VCADSR - Funktionsweise

herw

||
eine Frage an die Besitzer eines VCADSR (z.B. von Doepfer oder soundlab (Boehm))
Die Datenblätter von Doepfer geben darüber nicht ausführlich Auskunft; auch die Beschreibung des soundlab (Enders: die Klangwelt des Musiksynthesizers) ist dort relativ ungenau.

Wie funktioniert genau die Modulation der Hüllkurven-Parameter?

Beispiel-Vorgabe: es wird ein bestimmter Parameter als Bezugsgröße fest eingestellt (z.B. der Attack-Regler auf 1s).
Wie wirkt nun die Modulation:

a) Der Modulationseingang addiert nun eine Modulationsgröße in der Art, dass die Attack Zeit verlängert oder verkürzt wird (bei negativen Modulationswerten).
b) Der Modulationseingang multipliziert die eingestellte Attackzeit mit einem Faktor (z.B. einem Pitchwert oder Gatewert), so dass dadurch die Attackzeit verändert wird.
c) Beim Benutzen des Modulationseingangs wird die feste Attackzeiteinstellung unwirksam und der Attack-Regler gibt nur einen Faktor an, mit der der Modulationswert multipliziert wird und dadurch ausschließlich die Attackzeit bestimmt wird.

ciao herw
 
herw schrieb:
Die Datenblätter von Doepfer geben darüber nicht ausführlich Auskunft;

Ich erlaube mir zu Widersprechen:

Die Hüllkurven-Parameter A, D, S und R
können Sie sowohl manuell mit den Reglern
1 bis 4 einstellen als auch per Steuerspannungen,
die Sie den CV-Eingängen ! bis $
zuführen. Dabei addieren sich jeweils manueller
Einstellwert und zugeführte Steuerspannung.

Quelle:
http://www.doepfer.de/a100_man/a141_anl.pdf
 
sonicwarrior schrieb:
herw schrieb:
Die Datenblätter von Doepfer geben darüber nicht ausführlich Auskunft;

Ich erlaube mir zu Widersprechen:

Die Hüllkurven-Parameter A, D, S und R
können Sie sowohl manuell mit den Reglern
1 bis 4 einstellen als auch per Steuerspannungen,
die Sie den CV-Eingängen ! bis $
zuführen. Dabei addieren sich jeweils manueller
Einstellwert und zugeführte Steuerspannung.

Quelle:
http://www.doepfer.de/a100_man/a141_anl.pdf
arrgh - ich weiß nicht, wie oft ich diese Datenblätter schon studiert habe, aber den Hinweis (HAND!!!) auf der dritten Seite habe ich verzweifelt gesucht und immer wieder überlesen.
Asche über mein Haupt!!

Tausend-Dank, das hilft mir sehr, da ich keine entsprechende Hardware habe, aber trotzdem die Funktionsweise kennen muss.
 
Wenn Du bei Modularen mehrere Steuerspannungen (bzw. -Eingänge) hast, dann werden die immer addiert.
In fast jedem Fall ist der Regler selber auch als Steuerspannungseingang zu verstehen, er regelt halt kein Eingangssignal, sondern eine fixe Spannung.
 
serenadi schrieb:
Wenn Du bei Modularen mehrere Steuerspannungen (bzw. -Eingänge) hast, dann werden die immer addiert.
In fast jedem Fall ist der Regler selber auch als Steuerspannungseingang zu verstehen, er regelt halt kein Eingangssignal, sondern eine fixe Spannung.
Gut zu wissen; ich bilde diese Module mit REAKTOR nach, unter anderem ist auch eines der Projekte, das soundlab nachzubilden. Dort gibt es nur jeweils einen Regler und zusätzlich einen Klinkeneingang.
Damit war jetzt nicht klar, ob beide Steuerspannungen addiert werden oder ob der Regler durch die Klinkenbuchse als Abschwächer benutzt wird.
Aber so ist das ganze für mich eindeutig. Zudem sind die Bezeichnungsweisen der Regler - in der Regler 0..10 ja nur sehr grobe Vorgaben. Ich muss immer mühevoll herausfinden, ob dies lineare oder exponentielle Skalen sind. Es ist schwer, sich die Wirkungsweise vorzustellen, wenn man kein Hardware-System zum Vergleich hat. (irgendwie werde ich wohl doch mal eines anschaffen müssen ;-) - bin schon fast überredet).

ciao herw

PS: wer mal einen Vorkucker auf den derzeitigen Entwicklungsstand des MODULAR MINI 1 sehen möchte, kann ja mal unten den GEAR-Button anklicken.
 
herw schrieb:
Damit war jetzt nicht klar, ob beide Steuerspannungen addiert werden oder ob der Regler durch die Klinkenbuchse als Abschwächer benutzt wird.

Oder beides.
Beispiel MOTM440, Resonance (und andere MOTM-Module).

Der Resonance-Regler und die Eingangsbuchse für Res.CV sind so ausgelegt, daß der Regler im Normalfall die Resonance regelt, sobald aber ein Modulationssignal in die Buchse eingespeist wird, wird der Regler zum Abschwächer für dieses Signal.

Das Ganze ist technisch noch nichtmal über eine Schaltbuchse gelöst, sondern einfach, indem dem Tip der Buchse über einen Widerstand eine Gleichspannung zugeführt wird. Der Regler ist damit also immer ein "Abschwächer".

In meinen Augen ein schwerer Designfehler.
Es ist nicht möglich, z.B. bei hoher Resonance nur ein bischen zu Modulieren, da dafür der Abschwächer ja nur ein wenig aufgedreht sein darf - der Eingang aber in dem Fall von 0 ausgeht.
Wenig Modulation ist damit nur im unteren Bereich möglich.
Gerade bei dem Parameter Resonance ist dieser Fehler imho unverzeilich, da gerade die Modulation des oberen Resonance-Bereichs interessant ist.

Abhilfe schafft da nur ein weiteres Offset-Modul mit zusätzlichem Eingang und Abschwächer.
So ist das, wenn man Geld verdienen will. ;-)

Oder aber eine kleine Mod - für den technisch versierten Bastler. :)

herw schrieb:
Ich muss immer mühevoll herausfinden, ob dies lineare oder exponentielle Skalen sind.

Grundsätzlich kann man sagen, daß logarithmische Regler nur bei Audio-Inputs, also Lautstärkewerten vorkommt.

Manchmal benötigen aber spezielle Schaltungsdesigns auch logarithmische Regler, so haben z.B. viele LFO-Frequenzregler so ein Verhalten - weil es einfach Sinn macht und sich besser anfühlt, in diesem Fall ist die Dosierung des unteren Frequenzbereichs wichtiger, als die höheren Bereiche.

Beim SSM2044 Filter muß die Resonance sogar neg.Log geregelt werden, damit sie feinfühlig arbeitet.

Deshalb ist es oft beim Schaltungsdesign ein Ausprobieren, welche Art von Potis man verwendet. Es muss halt letztlich musikalisch sinnvoll sein.
 
schnelligkeit ist wichtig bei der umsetzung der modulation auf der Hüllkurve.
DAs würde ich da zum obersten Gebot machen.

Ich hoffe dass du etwas "offen" an die umsetzung deines Modularen gehst,
und nicht zu engstirnig total die anlaoge Welt kopieren willst.
Hörte sich jetzt aber grad so an.

Grad bei den Hüllkurven würde ich die Möglichkeiten der digitalen Welt ausspielen, und nicht analoges kopieren versuchen.

wirklich interessant, aber vermutlich sehr aufwändig wäre die einstellbarkeit der exponentialität/linearität.
im Bereich der Hüllkurven liegt noch einiges brach, imo.
Und sie gehören zum wichtigsten wenns um den ausdruck des Soundes geht.
 
Funky40 schrieb:
schnelligkeit ist wichtig bei der umsetzung der modulation auf der Hüllkurve.
DAs würde ich da zum obersten Gebot machen.

Ich hoffe dass du etwas "offen" an die umsetzung deines Modularen gehst,
und nicht zu engstirnig total die anlaoge Welt kopieren willst.
Hörte sich jetzt aber grad so an.

Grad bei den Hüllkurven würde ich die Möglichkeiten der digitalen Welt ausspielen, und nicht analoges kopieren versuchen.

wirklich interessant, aber vermutlich sehr aufwändig wäre die einstellbarkeit der exponentialität/linearität.
im Bereich der Hüllkurven liegt noch einiges brach, imo.
Und sie gehören zum wichtigsten wenns um den ausdruck des Soundes geht.
Die Kopie des Analogen ist immer nur der Einstieg, um zu verstehen und zu gestalten. Ich wähle bewusst den klassischen Einstieg , um die Beschränkungen zu sehen (auch die Beschränkungen des Digitalen).

@serenadi : Die Einstellbarkeit der Exponentialität ist ein Problem, das ich schon in REAKTOR 4 gelöst habe; da habe ich mich am absynth orientiert. Danke auch für den Hinweis zur Filter-Resonanz-Modulation.

Man muss auch bedenken, dass ich ja kein Profi bin, der für Arturia, NI oder sonst wen arbeitet. Ich muss das alles schwer erarbeiten.

Letztlich ist für mich wichtig, dass am Ende ein INSTRUMENT steht, das ausdrucksstark und inspirierend ist. Und das ist es auch jetzt schon in diesen kleinen Ensembles, wie ich immer wieder beim live-Spiel (zu Hause) zu meiner eigenen Befriedigung feststelle.

Auch wenn ich jetzt schon fast drei Jahre daran entwickle, so habe ich doch immer noch das Gefühl am Anfang zu stehen, aber nicht stehenzubleiben.

sorry aber jetzt bin ich zu sehr vom eigentlichen Thema abgegangen, das ja eigentlich ein rein Analoges ist.

Durch Eure Tipps habe ich die Gestaltung des Moduls im Kopf, bzw. schon sehr schnell zusammengestellt. Ein weiteres Modul wird dann dem VCADSR vorangestellt: ein Gate-Delay, so dass mehrere Hüllkurven auch verzögert einsetzen können. Das soundlab-Modul hat dieses Delay direkt eingebaut, aber ich werde es trennen; das erscheint mit flexibler.
Doepfer ist dort wirklich ein Vorbild.

ciao herw
 


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