ROLAND SVC 350 - Defekt - Seltsames Verhalten bei Vocoder/Direct

KingCAZAL

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Wer hat Zeit und Lust und das notwendige Fachwissen mir bei der Reparatur eines SVC 350 zu helfen. Ich bin jetzt leider an einem Punkt gekommen, wo ich mich im Kreis drehe.

Zum Problem: Am Anfang war das Gerät quasi tot. Alle +/-15V fehlten an den OPs. Hier war der TA7179 durch (hatte ich bereits schon mal an einer 808, was auch hier im Forum zu finden ist). 7179 ersetzt und dann hatte ich zumindest die Spannungen wieder. Dann war am Messpunkt TP37 kein vernünftiges Signal zu messen. Nur ein verzerrter Sinus. Da muss aber ein Dreieckssignal anliegen. Den Fehler habe ich auch gefunden. Ein defekter OP war hier die Ursache. Aber jetzt ist der Status der folgende:

--> Mic angeschlossen und Regler Vocoder/Mic auf 100% Mic gedreht. Das Mic Signal kommt brav durch und ist auch nicht verzerrt. Dreht man den Regler auf 100% Vocoder sollte ja das "vocodierte" Sprachsignal durchkommen. Man hört aber nur einen komischen modulierten Sound ohne die Sprache. Stecke ich dann einen Klinkenstecker in VOCODER DIRECT geht das Carrier Signal sauber durch, aber das Mic Signal geht nur durch wenn man lauter spricht und ist extrem verzerrt. Irgendwas passiert scheinbar mit dem Mic Signal.

Die BA662 sind auszuschließen. Diese habe ich alle aus einem funktionierendem SVC getauscht und auch die aus dem defekten SVC in den funktionierenden SVC zum Test getauscht. Einwandfrei. Carrier habe ich sowohl am INSTRUMENT als auch am GUITAR Eingang probiert. Das Carrier Signal ist aber wie gesagt einwandfrei.

Ich habe den funktionierenden leider nur noch 1 Woche und muss den dann wieder abgeben. Werde heute mal die Testpunkte alle durchgehen und die Soll/Ist-Werte vergleichen.

Wer kennt sich mit dem SVC gut aus? :huepf:


LG
KingCAZAL
 
Es gibt einen (Teil-)Erfolg!

Das Mikrofon geht wieder sauber durch wenn man den Klinkenstecker in die VOCODER/DIRECT Buchse steckt. Dieses war ja verzerrt gewesen. Q15 war hier der Überltäter.
Habe mir jetzt ein paar TL082 OP Amps bestellt und werde einen Großteil man ersetzen. Da sind ja einige mit korrodierten Beinchen. Ist ja nicht auszuschließen, dass einer von den Burschen morsch ist.

Das eigentliche Hauptproblem bleibt leider bestehen. Das vocodierte Signal hallt ziemlich nach und ist kaum zu gebrauchen.




Ich berichte weiter. Vielleicht, kann ja eines Tages hier jemand meine Memoiren gebrauchen.


LG
KingCAZAL
 
Nur zur Info, TL08x sind für industrielle Anwendungen konzipiert, die TL07x Reihe für Audio Anwendungen. Und ja, den Unterschied hört man.
 
Die TL08x sind Standard, die TL07x sind rauscharme Varianten und die TL06x brauchen weniger Energie. Ansonsten sind die kompatibel zueinander.
 
Zitieren wollte ich, nicht Daumen hoch :selfhammer:
Ich hatte irgendwo mal einen Artikel gefunden der behauptet hat, 07x und 08x stammen aus dem jeweils selben Batch und die mit dem besseren Rauschabstand werden dann 07 gelabelt. Ob das wirklich so ist wage ich aber zu bezweifeln, weil dazu ja jedes einzelne Teil nach der Produktion gemessen werden müsste.
 
Nur zur Info, TL08x sind für industrielle Anwendungen konzipiert, die TL07x Reihe für Audio Anwendungen. Und ja, den Unterschied hört man.
Die TL07x sind LowNoise, die TL08x nicht. Es wird ein Batch (das dürfte dann 10.000er weise sein) gemessen, und dann entsprechend gelabelt.
Der TL064 hat bei geringerem Stromverbrauch eine schlechtere Slewrate (theoretisch schlechteres Höhenansprechen, aber das in Frequenzbereich zwischen Fledermaus und Engelsgesang)

@KingCAZAL : besorg Dir ein Oszilloskop. Das ist die einzig senkrechte Methode, um der Sache auf die Spur zu kommen.
 
Es wird ein Batch (das dürfte dann 10.000er weise sein) gemessen, und dann entsprechend gelabelt.
Also dann doch ...
Hast Du Erfahrung damit den TL08x generell durch den TL07x zu ersetzen?
Ich habe das gemerkt, als ich bei meinem Midiverb II die verbauten TL084 gegen TL074 getauscht habe. Hat das Grundrauschen merklich reduziert.
Edit: Ich muss mich korrigieren. Im Midiverb II waren es ursprünglich LF347. DIe 084 waren im Alesis Micro Limiter. Da hat es aber auch was gebracht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Info stammt aus dem Databook von TI aus dem Jahr 1992, die 70ger Reihe hat einen optimierten Nulldurchgang in der Endstufe, das ist beim TL08x nicht so. Ich habe Anfang der 90ger ein Alesis 1622 Mischpult gekauft, der Klang war unerträglich, mit viel Aufwand die ca 25 Stck. TL084 gegen TL074, incl. Sockel, getauscht, danach klang der Mixer wie ausgewechselt, totale Transparenz da wo vorher keine vorhanden war.
 
Die Diskussion ist in der Tat sehr interessant. Würde mich aber auch sehr freuen wenn wir diesen Thread "sauber" halten :cool:

Es geht im Übrigen voran. Ich habe vieles gemessen und verglichen und wieder was gefunden. Dieser Vocoder ist wirklich eine hartnäckige Baustelle. Habe mir wie erwähnt einiges an Bauteilen besorgt und werde alles was nur ansatzweise ein "Atömchen" an Korrosion besitzt ersetzen. Anbei IC 71, den ich noch als Bösewicht identifiziert habe. Das tückische dabei ist, dass es schwer zu erkennen ist wenn die Dinger eingelötet sind. Erst beim Auslöten wird die Dimension ersichtlich. Ihr dürft selber urteilen welches der neue und der alte IC ist ;-)

IMG-20210212-WA0018.jpg


Das eigentliche Problem ist aber immer noch vorhanden. Auch wenn jetzt das vocodierte Signal mehr oder weniger hergestellt ist so habe ich immer noch diesen starken Hall. Der ist an einigen Messpunkten und auch ohne angeschlossenes Mic noch zu hören. Bin noch nicht fertig.




LG
KingCAZAL
 


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