Vangelis - Invisible Connection

R

Rallef

|
Hallo Forum,

habe mir gerade noch einmal Vangelis' "Invisible Connection" angehört.
Das Album (erschienen auf dem Klassik-Label Deutsche Grammophon) gehört sicher zu den weniger populären Alben von Vangelis, welches sich auch musikalisch weit vom "etablierten Vangelis-Stil" entfernt.

Vor bestimmt 15 Jahren gekauft ohne zu wissen, was mich erwartet, fristete es auch bei mir sehr lange ein Dasein in den hintersten Ecken meiner CD-Sammlung - bis ich endlich "reif" für derartige Kompositionen war. Inzwischen habe ich das Album mehrfach gehört und finde es genial.

Was einen erwartet, ist keine klassische Musik im tonal-harmonisch-melodiösen Sinne, sondern Geräuschhaftes, Experiementelles, vermutlich vornehmlich mit dem CS80 erzeugt (der Ringmodulator ist charakteristisch). Dazu vangelis-typische wuchtige Percussion-Sounds, wie Gran Cassa-Trommel und Gong, alles zusammen durch weite Lexicon 224-Hallräume.

Beim ersten Hören mag das wie der Mitschnitt eines wahllosen Rumexperiementierens mit den diversen Reglern eines Synths klingen, ohne Melodie, ohne Entspannungsfaktor, ohne orchestrale Anmutung, wie sonst von Vangelis gewohnt.
Läßt man sich drauf ein, merkt man, daß der "Krach" doch eine musikalische Qualität hat: Sounds führen einen Dialog miteinander, sind lebendig und spielen auch mit dem (synthetischen) Hallraum. Die Sounds selber sind musikalisch interessant, dynamisch gespielt und in ihrer musikalischen Anwendung (sprich: Komposition) definitiv Klassen über dem, was hier oft als Modular-Demos gepostet wird.

Für mich ein Parade-Beispiel "neuartiger, synthetischer Musik", die nicht einfach Sounds abnudelt, sondern diese in einen musikalischen Kontext stellt. Dies alles dabei handwerklich-spieltechnisch wie immer auf hohem Niveau - Klangkompositionen, auf die man sich einfach mal einlassen sollte, wenn man denn ohne Beat, Melodie und Harmonie zurechtkommt.

Viele Grüße,
Rallef
 
Rallef schrieb:
Die Sounds selber sind musikalisch interessant, dynamisch gespielt und in ihrer musikalischen Anwendung (sprich: Komposition) definitiv Klassen über dem, was hier oft als Modular-Demos gepostet wird.

Ich habe zwar keinen Modularschrank, höre mir Demos davon äußerst selten an und das Vangelis Album kenne ich auch nicht, aber ist diese Feststellung nicht überflüssig?
Die Modulardemos hier sind schließlich nicht als kommerzielle Veröffentlichung gedacht. Vangelis wird vermutlich auch mehr künstlerischen und musikalischen Anspruch haben als jemand, der sich nach Feierabend an schönen Klängen erfreut.

Äpfel vs. Birnen.
 
Nun,

da hast Du Dir aus dem Post zu Vangelis' Album natürlich gerade die Passage rausgepickt, die mit dem eigentlichen Thema am schwächsten verbunden ist. ;-)

Aber sehen wir's doch mal so: Jemand mit großem Modularschrank, Spaß an Klängen und der Musikalität eines Vangelis ist gesucht, der all dies zu einem großen, hörenswerten und abendfüllenden Ganzen zusammenfügt.
Genau da her kommt ja die Begeisterung für dieses Album - das halt eher ein Unikat ist...

Grüße,
Rallef
 
Invisible Connection: Für mich eine der interessantesten Produktionen von Vangelis.

Diese käme dann für Dich evtl. auch in Frage:
41HNZN9DWCL._SL500_AA300_.jpg



Die hier war auch noch schön schräg - aber eher für Free Jazz-Fans:

HypothesisFront.jpg
 
Die Beaubourg kenne ich natürlich auch. :D
Im Vergleich zur Invisible Connection finde ich sie aber nicht ganz so rund, auch tontechnisch klingt die Invisible Connection etwas besser...

Grüße,
Rallef
 


News

Zurück
Oben