Tonbandgerät als Bandecho

Jörg

Jörg

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Habe eine kleine Aufnahme meiner Philips N4512 gemacht, die bei mir inzwischen als Bandecho dient.
Das Band war ein verranztes Orwo, damit´s auch wirklich schön sch**ße klingt. ;-)

Klick hier.

n4512.jpg


By the way, es handelt sich um ein durchaus HiFi-taugliches Gerät - aber nicht bei den hier verwendeten niedrigen Bandgeschwindigkeiten, dann wird´s echt vintage. ;-)
 
Hey, wir hatten jahrelang die etwas teurere Studioversion von Philips als Echomaschine. Selbst nach 8 Jahren mussten wir das Band noch nicht wechseln. Geil ist, wenn du den linken Kanal auf den rechten Kanal rückkoppelst....
 
Eine Pro-12, vermute ich?
Philips war sonst im professionellen Bereich eher weniger unterwegs.
 
Das war jetzt ein Extrembeispiel mit reichlich EQ-Einsatz im Feedback-Weg und einem wirklich abgegammelten Band. Mono.

Das kann auch wie ein richtiges Echo klingen... aber dann hätte sich der Thread nicht gelohnt. ;-)
 
Gern.

Voraussetzung ist, dass es sich um ein Dreikopfgerät handelt, und nicht um ein Kombikopfgerät. Es müssen also getrennte Tonköpfe für Aufnahme und Wiedergabe vorhanden sein. Außerdem sollten mehrere Bandgeschwindigkeiten wählbar sein. Diese bestimmen die Verzögerungsdauer, das ist genau die Dauer, die das Band braucht, um vom Aufnahmekopf zum Wiedergabekopf zu laufen.

Verkabelt wird das ganze so:
- Effektweg Out des Mischpultes in den Eingang des Tonbandgerätes
- Monitor-Ausgang des Tonbandgerätes in einen eigenen Mischpultkanal zurückführen. (Gibt es nur einen Ausgang, dann den Monitorschalter des Tonbandgerätes auf "Tape" stellen).
- Den Effect Send des Kanals, auf dem der Monitor-Ausgang des Tonbandgerätes liegt, aufdrehen, bis die gewünschte Anzahl Echo-Wiederholungen erzielt wird. Wird dieser Effect Send auf Null gestellt, gibt es nur ein einziges Echo.
- Das geht natürlich prinzipiell auch Stereo.

Die Pegel sind sorgfältig einzustellen, damit nichts übersteuert/verzerrt, es aber auch nicht zu viel rauscht. Gerade bei niedrigen Bandgeschwindigkeiten (= langer Delay-Zeit) rauscht es schnell wie ein Wasserfall.
Mit den Mischpult-EQs in dem Kanal, auf dem der Monitor-Ausgang des Tonbandgerätes liegt, kann man nun direkten Einfluss auf den Klang der Echos nehmen. Wenn man mit dem Fader dieses Kanals und/oder dem Effect Send ordentlich Stoff gibt, schaukelt sich das Echo hoch bis es vollkommen außerirdisch klingt - allerdings braucht man da etwas Gefühl, damit es nicht übersteuert.
Wenn man den Monitor-Ausgang des Tonbandgerätes zu einem "normalen" Effect Return zurückführt, hat man nicht mehr die ganzen schönen Möglichkeiten von Echo-Wiederholungen, EQ-Spielereien etc. Man sollte also einen (oder zwei bei Stereo) Mischpultkanal opfern.
 
Geil! Sowas brauch ich. Enizige Einschränkung ist da wohl nur, dass das Tonbandgerät nur 3 verschiedene Geschwindigkeiten anbietet.Oder kann man sowas auch modifizieren? Ich meine sozusagen einen Drehpoti um die Geschwindigkeit einzustellen?
 
Solche Modifikationen sind wohl möglich. :?:
Wie man das machen würde weiß ich aber nicht... bin ja nicht so der Bastler.
 
Kennst Du noch weitere Geräte mit 3 Tonköpfen? Hab' leider überhaupt keinen Plan von Tonbandgeräten ...
 
Das sind alle "besseren".
Günstig zu haben wären die kleinen Philipse oder eine Uher Royal de Luxe. Auch die alten Akai-Kleinspuler, wobei bei denen die Umschaltung der Bandgeschwindigkeit total beknackt gelöst ist und auch nur 19 und 9,5cm/sek. zur Verfügung stehen.

Am besten einfach anfragen, wenn man ein konkretes Angebot hat.
 
Das Uher Royal hat eine vollmechanische Geschwindigkeitumschaltung (allerdings bis 2,4cm runter, das ist echtes LoFi!). Ein gelernter Feinmechaniker mit Werkstatt kann das sicher in ein paar Tagen auf eine andere Geschwindigkeiten umbauen...
 
Ja, das Uher RdL (nur "Royal" ohne "de Luxe" wird man kaum finden ;-) ) hat vier Bandgeschwindigkeiten, was sehr von Vorteil für die Nutzung als Bandecho ist.
Das Uher Report Monitor hat auch vier, und ist dazu noch schön kompakt. Aber auch teuer und eigentlich viel zu schade um ein Dasein als Echogerät zu fristen. ;-)
 
wär das preislich echt so viel billiger als ein dafür vorgesehenes bandecho ala roland oder korg?
schon klar dass die spacechos grad zu unverschämten preisen gehandelt werden, aber die sind ja auch nur dafür gebaut...
 
Ich bin über die Preise eines Space Echo nicht genau im Bilde.
Selbstverständlich können die wesentlich mehr als ein simples Echo, insofern wäre ich also immer für das dezidierte Bandecho und gegen den "Missbrauch" eines HiFi-Tonbandgerätes.

Aber:

- Das entscheidende Argument: Ich hab hier sowieso nen Stapel Tonbandgeräte rumstehen, da kann ich auch mal eins zum Echo machen abkommandieren ;-)
- Große Spulen die sich drehen sehen natürlich wesentlich geiler aus ;-)
- Space Echos dürften deutlich teurer sein als z.B. eine Uher RdL (roundabout 100 Euro)
- Geht ein Tonbandgerät kaputt, ist es leichter, Ersatz zu besorgen oder jemand zu finden, der es wieder richten kann
- Kein Ärger mit den Bändern! Das normale 1/4 Zoll-Tonband gibt es wie Sand am Meer, sogar als Neuware; wenn das Band in einem Space Echo gerissen oder ausgelutscht ist, dann ist die Not groß

Trotzdem... wer wirklich viel mit analogem Echo machen will, der kommt an Space Echo und Konsorten nicht vorbei.
 
verständlich!
deine situation is ja auch a nscheinend klar eine andere.

sich spielen mit den dingen die man hat aus sammelleidenschaft und sie dann bisi zweckentfremden is natürlich total nachvollziehbar!

allerdings bin ich von meiner ausgangssituation, die nicht einen park alter tonbandgeräte beinhaltet, ausgegangen. und ich ich würde mir stier schon länger auf ein spaceecho, bin aber finanzielle leider nicht so gut drauf, dass ich die preise auch bezahlen kann mit denen sie gerade gehandelt werden. und ich bilde mir ein das die preise innerhalb der letzten 2 jahre stark angezogen sind, teilweise wirklich extrem sind (ich red jetzt hauptsächlich von der bucht).

und deswegen war die frage so gedacht: wär eine stinknormale bandmaschine zweckentfremdet tatsächlich eine alternative. und du hast sie mir eh konkret beantwortet!

thx...

wenn die kohle mal da is und sonst nichts wichtigeres ansteht wirds wahrscheinlich ein space oder stage echo werden...
 
Jörg schrieb:
Gern.

Voraussetzung ist, dass es sich um ein Dreikopfgerät handelt, und nicht um ein Kombikopfgerät. Es müssen also getrennte Tonköpfe für Aufnahme und Wiedergabe vorhanden sein. Außerdem sollten mehrere Bandgeschwindigkeiten wählbar sein. Diese bestimmen die Verzögerungsdauer, das ist genau die Dauer, die das Band braucht, um vom Aufnahmekopf zum Wiedergabekopf zu laufen.

Verkabelt wird das ganze so:
- Effektweg Out des Mischpultes in den Eingang des Tonbandgerätes
- Monitor-Ausgang des Tonbandgerätes in einen eigenen Mischpultkanal zurückführen. (Gibt es nur einen Ausgang, dann den Monitorschalter des Tonbandgerätes auf "Tape" stellen).
- Den Effect Send des Kanals, auf dem der Monitor-Ausgang des Tonbandgerätes liegt, aufdrehen, bis die gewünschte Anzahl Echo-Wiederholungen erzielt wird. Wird dieser Effect Send auf Null gestellt, gibt es nur ein einziges Echo.
- Das geht natürlich prinzipiell auch Stereo.

Die Pegel sind sorgfältig einzustellen, damit nichts übersteuert/verzerrt, es aber auch nicht zu viel rauscht. Gerade bei niedrigen Bandgeschwindigkeiten (= langer Delay-Zeit) rauscht es schnell wie ein Wasserfall.
Mit den Mischpult-EQs in dem Kanal, auf dem der Monitor-Ausgang des Tonbandgerätes liegt, kann man nun direkten Einfluss auf den Klang der Echos nehmen. Wenn man mit dem Fader dieses Kanals und/oder dem Effect Send ordentlich Stoff gibt, schaukelt sich das Echo hoch bis es vollkommen außerirdisch klingt - allerdings braucht man da etwas Gefühl, damit es nicht übersteuert.
Wenn man den Monitor-Ausgang des Tonbandgerätes zu einem "normalen" Effect Return zurückführt, hat man nicht mehr die ganzen schönen Möglichkeiten von Echo-Wiederholungen, EQ-Spielereien etc. Man sollte also einen (oder zwei bei Stereo) Mischpultkanal opfern.

:P Danke!!!!
 


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