Kaufhilfe Was zuerst? Raum akustisch behandeln oder allererste Monitore anschaffen?

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Hallo zusammen

Ich mache schon sehr lange elektronische Musik zum Teil mit Hardware, seit kurzem wieder mehr mit der DAW, meistens House/Techno aber auch Elektronika/IDM/Ambient. Im Grunde schon eher Kick-Basslastig. Das ganze mache ich nur für mich, eventuell müssen mal Familie oder Freunde mein Gedudel ertragen, mehr aber auch nicht. Mein Problem ist, dass mein Mix oft nicht stimmig ist. Da ist die Kick oft viel zu laut und dominant, manchmal ist die Hihat viel zu laut oder ein Synth-Lead geht total unter. Als Referenz dient momentan das Autoradio, da ich das Gefühl habe, den Klang hier am Besten beurteilen zu können. Auf anderen Anlagen klinkt es dann aber oft doch wieder nicht stimmig. Unterm Strich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich etwas an meiner Abhörsituation ändern muss. Die Frage ist nur wie und was?

Bisher habe ich zum Abhören beim Produzieren und Jamen vorwiegend verschiedene Kopfhörer verwendet, aber auch diverse kleinere ältere HIFI-Boxen. Die Boxen bekomme ich kostenlos von einem Hobby-Bastler und habe hier schon einige durchprobiert, aktuell Magnat Quantum 502. Bin aber mit dem Sound nie wirklich zufrieden. Habe die Boxen auf Ständern links und rechts neben dem Bildschirm aufgestellt, mal höher, mal weiter in die Ecke, mal auf dem Boden. Aber eigentlich immer passt der Bass nicht. Im Sitzen vor dem Bildschirm gibt es so gut wie keinen Bass, im Stehen schon etwas mehr und in den Ecken im Zimmer dröhnt es unschön. Mein Musikraum ist knapp 2,60x2,60m groß mit Tür hinten, Fenster rechts, Schreibtisch vorne und zwei Regalen links und hinten. Bisher habe ich hier nichts akustisch behandelt. Habe auch überhaupt keine Ahnung wo und wie ich das angehen sollte. Ich hatte auch noch nie richtige Studiomonitore. Ich weiß also auch gar nicht worauf ich hier achten muss und was mich erwartet.

Meine grundsätzliche Frage wäre, wo soll ich anfangen? Macht es überhaupt Sinn Studiomonitore anzuschaffen wenn der Raum akustisch totaler Murks ist? Falls doch welche Größe, welches Modell? Oder sollte ich als erstes den Raum angehen? Aber auch hier weiß ich nicht was Sinn macht.

Würde mich über den einen oder anderen Tipp freuen.
 
also ohne lausprecher hörst du nicht, ob dein raum defizite hat.

mit kopfhörern hörst du diese nämlich nicht.

lautsprecher werden in einem gleichschenkligen Dreieck zu dir aufgestellt.

als monitor einsteiger und dem kleinen raum, würde ich dir erstmal 5 zoller von krk empfehlen.


wenn dir die von der auflösung nicht reichen, kannst du immer noch was teureres kaufen ;-)
 
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Als Hobbymusiker habe ich bisher nichts am Raum gemacht.

Lange Zeit mit Tannoy Reveal active und jetzt mit kleinen Genelecs.

Mit den Genelecs bin ich sehr zufrieden lustigerweise zeigt mir der JBL Flip4 die groben Fehler beim Bass ziemlich deutlich.

Zusätzlich verwende ich noch einen Beyerdynamik DT 990 Pro

Für mich habe ich entschieden dass ich nix am Raum mache....

Meist versuch ich mich auch nicht zu Mastern sondern beschränke mich auf den Mix und später ein paar plugs auf der Masterspur ohne den Mix großartig zu verbiegen.
 
also ohne lausprecher hörst du nicht, ob dein raum defizite hat.

mit kopfhörern hörst du diese nämlich nicht.

lautsprecher werden in einem gleichschenkligen Dreieck zu dir aufgestellt.

als monitor einsteiger und dem kleinen raum, würde ich dir erstmal 5 zoller von krk empfehlen.


wenn dir die von der auflösung nicht reichen, kannst du immer noch was teureres kaufen ;-)
der mann/in schrieb BASSLASTIG.
Da wird er mit schmalen 5 Zöllern nicht weit (runter) kommen
 
der mann/in schrieb BASSLASTIG.
Da wird er mit schmalen 5 Zöllern nicht weit (runter) kommen

Da wollte ich auch gerade nachfragen. Würden da nicht die größeren 8'' oder sogar 10'' mehr Sinn machen?

Der Abstand von Boxen zum Ohr liegt momentan bei 1m und wenn die Boxen in der Zimmerecke stehen knapp bei 1,40m. Spielt das auch irgendwie eine Rolle?
 
Den Raum immer einmal leer messen. Dafür beauchst du Lautsprecher, aber nicht unbedingt die, die da später wohnen sollen
 
Der Abstand von Boxen zum Ohr liegt momentan bei 1m und wenn die Boxen in der Zimmerecke stehen knapp bei 1,40m. Spielt das auch irgendwie eine Rolle?

eine 50 hz welle hat eine wellenlänge von ca. 6,5 metern.

große boxen in einem kleinen raum entwickeln schneller raummoden, als kleine boxen.
 
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Erstmal Musik machen und ein Setup zusammenstellen, das funktioniert.

Diese ewigen Fragen nach Raumakustik und Monitoren und Blahblah erinnern mich an die Frage, welcher Innenarchitekt denn beauftragt werden soll, wenn noch nicht einmal der Rohbau steht, geschweige denn das Fundament gegossen worden ist.

Reine Übersprungshandlung und Prokrastination: Solange die Raumakustik noch nicht stimmt, kann ich keine Musik machen... jaja.

Stephen
 
Ich bekam jüngst ein Angebot eines "Anfängers": Zwei Korg Volcas und dazu nen Boss Km60, dass er für mehere hundert Tacken gegönnt hat.

War ihm aber doch alles zu kompliziert.

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Natürlich macht es Sinn sich über den Sinn Gedanken zu machen.
 
Erstmal Musik machen und ein Setup zusammenstellen, das funktioniert.

Diese ewigen Fragen nach Raumakustik und Monitoren und Blahblah erinnern mich an die Frage, welcher Innenarchitekt denn beauftragt werden soll, wenn noch nicht einmal der Rohbau steht, geschweige denn das Fundament gegossen worden ist.

Reine Übersprungshandlung und Prokrastination: Solange die Raumakustik noch nicht stimmt, kann ich keine Musik machen... jaja.

Stephen

Das Setup steht doch und hier will ich auch erstmal nichts dran ändern und Musik mache ich auch. Mit dem Ergebnis, dass der Mix nicht stimmig und unausgewogen ist. Nach Deiner Theorie dürfte dann ja keiner einen Schritt weitergehen und sich mit dem Thema Raumakustik und Monitoren auseinandersetzen.
 
Das Setup steht doch und hier will ich auch erstmal nichts dran ändern und Musik mache ich auch. Mit dem Ergebnis, dass der Mix nicht stimmig und unausgewogen ist. Nach Deiner Theorie dürfte dann ja keiner einen Schritt weitergehen und sich mit dem Thema Raumakustik und Monitoren auseinandersetzen.

Zum Thema Raumakustik in der Mietwohnung (was ich der Einfachheit halber mal als Prämisse unterstelle) habe ich andernorts in diesem Forum schon mehr als genug geschrieben.

Wenn Du 300.000 Euro übrig hast, kannst Du die Raumakustik trefflich optimieren. Ansonsten: Nimm Deine Tracks, geh in ein richtiges, amtliches Studio und mach den Mixdown dort, im Zweifelsfalle mit jemandem, der sich auskennt in dem von Dir bedienten Genre. Das ist günstiger als ständiger Umbau und Neu- und Verkauf.

Oder verlaß Dich einfach auf Deine Ohren.

Stephen
 
Bei basslastigem Sound in einem Zimmer mit deiner Grösse musst du dir eigentlich erstmal nur Gedanken um den Bass (Tiefbass und Mittlerer Bass, also 20 - 100 Hz) machen. Und da ist es so, wie's @olutian schon schrieb: Wird einen matschigen Klang geben, wegen den vielen unterschiedlichen sich am Abhörpunkt überlagernden Reflektionen (Laufzeiten des Signals). Matsch heisst, gleiche Frequenzen treffen zu unterschiedlichen Zeitpunkt am Abhörpunkt ein und dann gibt's auch noch Überlagerungen von Frequenzen, d.h. du hast nicht nur Laufzeiteffekte sondern auch noch Verzerrungen in der Reproduktion des Frequenzspektrums.

Im Prinzip wirst du in deinem Raum da nicht viel anderes machen können, als schlicht mit dem Monitoren nicht zu tief zu gehen. Was dir viele Monitore abnehmen, weil die eh nicht in den Tiefbass und nur zum Teil in den mittleren Bass kommen. Und falls du doch ein Basswunder-Monitor dein Eigen nennst, dann wirst du ihn im untersten Basssegment absenken wollen (aktive Monitore bieten meist einen low cut oder einen regelbaren high pass an).

Ansonsten gilt wie immer: Monitore nicht in die Ecke/nahe an Wände stellen und in einem kleinen Raum geschlossene LS vor Bass-Reflex vorziehen. Ich habe zB u.a. HS-8 hier in einem 4 x 5m Raum, 0.8m weg von den Wänden/Ecken. Unter 100 Hz wird's unsauber, egal, was ich mache (mit Helmholz-Absorbern fange ich gar nicht an, das wird eine never-ending Geschichte und teuer, meiner Meinung nach way out für ein Homestudio).

Wenn du Bass zum Mischen wirklch gut reproduzieren willst, wäre mein Rat, suche dir einen Raum, der gross genug und akkustisch gut genug ist, in dem du Mischen kannst. Vielleicht gibt's um die Ecke das Hobby- oder SemiPro-Studio, das du ab und an mitnutzen darfst (man mischt ja nicht die ganze Zeit, das lässt sich schon etwas planen). Dennen was an ihr Studio zu geben, ist vermutlich die bessere Investition als in einem kleinen Raum zu versuchen, die Physik zu überlisten :)


PS: @ppg360 Same page, unsere Posts haben sich zeitlich gerade überschnitten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Als ich noch im Wohnzimmer musizierte, wo der Bass nicht wirklich zum Ausdruck kam und ich keine Möglichkeit und auch keine Lust auf Raumoptimierung hatte, da es mein Wohnzimmer verunstalten würde, suchte ich mir einen Referenztrack aus und überließ den Rest iZotope Ozone. Das Resultat war nicht professionell, aber besser als hätte ich es nach Gehör gemacht, da ich aufgrund der schlechten Basswahrnehmung immer zu basslastig mischte. Ist natürlich keine optimale Dauerlösung, aber besser als gar nichts.
 
Meine Studioecke ist akustisch schlecht, meine Lösung: höre meine Musik über alle Quellen, dann neu mischen und wieder hören. Mein Basstrick: Anlage aufdrehen, in die Besenkammer stellen, Bass einpegeln. Für Reverb gilt bei mir: Nie über die Anlage wegen Flatterhall, sondern über die Monitore und Kopfhörer. Wenn alles gut ist, kommt der Corsa-Test. Dauert alles, ist aber günstig und effektiv.

Das Geheimnis sind keine Wundermonitore oder perfekte Räume als Hobbymusiker, sondern das Lernen der Schwächen, um diese auszugleichen.
 
Als ich noch im Wohnzimmer musizierte, wo der Bass nicht wirklich zum Ausdruck kam und ich keine Möglichkeit und auch keine Lust auf Raumoptimierung hatte, da es mein Wohnzimmer verunstalten würde, suchte ich mir einen Referenztrack aus und überließ den Rest iZotope Ozone. Das Resultat war nicht professionell, aber besser als hätte ich es nach Gehör gemacht, da ich aufgrund der schlechten Basswahrnehmung immer zu basslastig mischte. Ist natürlich keine optimale Dauerlösung, aber besser als gar nichts.

Ist zwar Blindflug, weil du nicht hörst, wie's dann auf einer Referenz klingen würde, aber die Software das machen lassen, ist meiner Ansicht nach besser als es in einem akkustisch verzerrten Raum über das Gehör selber zu versuchen, weil man so dann eigentlich nur die Verzerrungen des Abhörraums in den Mix mischt. Dann lieber eine Software, die auf den "Rohdaten" mit ein paar cleveren Algorithmen etwas rumrechnet.
 
Meine Studioecke ist akustisch schlecht, meine Lösung: höre meine Musik über alle Quellen, dann neu mischen und wieder hören. Mein Basstrick: Anlage aufdrehen, in die Besenkammer stellen, Bass einpegeln. Für Reverb gilt bei mir: Nie über die Anlage wegen Flatterhall, sondern über die Monitore und Kopfhörer. Wenn alles gut ist, kommt der Corsa-Test. Dauert alles, ist aber günstig und effektiv.

Das Geheimnis sind keine Wundermonitore oder perfekte Räume als Hobbymusiker, sondern das Lernen der Schwächen, um diese auszugleichen.

Genau dieser "Workflow" nervt mich seit Jahren. Und am Ende ist es selten perfekt.
 
Genau dieser "Workflow" nervt mich seit Jahren. Und am Ende ist es selten perfekt.
Kann ich verstehen. Für mich ist das ok. Mietwohnung, Musik nur als Hobby, Wohnzimmer soll auch der Damedeshauses gefallen, Kosten, …

Vielleicht irgendwo nen Proberaum mieten und den akustisch ausstaffieren!?
 
Mein Raum ist nur 3,5m lang. Heißt das ich höre nur den halben Bass?

Jein. Theoretisch hörst Du den bass um so leiser je tiefer die Frequenz ist (um vollen Pegel zu hören müsstest Du ja beim Wellenbauch sitzen).


Für eine Raummode braucht man nur die halbe Wellenlänge als Raumdimension.
 

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