Schlüsselwerke von Messiaen und Stockhausen am Wochenende...

Gruppen ist ein grandioses - angesichts des beträchtlichen Aufwands aber auch recht seltenes - Erlebnis. Ich habe das Stück vor 10 Jahren mal in Brüssel gehört. Wünsche Dir also viel Spaß, wird sicher ein tolles Wochenende. Ich kann selber nicht hinfahren, weil ich schon bei der Kölner Musiknacht bin.

Bin mal gespannt, wie präzise diese drei Dirigenten das realisieren, es ist wirklich nicht einfach. Abbado hat es ja auch mal versucht (gibt es sogar eine CD von), und da hat Stockhausens Tochter Majella mitgespielt. Sie war sehr unzufrieden über einige Ungenauigkeiten und Schlampereien bei dieser Aufführung.

Die anderen zwei Komponisten in dem Programm sind übrigens auch sehr interessant.

Gruß,
Markus
 
So selten wird das gar nicht aufgeführt, auf der Stockhausen-Website kann man ja die Konzertankündigungen sehen (darüber bin ich auch auf Strasbourg gekommen) Wie ich da gerade gesehen habe, kommt das Stück am selben Abend (und nochmal am Sonntag) auch in Berlin, im Flughafen Tempelhof:

http://stockhausen.org/2008_performances_update.pdf

Die genannte Abbado-Aufnahme habe ich übrigens auch, neben der von Eötvos. Subjektiv ("nach Bauch") gefällt mir zugegebenermaßen Abbado besser, wobei mir freilich etwaige Ungenauigkeiten mangels intimer Werkskenntnis entgehen... ;-)
 
Ja, dieses Jahr ist die Menge an Stockhausen-Konzerten unglaublich. Das ist aber keineswegs normal und hängt wohl einerseits mit seinem Tod und andererseits mit seinem 80. Geburtstag zusammen.
Ich meine, mich freut das natürlich und es wäre auch schön, wenn es so weitergehen würde, aber das glaube ich irgendwie nicht.
Früher wurden aufwendige Orchesterkompositionen wie Gruppen jahrelang überhaupt nicht gespielt.

Ich soll übrigens auch Ende November Stockhausen-Stücke in Russland spielen. Wäre sogar in beiden Fällen die russische Erstaufführung.
Aber meine Frau ist nicht so begeistert, weil wir im Januar ein Kind erwarten, und sie will sich im 7. Monat nicht mehr ins Flugzeug setzen. Andererseits will ich auch den Veranstalter nicht hängen lassen. Ich denke mal, nächste Woche entscheidet sich das, dann stelle ich es auch hier ein unter Konzert-Termine.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Ja, dieses Jahr ist die Menge an Stockhausen-Konzerten unglaublich. Das ist aber keineswegs normal und hängt wohl einerseits mit seinem Tod und andererseits mit seinem 80. Geburtstag zusammen.
s

Ja, mit Messiaen ists ja ähnlich.

Gern hätte ich von letzterem auch "Des Canyons aux étoiles" mal live gehört, aber das wird in meiner Nähe glaube ich nicht aufgeführt, auch nicht in diesem Jahr. Ich müsste aber nochmal auf die Messiaen-Website schauen.

Aber meine Frau ist nicht so begeistert, weil wir im Januar ein Kind erwarten

Oh, dann viel Glück Euch! :) Ich hatte immer den Eindruck gehabt, Du wolltest kinderlos bleiben... ;-)
 
EinTon schrieb:
Ich hatte immer den Eindruck gehabt, Du wolltest kinderlos bleiben... ;-)

Nö, ich hatte nur immer die Einstellung, dass ich das nicht unbedingt zum Glück brauche. Mit Kind, ohne Kind - mir gleich. Und so denke ich eigentlich noch immer. Aber meine Frau wollte unbedingt ein Kind.

Gruß,
Markus
 
Na, dann mach dich auf aufregende Zeiten gefasst. ;-) Ich habe ja selber (bislang) keine Kinder, aber von Leuten aus der Verwandtschaft kriegt man ja mit, wie das mit Kindern so abgeht....
smilie_baby_012.gif
smilie_baby_008.gif
 
Hier läuft gerade das Musik Fest Berlin.
Am Sa + So
Karlheinz Stockhausen [1928–2007]
Gruppen für drei Orchester [1955–57]

und am So

Olivier Messiaen [1908–1992]
Des Canyons aux étoiles… [1970–74]
für Klavier, Horn, Xylorimba, Glockenspiel und Orchester

beides im Flughafen Tempelhof Hangar 2.

für Messiaen habe ich noch Karten erhalten, Stockhausens Gruppen war leider schon ausverkauft.
Drei Orchester in einem Flugzeug-Hangar stelle ich mir sehr beeindruckend vor.
Auf Messiaen freue ich mich sehr, auch in dem Hangar.
 
Markus Berzborn schrieb:
Ja, dieses Jahr ist die Menge an Stockhausen-Konzerten unglaublich. Das ist aber keineswegs normal und hängt wohl einerseits mit seinem Tod und andererseits mit seinem 80. Geburtstag zusammen.
Ich meine, mich freut das natürlich und es wäre auch schön, wenn es so weitergehen würde, aber das glaube ich irgendwie nicht.
Früher wurden aufwendige Orchesterkompositionen wie Gruppen jahrelang überhaupt nicht gespielt.

Ich soll übrigens auch Ende November Stockhausen-Stücke in Russland spielen. Wäre sogar in beiden Fällen die russische Erstaufführung.
Aber meine Frau ist nicht so begeistert, weil wir im Januar ein Kind erwarten, und sie will sich im 7. Monat nicht mehr ins Flugzeug setzen. Andererseits will ich auch den Veranstalter nicht hängen lassen. Ich denke mal, nächste Woche entscheidet sich das, dann stelle ich es auch hier ein unter Konzert-Termine.

Gruß,
Markus

Dir ist schon klar, dass wir hier sehr sehr wenige russische Leser mit Deutschkenntnissen haben. Interessant ist es zwar trotzdem, aber..
 
Kann ja auch ein deutscher Leser nach Petersburg fliegen. ;-)

Ist nämlich sowieso eine hochinteressante Stadt, kann ich nur jedem empfehlen, unabhängig davon, was es da gerade an Konzerten gibt.

Holger Czukay, die Neubauten, Faust und andere waren auch schon da. Und immer hört man, dass die Musiker das Publikum besonders aufmerksam und interessiert fanden.

Gruß,
Markus
 
Würde ich gern mal, allerdings nur ohne Equipment oder wertvolle Dinge. Die Hauptstadt der Krimininalität? Das sagen mir vorallem: Russen! ;-)

Sprich: Ich würde da mit heftigen Ausraubaktionen und so rechnen, zumal ich dort Analphabet und Taubstumm wäre, ich kann ja die Sprache weder lesen noch schreiben noch sprechen noch verstehen. Ja, ok. Ich war schon in Ländern, wo chinesische Zeichen normal sind. Das ging auch irgendwie mit Händen und Füßen ;-)

Ist aber ne gute Anregung. Moskau wäre auch gern dabei. Idealerweise in russischer Begleitung. Dann könnt man nämlich auch sicher Tipps kriegen oder so. Es ist ja manchmal cooler, wenn man interessante Events dadurch besser mitkriegt. In Berlin geht sowas ja so, aber in einem Land, dessen Sprache man nicht kann ist das dann immer sone Sache.

Ist fast so wie mit der Haltung "die sprechen eh alle englisch" nach Japan oder Taiwan fliegt. Ich versichere dir: Die können das nicht ;-)

aber irgendwann spiel ich da nicht nur, ich schau mir dann auch was an.

Achja: Die nehmen mich eh nicht ernst da. Ich trinke nämlich keinen Tropfen Alk. Das ist da Pflicht. ;-)
 
Sollte ich gerade da sein, mache ich gerne eine kostenlose Stadtführung. :D

Sehr interessant ist auch das Kuryokhin-Festival. Da treten wirklich teils ziemlich schräge Typen auf, die aber musikalisch gewaltig was auf dem Kasten haben.

Ich befürchte aber, das lässt jetzt auch alles so langsam nach. In der Umbruchzeit herrschte ja so eine Stimmung "alles ist möglich". Inzwischen merkt man doch, dass alles irgendwie kommerzieller geworden ist und die etwas abgelegeneren Sachen - genau wie hier - in den Medien gar nicht mehr sonderlich präsent sind.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Sollte ich gerade da sein, mache ich gerne eine kostenlose Stadtführung. :D

Sehr interessant ist auch das Kuryokhin-Festival. Da treten wirklich teils ziemlich schräge Typen auf, die aber musikalisch gewaltig was auf dem Kasten haben.

Ich befürchte aber, das lässt jetzt auch alles so langsam nach. In der Umbruchzeit herrschte ja so eine Stimmung "alles ist möglich". Inzwischen merkt man doch, dass alles irgendwie kommerzieller geworden ist und die etwas abgelegeneren Sachen - genau wie hier - in den Medien gar nicht mehr sonderlich präsent sind.

Gruß,
Markus

Das klingt interessant, und leider auch erwartungsgemäß. Ich denke schon, dass die Kreativität durch diesen ganzen Medien und kommerziellen Druck sehr leidet. Das sieht man hier und in den USA sieht man, wie es in 10 Jahren hier sein wird. Daher gehen die dann in den "Untergrund" oder machen ihre Sachen woanders und in kleinerem Rahmen oder seltener oder hören gar auf, weil sie halt verdienen müssen und mehr so von der Hand in den Mund. Das haben wir hier ja grade - Umbau.

Musik kommt im TV und so eh nicht vor, aber das erwarte ich auch nicht. Wenn wenigstens die Veranstaltungen da sind und bleiben können. Da wünsch ich den Leuten auch viel Glück. Aber wir können hoffen, dass wir alle selbst dann als "Gegenreaktion" irgendwann wieder eine neue Szene aufstampfen (nicht ich direkt, aber vielleicht als Teil dessen). Als Alternative zum TV und Co und Netzkram wirds halt auch schwerer. Heute ist das halt schon sehr dicht, das Angebot.


Ja, cool. Stell ich mir trotzdem prima vor. Was braucht man denn da an Kohle und Nerven?.. Gibt aber noch ein paar Ziele, wo ich mal hin sollte/will.
 
Moogulator schrieb:
Was braucht man denn da an Kohle und Nerven?..

Flugkosten: vernachlässigbar.

Ansonsten hängt es halt davon ab, wo man unterkommt. Wenn man jemanden kennt, wo man privat schlafen kann, ist das Ganze nach wie vor ziemlich billig.

Hotels und Restaurants sind natürlich immer teurer geworden, zwar noch nicht so schlimm wie in Moskau, aber schon auf hiesigem Niveau oder höher.

Nerven: Dürfte für Musiker mit ausgiebiger Live-Erfahrung kein Problem sein. Da hat man sicher schon aufreibenderes durchgemacht, oder? :lol:

Gruß,
Markus
 

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