Warum ist Buchla so teuer...?

S

synthfrau

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Hi liebes Modularfrickelvolk,

sicher werden mich jetzt einige steinigen wollen aber mir liegt schon sehr lange eine Frage auf der Zunge.

Schön sind sie ja alle nicht, klingen tun sie vielleicht schon gut. Ich hatte noch niemals einen gehört außer im Youtube. Warum sind die Buchla Kisten eigentlich so arschteuer? Man bekommt sicherlich bei anderen Anbietern mehr Synthesizer fürs gleiche Geld. Die sehen dann nicht nur besser aus, sondern die tönen auch noch besser. Ist es auch der Kult, den die Preise so nach oben schnellen lassen?

Da ist ja Moog direkt ein Sonderangebot gegen Buchla. Wobei die alten Moogsysteme preislich auch jenseits von gut und böse sind....
 
synthfrau schrieb:
Hi liebes Modularfrickelvolk,

sicher werden mich jetzt einige steinigen wollen aber mir liegt schon sehr lange eine Frage auf der Zunge.

Schön sind sie ja alle nicht, klingen tun sie vielleicht schon gut. Ich hatte noch niemals einen gehört außer im Youtube. Warum sind die Buchla Kisten eigentlich so arschteuer? Man bekommt sicherlich bei anderen Anbietern mehr Synthesizer fürs gleiche Geld. Die sehen dann nicht nur besser aus, sondern die tönen auch noch besser. Ist es auch der Kult, den die Preise so nach oben schnellen lassen?

Da ist ja Moog direkt ein Sonderangebot gegen Buchla. Wobei die alten Moogsysteme preislich auch jenseits von gut und böse sind....


also ich finde die Buchla Teile todschick :)

Allerdings soll ja nichtmal die Verarbeitungsqualität so doll sein..oder doch?... pro+contra von hier:

http://www.soundonsound.com/sos/dec05/a ... la200e.htm

http://www.soundonsound.com/sos/mar06/a ... sstalk.htm
 
Man bekommt sicherlich bei anderen Anbietern mehr Synthesizer fürs gleiche Geld.

versuche es mal nachzurechnen / nachzubauen, z.b. mit einem der 200e-sequenzer (249e oder 250e).

man realisiert schnell, dass bei buchla so viel drin ist, dass man bei anderen herstellern (selbst bei doepfer) für die selbe funktionalität sogar noch mehr zahlen müsste und wesentlich mehr platz bräuchte - sofern die buchla-funktionalität überhaupt nachgebaut werden kann.

der preis der module ist das eine. das gebotene ist das andere. man sollte beides in betracht ziehen, meiner ansicht nach.
 
synthfrau schrieb:
Die sehen dann nicht nur besser aus, sondern die tönen auch noch besser.
Welcher Anbieter tönt generell besser als Buchla?
Schon mal einen Buchla gehört?
Das eine mal als ich Gelegenheit hatte einen 200e zu hören war ich durchaus angetan.

synthfrau schrieb:
Da ist ja Moog direkt ein Sonderangebot gegen Buchla. Wobei die alten Moogsysteme preislich auch jenseits von gut und böse sind....
Ähm, also ich muss sagen ich habe wesentlich weniger Verständnis für jemanden der einen Sack voll Geld für einen uralten Moog Modular raushaut.
Jedenfalls aus musikalischer Perspektive. Sammlertum, Kult, Kindheitstraum etc. mal außen vor.
 
Aber wir wissen doch auch alle das nicht alles Gold ist was scheint... und wir haben´s ja aufm HK gesehen. Sicher gibt's viele Funktionen, aber der Preis ist in meinen Augen trotzdem nicht gerechtfertigt wenn man es nun nur von der musikalischen Seite sieht. Buchla ist ein Luxusprodukt und es ist gibt genau so viel Kult um Buchla wie um alte Moog-Systeme. Und die Diskussion was man mit was machen kann stellt sich einfach nicht, weil ein Buchla in einer ganz anderen Liga spielt. Der sowas haben möchte muss halt dafür bezahlen, wird dann aber stellenweise schwer enttäuscht sein, fragt nur mal System700...
Bei mir steht sowas nicht auf der Liste, wird es auch nie. Auch wenn ich mir es mal leisten könnte.
 
Viele der kommerziell und nicht-kommerziell erhältlichen Synthschaltungen basieren auf Entwicklungen die bspw. in den 1970er Jahren im Electronotes Magazin u.ä. veröffentlicht wurden. Mit seinem 200e war Don Buchla mal wieder innovativ: ein analoger Synth (Signalweg) bei dem sich Einstellungen digital speichern lassen. Ich würde vermuten, dass bis zur Serienreife viel Material und viel Zeit verbraten wurden, das zahlt man natürlich auch und relativiert den Preis ebenso wie die o.g. Gründe.

Auch hat Buchla seine Instrumente nie in großen Massen abgesetzt, sondern sich immer an einen kleinen Kreis von Musikern gerichtet, die eher Klangforschung als Pop betrieben. Die geringen verkaufbaren Stückzahlen machen sich natürlich auch im Preis bemerkbar.

Dass der 200e gemischte Reaktionen - wie alle Synths aus dem Hause Buchla vorher auch - provoziert: Geschenkt, doch einen Moog pauschal besser zu finden, ist ldjklyf hyxkj !

Ich find's schön, dass Buchla so konsequent einen Nischenmarkt bedient, auch wenn sein 200e preislich nichts für mich ist.
 
Jörg schrieb:
Das eine mal als ich Gelegenheit hatte einen 200e zu hören war ich durchaus angetan.
hehe, klingt sehr poetisch.




avatare würde ich alle unten in eine reihe setzen.
dann stören sie oben niemanden, hehe ;-)
 
das schwierige am vergleichen ist halt auch diese "west coast" synthese art der buchlas, das macht einen vergleich zu moog oder doepfer eher schwer, zumindest für mich, vom anschauen der module steige ich da bei weitem nicht durch!
und sowieso, buchla kriegt man neu, moog modular nicht, da gibts nur die alten seltenen exemplare ausser die moogerfoogers, aber man könnte moog modular auch mit cotk oder synthesizer.com ersetzen, buchla mit? serge, keine ahnung :?:
so rein optisch und von der konstruktion her finde ich buchla das geilste was es modular gibt und ich weiss das mir da viele zustimmen. so rein interessenhalber würde ich mir gerne mal so ein system erklären lassen...
 
UserFormerlyKnownAs schrieb:
buchla mit? serge, keine ahnung :?:

Leider nur vom Hörensagen: Serge soll durchaus vielfältiger sein als ein Buchla (ab welcher Größe?). Zumind. in der Vergangenheit hat Buchla immer auch die Performance-Situation beim Design im Kopf gehabt, daher gibt es bspw. das komplexe Source of Uncertainty als ein fertiges Modul.

Buchla als Techniker und hat sich ja vom Musiker Morton Subotnick bei der Entwicklung oft beraten lassen, der wiederum an einem Instrument für Live-Performances interessiert war.
 
Fidgit schrieb:
man realisiert schnell, dass bei buchla so viel drin ist, dass man bei anderen herstellern (selbst bei doepfer) für die selbe funktionalität sogar noch mehr zahlen müsste und wesentlich mehr platz bräuchte - sofern die buchla-funktionalität überhaupt nachgebaut werden kann.

Also ich muss zugeben, dass ich ein bißchen beschränkt bin und mir in Buchla-Modulen daher ZUVIEL in einem Modul drin steckt.
 
Für mich,
Preis spielt eine Nebenrolle wenn man es wirklich will und das Ziel erreicht diesen Betrag zu bezahlen.
Ansonsten muss man sich damit abfinden das es sich nicht jeder leisten kann.

Finde Buchla ebenfalls interessant, würde es sofort kaufen wenn ich denn Betrag hätte.
Die ausgefallene Technik, nicht so wie bei anderen Modularsysteme, sowas macht freude, mir jedenfalls. Auch wenn man nicht alles durchblickt, ich. :?

Sieht doch gut aus. Anders als die übliche Systeme.

200e_system3_pricelist.jpg


Gruss


PS: Weiteres Problem ist der Platz für diese Kiste.
 
aus musikalischer sicht macht aber ein olles moog system mehr sinn als ein buchla oder nicht? aus experimentiersicht wird es wohl anders herum sein.

von daher würde ich auch eher in moog, besser noch in ein roland system 700 investieren als in ein buchla system.

und nach den äußerungen von system700 ist die verarbeitung und funktionsweise der module auch nicht ideal - bei dem preis ist das schon ein k.o. kriterium.

aber das wird auch wieder jeder anders sehen.
 
ossi-lator schrieb:
aus musikalischer sicht macht aber ein olles moog system mehr sinn als ein buchla oder nicht? aus experimentiersicht wird es wohl anders herum sein.
ouha, "musikalisch" und "experiment" als gegensatzpaar - schwierig schwierig! da regt sich sicher der eine oder andere widerspruch...
 
ossi-lator schrieb:
aus musikalischer sicht macht aber ein olles moog system mehr sinn als ein buchla oder nicht? aus experimentiersicht wird es wohl anders herum sein.
Ist auch meine Meinung. Don Buchla ist schon immer eigene Wege gegangen und hat ein völlig anderes Konzept und das war schon immer so. Das hat Buchla auch nie den richtigen kommerziellen Durchbruch verschafft, erfolgreich ist wirklich was anderes. Es gibt ja nur wenige Produktionen, die mit Buchla gemacht wurden, das kann man mit Moog nicht vergleichen.
Die Stückzahlen waren auch bei den älteren Systemen immer sehr gering, von manchen Synthies existieren nur eine handvoll und haben fast Prototypenstatus. Das ist auch der Grund, warum Buchlas relativ teuer sind, die Entwicklungskosten schlagen sich bei kleinen Serien extrem zu Buche.
Wenn man den Preis mit einem anderen Instrument vergleicht, ist der Buchla auch nicht "teuer". Ein brauchbares Cello kostet auch 10.000 Euro, das ist völlig normal.
 
Bernie schrieb:
Das hat Buchla auch nie den richtigen kommerziellen Durchbruch verschafft, erfolgreich ist wirklich was anderes.

Was hat das mit "erfolgreich" oder "nicht-erfolgreich" zu tun? Buchla hat für eine bestimmte kleine Zielgruppe seine Instrumente entwickelt und sie an diese verkauft. Massenabsatz gehörte nie zum Unternehmensziel.

Im Sinne des Klischees von "Selbstverwirklichung" war und ist Buchla sicherlich "erfolgreich".
 
Ilanode schrieb:
Buchla hat für eine bestimmte kleine Zielgruppe seine Instrumente entwickelt und sie an diese verkauft. Massenabsatz gehörte nie zum Unternehmensziel.
Jedem Unternehmer sollten die Marktchancen nicht ganz am A.... vorbeigehen. Don Buchla hat so einige gute Ideen nur deshalb nicht umgesetzt, weil sie nicht von ihm selber waren. Wenn man sich solche Trotzreaktionen leisten kann -bitteschön. Man kann natürlich stumpf am Markt vorbei produzieren und dann behaupten, das man nur Geräte für ausgesuchte "Spezialisten" anfertigt, weil das Zeugs für "normale" Musiker nicht besonders taugt.
 
Meine Meinung: Buchla ist Kult und baut seine Preisgestaltung auf der Tatsache auf, daß er -- wie es unsere Freunde aus Amiland wahrscheinlich nennen würden -- ein "oddball design for oddball performers" hat, das so esoterisch ist und dadurch dermaßen legendenumwoben, daß kaum Leute die Chance hatten, jemals einen Buchla aus allernächster Nähe betrachten, geschweige denn: Ausprobieren, zu können. Das alles trägt zum Mysterium "Buchla" bei. Was nicht heißen soll, daß der Buchla schlecht ist, ganz im Gegenteil. Wer experimentieren möchte, wird wahrscheinlich eher mit einem Buchla als mit einem Moog etwas anfangen können. Zumal Buchla immer eine etwas andere Zielgruppe hatte als Moog, nämlich den akademisch-künstlerischen Apparat, während Moog eher Instrumente für eine größere Zielgruppe gebaut hat, nicht zuletzt wegen des Controller Interfaces (eine Tastatur sieht nunmal vertrauter aus als Sensorfelder).

Ich persönlich würde jedoch jederzeit einem Serge den Vorzug geben, da der Serge genauso "open-ended" ist wie der Buchla, gleichzeitig aber auch wie ein ganz normaler Synthesiser spielbar ist. Das ist m. E. der ideale Kompromiß zwischen experimentell-abstrakter Herangehensweise und musikalisch-strukturiertem Arbeiten. Ein Serge, ergänzt um ein paar Modcan- oder Cyndustries-Module... das wär´ schon was Feines. Ich habe aus einem Buchla nie mehr als ein paar bizarre Klangstrukturen kommen hören, die sicherlich ihren Reiz haben, aber eben nur *das* Eine bieten. Beim Serge habe ich "sowohl-als auch" gehört.

Was die Verarbeitungsqualität angeht, so habe ich von Buchla eher Bedenkliches gehört (was eigentlich nur meinen ersten Eindruck von "Daddy´s Bastelkeller" unterstützte), z. B. wabbelige Frontplatten, schlechte Paßgenauigkeit etc. Das hat man bei einem Serge nicht, der wirkt in seinem Alugehäuse sowas von solide... der macht für mich vom Engineering her einen wesentlich besseren Eindruck. Aber was weiß ich schon? Ich kann mir weder den einen, noch den anderen leisten.

Stephen
 
Du machst Witze, oder?

Bernie schrieb:
Jedem Unternehmer sollten die Marktchancen nicht ganz am A.... vorbeigehen.

Im Gegensatz zu Moog war Buchla nie pleite und musste seinen Namen verkaufen, um später die eigenen Produkte so lange unter neuem Namen anzubieten, bis man die Rechte am eigenen Namen wieder hatte.

Bernie schrieb:
Man kann natürlich stumpf am Markt vorbei produzieren und dann behaupten, das man nur Geräte für ausgesuchte "Spezialisten" anfertigt, weil das Zeugs für "normale" Musiker nicht besonders taugt.

Dafür, dass Buchla „stumpf am Markt vorbei produzier[t]“, kann er über einen Zeitraum von vier Jahrzehnten erstaunlich hohe Preise verlangen. Wie Moog auch hat sich Buchla von Anwendern beraten lassen: Im Falle Buchlas war es u.a. Morton Subotnick. Das hat natürlich Auswirkungen auf das Produkt.

Dass Du scheinbar reine Absatzzahlen oder Bühnenpräsenz von Marken als Erfolgskriterium nimmst, wundert mich. Nicht alle sind der Auffassung „der Mensch [ist] für sein Geschäft da ist, nicht umgekehrt“.
 
Was kosten die Geräte denn eigentlich konkret?

Sorry, wenn ich da nicht ganz informiert bin.
 
Ahjo aber wie bereits erwähnt wurde kommt ein Eurorack System, odern anderes auch nicht günstiger bei der Funktionalität.
Mitn paar Serge Panels ist man auch gaaanz schnell bei 10k.
Allein son Animal Teil o.ä. (3HE 19" breit) kostet schon um die 2000 Öre.
Ist alles relativ.
 


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