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Sleazy Christopherson (TG, PTV, Coil) in Köln, 09.11.2009
Gerade von Till Kniola bekommen (schade, daß Köln einfach zu weit weg ist von Bielefeld, um mal eben so hinzufahren ):
09.11.2009, 20.00h KOELN
BROKEN SOUND #1
SoiSong (UK/RUS)
first German concert by the new project of Ivan Pavlov and Peter
Christopherson (Coil, Throbbing Gristle, Psychic TV)
&
STEN HANSON (S)
text-sound composition
&
BERND SCHURER (CH)
Komputermusick, domizil
@
Stadtgarten (Saal)
Venloer Str. 42
50674 Köln http://www.stadtgarten.de
12/10 EUR
tickets are going fast for this, please reserve at Stadtgarten!
ich war dort, hab aber diesen thread erst jetzt entdeckt.
War ein guter und interessanter Abend. Sten Hanson und Bernd Schurer waren mir gänzlich unbekannt. Sten Hanson ist schon recht betagt und nicht mehr so gut zu Fuß, der Herr hat ein Mikrofon bedient und wurde ansonsten von Zuspielungen von Band oder Festplatte unterstützt. Vokalakrobatik und deren Verfremdungen... mit einem Hauch Dada und einer Art Minimalismus-Poesie. Hat mir ganz gut gefallen. Er hat immer ein bisschen was zu den Stücken erzählt und sich ansonsten über weite Strecken passiv verhalten.
Bei Bernd Schurer hat mich überrascht, dass mich ein reiner Laptop-Act auch überzeugen kann. Er spielte ganz im Dunklen, lediglich ein Stroboskop hinter seinem Rücken unterstützte das teilweise recht brachiale Soundgewitter - Stroboskop und manch hochfrequentes Audio waren für Zuhörer zum Teil an der Grenze des Erträglichen, aber zumindest schien es nicht ein Ausweis dieser harten Industrial-Koketterie zu sein ("was, du bist rausgegangen? Weichei..."), sondern war wohl eher kompositionsbedingt. Sound natürlich gnadenlos digital, aber dafür hat er dann wiederum das meiste rausgeholt.
Der Soisong-Auftritt war sehr visuell bestimmt - es lief gut ansehbares Filmmaterial, und die beiden Musiker standen links und rechts der Leinwand. Sie hatten Laptops, vermutlich mit Ableton Live, und je einen kleinen Midikontroller, Korg Nano oder diese neuen Akai-Dinger. Sie spielten richtige Stücke, die man vielleicht von CD kennt (ich hatte mir extra nichts angehört, um überrascht zu werden, aber ich kenne natürlich TG, PTV und Coil etc. gut, von daher wusste ich auch grob, was mich erwartet), es war also das meiste durchkomponiert und programmiert, aber es wurde schon auch noch was dazu geklimpert.
Das Filmmaterial war recht abwechslungsreich und stilistisch nicht überraschend, wenn man die Vergangenheit des Herrn Christopherson kennt.
Insgesamt ein sehr dichtes, konzentriertes Geschehen und dementsprechend als Gesamterlebnis wirklich befriedigend. Und guter Raumsound.
Ich hab von den Vor-Acts ein paar Minuten und von Soisong den ganzen Auftritt "gefilmt" (na ja, mit Fotokamera), bei Interesse: http://www.youtube.com/watch?v=r_OcUkl-Tng
Von Sten Hanson gibt's auch noch mehr Material von anderen Youtube-Usern, die auch anwesend waren...