Warum können Compressor so teuer sein!?

A

Anonymous

Guest
Ich kenne kein effektgerät oder delay oder so, was mal so eben 5000,- euro kostet...

Gibt es da eine antwort drauf? - Es fragt ein laie.

peter
 
Die Mechanik ist meistens die teuerste Position an einem solchen Gerätchen, gefolgt von einer ordentlichen Handelsspanne. Das muss man leider so sagen.
 
Mein Studionachbar hat sich Platinen fuer ein Fairchild Compressor besorgt. Alleine die Bauteilekosten inkl Roehren etc. belaufen sich auf ~3000 Euro. Davon ist die mechanische Komponente nur ein kleiner Anteil.
 
Der Drawner S2 kostet ca. 5000,-
226572d1300892351-thermionic-culture-phoenix-vs-drawmer-s3-photo1.jpg
 
Wow. hätte nicht gedacht, dass da so viel drinne ist allein an material. - Ich hätte eher gedacht die kisten sind zu 85% leer...
 
Ich denke Kompressoren sind "für uns" so teuer, weil wir uns dank Pluginzeiten nicht mehr für gewöhnliche Hardware Kompressoren interessieren sondern nur noch die Highend Varianten! Auch heute gibts noch genug Kompressoren für wenig Geld. Die sind aber dann meistens schlechter als ein Plugin für das Geld.
 
dbx 160 sl
DBX%20160SL.jpg

da ist auch einiges verbaut...


ausserdem gibt es immer noch einen haufen günstiger compressoren, ich meine richtig teuer ist nur der hi end!
 
OFFTOPIC:

Es gibt in der musik kein besser oder schlechter (im sinne von werkzeug/tool) - es gibt nur sound: Gewollt oder nicht gewollt (Im sinne von entscheidung)
Das System "Immer besser" ist für mich mindcontrol bzw marketing.

Genauso wie dieser ganze visualisierungs-schei$$, der nur vom HINHÖREN ablenkt!
-
Ich hätte gerne einen Comp der mir den sound liefert, denn ich haben möchte, da sollte es mir (rein theoretisch :agent: ) egal sein, ob das teil 5000,- kostet oder 45,-

UND WEITER ONTOPIC
 
Du hast wohl noch nie ein Behringer Autocomp Kompressor gehört daß du sowas behauptest :mrgreen:

Danach klingt nämlich dein Sound genauso wie vorher. Nur schlechter ohne daß man da Interpretations-Spielraum hat :lollo:
 
Zolo schrieb:
Du hast wohl noch nie ein Behringer Autocomp Kompressor gehört daß du sowas behauptest :mrgreen:

Danach klingt nämlich dein Sound genauso wie vorher. Nur schlechter ohne daß man da Interpretations-Spielraum hat :lollo:

Na ja, vielleicht sucht er genau das ? :mrgreen:
 
Nene ich sag das ja schon vor dem Hintergrund, daß schlecht-klingen manchmal für uns sogar gefragt ist. :stop:
 
Alles Esotherik!
Mal ehrlich, (es gibt sicher einige wenige Geräte die da rausfallen...) aber mit Materialkosten ist da sicher nicht zu begründen. Natürlich steckt in einigen Geräten ne Menge Knowhow, aber es gibt auch viele Teile, die sich an altem orientieren. Sind ja nicht nur die Komps, bei EQs ist es doch das gleiche, sobald "highend" aufm Schildchen steht, geht den Leutz einer ab, da latzt man auch gerne mal nen Tausender mehr, wenn dann noch alle sagen, das Teil macht den Mix superduper, dann hört man das am Ende natürlich selbst..... :selfhammer: man muss sich die Investition ja auch immer schön schönreden.
Früher hatte man mit dem Zeug evtl noch nen Vorteil, ich galube Software hat hier aber einiges verschoben.....
 
Peter Uertz schrieb:
Es gibt in der musik kein besser oder schlechter (im sinne von werkzeug/tool) - es gibt nur sound: Gewollt oder nicht gewollt (Im sinne von entscheidung)

Um diese Entscheidungsfreiheit zu haben, braucht es aber auch Equipment, dass eine "gewollte" Klangveränderung zulässt (und nicht nur ungewollte Färbungen macht...)
Allerdings seh ich das wie CO2: Wir sind umgeben von geilem Zeugs das günstig zu haben ist.
 
adl670_panel.jpg


ca. 15000 Euro für einen Fairchild Clone :selfhammer: Wenn das Material dafür 3000 Euro kostet. Das Ganze ist schon ziemlich übertrieben. Aber ein restauriertes Original kostet auch gerne mal das Doppelte. Ein Schnäppchen also..

Ist halt eine Frage von Angebot und Nachfrage und es sind Luxusprodukte. Hinzu kommt ein hoher Grad an Unwissenheit der Kundschaft, welche auch ausgenutzt wird. Die Händler sind Kartell-ähnlich organisiert und die Preise werden künstlich hoch gehalten. Wenn ich zum Beispiel die Preise in den USA mit denen in der Schweiz vergleiche, dann werd ich immer sauer. Zumal ich genau weiss, dass ich keinen Service vom lokalen Vertrieb hab, weil die Dinger sowiso direkt zum Hersteller in den USA gesendet werden müssen, falls Service oder Reparatur ansteht. Ich hab also überhaupt kein Interesse daran, im Inland zu kaufen, bezahle aber gut und gerne locker 25% mehr, nach Versand und Steuern.

Ich hab zum Beispiel günstig einen Manley Vari Mu in den USA gekauft und mit Hipass Sidechain Filter modifizieren lassen. Der ist gerade nicht mehr so im trend, weil er im low end ein wenig matscht und das ist heute halt überhaupt nicht gefragt. Bezahlt hab ich die Hälfte von einem Original, direkt ab Service von Manley. Kostet aber immer noch zu viel, für das was er tatsächlich macht. Es sind halt die letzen 5%, die es ausmachen und manchmal passt das Plugin für 250 Euro trotzdem besser. Es ist Nichts in Stein gemeisselt..

Man muss sich halt informieren und wissen, was man will und was die Kisten tatsächlich können. Es gibt mittlerweile sehr viele günstige Alternativen und man muss sich halt darum bemühen und viel selbst ausprobieren und vergleichen, dann kommt man auch günstig zu sehr gutem Material. Ist wie bei Synthesizern..der Unwissende kauft teuer einen Sound ein..der Tüftler findet einen güsntigen Weg und wird auch glücklich..

Ein Kumpel von mir, der von der Klassik kommt, sagt immer: Ah, bist du wieder mit deinem Manley drüber-gerotzt. Unrecht hat er nicht..im Grunde ist das alles unnötig..
 
Ah, für einen Bricasti Reverb oder ein Eventide H8000 Multieffekt kannst du gut und gerne auch ein paar Tausender bezahlen, wenn du willst. Ein Roland Re-201 ist auch völlig überteuert, da gäbe es noch einige Dinge, die vom Preis / Leistungs Verhältnis völlig verzerrt sind. Gibts aber auch bei Synthesizern..
 
Ein Kumpel von mir, der von der Klassik kommt, sagt immer: Ah, bist du wieder mit deinem Manley drüber-gerotzt. Unrecht hat er nicht..im Grunde ist das alles unnötig..


In der malerei nennt man das "darüberrotzen"... Schluss-Firnis!
 
Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Freundin, die Kunsthistorikerin ist, über das Schluss-Firnis in der Malerei ähnlich denken würde...irrelevant für die eigentliche Bedeutung des Werkes..
 
Sie dient dem schutz und dem einheitlichen "glanz"! Ist nicht unwichtig für die letzten 5%

Außerdem eine art "Reverb" der malerei - man kann damit noch ein bißchen korregieren. (Gilt natürlich nur für die ölmalerei :))
 
Ok, ich versuch es mal ins Positive zu wenden. Kauf dir so einen super Hi-End Teil und versuch mal wirklich objektiv mit guten Plugins zu vergleichen. Der Lernerfolg wird in etwa sein, dass du die Haptik der Hardware schätzen lernst und dass du dir ein genaueres Bild von Kompression verschaffen kannst, weil du ja jetzt wirklich mal so eine Hi-End Maschine in den Fingern hast. Dann lernst du, wann es relevant sein kann und wann nicht. Ist wie bei Synthesizern: Manchmal muss es ein Original Minimoog Sound sein, manchmal passt aber der FM Bass aus dem billigen FM Synth einfach viel besser.
 
dem kann ich gut zu stimmen Sehe ich ganz genauso... (Ich habe auf einem anderen gerät genau diese erfahrungen gemacht)
...
aber ich denke es geht hier um die letzten 5%.. oder?
 
Das mit dem Preis ist eine einfache Rechnung. Der Preis ergibt sich aus: Gestellungskosten dividiert durch erwartete Zahl absetzbarer Geräte. Da darf man dann noch ein bisschen draufrechnen, damit nicht nur ein plusminusNull-Geschäft draus wurde.

Gestellungskosten sind
* Personalkosten bei der Entwicklung,
* die Kosten der tatsächlichen Herstellung
* und die Pauschale für "Sonstiges", also das was ein Gerät abwerfen muss, um Vertriebler, Firmenauto, Putzkolonne, Weihnachtsfeier etc. zu finanzieren - das dürften ca 70% dessen sein, was das Gerät erwirtschaften muss.


Ich nehme mal an, dass die Entwicklungskosten für einen Billigkompressor und irgendeinen Highend Kompressor sich bestenfalls um den Faktor 1:2 unterscheiden. Die Materialkosten (bei gleicher Einkaufsmenge) vielleicht um 3:1.
Theoretisch dürfte also der Teuerkompressor nur das 2,5-fache des Billigkompressors kosten. ABER! Der Billigkompressor verkauft sich locker 50.000tausend mal, während der HighEndkompressor sich bestenfalls 5.000mal verkauft (vermutlich weniger). Die "Sonstiges"-Pauschale schlägt also mit einem Faktor 10 zu Buche. Und gleichzeitig wird der Billigkompressor im Einkauf deutlich günstiger werden, da das Material in ganz anderen Chargen zu sehr viel günstigeren Preisen eingekauft werden kann.

Also allein die Entscheidung für eine Zielgruppe bestimmt aufgrund der Größe der Zielgruppe den Preis.
 
Du hast es mal wieder auf´n punkt gebracht - gratuliere :))

Dem kann man nix hinzufühgen... außer...

Wie komme ich an die letzten 5% meiner produktion heran, wenn diese vielleicht schei$$ teuer sind und ich die pinunzen noch nicht habe.
Einer eine idee?
Die einzige idee die ich habe: Da hinschauen, wo andere nicht hinschauen...
 
Peter Uertz schrieb:
Wie komme ich an die letzten 5% meiner produktion heran, wenn diese vielleicht schei$$ teuer sind und ich die pinunzen noch nicht habe.
Einer eine idee?
Wenn die anderen 95 % stimmen, brauchts keinen Hyperdupersuperkompressor mehr ;-)
 


News

Zurück
Oben