Schlechte Neuigkeiten: Niemand interessiert sich für deine Musik (Chords of Orion)

Ja, eigentlich.
Vielleicht gibt es auch einige ältere Musiker, die eher frustriert sind von der aktuellen Lage und deswegen keine oder kaum mehr Musik machen?
Stichworte, von denen ich immer mal wieder höre: Schwierigkeit einen Plattenvertrag zu bekommen, Arbeit des Eigenvertriebs bzw. wie schwierig es ist, Leute auf die eigenen Platten im Netz hinzuweisen, wenig Feedback auf ne neue Platte (z.B. in Form von Rezensionen), generell evtl. weniger Interesse an Musik in der Gesellschaft, etc.
Klar, richtig.... wenn du meine Meinung dazu hören willst, dann sollen diese Leute auch aufhören. Wer mit Leidenschaft Musik macht, hört nicht auf, macht es nicht abhängig von Reaktionen von außen. Denk an den Troubadix aus dem gallischen Dorf. ;-) Ein Musiker muss auch leidensfähig sein und sich durchbeißen und überwinden, wenn mal Gegenwind kommt. Wer das nicht ertragen kann, der soll lieber kreativ puzzeln oder Kochkurse belegen.
 
Von daher haste schon Recht. Aber Ehrgeiz in
Sachen "wie mach ich meine Tracks so daß sie sind wie ich es will" ist nicht gleichzusetzen mit "ich will berühmt sein und will daß jeder meine Musik liebt" da hab ich doch Recht oder?
Absolut!
 
Hehe, jo, am End wär das ne Maßnahme mit nem anderen kreativen Feld...
Ein gesundes Selbstwertgefühl und ein eigener Geschmack hilft ungemein, um mit Meinungsäusserungen von anderen umzugehen und sich nicht demotivieren zu lassen.
 
Hehe, jo, am End wär das ne Maßnahme mit nem anderen kreativen Feld...
Ein gesundes Selbstwertgefühl und ein eigener Geschmack hilft ungemein, um mit Meinungsäusserungen von anderen umzugehen und sich nicht demotivieren zu lassen.
Definitiv! (Kreativer) Tunnelblick und durch - mit Lichtgeschwindigkeit, auch wenn es von außen betrachtet nur Schneckentempo ist. Scheiß drauf! Mach dein Ding und gut is. Wichtig ist nur die Identifikation mit dem, was du da tust. An deinem eigenen Output kannst du auch wachsen. Außerdem gibt es immer irgendwo da draußen ein oder zwei Aliens, die genauso ticken wie du. Entweder hören sie dich gern - oder du schaffst es (das halte ich für viel relevanter) ihnen einen Kick zu verschaffen, selbst kreativ zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
sich nicht demotivieren zu lassen.
das sollte man sowieso nie tun. Es gab damals in den frühen 90ern schon Leute die meinten mein tun runnerbuzzen zu müssen indem sie meinten "ja es gibt doch schon genug techno"
Darauf sagte ich : ja aber ich mache keinen techno sondern klassischen Electro funk, und davon gibt es eh zu wenig.
Oder einer meinte : ach das kann ich doch auch, einfach an den Knöpfen rumschrauben und fertig ist der Song. Darauf habe ich geantwortet : Ja dann welze bitte vorher aber die Handbücher so wie ich es getan habe,
und vor allem fahr nicht so oft in Urlaub denn sonst hast du kein Geld für die Maschinen...
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
und vor allem fahr nicht so oft in Urlaub denn sonst hast du kein Geld für die Maschinen...
Wenn du im kreativen Flow bist, ist das ja wie Urlaub - oder eine Reise durchs All. Würden solche Idioten (wie die in deinem Kommentar) aber eh nie schnallen.
 
Ich habe ein Zitat von Herbert Roth zu meinem persönlichen Motto gemacht.

"Musik die nicht von Herzen kommt, wird nie zu Herzen gehn."

Wer das begreift und beherzigt, ist in seinem Musikschaffen inhaltlich schon einen Schritt weiter, als mancher "aus Funk und Fernsehn" bekannte "Superstar" mit Fake-Lächeln im Gesicht...


P.S. für diejenigen, die nicht wissen wer Herbert Roth war - der war in der DDR ein sehr bekannter Musikant und Komponist von Thüringer Heimat- und Volksmusik. Zum Beispiel das Rennsteiglied ist von ihm).
Ich bin zwar kein großer Fan solcher Musik, aber wo er recht hat, hat er recht.
 
Viel Wahres wird in dem Video gesagt, aber wenig Neues. Wir leben ja nicht erst seit gestern in einer übermediatisierten Welt. Da ist die Erkenntnis, dass man mit seinen eigenen Musikkreationen nicht "aus dem Nichts" zum vielgehörten Hype wird, wenig überraschend. Dennoch ist es natürlich toll, mit Soundcloud, Youtube & Co "digitale Schaufenster" für die eigenen Werke zu haben.

Zudem ist in den letzten 20 Jahren natürlich die Produktionstechnik radikal demokratisiert worden. Jeder der einen viestelligen Betrag zusammen hat, kann sich Equipment zusammenkaufen, mit dem nahezu professionelle Produktionen zumindest möglich sind. Folge ist selbstverständlich, dass viel mehr Musik produziert und in den Ecken des Internets veröffentlicht wird.

Das finde ich alles eher gut als schlecht, denn 1989 wäre es für mich schlechtweg nicht möglich gewesen, meine eigene Musik so aufzunehmen und zu distributieren. Man sollte sich halt nur nicht davon frustrieren lassen, dass sich seit 1989 auch das Musikkonsumverhalten verändert hat. =)
 
Oder einer meinte : ach das kann ich doch auch, einfach an den Knöpfen rumschrauben und fertig ist der Song. Darauf habe ich geantwortet : Ja dann welze bitte vorher aber die Handbücher so wie ich es getan habe,
und vor allem fahr nicht so oft in Urlaub denn sonst hast du kein Geld für die Maschinen...
Wird die Musik denn besser, wenn man die Handbücher liest und nicht in den Urlaub fährt?
Das hat doch keinen großen Einfluss drauf, kann einen nur schneller ans Ziel bringen.
 
... Das finde ich alles eher gut als schlecht, denn 1989 wäre es für mich schlechtweg nicht möglich gewesen, meine eigene Musik so aufzunehmen und zu distributieren. Man sollte sich halt nur nicht davon frustrieren lassen, dass sich seit 1989 auch das Musikkonsumverhalten verändert hat. =)
Finde es auch sehr positiv, das Jeder heute mit kleinem Budget die Chance hat, professionell Musik zu produzieren.
Da hätten wir uns früher die Finger nach geleckt.
 
Über die These bei 4:46 dass ein Kunstwerk per se keinen Wert hätte und nur dort Wert erlangt wo Andere es damit belegen kann man trefflich streiten.

Idealistisch und philosophisch spannender finde ich den konträren Ansatz, dass ein echtes Kunstwerk selbst ein absoluter Wert ist und sich vom Ersteller entkoppelt.

Im weitesten Sinne angelehnt an das jesuitische Dogma: Ad maiorem Dei gloriam

Das muss man auch gar nicht religiös interpretieren sondern kann es auch abstrakt als Maxime heranziehen.

Ein schönes Kunstwerk ist einfach per se schön/erfreulich/anregend losgelöst von Sachzwängen oder auch vom Ersteller.

Wenn sich dann in Folge eine breite Wertschätzung entwickelt und das auch Geld / Anerkennung generiert dann ist das - im modernen Konsumkontext - eine schöne Nebensache aber eben sicher nicht die Essenz von Wert.

Es ist eben nicht ganz beliebig vorzugehen bei der Abgrenzung zwischen Kunst, Handwerk und rein kommerziellem Werk als Lebensunterhalt.

Ich selber habe in 25 Jahren Vieles - für die Szenen und im Rahmen deren Kaufkraft - verkaufen können und für mich ist ganz klar, dass darunter nur sehr wenige Lieder mein eigenes Kunstkriterium erfüllen - vielleicht auch nur ein einziges Stück.

Diese ist aber dafür im meiner Wahrnehmung seit 20 Jahren im positiven Sinne gleich geblieben - es hat eine Emanation die sich nicht mehr von Launen oder Trends beeinflussen lässt.

Ich denke dass man als Musiker oder sonst kreativ tätiger Mensch immer nach genau diesem Zustand streben sollte.

Wenn dann die Welt - wer auch immer das sein mag - beschliessen sollte das zu honorieren um so besser.


Und auch wenn man es selten schafft so würde mich das Musizieren ohne diesen Hintergedanken überhaupt nicht interessieren - denn a priori nach Beliebigkeit und reiner Funktionalität gemäss Marktkriterien zu streben scheint mir kein Ansporn. Da gibt es andere Berufe wo man mit Reißbrettaktiken und Determination schneller mehr verdienen kann :)
 


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