USB MIDI Converter Kabel

DanReed

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Habe das Forum gerade abgesucht, um folgende Frage nicht zweimal zu stellen, und nichts gefunden, also:

Ich möchte endlich ein MIDI-Masterkeyboard und mein Tablet verbinden und brauche wohl zwei Adapter in Reihe, um von der eingebauten Micro USB Buchse zu MIDI IN und OUT zu kommen:

Diesen USB-OTG-Adapter (angewinkelter Stecker ist mir wichtig): http://www.ebay.de/itm/Micro-USB-zu...r-Kabel-fur-ASUS-Google-Nexus-7-/351120267899

Und dieses USB-MIDI-Interface: http://www.ebay.de/itm/USB-IN-OUT-M...-Music-Keyboard-Adapter-Cord-DE-/170946021023

Wie man leicht sieht, habe ich so ziemlich die preiswertesten Artikel herausgesucht, die ich finden konnte. Natürlich bin ich bei so kleinen Preisen skeptisch und da sicher schon einige von Euch Erfahrungen mit diesem Anschlußproblem haben, würde ich gerne wissen, ob von diesen beiden Adaptern abzuraten ist, oder ob sie wirklich wunderbar und mit minimalen Latenzen funktionieren. Oder ob es andere kaum teurere Adapter gibt, die viel besser funktionieren?

Wäre wirklich für jeden Tipp dankbar.
 
Naja, bei den Preisen würde ich es einfach ausprobieren.

Aber generell kannst du von einem 6€ USB-Midi-Interface keine Wunder erwarten!

Für einfache Anwendungen (einfach nur ein paar Noten spielen) wirds wohl reichen, problematisch wirds meist erst wenn du viele Daten schickst (Noten + jede Menge CC) dann neigen diese billig Interfaces dazu einige der Nachrichten zu "verschlucken" wenn sie mit dem senden nicht hinterher kommen, da diese Geräte meist keinen Puffer haben. Gleiches Problem tritt meist bei SysEx auf nur das es dort noch ärgerlicher ist, wenn Daten verloren gehen. Ein verlorener Wert in der Filterfahrt über CC fällt ev. nicht weiter auf, aber ein paar fehlende Bytes in einem SysEx Dump können dazu führen das der gesammte Dump unbrauchbar ist.
 
Danke für die Antwort. Mir gehts ja nicht nur um die Preise, sondern vor allem um den sinnlosen Zeitverlust beim Bestellen, Warten, Ausprobieren und systematisch Testen bis zum Aufwand beim möglichen Zurücksenden, wenn ohnehin schon viele von Euch wissen, daß das Interface Daten verschluckt oder unnormal große Latenz und Jitter hinzufügt.

recliq schrieb:
Für einfache Anwendungen (einfach nur ein paar Noten spielen) wirds wohl reichen
Ich hatte meine Anwendung ja genau beschrieben: Masterkeyboard sendet an Tablet. SysEx tritt bei mir dabei nicht auf, wohl aber große Mengen an NoteOn, -Off und vor allem allen möglichen Controller-Daten.

Aus Deinem "wohl" lese ich mal ab, daß Du das Interface nicht aus praktischer Erfahrung kennst. Kann mir denn jemand noch einen handfesteren Tipp geben?
 
Ich besitze ein baugleiches Modell und wenn es nur darum geht am Masterkeyboard Noten zu spielen und ev. ein paar Controller zu steuern,
dann sollte das kein Problem sein (ich hatte jedenfalls keine Probleme).

Problematischer wird es hingegen wenn du über dieses Interface ein Soundmodul betreibst und dabei auf 16 Kanälen Noten UND Controller übertragen willst.

Ich hoffe das hilft weiter...
 
Ich habe gute Erfahrungen mit diesem Interface gemacht:

https://www.thomann.de/de/maudio_midisport_uno.htm

Lief am Laptop und am Tower-Rechner problemlos. Performance-Tests habe ich nicht durchgeführt, aber in der Praxis lief die Übertragung gefühlt ziemlich flott. Und es wurden, glaube ich, keine Treiber gebraucht. Am Laptop hatte ich Win XP 32, am Tower-Rechner Win 7 64 Home Premium.
 
@recliq Danke, dann versuche ich das mal.

@MichaelBurman Danke für den Tipp. Wenn das billige nicht ausreicht, dann werde ich dieses in die engere Wahl ziehen.
 
Die Interfaces sind eingetroffen und natürlich mußte ich sie analysieren, die Hardware und die Funktion. Beim USB-OTG Interface ist alles wie erwartet ok.

Über den MIDI-USB-Adapter aber gab es viel schlechtes im Web zu lesen, u.a. daß der Optokoppler fehlen soll. Also habe ich mein Gerät geöffnet:

Man sieht, daß nicht nur der Optokoppler vorhanden ist, sondern auch alle Widerstände mit den normgerechten Werten. Sogar die zusätzliche Diode, die sonst gerne mal weggelassen wird, ist hier vorhanden. Hat der Hersteller dazugelernt? Zwei Unschönheiten sind allerdings vorhanden: 1) Die Abschirmung beider MIDI-Kabel ist an Masse angelötet, 2) der 10µF Elko parallel zur USB-Versorgung wurde weggelassen (die Bohrungen sind aber vorhanden). Beides nicht tragisch und leicht nachrüstbar.

Zur Funktion: Ich habe nur MIDI-In geprüft. Dieser Thread-Beitrag https://www.sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?f=72&t=93555&start=50#p1074327 ist zum Hintergrund meiner folgenden Meßwerte interessant.

Ich habe beide elektrisch parallel geschalteten MIDI-Ausgänge meines Masterkeyboards (MK-88) gleichzeitig am Linux-Rechner angeschlossen: den einen am nativen MIDI-Eingang einer M-Audio Audiophile 192 (am PCI-Bus einer ICH10R Southbridge), den anderen über das billige USB-MIDI-Interface und einen der 12 USB2.0 Ports der selben ICH10R. Dann habe ich beide MIDI-Devices mit zwei echt parallelen Threads in einem extra geschriebenen Testprogramm abgefragt und das Eintreffen der Note-On-Befehle mitgeloggt. Schließlich habe ich mehrfach 10 Tasten möglichst gleichzeitig angeschlagen. Hier ein Beispiel (Kommando, Note, Velocity, Zeit in ms):
Code:
AN	5b	111	  5.09
AN	5b	111	  5.46
AN	59	108	  7.14
AN	59	108	  7.46
AN	58	111	  8.51
AN	58	111	  9.46
AN	5d	113	 10.11
AN	5d	113	 10.46
AN	56	113	 11.26
AN	56	113	 11.46
AN	54	111	 13.28
AN	54	111	 14.46
AN	62	111	 15.58
AN	62	111	 16.46
AN	64	111	 16.86
AN	64	111	 17.46
AN	65	110	 18.01
AN	65	110	 18.46
AN	67	111	 19.17
AN	67	111	 19.46
Man sieht, daß meine erste und letzte Taste 14.08ms auseinander liegen. Obwohl das MK-88 den Running Mode nicht nutzt, habe ich es bei vielen Versuchen nur selten geschafft, daß wenigstens zwei der 10 Tasten nur noch 0.96ms auseinander lagen und damit wahrscheinlich ein bischen MIDI-Jitter erzeugt wurde, da die 2. Taste dann vielleicht noch etwas weniger Abstand haben könnte als das theoretische Minimum von 0.96ms. Ich habe aber obiges Beispiel herausgepickt, weil ich sonst immer mehr als 14.08ms brauchte.

Bemerkenswert ist nun, daß USB minimal 0.20ms hinterherhinkte (AN 56 113 11.26 und AN 56 113 11.46) und maximal 1.18ms (AN 54 111 13.28 und AN 54 111 14.46). Das heißt, ich habe eine durchschnittliche zusätzliche Latenz von 0.69ms und einen zusätzlichen maximalen Jitter von +-0.49ms.

Ich finde, das kann sich sehen lassen, denn es ist nur 0.20ms schlechter als das theoretisch bestmögliche.
 

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