Tonbandgerät als Effektgerät/ Sampler

McModular

McModular

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Hallo zusammen,

Nutzt jemand ein Tonbandgerät/ Bandmaschine als Sampler oder Effektgerät? Macht das Sinn?
Mir geht es nicht um beste Audioqualität, eher ums kreative Arbeiten. Dann sollte doch die
Wartungsintensität nicht ganz so hoch sein?!

Was würdet ihr mir da gebrauchtes und günstiges empfehlen?
 
Ich nicht aber als Ansatz vielleicht mal Eno und Robert Fripp googeln. Die haben das in den 70ern gemacht. Allerdings mit zwei Bandmaschinen. Nannte sich, soweit ich mich noch erinnere, Frippertronics.
 
Mit zwei ollen Bandmaschinen kann man ziemlich bekloppte Sachen anstellen.
Die Audioqualität ist dabei immer abhängig von den verwendeten Geräten und vom Band.
Billige alte Consumer Bandmaschinen mit mehrfach überspielten Bändern können einen schönen LoFi Effekt bewirken.
Für Effekte ist das recht cool.
 
Haben die einfachen Geräte einen Rückwärtslauf und wie ist da die Geschwindigkeitsregelung? Ich kenne mich mit Tonbandgeräten garnicht aus…
 
Ich nutze eine RE-201, ist ja auch eine Bandmaschine mit einer speziellen Schaltung sozusagen. Je nach dem wie experimentell du arbeiten magst, kannst du die Schaltung deinen Befürfnissen entsprechend umlöten - gab in der Vergangenheit ja einige, die da wilde Dinge mit gemacht haben.

Wie genau willst du denn mit der Bandmaschine arbeiten? Live im Sinne eines Loopers einen Song aufbauen? Oder im Recording einzelne Parts durchjagen und dann in der DAW aufnehmen? ?
 
Du kannst das Band nur wieder zurückspulen. Einfache Geräte haben meistens nur eine Bandgeschwindigkeit.
Ach herrje, das habe ich befürchtet.
Wie genau willst du denn mit der Bandmaschine arbeiten? Live im Sinne eines Loopers einen Song aufbauen? Oder im Recording einzelne Parts durchjagen und dann in der DAW aufnehmen? ?

Genau, es geht mir um einzelne Parts, die anschließend in der DAW aufgenommen werden.
 
Einfache Geräte haben meistens nur eine Bandgeschwindigkeit.

…das ist alles relativ…

…je billiger so ein Gerät hergeht desto kreativer lässt sich möglicherweise die Hardware auch manipulieren - mechanisch, oder mit einem Poti statt einem Widerstand (habe ich noch nicht probiert), oder vielleicht auch einfach mal ein-zwei Trimmer verstellt/nach aussen gelegt?…
 
Hallo zusammen,

Nutzt jemand ein Tonbandgerät/ Bandmaschine als Sampler oder Effektgerät?

Was für einen Effekt? Bandsättigung? Wow and Flutter? Eiern?


Nein. Ein Sampler mit ausreichend Speicherplatz und umfangreichen Bearbeitungsfunktionen für das Audiomaterial liefert schneller Ergebnisse.

Q: Was halten Sie von Sampling?

Brian Eno: Interessant, aber für mich nicht, denn sowas habe ich vor 20 Jahren schon mit Tonbandgeräten gemacht.

Andersrum wird auch ein Schuh daraus.

Mir geht es nicht um beste Audioqualität, eher ums kreative Arbeiten. Dann sollte doch die
Wartungsintensität nicht ganz so hoch sein?!

Den Punkt verstehe ich nicht -- Tonbandgeräte erfordern sehr viel Aufmerksamkeit, damit sie vernünftig klingen, und Bandmaterial, das nicht zur Tonbandmaschine paßt, liefert Ergebnisse minderer Qualität. Das ist eine Wissenschaft für sich, und noch dazu eine kostspielige.

Dazu braucht es übrigens kein Tonbandgerät -- ein Bandechogerät reicht da schon.

Was würdet ihr mir da gebrauchtes und günstiges empfehlen?

Da Du nicht sagst, was Du eigentlich damit machen willst, läßt sich die Frage nicht beantworten. Du wirst für irgendwelchen Warble-Kram mit einem billigen Cassettenrecorder besser bedient sein als mit einer Studer A800. Für Effekte (wie Sättigung, Echo, generelles Eiern und Ungenauigkeiten) eignet sich wahrscheinlich eher ein Bandechogerät -- je billiger das Teil, desto schrottiger wahrscheinlich die Ergebnisse.

Wenn es das ist, wonach Du strebst.

Stephen
 
Wenn das eigene Studio immer noch nicht ausreicht um die Freundin zum Auszug zu bewegen, ist die Geliebte namens Bandmaschine eine echte Alternative.

ich bin mit Tonbandgeräten und Kassettenrekordern aufgewachsen und habe als Jugendlicher ständig das Zeugs gewartet. Damals hat man noch Serviceunterlagen/Orginalersatzteile bekommen,
die Geräte hatten noch keinerlei Materialermüdung oder waren durch Nichtbenutzung "eingerostet".
Auch hatte ich Referenzbänder um Die Teile zu korrekt einzustellen (z.B.: die Tonköpfe zu justieren).

Ich wollte vor 4 Jahren die geerbte Teac-Bandmaschine wieder flottmachen, das Wahre Grauen. Insbesondere wenn man jetzt eine digitale Alternative hat, die sich nicht mehr einfach mit High-End-Voodoo-Ohren übertölpen lässt
 
Falls du ein einfaches Tape-Delay daraus machen möchtest achte darauf, dass das Gerät das kann. Sprich Playhead hinter Recordhead. Ich habe mir mal günstig ein AKAI X201D gekauft nur um festzustellen, dass das eins der Geräte ist, welche das nicht können.
Jetzt staubts hier zu weil zu wartungsintensiv.
Selbst damit einen fertigen Track aufnehmen lohnt sich nicht, da dann aufgrund des Bandes mal irgendwo im Lied alle Frequenzen wegbrechen.
Wenn ich einen Tape-Effekt haben möchte nehme ich die ToneBooster VSTs - und das obwohl ich sonst sehr viel auf Hardware setze und den Computer nur als Sequencer nutze.
 
Sprich Playhead hinter Recordhead
Wenn das Gerät die Funktion Hinterbandkontrolle hat, ist man auf der sicheren Seite bzw. kann diese direkt für einen Delay-Effekt nutzen. Allerdings ist die Delayzeit im Abstand der Tonköpfe zu Bandgeschwindigkeit fixiert.
 
Wie wäre es denn mit einem SP-808 (Ex) , anstatt einer Bandmaschine? Der hat viel Sampling-Time, einen linearen 4-Spur-Stereo-Recorder und tolle (Lofi-) Effekte. Wird schwer einen mit funktionierendem CF-Card-Reader zu bekommen, aber der EX arbeitet mit zip-Disks bis zu 750 MB.

Ich hatte die Tage das Glűck einen mit CF-Card-Reader kaufen zu kőnnen und warte sehnsűchtig auf dessen Ankunft.
Will damit längere Phrase-Samples von anderem Gear aufnehmen und meine Tracks damit arrangieren.

Klar, das Teil hat Einschränkungen (Polyphonie, z.B.), aber weil digital, nicht sehr wartungsintensiv. Und hat Roland's Tape Echo 201 drin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde Bandmaschinen immer noch total cool, und die Ergebnisse können auch sehr schön sein. Mein Liebling war eine alte Philips mit 3 Geschwindigkeiten, bestückt mit ranzigem Orwo-Band.
Aber man sollte sich keinen Illusionen hingeben, die allermeisten Geräte sind Dauerbaustellen. Ich musste irgendwann genervt aufgeben.
 
Bei Interesse einfach mal Hainbach auf YouTube durchforsten, der hat zu solchen Themen viel interessantes Material.
 
Ich finde Bandmaschinen immer noch total cool, und die Ergebnisse können auch sehr schön sein. Mein Liebling war eine alte Philips mit 3 Geschwindigkeiten, bestückt mit ranzigem Orwo-Band.
Aber man sollte sich keinen Illusionen hingeben, die allermeisten Geräte sind Dauerbaustellen. Ich musste irgendwann genervt aufgeben.

Auch das läßt sich nicht verallgemeinern -- ein solides Gerät, das über die Jahre hinweg in Schuß gehalten wurde, macht auch heute noch Spaß und ist relativ überschaubar, was den Wartungsaufwand angeht: Einmal kalibriert, sollte das Teil eigentlich stabil laufen. Neue Riemen, neue Andruckrolle(n), fertig. Elektronisch macht man erst dann etwas, wenn Ausfallerscheinungen auftreten (Elkos brummen in der Vorverstärkerkarte der 3440 etc.).

Ist aber von Marke zu Marke unterschiedlich, mit Revox und Tascam habe ich bessere Erfahrungen gemacht als mit Uher oder Philips.

Stephen
 
Zuletzt bearbeitet:
1982 habe ich mir das Akai GX-77 gekauft, also mittlerweile 40 Jahre alt.
Es ist noch im Orginalzustand, läuft wirklich gut und sieht immer noch aus wie neu.

Letzes Jahr habe ich mir bei Thomann neue Bänder gekauft und jetzt klingt der Sound auch wieder richtig gut.
 
Hainbach schau ich mir mal an… Strymon klingt gut, aber bei deren Geräten hat mich immer die Doppelbelegung etc der Tasten gestört. Alles andere als intuitiv.

Als Tape-Echo wollte ich es nicht nutzen, eher sowas wie verschiedene Abspielgeschwindigkeiten, Anlauf- Stopeffekte, Vorwärts- Rückwärtslauf, per Hand ein wenig Eiern lassen… keine Ahnung… einfach probieren. Für Triphopähnliches oder Experimentelles muss die Qualität nicht hoch sein.
 
Meine Erfahrung ist die, dass man sich nie darauf verlassen kann. Und ich bin dann auch schnell genervt, wenn schon wieder irgendwas nicht genau passt.
Ich habe da aber auch sehr wenig Toleranz. Wenn ich manchmal mitbekomme mit welchen Macken Vintage Synth Besitzer vollkommen selbstverständlich leben und nicht mal als Problem empfinden - ich könnte es nicht.
Bei meinem kürzlich erstandenen Matrix 6 tut es eine Taste auf der Klaviatur nicht, das macht mich wahnsinnig. :lol: Da ich aber inzwischen weiß dass alte Synthesizer ständig kaputt sind, habe ich das quasi beim Kauf schon eingepreist. Das Ding soll komplett überholt werden, und dann habe ich hoffentlich für ein paar wenige Jahre Ruhe.
Mit Bandmaschinen habe ich das auch diverse male durch, und da hat es nie lange gedauert bis das nächste Problem auftrat.
Deswegen nochmals mein (selbstverständlich persönlicher, nicht allgemein verbindlicher) Rat: Finger weg, wenn man kein Schrauber ist. Soll die Bandmaschine kein Selbstzweck, sondern Werkzeug sein, erst recht Finger weg.
 
[...] Für Triphopähnliches oder Experimentelles muss die Qualität nicht hoch sein.

Für Trip Hop würde jeder Produzent sagen: Kauf Dir ein Roland RE-201 oder sonst ein Bandechogerät.

Frag Adrian Utley, Geoff Barrow oder Mushroom, und ich bin sicher, die Antwort wird bei allen dieselbe sein.

[...] Matrix 6 [...] Das Ding soll komplett überholt werden, und dann habe ich hoffentlich für ein paar wenige Jahre Ruhe. [...]

Tatsächlich steht bei einem einschlägig bekannten Servicetechniker seit Jahren ein Gerät diesen Typs und harrt der finalen Reparatur, damit es future-proofed ist und für die nächsten Jahre wieder zuverlässig funktioniert.

Es gibt Instrumente, bei denen es sich lohnt, Zeit zu investieren, und es gibt Geräte, die sind Zeitverschwendung. Rate mal, zu welcher Kategorie für mich der Matrix 6 gehört.

Stephen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wollte vor 4 Jahren die geerbte Teac-Bandmaschine wieder flottmachen, das Wahre Grauen. Insbesondere wenn man jetzt eine digitale Alternative hat, die sich nicht mehr einfach mit High-End-Voodoo-Ohren übertölpen lässt
Und da lässt sich auch das Tape schön rhythmisch mit den Fingern abbremsen?
Was es heute alles so gibt.
 
Ich finde Bandmaschinen immer noch total cool, und die Ergebnisse können auch sehr schön sein. Mein Liebling war eine alte Philips mit 3 Geschwindigkeiten, bestückt mit ranzigem Orwo-Band.
Aber man sollte sich keinen Illusionen hingeben, die allermeisten Geräte sind Dauerbaustellen. Ich musste irgendwann genervt aufgeben.
Einfach Bandmaschinen bekommt man regional schon für unter € 30, das geht in den Elektronikschrott, wenn es nicht mehr funktioniert.
Für schräge Sound-Experimente ist das immer noch klasse geeignet.
 
Ich werde die Tage eine alten Teac 3440 meines Vaters wieder aktivieren, da ich gerade einen Song mache, bei dem mir die E-Drums, bestehend aus einem Simmons & Akustik mix, zu unruhig klingen und will versuchen durch die Sättigung etwas Ausgleich zu erreichen.

Zu meiner Proberaum / Band Zeit war die Bandsättigung für Percussion Instrumente immer ein Segen.
 
Ich werde die Tage eine alten Teac 3440 meines Vaters wieder aktivieren, da ich gerade einen Song mache, bei dem mir die E-Drums, bestehend aus einem Simmons & Akustik mix, zu unruhig klingen und will versuchen durch die Sättigung etwas Ausgleich zu erreichen.

Zu meiner Proberaum / Band Zeit war die Bandsättigung für Percussion Instrumente immer ein Segen.

Bei der 3440 würde ich jeden Stereokanal auf zwei Spuren legen, sonst ist die Sättigung eher im Bereich Cassettenrecorder zu suchen.

Vier Spuren auf Viertelzoll erfordern schon Konzessionen an die Spurbreite.

Stephen
 
Bei der 3440 würde ich jeden Stereokanal auf zwei Spuren legen, sonst ist die Sättigung eher im Bereich Cassettenrecorder zu suchen.

Vier Spuren auf Viertelzoll erfordern schon Konzessionen an die Spurbreite.

Stephen
Ich habe ein ganzes Album auf 8-Spur Cassette gemischt, ist alles kein Problem.
 
Eigentlich bin ich ja Fan von solchen altmodischen Vorgehensweisen.
Aber für Tapeeffekte nutze ich das hier: https://www.strymon.net/product/deco/

Kann ich nur empfehlen!
Ich werfe auch noch (EDIT: das) Strymon Volante in den Raum.
Es ist aber nicht billig.

EDIT 2:
Demotipp - Strymon Volante - Video Tour With Sound Designer Pete Celi

https://www.youtube.com/watch?v=kpE0TreydZs


Magnetic Record Head Saturation:
Not only does Volante deliver the warm, luscious delay signals that magnetic echo machines are known for, it is also capable of a high degree of saturation.
Turn up the Record Level knob to increase the gain of Volante’s analog class-A JFET input preamp circuit, sending a hot signal with analog warmth to the record head for any amount of saturation you desire.

Mechanical Tape Stop/Start Effect:
The PAUSE footswitch is part of Volante’s faithful recreation of a variable speed magnetic echo unit, with mechanical slowdown when pausing and mechanical speedup when coming out of pause.
The speed of this mechanical slowdown/startup effect is user-definable.

Three Echo Machine Speeds:
Volante’s SPEED switch selects the speed of the recording media and allows you to run any of Volante’s three magnetic echo machines at half, normal, or double speed.
Fidelity is higher at higher speeds, while lower speeds result in warmer repeats and more pronounced effects from mechanical and media irregularities introduced when turning up the MECHANICS knob
Mit dem Geschwindigkeits-Umschalter kann man auch lustige Effekte erzeugen während das Delay läuft.

Nachteil: Das Gerät hat kein Display, was die Einstellung der Delayzeit erschwert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hainbach schau ich mir mal an… Strymon klingt gut, aber bei deren Geräten hat mich immer die Doppelbelegung etc der Tasten gestört. Alles andere als intuitiv.

Als Tape-Echo wollte ich es nicht nutzen, eher sowas wie verschiedene Abspielgeschwindigkeiten, Anlauf- Stopeffekte, Vorwärts- Rückwärtslauf, per Hand ein wenig Eiern lassen… keine Ahnung… einfach probieren. Für Triphopähnliches oder Experimentelles muss die Qualität nicht hoch sein.

Das oben angeführte Strymon Deco ist keine Tape-Echo-Simulation wie etwa das sehr coole Volante, sondern es liefert die Effekte, die man früher mit zwei Bandmaschinen erzielt hat. Also von Wabern über fettesten Chorus bis hin zu sehr kurzen Delays (plus Sättigung).

Rückwärtslauf, Abspielgeschwindigkeit und Tape-Abstopp-Effekte macht es aber nicht.
 


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