Voicebox - Synth Musik mit Stimme

Hi Leute,

ich trage mich schon lange mit dem Gedanken, wie es wohl klingen würde, wenn wir die Klänge des Synths zu imitieren versuchen. Also mit den stimmlichen Mitteln die wir haben. Ohne Elektronik oder so. Maximal Hall oder so. Es gibt ja Leute, die mit dem Mund unglaubliche Sounds produzieren. Aber ich denke da eher an einen á capella-Version von Synth-Musik. Ist das wohl möglich? Was meint ihr?

Gruß
Tischhupe
 
Ausprobieren. Dann stellt sich raus, ob das die Idee einer Sektlaune ist oder was taugt. A capella ist allerdings so ne Sache für sich, da gibt's eine Menge Unfälle und wenig sehr gutes.

Aber was immer gilt: Wenn man's gut macht, dann ist es gut.



:D
 
Jeden Sound kann man natürlich mit der Stimme nicht produzieren.
Aber doch schon eine ganze Menge.
Da gibt es ja auch unglaubliche experimentelle Sachen, z.B. teilweise die alten Vokalkompositionen von Dieter Schnebel.
 
Eben. Allerdings wird "experimentell" gelegentlich auch als Alibi für "klingt grausam" verwendet :D
 
Klar sind die Sachen von Schnebel und ähnlichen Leuten aus der Zeit nicht jedermanns Sache, wenn da auf alle nur denkbaren Weisen geröchelt, gekeucht und sonstwas wird. :D
Aber als Demonstration, was mit der Stimme so alles möglich ist, finde ich das überaus beeindruckend.
Übrigens auch als Sample-Reservoir sehr ergiebig, diese Platten.

Gruß,
Markus
 
Beaker ist ja der Hammer! Mir laufen jetzt noch die Tränen runter. gröhl trommel

Klar lassen sich nicht alles Sounds mit der Stimme/dem Mund nachahmen. Aber ich denke doch schon so einige. Man könnte auch einige Stimmen "Stapeln" (quasi ein Layer-Sound) und so diverse Aspekte des Klanges verschiedenen "Sängern" zuordnen. Oder ein Sänger imitiert diese nacheinander und man baut im Sequencer zusammen. Oder so ...
Erst mal ist das nur so eine verrückte Idee, die ich aber schon lange mit mir rumtrage. Ich habe vor Äonen mal im Chor gesungen, aber da hatte keiner auch nur das geringste Interesse an sowas.

Eine völlig Geile Sache finde ich zB diesen seltsamen Frauenchor aus 2001. Ihr wisst schon, als der Monolith bei den Urmenschen auftaucht. Zuerst ist klar, das ist ein Chor, aber dann verselbständigt sich der Klang irgendwie und wird zu einem "Instrument". Drücke ich mich klar aus?
 
Das ist nicht verrückt, ich mache solche Sachen auch und gerne. Hab ja auch vox'd auf dieser Konzeption aufgebaut. Die 2001 Odyssey Chöre sind Hammer, in diese Richtung gehen auch manche Alan Parsons Chöre, die er mit dem Projectron gemacht hat. Das belegt, dass selbst ein Winkel des Mainstream durchaus mit experimentellen Sachen klarkommt. Ich hatte mal den Tenor Alexander Speemann Modulationen singen lassen, das klingt durchaus wie Filterdurchläufe, natürlich nasal bzw. kommt auf die Position des Kehlkopfes an. Ebenfalls sehr interessant sind die bulgarischen Frauenchöre, die sowas ähnliches wie Naturtöne singen, also keine reinen Intervalle. Riesenthema eigentlich, und ich meine auch, dass das mit Synthis verwandt ist. Ein Oszillator ist nix anderes als ein Kehlkopf/Stimmband Kombination, wenn man ein bisschen Fantasie hat. Gerade im Jazz gibt es da massenhaft Vokalisten mit einer stimmlichen Akrobatik, die sich für sowas eignet.
 
Die bulgarischen Frauenchöre finde ich auch super. Das geht ziemlich ins Ohr, wie ich finde. Stimmt, Alan Parsons Project hat sowas auch gemacht. Fand ich auch immer sehr hörenswert, was die gemacht haben. Oder es gibt doch auch diese Obertonsänger. Ich glaube, dass kommt aus dem asiatischen Raum. Jedenfalls kann der Mensch ein breites Spektrum an elektronisch klingenden Tönen/Sounds erzeugen und ich finde die Idee schlicht faszinierend, zB JMJ Stücke sozusagen á capella zu hören. Dazu bräuchte Mann aber wohl schon ziemlich Könner auf dem Gebiet.
 
Tischhupe schrieb:
Eine völlig Geile Sache finde ich zB diesen seltsamen Frauenchor aus 2001. Ihr wisst schon, als der Monolith bei den Urmenschen auftaucht. Zuerst ist klar, das ist ein Chor, aber dann verselbständigt sich der Klang irgendwie und wird zu einem "Instrument". Drücke ich mich klar aus?

Da ist aber nicht die geringste Elektronik dabei.
Alles der Meisterschaft von Ligeti geschuldet.

Den übrigens in einem Satz mit Alan Parsons zu lesen, wundert mich dann doch.
Parsons mag ja ein guter Studiotechniker sein, aber musikalisch - na ja.

Gruß,
Markus
 
kpr schrieb:
Eben. Allerdings wird "experimentell" gelegentlich auch als Alibi für "klingt grausam" verwendet :D
Da du zweifellos der Diplomatischere von uns beiden bist, stelle ich den Satz mal ungefragt so um:"allerdings wird "experimentell" meistens auch als Alibi für "klingt scheisse" verwendet. :mrgreen: früher hat man einfach gesagt:"ich bin vollkommen unmusikalisch" heute sagt man:"Ich mache experimentelle Musik". Hört sich dann so richtig wichtig an. :roll: :lol: :wegrenn:

Topic:
Bis zu einer gewissen Grenze wird man sicher elektronische Sounds mit der Stimme emulieren können, aber das wird sicher sehr viel Übung brauchen. Der Typ im Dub Beispiel bringt ja keine Synthsounds und was er macht ist nicht mehr wirklich neu, auch wenn er gut ist.
 
speedsol schrieb:
...der Typ klingt voll analog :twisted:

Maximum Respekt! Der Kerl ist gut!!!

Da gibt es einen Australier, der macht mit einem Didgeribone, einem im Mund befestigtem Mikro und ein paar Effektgeräten einen irren Sound, live und ohne Overdubs, TJUPURRU heißt der - Wahnsinn!

 
Hrm, die Beispiele sind ja schon super. Klasse, was manche so hinkriegen. Mir schwebte nicht der" klassische" Beatboxer vor. Eher sowas, was manche À-Capella-Bands machen, nur eben weitergehend und nicht nach Stimme klingend. Aber wenn ich so drüber nachdenke, wird es wohl nicht ganz ohne Effektgeräte funktionieren. Am Ehesten würde es sicher an den fehlenden Talenten scheitern. Ich kann zwar persönlich ein paar Sounds mit dem Mund produzieren, aber das ist weit weg von meiner Vorstellung, wie das klingen soll.
 


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