Tanzbär Lite vs. TR-08

CR

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Bin am überlegen, mir eine der beiden Drum Machines zuzulegen. Preisklasse, Klang und Bedienbarkeit kommen bei beiden ungefähr hin.
Vor- und Nachteile habe ich bislang folgende gesammelt:

Tanzbär Lite
- Vorteil: etwas größere Soundbandbreite, geht schon in Richtung 808 (gut) aber klingt durchaus anders und individuell (auch gut)
- Vorteil: Parameter-Locks der einzelnen Steps, dadurch interessantere Beats
- Vorteil: individuelle Steplänge, dadurch Polyrhythmen möglich
- Nachteil: umständlichere Bedienung (Menüs)
- Nachteil: (nur) einige analoge Ausgänge, keine optimale DAW-Integration

TR-08
- Vorteil: perfekte Bedien- und Spielbarkeit
- Vorteil: optimale DAW-Integration durch USB-Out
- Nachteil: z. B. Tunebarkeit der Bassdrum nur durch Menü zu erreichen, außerdem nicht per Step veränderbar

Habe ich noch etwas vergessen?
Bzw. gibt es Erfahrungen mit einer der beiden?
 
Ich denke da spielt viel der persönliche Geschmack rein. Am Besten beide testen und dann entscheiden.

Bin selbst großer Fan der neuen MFB Drum Kisten. Der Sound ist (meiner Meinung nach) über jeden Zweifel erhaben und die Bedienung geht erstaunlich gut von der Hand - würde fast sagen, dass dabei so ein bisschen "Game Boy Feeling" aufkommt. Alles was wichtig ist, ist direkt zu erreichen - Einstellungen welche man nicht so oft braucht sind mit 1-2 Tastendrücken erreichbar. Nach spätestens 2 Tagen muss man nicht mehr drüber nach denken.

Die Ausgänge reichen auch aus um die einzelnen Sounds ordentlich abzunehmen bzw. habe ich das nicht als Einschränkung wahrgenommen.

Zur TR-08 kann ich nichts sagen. Hatte die TR8 mal zu "Besuch", fand denk Sound aber wenig inspirierend und ausgelutscht.

Wie schon gesagt - ist Geschmackssache, da wirst du selbst vergleichen müssen.
 
TR-08 braucht Treiber für USB, und da ist Ende, wenn das Produkt vom Markt ist. Falls die TR-08 auch Einzelausgänge über USB haben sollte, kann man das als weiteren Nachteil werten.

Tanzbär Lite hat diese Probleme nicht. DAW Integration halte ich für überbewertet und zudem problematisch.

Wenn man nur die Sounds braucht, sind Novation Drumstation (V2) und D-Station auch sehr gute Alternativen. Als Sequenzer läßt sich zB ein Beatstep Pro einsetzen.
 
und die Bedienung geht erstaunlich gut von der Hand - würde fast sagen, dass dabei so ein bisschen "Game Boy Feeling" aufkommt. Alles was wichtig ist, ist direkt zu erreichen - Einstellungen welche man nicht so oft braucht sind mit 1-2 Tastendrücken erreichbar. Nach spätestens 2 Tagen muss man nicht mehr drüber nach denken.
Das ist z. B. mal eine interessanter Praxiseindruck. Bei mir ist auch ein Problem (ich kenne mich), dass ich die Kiste auch mal ein paar Monate nicht anfasse und dann nicht wieder komplett wie der Ochs vorm Berg stehen möchte. Extremes Negativbeispiel wäre da der Octatrack, den ich quasi unbenutzt wieder verkauft habe.
 
TR-08 braucht Treiber für USB, und da ist Ende, wenn das Produkt vom Markt ist. Falls die TR-08 auch Einzelausgänge über USB haben sollte, kann man das als weiteren Nachteil werten.

Tanzbär Lite hat diese Probleme nicht. DAW Integration halte ich für überbewertet und zudem problematisch.
So weit in die Zukunft denke ich gar nicht.
Meine Überlegung war nur folgende:
Früher hatte ich mal eine rote Electribe, von der ich die Beats quasi als Live Jams aufgenommen habe. Wenn dann noch mehr und mehr Synthiespuren dazugekommen sind, habe ich mir oft hinterher gewünscht, am Drum-Mix noch was verändern zu können (Lautstärke und FX der einzelnen Drum-Instrumente) ... war aber nicht möglich, weil ich nur den Stereo-Mix aus der Electribe hatte. Mittlerweile programmiere ich alles in Ableton, würde mir aber ein bisschen intuitivere Spielbarkeit und All-in-One-Machine-Feeling wünschen, deswegen kommt das auch nicht in Frage:
Wenn man nur die Sounds braucht, sind Novation Drumstation (V2) und D-Station auch sehr gute Alternativen. Als Sequenzer läßt sich zB ein Beatstep Pro einsetzen.
 
Du hast die Einzelausgänge bei der TR-08 halt nur via USB. Das mag zum Herumjammen ohne PC ein Nachteil sein.
 
@CR

Hängt natürlich von der Definition von "Herumjammen" ab, d.h. ob nur Stereoausgang bzw. Kopfhörer oder halt mehr.
 
Das brauche ich definitiv nicht.

Noch eine andere Frage: Wie sieht es eigentlich mit dem Panning aus? Bei der TR-08 sollte ich ja in der DAW dann alles nach Belieben pannen können? Und beim Tanzbär Lite gibt es für die meisten Percussion-Elemente ja keine Einzelausgänge - wie kann man sich das da vorstellen? Sind die dann ab Werk teilweise hart links oder rechts gepannt, sitzen die alle mittig, oder noch anders? Und daran kann ich dann ja nichts mehr rütteln?
 
Die TR-08 bietet über USB anscheinend 10 "Einzelausgänge", ob die monophon sind oder polyphon weiß ich nicht. Das ist schon ordentlich. Aber wie gesagt, dauerhaft eine DAW im Signalpfad zu haben ist eben Geschmackssache. Wenn Du eh immer alles durch die DAW laufen läuft ist das also kein Problem. Bei ASIO4ALL unter Windows mit mehreren Geräten muss man sich dann noch mit dem USB-Treiber-Gefummel anfreunden (benutze zum Glück Mac).
 
Asio4all ist so eine Sache unter windows, ich wuerde die Finger von lassen. Und ohne asio4all ist das Feature fuern Ar** . Diese ganze computer Hardware integration ist sehr zweifelhaft. Wenn Software dann itb komplett. Hardware ist mir lieber.
 
Der Tanzbär verstaubt etwas bei mir...finde ihn etwas umständlich zu bedienen....Warum nicht eine Miami? Die klingt wenigstens analog...Wenn es geldmäsig für eine Miami nicht langt, finde ich stefko´s303 Idee mit dem Drumatix 606 clone ganz gut,,wenn man denn Sound will ,,..Soundmäsig finde ich jetzt eine Miami + Drumatixclone vom Sound besser als einen Tanzbär+lite und eine digi 808..
 
Auch mit neuestem Update und externer Clock scheint der mir ein wenig zu"wackelig" (für drums) zu sein.

Äh. Wenn die externe Clock von einer DAW über USB MIDI kommt liegt das Wackeln an USB MIDI und nicht am BSP. Der ist hier ziemlich solide, sowohl mit externer Hardwareclock als auch mit der Internen.
 
Ganz klar Tanzbär.
Wenn dann richtig Analog.
Kein Roland Digital Wannabe Bollermaschine.
Da kann man auch gleich Samples oder Software Drummachines nehmen.
 
Ganz klar Tanzbär.
Wenn dann richtig Analog.
Kein Roland Digital Wannabe Bollermaschine.
Da kann man auch gleich Samples oder Software Drummachines nehmen.

ja tanzbär lite ist analog, das spricht für ihn. aber die tr-08 kickt auch ganz schön. dieses acb ist wirklich nicht zu unterschätzen.
die snare der tr-08 peitscht besser. die kick hat auch mehr druck. soundmäßig würde ich die 08 bevorzugen.
 
Bist du dir sicher, dass deine Abhöre was taugen?!:xenwink:

Ganz klar Tanzbär.
Wenn dann richtig Analog.
Kein Roland Digital Wannabe Bollermaschine.
Da kann man auch gleich Samples oder Software Drummachines nehmen.

ja tanzbär lite ist analog, das spricht für ihn. aber die tr-08 kickt auch ganz schön. dieses acb ist wirklich nicht zu unterschätzen.
die snare der tr-08 peitscht besser. die kick hat auch mehr druck. soundmäßig würde ich die 08 bevorzugen.
 
Die Frage ist halt auch, auf welche Soundästhetik du raus willst. Ich habe den großen Tanzbär. Hatte ihn mir geholt in der Hoffnung, er könnte mir 808/606/110-artige sounds liefern, aber (anders als die Drumstation, die ich schon habe) eben noch etwas druckvoller, analoger und mit etwas mehr Bandbreite in den Soundmöglichkeiten. Das hat sich nicht erfüllt. Wenn ich einen Track mache, in dem ich den typischen Electro-Sound auf den Drums brauche, greife ich nachwievor meist zur DrumStation (bzw. jezt auch zum DR110). Vor allem die Clap und die Snare kriegt der Tanzbär nicht so hin wie ich das in diesem Kontext brauche. Die Snare klingt, egal wie man sie einstellt (und einstellen kann man sie sehr breit), am Ende immer noch viel zu sehr nach 909, halt so prollig-bollerig, was an der "Tone"-Komponente liegt, die man nur im Decay minimieren, aber nicht in der Lautstärke absenken kann. [Wie gesagt: das bezieht sich alles auf den großen Tanzbär. D.h. da müsste man nochmal gezielt vergleichen, inwiefern der kleine nur ne Teilmenge vom großen ist oder eigenständige Sounds hat.]

Das heißt: soundtechnisch sind TR und Tanzbär eigentlich keine gegenseitigen Alternativen. Beides sind für sich genommen gute Wahlen, aber du musst halt wissen, was du erwartest.

DAW-Integration, USB usw. spielten bei meiner Entscheidung keine Rolle. Ich wollte was Analoges. Aus Gründen.

Von dieser leichten Enttäuschung abgesehen aber: der große Tanzbär war eine unheimlich gute Anschaffung (er kostet gebraucht übrigens nicht viel mehr als ein neuer Lite). Die Sounds sind, für sich genommen, fast durch die Bank 1A. Gute Balance zwischen eigenständig und unaufdringlich. Das Bedienkonzept ist genial. Für jeden step jeder voice jedes patterns kannst du die Parameter einzeln speichern, kannst sie nachträglich mikroskopisch nochmal ändern, kannst sie aber auch pauschal overriden, kannst sie per Hand oder MIDI-CC steuern usw... Diese Kombi findet man viel zu selten: Komplett analoge Klangerzeugung bei gleichzeitig digitaler und voll speicherbarer Programmierung.

Irgendwer hat sich mal beschwert, der Tanzbär hätte in seinen sounds einen viel zu schmalen "sweet spot". Andersrum wird ein Schuh draus: das Spektrum der Soundmöglichkeiten ist bei den meisten voices ziemlich groß. Das heißt, wenn man eine zu festgefahrene Vorstellung davon hat, wie's klingen soll, dann wird es schwer, schnell zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Das ist dann aber eher ein Problem von Erwartungshaltungen und geistiger Flexibilität als eins des Geräts selber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Tanzbär verstaubt etwas bei mir...finde ihn etwas umständlich zu bedienen....Warum nicht eine Miami? Die klingt wenigstens analog...Wenn es geldmäsig für eine Miami nicht langt, finde ich stefko´s303 Idee mit dem Drumatix 606 clone ganz gut,,wenn man denn Sound will ,,..Soundmäsig finde ich jetzt eine Miami + Drumatixclone vom Sound besser als einen Tanzbär+lite und eine digi 808..
Sowohl Miami als auch Drumatix finde ich zu teuer.* Und sie haben beide eigentlich sämtliche Nachteile, die jeweils Tanzbär Lite und TR-08 nur einzeln haben.

* Kein Urteil über deren Wert, sondern lediglich für mein eigenes Budget.
 
Die Frage ist halt auch, auf welche Soundästhetik du raus willst. Ich habe den großen Tanzbär. Hatte ihn mir geholt in der Hoffnung, er könnte mir 808/606/110-artige sounds liefern, aber (anders als die Drumstation, die ich schon habe) eben noch etwas druckvoller, analoger und mit etwas mehr Bandbreite in den Soundmöglichkeiten. Das hat sich nicht erfüllt. Wenn ich einen Track mache, in dem ich den typischen Electro-Sound auf den Drums brauche, greife ich nachwievor meist zur DrumStation (bzw. jezt auch zum DR110). Vor allem die Clap und die Snare kriegt der Tanzbär nicht so hin wie ich das in diesem Kontext brauche. Die Snare klingt, egal wie man sie einstellt (und einstellen kann man sie sehr breit), am Ende immer noch viel zu sehr nach 909, halt so prollig-bollerig, was an der "Tone"-Komponente liegt, die man nur im Decay minimieren, aber nicht in der Lautstärke absenken kann. [Wie gesagt: das bezieht sich alles auf den großen Tanzbär. D.h. da müsste man nochmal gezielt vergleichen, inwiefern der kleine nur ne Teilmenge vom großen ist oder eigenständige Sounds hat.]
Ich mag beide Soundästhetiken (nur nach Youtube Videos beurteilt). Wie gesagt: Bei der TR-08 hat man instant Klassiker Sound, allerdings möglicherweise eben dann auch NUR diesen Sound. Am Tanzbär Lite mochte ich, dass er ein wenig mehr "Micro" klingt ... weicher, clickiger, rascheliger ... nicht zu weit von der 808/606 Ästhetik entfernt, aber eben doch anders/individuell und auch mit einer etwas größeren Bandbreite (?).

Von dieser leichten Enttäuschung abgesehen aber: der große Tanzbär war eine unheimlich gute Anschaffung (er kostet gebraucht übrigens nicht viel mehr als ein neuer Lite). Die Sounds sind, für sich genommen, fast durch die Bank 1A. Gute Balance zwischen eigenständig und unaufdringlich. Das Bedienkonzept ist genial. Für jeden step jeder voice jedes patterns kannst du die Parameter einzeln speichern, kannst sie nachträglich mikroskopisch nochmal ändern, kannst sie aber auch pauschal overriden, kannst sie per Hand oder MIDI-CC steuern usw... Diese Kombi findet man viel zu selten: Komplett analoge Klangerzeugung bei gleichzeitig digitaler und voll speicherbarer Programmierung.
Der große Tanzbär kommt für mich überhaupt nicht in Frage, weil zu kompliziert! Ich möchte, wie schon eingangs geschrieben, etwas einfach zu Bedienendes, bei dem ich nicht nach ein paar Monaten Pause wieder Manuals wälzen muss. Da ist der Tanzbär Lite schon ein Kompromiss, insofern als die tollen Features (P-Locks! Polyrhythmik, mächtiger Sequencer) mit einer steileren Lernkurve erkauft werden.

Irgendwer hat sich mal beschwert, der Tanzbär hätte in seinen sounds einen viel zu schmalen "sweet spot". Andersrum wird ein Schuh draus: das Spektrum der Soundmöglichkeiten ist bei den meisten voices ziemlich groß. Das heißt, wenn man eine zu festgefahrene Vorstellung davon hat, wie's klingen soll, dann wird es schwer, schnell zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Das ist dann aber eher ein Problem von Erwartungshaltungen und geistiger Flexibilität als eins des Geräts selber.
Ich habe wiederum mal über den Tanzbär Lite gelesen, dass er im Gegensatz zum Bruder einen wesentlich größeren Sweet Spot hat. Keine Ahnung, ob's stimmt ... in sämtlichen Demo Videos fand ich ihn jedenfalls sehr wohlklingend.
 


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