Rs7000: knapp vorbei

Zolo

Zolo

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Kurz: die Suche nach der ultimativen Groovebox (All-in-One für Rechnerurlaub) für mich musste ich leider aufgeben. Z.B. weil man nirgends alles in Echtzeit machen kann. Aber hängengeblieben bin ich bei der Yamaha RS7000 an der mich zwar auch ne Menge sachen stören, aber mir halt von allen am Meisten gebracht hat.

Hab mich gerade erstmals ein bischen eingelesen mit der Song-Erstellung (der Part den die meisten wohl gar nicht kennen - weil man Ende doch nicht die kompletten Songs nur in der Groovebox macht) eingelesen und viel rummprobiert. Das Konzept ist stellenweise etwas anders als man es gewohnt ist, aber ich bin doch am Ende possitiv überrascht.

Ich weiß das ich manche Funktionen wohl ein Traum bleiben (alles in Echtzeit machen zu können) - vorallem in einem Gerät. Aber es gibt einfach ein paar Sachen wo ich mir an Kopf greif und mich frage was die sich dabei gedacht haben. Das sind manchmal einfach soooolche Kleinigkeiten die man sogar über ein Update noch fixen könnten, aber der Zug ist ja abgefahren.

z.B.:
-beim Speichern. Jedesmal wird der Grundname vorgeschlagen! Wenn ich einmal einen Namen eingegeben habe, möchte ich das sich das OS den Namen merkt. Oder wenigstens das ich vorhande Dateien anklicken und überschreiben kann. Aber neee - jedesmal den neuen Songnamen neuangeben.

-Im PatternChain Modus kann man in Echtzeit die Pattern reihenfolge aufnemen. Das ist sehr geil. Auch kann man Mutes recorden. Aber nicht gleichzeit! Entweder oder... und das muss man vor der Aufnahme einstellen.

- Controller Daten / Reglerbewegungen kann man dort aber nicht aufnehmen (im Gegensatz zum Pattern+Song Modus)

(übrigens geile Funktion: danach kann man die Pattern Chains in einen Song konvertieren und weiterbearbeiten)

-Also geht man in Song modus um Controller Daten aufzunehmen (Echtzeitschraubing/Live Act). Macht Spass aber hier kann man wiederum keine Mutes aufnehmen :roll: Ist zum junge Hunde bekommen. Auch hier kann man nur Mutes in eine extra Mute Spur aufnehmen. Alles andere wird nicht aufgenommen.

-ergo einen schönen kleinen Live Act als grundnahme für einen Song (zum ausbauen) ist nicht möglich aufgrund von diesen Kleinigkeiten

Die Rs7000 wäre so kurz davor für mich die perfekte Groovebox zu sein (wenn man Echtzeit generell aufgibt) und es hängt manchmal an so verflixten Kleinigkeiten.

Klar - z.B. wären Cursortasten geil und USB Anschluss... Aber jetzt mal von der Software her gesehen.

Muss einfach mal mein Frust hier loswerden :nihao:

Gruß Zolo
 
Ja, das nervt schon, das kenne ich von meiner RM1X, die ja noch eingeschränkter ist als die RS7000.

Man muss einfach davon ausgehen, dass kein Hersteller Intersse daran hat, das perfekte Gerät zu bauen, weil alle sich noch Potential nach oben offenhalten wollen bzw wollten (bei Yamaha gab es ja keine weiteren Modelle aus der Reihe). Das ist einfach Marketing, und auf diese Weise wird die ganze Konsum-Maschine am Laufen gehalten. Das perefekte Produkt würde erhebliche Schwierigkeiten für den Hersteller mit sich bringen.

Ich bin inzwischen der Meinung, dass eine Kombination aus verschiedenen Geräten (evtl verschiedener Hersteller) eher das bringen, was ich suche, als DAS eine Gerät, das vermeintlich alles kann. Über MIDI verbunden ergeben sich oft Problemlösungen und noch interessante Möglichkeiten, die ich mit einem Gerät nicht hinbekomme.

Die RS 7000 ist aber eine geile Kiste, soweit ich das weiß..

Gruß
Arndt
 
...ich sehe das ähnlich -> das perfekte gerät gibt es nicht, vor allem nicht als all in one lösung.
entweder man nimmt eine gerät welches nicht perfekt ist und nutzt das unperfekte kreativ also als potenzial für hörbar kreative lösungen oder man bedient sich mehrerer geräte.

für mich ist es gerade der speckie...allerdings glaube ich das da noch ein looper drankommt um live ein wenig rumzumehren auch wenn sich der speckie aufgehängt hat...

ich finde ja ein kleines mischpult, eine monomachine und eine machinedrum nach wie vor das was am livetauglichsten ist...


aber nur meine meinung und der speckie klingt halt besser

best

e.
 
Arndt schrieb:
... Das perfekte Produkt würde erhebliche Schwierigkeiten für den Hersteller mit sich bringen.
Arndt

Hmm - diese Logik erschließt sich mir nicht wirklich. Beispiel anno 1983 Yamaha DX7 Synthesizer: Er wurde daher so "perfekt", weil alle unbedingt "Natursounds" (bezahlbar) keyboarden wollten. Und da kam der DX7 gerade richtig. Und: man konnte bald endlose Sounds nachkaufen - das Ding war zwar ums verrecken (außer für ein paar Freaks) nicht editierbar, aber ich hatte jederzeit (gegen bares) Zugriff auf tolle Sounds.
DAS ist auch evtl. der Ansatz für eine perfekte Groovebox heute. Warum gestaltet man (neben intelligenter und ausreichend beknopfter Oberfläche) die Software nicht modular und flexibel? Ggf. vom Anwender selbst gestaltbar, zB. mit einem rudimentär ausgestatteten, PC-basiertem Software-Editor für die Betriebssoftware der Hardwareklopfbox? Auf so etwas warte ich schon lange, denn gute Hardware bauen, in Serie herstellen und vertreiben ist heutzutage meines Wissens nach schwieriger, als sich Software stricken+prüfen zu lassen. Werbespruch: designen sie sich Ihre Groovebox selbst!
Hat man das Hardware Konzept mit ausreichend Grips und mit dem Ohr am (Studio- UND Live-) enduser fertig, würde ein in weiten Bereichen selbststrickbares Userinterface dem Herstellen über längere Zeit von der Konkurrenz abheben. M.M. nach darf so etwas dann auch mehr kosten (Billigkisten gibts genug). Man sollte all die ganzen Marketingblödel der Hersteller mal einer Revision unterziehen :fawk:
T.
 
Arndt schrieb:
Ich bin inzwischen der Meinung, dass eine Kombination aus verschiedenen Geräten (evtl verschiedener Hersteller) eher das bringen, was ich suche, als DAS eine Gerät, das vermeintlich alles kann. Über MIDI verbunden ergeben sich oft Problemlösungen und noch interessante Möglichkeiten, die ich mit einem Gerät nicht hinbekomme.
Ich bin auch der Meinung, dass ein Gerät oder eine Software nicht alles können sollte, sondern nur ganz wenige Dinge, die aber dann umso genialer, ganz nach dem Unix-Software Entwicklungsprinzip. Deswegen war auch meine Idee, dass wir zwei neue Standards brauchen:

1. Sequencer-Standard (was bietet der Sequencer und was nicht, wann, warum, wie einfach)
2. Intelligenz-Standard (welche Regler, Knöpfe, Schalter, Inputs, Outputs kontrollieren wann, was, wie, warum)

Dann könnten viele Entwickler nach diesen Standards einfache kleinere Module entwickeln, die aber beliebig miteinander kombiniert werden könnten. Keiner müsste sich jemals Gedanken darüber machen alle Funktionen für alle Fälle irgendwie schon fest einzubauen. Nein, stattdessen, darf der User alles kombinieren nach ihrem Geschmack. Eben Unix-Methode.

Wir brauchen also Hardware-Lösungen, wo die Intelligenz im Gerät vom User modular gestaltet werden kann, auch ohne Aufwand für Nichtprogrammierer. Einfach über Midi oder Speicherkarten z.B., LOAD SEQUENCER MODULE bla, SAVE INTO DEVICE, fertig. LOAD INTELLIGENCE MODULE blo, SAVE INTO DEVICE, fertig. Aus dem Netz sollte jeder die Module frei wählen und kombinieren können. Die Hardware sollte nicht versuchen das zu können, was sie nämlich nicht kann: Intelligent zu sein. Einzelne Ingenieure/Musiker/Entwickler sollten das auch nicht versuchen, stattdessen alles dem User erlauben, ohne zu behaupten, dass es ja dann die und die Probleme geben kann und muss... und nicht kinderleicht funktionieren kann.

Eine andere Frage, die ich mir stelle ist, muss ich um eine RS-7000 mit all ihren Schwächen zu verstehen wirklich erst eine RS-7000 kaufen, testen, und dann enttäuscht werden. Nur vom Handbuch und den vorhandenen YouTube Videos die Funktionalität zu abstrahieren ist auch keine Lösung.

Interessant wäre hier auch Lösungsvorschläge zu lesen, auf welchen Umwegen man welche Schwachstellen im RS-7000 beheben konnte, alles aus der Praxis.

Und Zolo, danke für all die Informationen!
 
nihil schrieb:
und wer definiert einen solchen standard?
eine lösung funktioniert ja nicht zwingend für alle...
Ein paar kreative Hardwareentwickler vielleicht? Möglichst Open-Source? Es geht darum, erst eine Sequencer- und Intelligenz "Framework" zu gestalten, dass auch langfristig noch neue Ideen eingebaut werden können. In 20 Jahren sollte man dieses Framework immer noch benutzen können. Hier in diesem Forum könnte man z.B. Ideen sammeln und irgendwo auflisten, die technische Umsetzung können interessierte Hardwareentwickler, teilweise, getrennt oder zusammen basteln.
 
Nicht das hier ein falscher Eindruck entsteht: ich liebe die Rs7000 und sie beschert mir immernoch nach den 1-2 Jahren ein angenehmes GAS gefühl und es gibt immer wieder neue Gimmicks zu entdecken über die ich mich freue und die mich motivieren (z.B. das offensichtliche Feature, daß man alle Regler komplett selbst belegen kann - egal ob für einen Wert generell oder ein Wert fest für eine bestimmte Spur).
Auch wenn ich nörkel... In erster Linie bin ich total begeistert von der Rs7000.

Zum Thema all-in-one Lösung. Klar soll da nicht noch der perfekte Synthesizer mit drinnen sein oder das beste Hall Gerät.

Sagen wir es anders und begrenzen wir uns auf die "perfekte Midi Workstation" mit der man komplett seine ganzen Synthis und Drummis eintütet.

Ich glaube nicht das die Hersteller da extra Sparflame fahren, weil es in wenigen Jahren einfach wieder neue Möglichkeiten gibt und man die perfekte Groovebox dann immernoch mit neuen Versionen raushauen könnte.

Ich seh da in erster Linie das Problem von Altlasten. Viele Funktionen und vorallem Konzepte wurden von alten Geräten übernommen, auch wenn die schon über 10 Jahre alt sind und nicht mehr Zeitgemäß. 1. Um der LInie treu zu bleiben 2. um einfach schlichtweg Programmiererarbeit zu sparen und vorhande (schon bezahlte!) Arbeit zu verwerten.

So baut Yamaha die das Job System (Bearbeitungs tools im Sequenzer) ein, welches schon in ziemlich ähnlicher Variante damals im QY700 vorhanden war. Was ja nicht soo schlecht ist aber eben vielleicht die Innovation einschränkt. Oder Sampler Algorhytmen aus der A-Sampler Serie. Vielleicht noch den Filter vom An1x usw

Gleiches gilt für die Roland Mc Serie... Da wurde ja auch an nem Jahrzente-altem System einfach nur drauf-gedocktert.

Deswegen denke ich, daß neue Produkte (z.B. Specki) da noch die besten Chancen haben, weil sie frei und offen bei 0 anfangen und nicht noch alten Ballaste verbauen müssen.

@Micromoog
Nein Roland MV-8000/8800 habe ich nocht nicht ausprobiert. Ich war damals von der Mc808 und vorallem der Produktpolitik (1-2 Updates und dann das Produkt vergammeln lassen obwohl es noch viel zu tun gab) dermassen von Roland entäuscht, daß ich mir vorgenommen habe von aktuellen Roland Produkten erstmal die Finger zu lassen. Es könnte in der Tat ein Fehler gewesen sein, daß ich da so Vorurteile habe. Aber ich bin fest davon Überzeugt gewesen, daß einige Sachen die mich schon in der Mc Serie genervt haben, dort auch verbaut sind. Stichwort alten Programmcode mehrmals verwenden weils Geld spart. Aber vielleicht werde ich mir tatsächlich mal das Handbuch zur Brust nehmen - es schadet ja nicht über den Tellerrand seiner Vorurteile zu schauen :mrgreen:

Gruß Zolo
 


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