...wieviel Tune-Toleranz akzeptiert ihr bei Euren VCOs?

G

Gregsen

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Moin moin,

ich tune gerad (nach längerer Zeit, muss ich gestehen), meine VCOs am Modulsystem und stelle fest, dass der Doepfer A-111-5 (also der VCO im Dark Energy) wesentlich stimmstabiler ist, als der A-111-1 "Highend VCO", den Doepfer ja gerade wegen diesem Kriterium anpreist...ich habe bei meinem Modell auch nach Aufwärmen bis zu 20 Cents Schwankungen zwischen den Oktaven, beim Dark Energy sind es knappe 7...wenn ich die beiden gleichzeitig spiele, fällt mir aber kein sonderliches Detuning auf.

Deswegen mal in den Raum gefragt - wieviel "Tune-Drift" geht für euch noch in Ordnung, gerade wenn es an FM und sowas geht? Wann sollte man sich mal ans Kalibrieren wagen? Weiß jemand, wie das beim A-111-1 geht?

Achja - und wie kann es sein, dass ich mit dem Pulsbreiten-Regler die Tonhöhe von Sägezahn und Dreieck steuern kann?! Ich habe scheinbar ein merkwürdiges Modul erwischt... :mrgreen:


NACHTRAG: Scheint am A-190 zu liegen...das steuert A-111-5 und A-111-1 auf der selben Busplatine an (sollte also CV-gepuffert sein?!), da kommt es aber beim A-111-1 zu leichten Schwankungen...wenn ich die Oktaven am Modul selber durchschalte, sind die Cent-Schwankungen minimal. Scheint wohl mein Fehler gewesen zu sein...aber wie beheb ich ihn?!
 
Gregsen schrieb:
Moin moin,

Deswegen mal in den Raum gefragt - wieviel "Tune-Drift" geht für euch noch in Ordnung, gerade wenn es an FM und sowas geht?
...
Achja - und wie kann es sein, dass ich mit dem Pulsbreiten-Regler die Tonhöhe von Sägezahn und Dreieck steuern kann?! Ich habe scheinbar ein merkwürdiges Modul erwischt...

LOL. Glaube ich nicht. Genau wegen solcher Effekte kommt mir kein Doepfer ins Haus ;-)
Zu der Toleramz: Das lässt ich nicht so einfach beantworten. Wenn man VCOs "nur" als Signalquellen benutzt müssen, erwarte ich schon, dass sie über mindestens 6 Oktaven so stabil sind, dass es vieleicht veränderte Schwebungen, aber auf keinen Fall "schiefe Töne" ergibt. Wenn man mit FM arbeitet, sind es schon die geringsten Abweichungen die den Klang zerstören können. Mit etwas Aufwand, Temperaturkompensierung, hochwertigen Bauteilen kann man VCOs schon lange auch so bauen, dass sie über 10 Oktaven ohne Nachstimmen sauber arbeiten. Für Filter gilt das Gleiche, oder sollte es wenigstens. Das es viele Module gibt, die das nicht können hat IMO 3 Ursachen:
1) unkritische Käufer 2) Gute, vielleicht deshalb etwas teurere Module lassen sich eben wegen des höheren Preises schwerer verkaufen 3) Billigschaltungen erhöhen die Gewinnspanne
 
ich habe früher 3cent toleriert, der bereich in dem das innerhalb von 3cent lag habe ich für mich als den trackenden bereich gesehen.
ganz zuunterst ein auge zugedrückt, dort dann bis 5cents.


Cyborg schrieb:
Wenn man mit FM arbeitet, sind es schon die geringsten Abweichungen die den Klang zerstören können.
Ich habe versucht bis auf 1cent genauigkeit zu kommen, eben wegen FM.
Teils war das ganze tracking aber nicht ganz linear.
Manchmal hatte ich VCOs über 4-5 oktaven innerhalb 1cents.
3 oder 3-4 okatven musste es sein. 4-5 fand ich schon sehr gut. ...1cent


Cyborg schrieb:
hochwertigen Bauteilen kann man VCOs schon lange auch so bauen, dass sie über 10 Oktaven ohne Nachstimmen sauber arbeiten. Für Filter gilt das Gleiche, oder sollte es wenigstens.
was du hier bezüglich filtern sagst ist etwas undifferenziert.
will ich denn in erster linie filter die über weite bereiche sauber tracken oder will ich erstmal filter die als filter auch richtig tönen ?

Viele filter basieren nunmal auf gewissen schaltungen.
Fragt sich jetzt ob man die so ohne weiteres auf gute trackingwerte bringen könnte.
Fragt sich auch ob da nicht einige der am coolsten klingenden filterschaltungen nicht einfach ein richtiger bastel waren ?
( hallo lambshain, du hast PN ;-) )
 
bei mir sind die Abweichungen sehr gering, wieviel cent das sind, kann ich aber jetzt nicht sagen. Ich lasse meine Kiste 15 Minuten "warmlaufen" und wenn dann mein Cappuccino durch ist, läuft auch das System stabil.
Den größten Drift haben eigentlich meine drei Dotcom-VCOs, PPG-300, Moog und Roland 700 haben praktisch keine erkennbare Abweichungen in der Stimmung, auch bei analogen FM Sounds bleiben die sehr stabil, wenn sie einmal im Tune sind.
Es sind da auch eher mal die Sequenzer, die gerne mal ein gaaanz kleines bisserl wegdriften, aber auch das kann man eigentlich vernachlässigen. Dann hat man ja auch noch Quantizer.
 
intercorni schrieb:
Also ich stimme vor jeder Aufnahme die Oszis neu, macht man ja bei einer Gitarre auch.

Du stimmst sie oder stimmst Du die durch? o.O

Bei mir tracken jedenfalls nicht alles VCOs wirklich gut - ist mir aber recht egal, da ich (außer mitm René) kaum quantisierte CV benutze. Bei den letzten Tracks hab ich die Töne einfach mitm Stimmgerät getuned - prima.
Ob "Warmlaufenlassen" irgendwas verändert weiß ich gar nicht, da mein (Modular-)System immer an ist :mrgreen:
 
Falls ihr Midi-Interfaces benutzt: wenn da 8 Bit Wandler drin sitzen, können die für deutliche Fehler sorgen. Der "typische Wandler" hat einen Fehler von 1/2 LSB, wenn das Interface auf 10,55 Volt kalibriert ist, sind das 128 Halb-Töne, die auf 256 Spannungsstufen abgebildet werden, 1/2 LSB ist dann ein viertel Halbton =25 Cent. Was vor allem zeigt, das die Wandler praktisch viel besser als Datenblatt & schlechtester möglicher Fall sind, aber auch, das z.B. 7 Cent extra-Fehler locker drin sind.
Die Terzen der gleichschwebenden Stimmung haben übrigens rund 15Cent Fehler, die Quinte (die stimmt am besten) etwa 2 Cent. Das steckt den Rahmen für "vergisses" und "Goldohren-Bullshit" m.E auch ganz gut ab.
 
siebenachtel schrieb:
Cyborg schrieb:
hochwertigen Bauteilen kann man VCOs schon lange auch so bauen, dass sie über 10 Oktaven ohne Nachstimmen sauber arbeiten. Für Filter gilt das Gleiche, oder sollte es wenigstens.
was du hier bezüglich filtern sagst ist etwas undifferenziert.
will ich denn in erster linie filter die über weite bereiche sauber tracken oder will ich erstmal filter die als filter auch richtig tönen ?

Viele filter basieren nunmal auf gewissen schaltungen.
Fragt sich jetzt ob man die so ohne weiteres auf gute trackingwerte bringen könnte.
Fragt sich auch ob da nicht einige der am coolsten klingenden filterschaltungen nicht einfach ein richtiger bastel waren ?
( hallo lambshain, du hast PN ;-) )

Naja, es ist ja durchaus Usus, mehrere verschiedene Filter zu benutzen um dann jeweils den "passenden" auszuwählen. In einem Modularsystem ist das nur eine Frage von Platz und Geld. Technisch ist es natürlich möglich, Filtern einen ebenso präzisen Exponentialkonverter zu verpassen wie man das auch bei VCO tut (tun sollte). Beim ollen System 100 habe ich oft den Filter als VCO "missbraucht". Ich weiß jetzt aber nicht mehr über wieviele Oktaven das sauber funktionierte. Erstaunlich waren bei dem System, dass komplexe FM-Sounds (VCO1 -> VCO2 -> VCO3 -> VCO4 -> VCO1) nach dem Einstellen über lange Zeiträume stabil erklangen. Ich hatte, wenn es in den Synthykursen um VCOs und Modulationsmöglichkeiten ging, gerne solche "DX-7) Sounds eingestellt weil der DX-7 damals extrem angesagt war. Für solche "kitzligen" Patches liess ich die Kisten aber etwas länger, etwa 'ne halbe Stunde, warmlaufen :) . Einziger Umbau beim System 100: Getriebeknöpfe mit Feststeller an den TUNE-Potis. (macht sich extrem gut)
 
Cyborg schrieb:
Technisch ist es natürlich möglich, Filtern einen ebenso präzisen Exponentialkonverter zu verpassen wie man das auch bei VCO tut (tun sollte).
du meinst man könnte einfach jedem filter, egal ob Polivoks, Wasp, steinerparker etc.
nen Expokonverter verpassen und das müsste dann sauber tracken, bei gleichem klang ?
ich verstehe dazu zu wenig von der elektronik.
Wenns so ist, dann sollte man das tatsächlich tun.
wäre eine gute sache

Cyborg schrieb:
Beim ollen System 100 habe ich oft den Filter als VCO "missbraucht".
ich patche seit 3 jahren nur noch sinewellen von filtern, oder dann den 2OP FM wavetable VCO den ich habe.
aber eigentlich kehre ich immer wieder zu den resonatorgeschichten zurück.
meine spezielle liebe liegt irgendwie dort.



du hast DX7 klänge mit dem modular gepatcht ?
Das wollte ich auch immer.
Drum hatet ich soviele VCOs gebaut.
bis ich gemerkt hatte dasss es eigentlich nicht geht.
wundert mich drum wenn du sagst dass es ging
 
siebenachtel schrieb:
du hast DX7 klänge mit dem modular gepatcht ?
Das wollte ich auch immer.
Drum hatet ich soviele VCOs gebaut.
bis ich gemerkt hatte dasss es eigentlich nicht geht.
wundert mich drum wenn du sagst dass es ging

Hallo
Vielleicht stellst Du Dir zuviel darunter vor. Ich muss etwas ausholen.....
Damals war der DX7 noch brandneu, das ganze digitale Zeugs einschließlich der Speicherbarkeit von Sounds war noch recht neu. In Scharen liefen die Leute diesen Geräten hinterher. Mit Erscheinen des DX7 und dessen ungewöhnlichen Klängen bemerkten wir bei den Synthesizerkursen auch, dass sich plötzlich kaum noch Leute für das KnowHow der subtraktiven Synthese interessierten. Im "Vor-DX7-Zeitalter" konnten wir uns vor Anmeldungen zu den Kursen kaum retten und es gab Wartelisten, dann war es auf einen Schlag damit vorbei. Wir stellten dann später die Kurse auch ein. Naja, Faulheit ist menschlich und wozu etwas lernen wenn man mit dem Abrufen von Sounds per Knopfdruck "bessere Sounds" bekommt. So wurde das wirklich empfunden.
Was ich mit den beiden System 100 zeigen wollte war, wie FM-Synthese prinzipiell funktioniert. Mit solchen Patches konnte sich Klänge vorführen, die tatsächlich große Ähnlichkeit mit einigen des DX7 hatten. Natürlich geht das nur mit viel Fingerspitzengefühl und etwas Glück denn die kleinste Abweichung und alles klingt wieder total anders ;-) Ich habe mich natürlich gehütet und Hüllkurven nur für Filter und VCA benutzt, keine Envelopes zur Steuerung der FM-Modulation also.
 
für FM nehme ich cwejman´s vco6 2X und der z3k macht das auch gut -> soundmäßig finde ich die aber für nichtFMsounds nicht so pralle ... aber die sind immer im tune (stimme so 2X im jahr nach) beide gehen wirklich gut und sauber zu stimmen!

bei dem ganzen anderen rödel höre ich bei ca.5cent auf 5oct auf => weil ich bemerkt habe, dass eben (wie nordcore schon beschrieben hat) man die mit 8bitinterfaces gar nicht sauber hinbekommt! ... so eine diskussion von temperierter stimmung usw will man da gar nicht erst anfangen :roll:

die frage ist natürlich auch inwieweit das sinnvoll ist bei modularem kram so pingelig zu sein (also ich achte schon drauf, dass alles stimmt) die frage ist ja am ende was man damit macht _ ich stimme zb auch viel "opentune" in meine tunes und freue mich wenns klingt - irgendeine tonhöhe kann man da eh kaum noch wahrhaben wenn man zb mit diginoise moduliert etc... bei FM sieht das etwas anders aus aber irgendwann stellt sich da auch die frage nach der sinnfälligkeit. für einen kurs DX7-patches zu machen ist total super - will man an dem sound noch was spaßiges veranstalten (ADSR´s auf FM-amount etc) kauft man sich einfach n DX und kommt billiger davon => den kann man dann immer noch durch´s moduler jagen ;-)

ich habe modular auch wegen der offenen möglichkeiten. zb habe ich gerade ein patch hinter mir, bei dem der linear modulierte VCO vom modulationsoscillator gesynct wird aber selbst kein keyfollow hat und leicht über dem grundton gestimmt ist = das klingt schön melancholisch - soetwas mit einem normalen synth zu machen ist meißt gar nciht möglich ... wenn es dann ein wenig schwebt gehört das für mich dazu - oder ich nehm die cwejmanvco´s dafür ...
 
jaash schrieb:
. bei FM sieht das etwas anders aus aber irgendwann stellt sich da auch die frage nach der sinnfälligkeit. für einen kurs DX7-patches zu machen ist total super - will man an dem sound noch was spaßiges veranstalten (ADSR´s auf FM-amount etc) kauft man sich einfach n DX und kommt billiger davon => den kann man dann immer noch durch´s moduler jagen ;-)

Hee, der DX 7 war damals sowas wie das Böse schlechthin, das Feindbild No1, der Übergang von Synthesisten zu Knöppchendrückern ;-) Zumindest in der ersten Zeit gab es da richtiges "Legerdenken". Billig war der DX7 damals auch nicht gerade. Mit etwa 4000DM allerdings deutlich billiger als andere polyphone Synthesizer der Zeit.
 
ich stimme die teile nach ohr, geht ganz gut, finde die 110 er recht stimmstabil, der as vco auch, müssen nur warmgelaufen sein, wennich lüfte, undes

kalt wird, synth steht am fenster, ändert sich schon der sound, was auch cool ist.
 
Cyborg schrieb:
Temperaturkompensierung, hochwertigen Bauteilen kann man VCOs schon lange auch so bauen, dass sie über 10 Oktaven ohne Nachstimmen sauber arbeiten

mit Software kann sowas nicht passieren, ausser man will es :lollo: Ich sage es mal so... egal ob Modular oder nicht sind mir digitale OSC lieber... und das hört man zum Schluss auch nicht heraus solange die Filter Analog sind

... ruhig brauner, ruhig... brrrr nicht gleich wieder aufregen
 
Man kann nur wenige digitale Oszillatoren so verstimmen, wie es analoge "von alleine" sind. Oft kann man die Modulationen nicht fein genug einstellen. Oder es gibt keine passenden Modulationsquellen. Welcher digitale Synth kann niederfrequentes Rauschen, das den VCO um 2 Cent moduliert? Oder gar um 0.2Hz + 2 Cent?
 
lambshain schrieb:
ich stimme die teile nach ohr, geht ganz gut, finde die 110 er recht stimmstabil, der as vco auch, müssen nur warmgelaufen sein, wennich lüfte, undes

kalt wird, synth steht am fenster, ändert sich schon der sound, was auch cool ist.


kommtdraufanobmanmusikmachtodernureffektspielchen
 
Cyborg schrieb:
lambshain schrieb:
ich stimme die teile nach ohr, geht ganz gut,

kommtdraufanobmanmusikmachtodernureffektspielchen

Nach Gehör zu stimmen sollte für einen Musiker kein allzugroßes Problem sein (okay - in wirklich tiefen Lagen kanns schwierig werden).
Und solange man nicht mit anderen Synths, Klavier, Quetsche oder Orgel zusammenspielt, ist auch die exakte Höhe des Grundtons/Kammertons relativ egal, solange das System in sich stimmt ;-)
 
Klirrfaktor schrieb:
Nach Gehör zu stimmen sollte für einen Musiker kein allzugroßes Problem sein (okay - in wirklich tiefen Lagen kanns schwierig werden).
Und solange man nicht mit anderen Synths, Klavier, Quetsche oder Orgel zusammenspielt, ist auch die exakte Höhe des Grundtons/Kammertons relativ egal, solange das System in sich stimmt ;-)

Meine Bemerkung bezog sich auf diesen Teil des nur schwer zu entschlüsselnden Satzes (muss eine Babbelfisch-Übersetzung aus dem Klingonischen sein)
"wennich lüfte, undes kalt wird, synth steht am fenster, ändert sich schon der sound, was auch cool ist."

Wenn jemand solche zufällige Drift cool findet, wird man sich wohl Gedanken um Musik oder Effektbox machen dürfen. ..Ist natürlich auch eine Art ein System zu benutzen!
 


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