Leider wüsste ich jetzt spontan keine wirkliche Alternative zur 707.
  • MPC Live II oder One (zwar kein Roland-Synthesizer dadrin, aber eben andere Klangerzeugungen und Effekte)
  • NI Maschine+ (kein Roland-Synthesizer, sondern andere Klangerzeugungen und Effekte, ansonsten kein detailliertes Sound-Editing innerhalb der Hardware, soviel ich weiß)
  • AKAI Force gäbe es da z.B. noch ...
  • Yamaha MODX6 ?
  • Korg Krome EX 61 ? (aktuell recht günstig, 869 €)
:agent:
 
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  • Yamaha MODX6 ?
  • Korg Krome EX 61 ? (aktuell recht günstig, 869 €)
Wenn man auf umständliche Bedienung und Gruseltastaturen steht, kann man das machen, sonst eher nicht.

Die MPCs und die Force haben Ladezeiten beim Soundwechsel, das macht keinen Spaß.

Da ist schon eher der Deluge eine Alternative, oder, dann aber mit Tastatur, der Fantom-06, kostet aber mehr und ist größer. Der kann dafür die Synthmodelle laden, aber der Sequenzer hat zwar 16 Spuren, aber nur 8 Pattern/Clips pro Spur und es geht auch nur 1 Sound pro Track und nicht pro Clip, dafür gibts einen Songmodus und die Scenes heißen dort Groups, Projects sind dort dann Scenes und im Speicher statt auf der SD Karte, also deutlich schneller aufgerufen und man kann die Scenen verketten und das per Fußschalter abrufen, das kann die 707 nicht.
 
Der Deluge ist nice, hatte ich auch überlegt, aber ohne Display und mit den paar Reglern ist mir die Bedienung zu umständlich. Ich denke ich werd die 707 einfach mal testen, vielleicht stellen sich die paar Nachteile als nicht so schlimm heraus und die Vorteile überwiegen, wer weiß!
 
Hier steht die MC-707 nun auch seit ein paar Tagen und ich arbeite mich ein. Was ich noch nicht herausfinden konnte: Für die C1-C4 Drehregler gibt es ja eigentlich sinnvollerweise die Möglichkeit durch Drücken und Drehen schneller durch den Wertebereich zu fahren, z.B. von 1023 bis 0. Das scheint aber nicht überall zu funktionieren. Im Instrument Edit Menü klappt das bei mir z.B. bei Hüllkurvenwerten auf nem Drum Track nicht und ich drehe mir nen Wolf wenn ich den vollen Wertebereich durchfahren muss. Hab ich da was übersehen oder geht das in den Tiefen der Menüs wirklich nicht.?
 
Jaa :) Das ist ja das tolle. Du hast ne Groovebox mit allem und ein top Soundmodul. Möchte beides nicht missen. Bei mir sind es aktuell drei Szenarien:

1. 707 als GFG zum Ideen ausprobieren
2. 707 als Groovebox daheim mit der ich noch meine anderen Synths steuern kann.
3. 707 als Soundmodul von Cubase.

Da ich nur mit Hardware arbeite, ist sie für 3. sowohl Synth, als auch Rompler und Sampler. Mein PC ist nur für die Summenaufnahme und das MIDI-Sequencing da.
Das klingt ja fast genau nach meiner Arbeitsweise ;-)

DAW-less würd ich das mal nennen. Eine DAW ist ja im Prinzip nichts anderes als die Zusammenfgührung unterschiedlicher Aufgaben der Musikproduktion in eine einheitliche Software. Du gehst quasi den hybriden Weg. Damals brauchte man auch für jede Funktion wiederum ein eigenes Gerät (Aufnahme, Effekte, Sequencing). Mir gefällt das Arbeiten mit DAWs auch nicht wirklich. Zu viel Geklicke. Man verliert schnell den Überblick.

Sobald meine Nebenkostennachzahlungen durch sind, wirds hoffentlich bald mit der MC-707 hier klappen.
Das Ding, dass jedoch immer nur eine EFX-Instanz zur Verfügung steht, widerspricht jedoch etwas dem Konzept einer 8-Spur Groovebox. Min 3 EFX-Einheiten wie beim XV-5080 wären hier zielführender.

Hauptsächlich brauch ich das Teil als MIDI-Sequencer und endlich vom PC im Sequencing loszukommen.
Nur ist die Frage, die bestimmt schon mal gestellt wurde, kann die MC-707 auch MIDI-CC-Befehle recorden und sie auch wieder abspielen? Am besten in der Live Performance.
 
Das klingt ja fast genau nach meiner Arbeitsweise ;-)

DAW-less würd ich das mal nennen. Eine DAW ist ja im Prinzip nichts anderes als die Zusammenfgührung unterschiedlicher Aufgaben der Musikproduktion in eine einheitliche Software. Du gehst quasi den hybriden Weg. Damals brauchte man auch für jede Funktion wiederum ein eigenes Gerät (Aufnahme, Effekte, Sequencing). Mir gefällt das Arbeiten mit DAWs auch nicht wirklich. Zu viel Geklicke. Man verliert schnell den Überblick.

Sobald meine Nebenkostennachzahlungen durch sind, wirds hoffentlich bald mit der MC-707 hier klappen.
Das Ding, dass jedoch immer nur eine EFX-Instanz zur Verfügung steht, widerspricht jedoch etwas dem Konzept einer 8-Spur Groovebox. Min 3 EFX-Einheiten wie beim XV-5080 wären hier zielführender.

Hauptsächlich brauch ich das Teil als MIDI-Sequencer und endlich vom PC im Sequencing loszukommen.
Nur ist die Frage, die bestimmt schon mal gestellt wurde, kann die MC-707 auch MIDI-CC-Befehle recorden und sie auch wieder abspielen? Am besten in der Live Performance.

Ich hätte meine nahezu neue MC707 gerade abzugeben.
 
Das Ding, dass jedoch immer nur eine EFX-Instanz zur Verfügung steht, widerspricht jedoch etwas dem Konzept einer 8-Spur Groovebox. Min 3 EFX-Einheiten wie beim XV-5080 wären hier zielführender.
Es gibt eine Reverb-Instanz, ansonsten sind weitere Effekte möglich. Zweiter Send-Effekt, ein Insert-Effekt pro Track, Master-Effekte, Kompressoren für Drums, EQ's an vielen Stellen. Ansonsten noch externe Anschlüsse und USB.
 
Das klingt ja fast genau nach meiner Arbeitsweise ;-)

DAW-less würd ich das mal nennen. Eine DAW ist ja im Prinzip nichts anderes als die Zusammenfgührung unterschiedlicher Aufgaben der Musikproduktion in eine einheitliche Software. Du gehst quasi den hybriden Weg. Damals brauchte man auch für jede Funktion wiederum ein eigenes Gerät (Aufnahme, Effekte, Sequencing). Mir gefällt das Arbeiten mit DAWs auch nicht wirklich. Zu viel Geklicke. Man verliert schnell den Überblick.

Sobald meine Nebenkostennachzahlungen durch sind, wirds hoffentlich bald mit der MC-707 hier klappen.
Das Ding, dass jedoch immer nur eine EFX-Instanz zur Verfügung steht, widerspricht jedoch etwas dem Konzept einer 8-Spur Groovebox. Min 3 EFX-Einheiten wie beim XV-5080 wären hier zielführender.

Hauptsächlich brauch ich das Teil als MIDI-Sequencer und endlich vom PC im Sequencing loszukommen.
Nur ist die Frage, die bestimmt schon mal gestellt wurde, kann die MC-707 auch MIDI-CC-Befehle recorden und sie auch wieder abspielen? Am besten in der Live Performance.

Szenario 1 hat sich mittlerweile erledigt, da bei der Frauenhauses nun ein Polyend Tracker seine Dienste tut, und die 707 fest eingebunden ist. Du kannst pro Sound einen Effekt machen, hast aber noch die Mastereffekte. Damit kommst du schon sehr weit, natürlich nur im Vergleich zum 90er "Hobbytechnostudio" und nicht gegen Cubase o. ä. Da du ja auch gerne den klassischen Trance magst, dürfte dir die 707 sicherlich gefallen.
 


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