Angefangen (vorher besaß ich nie ein Audiointerface, sondern hab die eingebaute Soundkarte meines Powermac G3 AV genutzt) hab ich mal mit einem Terratec Phase X24 im Abverkauf (und auch gerade wieder eins als Mic-Preamp hier stehen), an sich sehr gutes Teil mit Firewire und Preamps von SPL, nur der MIDI-Teil war Mist und ließ sich durch einen bei Start angeschlossenen Poly800 aus dem Takt bringen. Wurde von Yamaha später als GO44 verkauft. Als ich dann einen G5 bekam, hatte ich die ESI Juli@ PCI, eine absolut tolle Karte für den Preis. Beim Upgrade auf einen MacMini später hab ich versucht, was gleichwertiges zu finden, aber auch ESI sagte, daß sie nichts vergleichbares als USB hätten.
Es folgte ein MOTU828 MKII USB, feines Teil, aber Einstellen am Gerät fummelig und die Software braucht immer einen Mac/Pc, und ich wollte bissl direkteren Zugriff, also durch einen Behringer UFX1204 ersetzt, durch den ich hier im Forum aufmerksam wurde. Mit dem Ding war ich auch sehr zufrieden, hätte sich mein Setup nicht vergrößert und ich Lust auf Patchbay-Gestöpsel gehabt.
Was größeres mußte her, jedenfalls mit mehr Kanälen, die auch flexibel Stereo sein können, wie beim MOTU 828MKII, das hatte mir gut gefallen.
Zuerst hatte ich an ein X32 gedacht, das gerade im Preis gefallen war, nur ist das ein Livepult und daher alle Anschlüsse XLR, was für mich entweder neue Kabel oder lauter Adapter bedeutet hätte, beides eigentlch keine Option. Erweiterung geht über die recht teuren, weil digitalen Stageboxen, und auch da wieder das XLR Problem. Stereokanäle kann man zwar durch Koppeln bilden, das linkt dann aber einfach nur 2 Kanalzüge zusammen, statt sie auf einen Einzigen zu legen, was ja möglich wäre. Will man das anders haben, muß man über die DCA Gruppen gehen, und davon hat es nur eine begrenzte Anzahl. Nix für mich.
Zu dieser Zeit waren aber auch schon die neuen MOTU AVB Interfaces auf dem Markt, also 1248, 16A, 24Ai/Ao und weitere. Diese boten jetzt genau das, was mir am 828 immer fehlte, nämlich Bedienbarkeit auch vom Tablet aus, und zwar über Webbrowser. Außerdem bietet das Webinterface all das, was schon mit CueMix FX bei den alten Modellen ging, zB auch Stereokanäle auf einen Klick bilden, aber noch viel mehr, besonders das Routing ist völlig frei, also einen Eingang auf beliebige Ausgänge legen und auch umgekehrt, dann aber über die Mixer Inputs. Sowohl Routing, Mixersetups und die Effekteinstellungen sind speicher-und benennbar, ebenso natürlich auch die Ports. Erweitern kann man entweder günstig über ADAT oder dann über AVB mit einem oder mehreren weiteren Interfaces. Anschluß über Thunderbolt und ab neueren MacOS und Rechnern auch über Netzwerk, denn AVB ist ein Netzwerkprotokoll.
Nun sind die Dinger nicht gerade billig, aber ich war entschlossen: Genau das suche ich. Also wurde das 1248 angeschafft und dazu erst ein Marian Adcon als ADAT Erweiterung, dieser recht schnell aber durch einen Creamware A16 Ultra ersetzt, da die Eingänge immer noch nicht reichten. Den Creamware hab ich dann nach einer ganzen Weile durch ein 24Ai und AVB Switch ersetzt (u.A. da man über ADAT keine Gainregelung der Eingänge hat), die DB25 Multicores dazu gibts günstig bei MusicStore, und auch in 1,5m statt 3m Länge!
Im Betrieb mit dem 24Ai fiel mir dann erstmal die elend lange Startzeit des 1248 auf, das 24Ai war schneller bereit, was mich auf Dauer nervte und das 1248 deshalb rausflog. Das als Ersatz angeschaffte Ultralite AVB hat leider keinen mechanischen Einschalter und im Gegensatz zu den anderen Ultralites merkt es sich den letzten Einschaltzustand nicht, muß man also immer extra einschalten, das ging gleich wieder zurück. Da MOTU zu dieser Zeit kein kleines AVB mit Kopfhörerausgang anbot, habe ich mir ein gebrauchtes 828MKIII hybrid zugelegt und über ADAT so angeschlossen, daß es mir als Mic Preamp, Eingangserweiterung und Kopfhörerausgang diente - funktionierte prima, und wechselnde Szenarien konnte ich, wenn sie einmal programmiert waren, am Gerät selbst umschalten. Ende letzten Jahres stellte MOTU dann die neuen Kleinen vor, das 8A als halbes 16A und das 624 als halbes 1248 - und beide mit Kopfhörerausgang, sehr gut. Also 8A angeschafft und das 828MKIII hybrid ohne Verlust wieder verkauft. Diese Kombi aus 8A und 24Ai hab ich auch jetzt noch im Einsatz, derzeit ergänzt um ein nachgekauftes Phase X24 über TOSlink als Mic Preamp und zweiten Kopfhörerausgang, als Ersatz für das zwischendurch angeschaffte XL1600 Mischpult für die Drum-Ecke, die sich dann aber reduzierte.
Derzeit noch über Thunderbolt angeschlossen, sobald ich aber ein Update meines OSX mache, wird der Netzwerkanschluß, also AVB genutzt. Spart nicht nur das Thunderboltkabel, sondern gibt auch den Anschluß für einen zweiten Bildschirm frei, da Mini Displayport nicht nur den gleichen Stecker hat, sondern integriert ist.
Die MOTU AVBs kann ich nur jedem empfehlen, der kein Platz für ein großes Mischpult hat und viele Ein/Ausgänge auf kleinem Raum braucht. Inzwischen sind noch weitere Geräte erschienen, da MOTU diese Serie weiter ausbaut und ich denke, daß auch die alten 828/Ultralites auf längere Sicht durch AVB-Modelle ersetzt werden.
Von der Technik her sind die Dinger komplett neu, also nicht wie bei den 828/Ultralites, die immer nur neue Schnittstellen bekamen. Als Wandler kommen ESS Sabre32 zum Einsatz, die auch in Highend-Interfaces stecken. Der Unterschied zu den älteren Modellen wie dem 828MKIII hybrid ist deutlich hörbar, hatte ja den Vergleich, und die Zeiten, wo MOTU immer RME hinterherhinkte, sind jedenfalls für diese Modelle vorbei.
Wird dazu hier auch noch einen Userthread geben. Inzwischen gibts mehrere Benutzer dieser Geräte hier im Forum, aber irgendwie sind diese Teile nach wie vor noch recht unbekannt hierzulande, das stelle ich immer wieder fest.
Mit dieser Kombi bin ich sehr happy, fehlt gerade nur noch eine bessere Löung für Preamp und Kopfhörer, aber die ist schon in Arbeit, denn die Terratecs sind leider eine Zeitbombe, wenn da die aufwendige Spannungserzeugung ihren Geist aufgibt, ist das nicht immer reparabel, bei meinem Eigenen mußte ich irgendwann aufgeben und mir Ersatz besorgen.