Unterschied Encoder, Poti (Potentiometer), Drehregler

H

Hollie

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Hallo, gibt es zwischen Encoder, Potis und Drehregler einen Unterschied, oder kann man die Begriffe synonym verwenden? Sind Pan/Gain Regler an einem anlaogen Mischpult immer Potis und Endlosdrehregler immer Encoder? Danke!
 
soweit ich weiß:

Poti = Potentiometer = regelbarer Widerstand - gibts zum drehen oder auch schieben
Drehregler = drehbares Potentiometer
Encoder = Endlosdrehregler

Aber alles nur vom Hörensagen ;-)
 
Ich verwirre Dich erst mal: "Potentiometer" ist eigentlich die technische Bezeichnung für das Schaltungskonzept des Spannungsteilers aus zwei Widerständen. Das vergisst Du jetzt bitte ganz schnell wieder, denn das verwirrt Dich nur.

Das Potentiometer als Bauteil ist ein analoger, regelbarer Widerstand. Den gibt es in zwei Bauformen, einmal als Schiebregler und einmal als Drehregler.

Der Encoder ist eine mechanisches Bauteil, das digitale Information liefert. (Er enkodiert die Drehbewegung in digitale Signale). Dabei gibt es zwei Varianten. Die eine (ältere und inzwischen sehr seltene) gibt tatsächlich auf vier Leitungen die nötigen Bits für 16 verschiedene Binär-Zahlen aus. Die heute übliche Variante ist eigentlich nichts anderes als ein Up-Taster und ein Down-Taster. Dreht man nach rechts wird der Up-Taster immer wieder bedient, dreht man nach links wird der Down-Taster immer wieder bedient. Die Technik dahinter ist ein bisschen komplexer als diese einfache Beschreibung, aber letztlich kommts genau darauf raus. Diese neuere Variante hat den Vorteil, dass es keine absolute Position des Drehknopfes gibt, die eindeutig mit dem Wert des Parameters korreliert, sondern dass der Drehknopf der Digitalsteuerung nur sagt, "vom aktuellen Wert des Parameters gehts jetzt nach oben" (oder unten).

Encoder gibt es also nur bei digital gesteuerten Geräten.
Drehregler/Potis hingegen können entweder direkt in analogen Geräten als Widerständer eingesetzt werden, oder der von ihnen ausgegebene Wert wird digitalisiert und dann in einem digitalen Gerät verwertet.
 
...Die heute übliche Variante ist eigentlich nichts anderes als ein Up-Taster und ein Down-Taster. Dreht man nach rechts wird der Up-Taster immer wieder bedient, dreht man nach links wird der Down-Taster immer wieder bedient. Die Technik dahinter ist ein bisschen komplexer als diese einfache Beschreibung, aber letztlich kommts genau darauf raus. Diese neuere Variante hat den Vorteil, dass es keine absolute Position des Drehknopfes gibt, die eindeutig mit dem Wert des Parameters korreliert, sondern dass der Drehknopf der Digitalsteuerung nur sagt, "vom aktuellen Wert des Parameters gehts jetzt nach oben" (oder unten).

Das mit dem "Up und dem Down Taster" möchte ich jetzt so nicht stehen lassen, das sollte man vielleicht doch etwas genauer beleuchten...

Genaugenommen sind es üblicherweise zwei um 90° zueinder versetzte Schaltkontaktreihen.
Jede für sich schaltet erstmal nur zwischen An und Aus.
Wie oft ein solcher "Schalter" pro Umdrehung zwischen An und Aus wechselt, hängt dabei vom jeweiligen Encoder Modell ab.

Ob man nach links oder rechts dreht entschlüsselt dann ein Mikroprozessor.
Der schaut sich an, wie der Schaltstatus der beiden Reihen ist und welcher der beiden Werte sich als nächstes beim drehen von high auf low oder umgekehrt wechselt.
Dadurch, daß beide Reihen zueinander versetzt sind, liegen die Schaltvorgänge nie direkt aufeinander, es schaltet also immer erst ein Kanal, dann der andere im Wechsel.

Wenn also zb Kanal A auf high und Kanal B auf low stehen und als nächstes springt Kanal B auf high , dann weiß der Microcontroller "Aha, der dreht jetzt im Uhrzeigersinn."
Geht dagegen Kanal A auf low, dann ist es die andere Drehrichtung.
 
Hier sind mal noch als Beispiel die vier möglichen Schaltzustände aufgeführt,
Dabei codiert sich der aktuelle Zustand jeweils aus Kanal A und Kanal B. Man liest die Tabelle also spaltenweise.
(0=low, 1=high)

Code:
Phase    |   0° |  90° | 180° | 270° |
________________________________________
Kanal A: |   0  |   1  |   1  |   0  |
Kanal B: |   0  |   0  |   1  |   1  |
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Thomas, das ist schon alles richtig, und wir beide wissen das alles. Aber ich denke, man sollte immer auch berücksichtigen, wem man da gerade was erklärt. Wenn der Fragesteller Bedienelemente gerade mal nach rund und eckig unterscheiden kann, dann sollten wir nicht mit Graycode-Varianten ankommen.
 
Was es noch zu sagen gibt:
Sowohl Potis als auch Encoder gibt es jeweils in den Varianten
- endlos oder mit Anschlag
und
- mechanisch stufenlos oder gerastert

Gruß
Gerhard
 
Sowohl Potis als auch Encoder gibt es jeweils in den Varianten
- endlos oder mit Anschlag
vielleicht eine naive Frage, aber wie verhält sich ein Endlos-Poti, wenn man immer weiter in eine Richtung dreht? Irgendwann ändert sich der Widerstand einfach nicht mehr? Was ist dann der Sinn eines Endlospotis?
 
@fanwander : ich vermute, er meinte mit mechanisch stufenlos, dass beim Drehen kein "Einrasten" spürbar ist (natürlich ändern sich die Werte diskret ...)
 
Quatsch. Es gibt keine Endlos-Potentiometer. (weder als mechanisches Bauteil, noch als elektronisches Schaltungsprinzip)


Auch Quatsch, denn Encoder arbeiten - weil digital - immer gerastert.
Deine erste Aussage wurde eh schon von einem Vorposter widerlegt und bei deiner zweiten hast Du mich, wie ein weiterer Vorposter bemerkte missverstanden. Ich habe von "mechanischer" Rasterung gesprochen d.h. der Encoder lässt sich stufenlos drehen.

Gruß
Gerhard
 
ALPS RDC80 - kontinuierlich drehbar ohne Rasterung:
Das ist ein Dualpotentiometer mit 180° Drehung zwischen den zwei Schleiferebenen; es findet quasi immer eine Übergabe zwischen der einen und der anderen Ebene statt. Das hat nichts mit einem "elektrisch endlosen" Widerstand bzw Potentiometerschaltung zu tun. Das könnte man auch mit zwei Potis nachbauen.
 
Das ist ein Dualpotentiometer mit 180° Drehung zwischen den zwei Schleiferebenen;
Richtig, und somit eignet es sich für die analoge (stufenlose) Eingabe von Drehwinkeln ohne Endanschlag!
Verwendet nur kein Hersteller, weil es vermutlich zu teuer ist zwei Potis pro Regler scannen zu müssen. Ausserden bräuchte man dann noch einen LED-Kranz drumherum...aber cool wäre ein Gerät mit solchen Reglern schon.

Gruß
Gerhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Quatsch. Es gibt keine Endlos-Potentiometer. (weder als mechanisches Bauteil, noch als elektronisches Schaltungsprinzip)
Offenbar gibt es tatsächlich solche Endlos-Potentiometer. Man kann diese also beliebig drehen. Einzig gibt es einen gewissen Tot-Winkel. Als Beispiel sei das Bourns 6639 Endlos Dreh Potentiometer genannt, dort lassen sich effektiv 340 abdecken. Die Teile sind aber recht teuer mit 25 EUR oder so.

Auch gibt es laut Aussagen hier https://www.wer-weiss-was.de/t/endlos-potentiometer/6868190/4 Potis mit mehreren, versetzten Schleifern:
Diese Potis haben eine ringförmige Schleifbahn, die „oben“ und „unten“ angeschlossen und herausgeführt ist. Es gibt zwei um 90 ° versetzte Schleifer, also hat das Poti 4 Anschlüsse. Das Ausgangssignal dieser Potis ist zwei 90° versetzte Dreiecksignale.

Leider gibt der User keinen Hersteller oder so an. Use Case ist aber sicherlich die winkelgenaue und absolute Messung einer Achse, auch aus dem Stand.

Ich bin im Behringer BCR 32 Thread über die Aussage zur existenz solcher Endlos-Potentiometer gestolpert und hänge die ersten Ergebnisse meiner Recherche hier nun an.
 
Verwendet nur kein Hersteller, weil es vermutlich zu teuer ist zwei Potis pro Regler scannen zu müssen.
Laut @Green Dino verbaut Elektron etwas in der Art in den Digis und Mk2s. Das kann ich nicht weiter beurteilen, bei mir gibt es genau nur die Sidstation von Elektron.
 

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