Notenlehre?

Z

Zeitproblem

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Folgendes Problem:

ich habe mich für meinen Track darauf geeinigt, das ganze in der Tonart/Leiter Phrygian G zu 'schreiben'. Gefällt mir ganz gut usw. Mit einzelnen Noten soweit kein Problem. Nun wollte ich jedoch noch ein par Akkorde mit spielen und hier komme ich nun zu meinem Dilemma. Wie gehe ich vor, wenn ich Akkorde, zu dem rest passend einsetzen möchte. Spiele ich dann zum Beispiel Die Akkorde G Dur, Ab Dur C Dur etc? laut name sind sie ja in der Tonleiter. Wenn ich die Akkorde so spiele, kommen jedoch allerhand andere Noten mit ins Spiel.

Also was mache ich Falsch bzw. wie kann ich die richtigen Akkorde Spielen?

Ich habe leider damals an dieser Stelle im Musikunterricht nicht aufgepasst :selfhammer:

Also dann, schönes Wochenende und schon mal vielen Dank.
 
phrygisch = moll mit kleiner Sekunde, G-Dur ist da schon mal fehl am platze.
Genrell wirds halt jazzig, da kommen 4er Akkorde ins Spiel. Dein Grundakkord ist ein Gm7,
vierte Stufe ein Cm7, und die 5.Stufe ein Dm7b5. Für die anderen bin ich grad zu faul :)
die kannst Du aber anhand der Tonleiter selber herleiten...
 
Akkorde zu bauen ist ganz einfach. Wichtig ist, dass du nur (nur!) Töne aus deiner Tonleiter benutzt.

Für den ersten nimmst du den Grundton (G) und fügst noch den 3. und den 5. Ton der Tonleiter hinzu. Jetzt hast du einen einfachen Dreiklang. Diese Dreiklänge kannst du auf allen Tönen der Tonleiter aufbauen. Immer "Prime, Terz und Quinte" benutzen, also den Akkord-Grundton, den übernächsten und den 5. Ton, welchen in der Tonleiter folgen würde.

Das sind dann erst mal sehr simple Dreiklänge aber für den Anfang kannst du damit schon eine paar schöne Progressions bauen.
 
zusätzlich zu dem, was die beiden anderen gesagt haben, vielleicht noch der Tip (gerade wenn du an dieser Stelle in der Schule nicht aufgepasst hast, was mir sehr bekannt vorkommt): geh vielleicht nochmal einen Schritt zurück und schau dir die handesübliche (›ionische‹) Dur-Skala an (am besten einfach erstmal die auf c, also alle weißen Tasten). Von der ist ja, wie du schon weißt, die phrygische Skala bloß ein Modus, d.h. es ist dieselbe Skala, nur von einem anderen Startpunkt aus gespielt (bei c als Basis wäre der phrygische Modus dann von e bis zum nächsten e).

Dementsprechend sind alle Akkorde, die du mit dem Material deiner phrygischen Skala bilden (›Harmonisierung‹ nennt man das auch) genauso auch in der dazugehörigen Durskala enthalten.

Harmonised-C.png

http://decipheringmusictheory.com/wp-co ... ised-C.png

Was langfristig hilfreich sein kann: wirklich zu verinnerlichen (vielleicht weniger durchs Pauken als einfach durchs Machen), welche der sieben Stufen der Durskala welchen Modus ›begründet‹, welches Tongeschlecht das ist, welcher (Sept)akkord die Skala einigermaßen versinnbildlicht, und was der entscheidende Marker der Skala, ihr unique selling point ist:

4. (f) lydisch-dur Fmaj7 (#11)
1. (c) ionisch-dur Cmaj7 (---)
5. (g) mixolydisch-dur G7 (b7)

2. (d) dorisch-moll Dm7 (#13, ggü nat. Moll)
6. (a) natürlich-moll Am7 (---)
3. (e) phrygisch-moll Em7 (b9)
7. (b) lokrisch-moll Bm7b5 (b5)
 
Super, vielen Dank für die schnelle Hilfe :phat:

Muss ich dann Heute gleich mal ausprobieren.
 
Ich hätte dazu noch eine Frage.

Wie erkenne ich, welche Tonart gespielt wird. Sagen wir ich spiel, was weiss ich, A,G,H.
Jetzt möchte ich Akkorde dazu machen. Steht es mir jetzt frei eine Tonart zu wählen, in denen A,G,H vorkommt? (falls es mehrere gibt)

Ich stelle mir oft die Frage wenn ich ein Sample verwende welches z.b mit C-Dur beschriftet ist, jedoch nur 3 Töne gespielt werden.
 
Ich hätte dazu noch eine Frage.

Wie erkenne ich, welche Tonart gespielt wird. Sagen wir ich spiel, was weiss ich, A,G,H.
Jetzt möchte ich Akkorde dazu machen. Steht es mir jetzt frei eine Tonart zu wählen, in denen A,G,H vorkommt? (falls es mehrere gibt)

Ich stelle mir oft die Frage wenn ich ein Sample verwende welches z.b mit C-Dur beschriftet ist, jedoch nur 3 Töne gespielt werden.

Ja, da bist du schon auf dem richtigen Weg. Wenn du drei Noten fest gegeben hast, ist es für den Anfang natürlich naheliegend, dass du die restlichen Noten, die du drumrum spielen willst, aus einer Skala nimmst, die ebenfalls diese drei Noten enthält (»Skala« = Tonleiter; den Begriff »Tonart« können wir zur Komplexitätsminderung erstmal weglassen).

Wenn die Vorgabe nur drei Noten sind, sind die Möglichkeiten recht vielfältig. Deine Noten g, a, b kommen in vielen Skalen vor. Alleine wenn du die Suche auf reguläre Durtonleitern (plus ihre Mollparallelen, also Molltonleitern mit demselben Tonmaterial) beschränkst, d.h. exotischeres wie melodisch-Moll etc. ausschließt, wären das:
c-dur (bzw. a-moll)
g-dur (bzw. e-moll)
d-dur (bzw. b-moll)

[Hier ist übrigens mal ein wirklich schönes praktisches Anwendungsbeispiel für den Quintenzirkel, von dem man ja im Schulunterricht sich zu Recht immer gefragt hat: »wozu das Ganze?«. Der Quintenzirkel sagt dir, dass nur die drei genannten Tonleitern die Töne g, a, b in »reiner« Form, d.h. ohne Vorzeichen (g#, a#, bb) enthalten. Linksrum enthalten bereits f-dur, rechtsrum bereits a-dur ein bb bzw. ein g#.]

Wenn du jetzt nach *Tonarten* fragst -- weil du hoffst, du könntest deine Suche auf eines statt sechs Ergebnisse zuspitzen --, könntest du schauen, wie sich denn die drei gegebenen Töne *zueinander* verhalten. Gibt es einen dieser Töne, der besonders dominant hervortritt? Zu dem die Melodie immer wieder »zurückkehrt«? Der könnte dann ein Indiz für die Tonart sein.

Wenn ich erstmal nur diese drei Noten kriege, ohne was zu hören, aber einen Akkord darüber bilden sollte, würde ich schauen: wo ist hier evt. eine Terz? Die gibts dann zwischen deinem g und dem b (und nur dort). Das heißt, du könntest über diese drei Noten auf jeden Fall einen einfachen g-dur-Akkord spielen (g-b-d). Das wäre die harmonisch naheliegendste Variante: zwei der drei Noten, die du hast, kommen in dem Akkord vor, und es sind sogar dazu genau diejenigen, die überhaupt den Charakter des Akkordes bestimmen: Grundton und Terz. Dein a hätte melodisch dann die Rolle einer Brücke zwischen dem Grundton und der Terz.

Da, also bei der einfachsten Lösungsoption (Occam's Razor...), würde ich ansetzen. Komplexer kannst du's dir dann immer noch machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um den Grundton rauszufinden Summ ich den Ton der zum Lied am besten passt (mitlerweile im Kopf), und find den dann mit ausprobieren auf der Klaviatur.......
 
g-phygisch heißt tonales system von Eb Dur / Cm als Mollparallele
Damit wären deine Phygischen Hauptdreiklänge:
Gm - Cm - Eb
tonika - subdominante - dominante
 
Ich finde die anderen Antworten ehrlich gesagt alle viel zu kompliziert oder unzureichend erklärt, deshalb will ich das ganze einfach nochmal etwas ausführlicher mit Blick auf die Hintergrundmechanik in meinen Worten erklären, weil Wissen nur nützlich ist, wenn es Prinzipien erklärt die man mitnehmen und selbst anwenden kann und man das "Warum" hinter einer Sache versteht:

Das allerwichtigste worum es bei diesen ganzen Tonarten geht, ist die Verteilung der Halb- und Ganztonschritten. Wenn du dir den E-Phrygischen Modus anguckst (E-F-G-A-H-C-D-E) dann stellst du fest, dass die Tonleiterschritte wenn du sie so spielst folgende Verteilung aufweisen (GT= Ganzton |HT= Halbton): HT, GT, GT, GT, HT, GT, GT. Zum Vergleich, C-Dur würde so aussehen: GT,GT,HT,GT,GT,GT,HT.

Das bedeutet, die E-Phrygische Tonleiter hat einen anderen Aufbau als beispielweise Dur Tonleitern. Würdest du jetzt zum Beispiel herausfinden wollen, welche Noten G-Dur beinhaltet, würdest du einfach bei G starten und von dort aus die C-Dur Schritte/Abstände anwenden. Wenn du das tust wirst du auf das f#(Fis) stoßen, ansonsten bleiben alle anderen Tasten weiß, und genau so sieht G-Dur auch aus, startet bei G und beinhaltet wie C-Dur alle weißen Tasten, außer eben dem F.

Warum man das macht? Damit die für uns gewohnten Akkord-Progressionen in jeder Tonart funktionieren und die Tonarten somit immer noch gut und schlüssig klingen.

Wenn wir jetzt also zu E-Phrygisch zurückkehren, und du aber G-Phrygisch spielen willst, musst du nichts tun als die Abstände die wir oben bei E-Phrygisch ermittelt haben von G aus starten zu lassen.
Das heißt du greifst auf deiner Klaviatur zum G und gehst von dort aus HT, GT, GT, GT, HT, GT, GT und schreibst dir dabei auf, welche Noten gespielt werden.

G-G#-A#-C-D-D#-F-G | Voila, so sieht die G-Phrygische Tonleiter aus, das sind alle Noten die du verwenden "darfst". Akkorde kannst du von überall bilden, aber es gibt natürlich klassische Führungsregeln die man einhalten kann, aber nicht muss - die sind aber zu Komplex um sie mal eben im Beitrag zu erklären, da empfiehlt sich dann ein entsprechendes Buch über Musiktheorie :)

Wie erkenne ich, welche Tonart gespielt wird. Sagen wir ich spiel, was weiss ich, A,G,H.
Jetzt möchte ich Akkorde dazu machen. Steht es mir jetzt frei eine Tonart zu wählen, in denen A,G,H vorkommt? (falls es mehrere gibt)

Ja, du kannst in dem Fall alle Tonarten nehmen in denen A, G und H vorkommen, solltest dich aber natürlich dennoch für eine davon entscheiden.
Theoretisch kann man auch zwischen den Tonarten welche die gleichen Noten der zuletzt gespielten Akkore teilen wechseln, das ist dann eine Modulation. Aber das ist auch wirklich fortgeschritteneres Gebiet,
das würde ich ohne gute Kenntnisse über die Harmonielehre nicht anwenden.
 
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Erst einmal viel Dank für deine Umfangreiche Hilfe Wolfsgesicht!
Du hattest recht, einiges davon war mir selbst noch zu weit weg.

Soweit habe ich das meiste verstanden.

Aber:

Wie steht den jetzt zb. C-Dur und E-Phrygischen zueinander?

C-D-E-F-G-A-H
E-F-G-A-H-C-D-E

Da werden ja wieder dieselben Noten gespielt?

Ich habe bereits mitbekommen dass es eine grosse Rolle spielt, mit welcher Note man eine Melodie beginnt.

Könnte ich mit meinem Sample Beispiel «A-G-H» beider Tonarten aussuchen?

Sorry das ist alles ziemlich verwirrend.

Ich bin per Zufall auf folgende Links gestossen:

http://www.musikanalyse.net/tutorials/tonleitern/#phyrgisch
http://www.stufentheorie.de/tonart-bestimmen.html

Kamm aber noch nicht zum Durchlesen.
 
ja, das ist schon etwas verwirrend.

ich gehe da immer so vor. als beliebiges beispiel:

F lydisch. lydisch heißt die IV akkord stufe eines tonsystem und ein dur akkord.
so gehe ich in den quintenzirkel und schaue, in welcher tonart auf der IV stufe ein F-dur akkord vorhanden ist.
in dem fall wäre es C-dur, somit stehen mir die töne von C-dur tonleiter zur verfügung.

F Mixolydisch ist die V stufe und auch dur.
die tonart Bb hat F-dur als 5. stufe. somit wäre Bb die tonart.
die akkordfolge wäre dann zb. F - Bb - Cm
 
Ich dachte immer Kirchentonarten und Akkorde sind ein Wiederspruch.

Quasi: Sobald man Akkorde verwendet ist man im Dur/Moll System.....
 
Moll ist lediglich eine kirchentonart....namens aeolisch.

das geheimnis der kirchentonarten ist, daß man quasi immer die tonika verschiebt, dadurch die reihenfolge der akkorde einer tonart verschoben wird, sodaß bei einer progression die reihenfolge von dur und moll akkorden anders ist.

ich hab hier mal von ionisch - lokrisch alles durchgespielt:
C-ionisch
D-dorisch
E-phrygisch
F-lydisch
G-mixolydisch
A-aeolisch
H-lokrisch
 

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Wie steht den jetzt zb. C-Dur und E-Phrygischen zueinander?

C-D-E-F-G-A-H
E-F-G-A-H-C-D-E

Da werden ja wieder dieselben Noten gespielt?

Ich habe bereits mitbekommen dass es eine grosse Rolle spielt, mit welcher Note man eine Melodie beginnt.

Ja genau das hast du richtig erkannt, hier gibt es zwei Dinge zu beachten. Die erste Sache ist, würdest du jetzt C-Dur und E-Phryigisch in ihrer Grundform spielen wie du sie hier aufgeschrieben hast, dass sie wie du schon sagst genau das gleiche Tonmaterial aufweisen. Der einzige wahrnehmbare Unterschied ist soweit nur der, mit welcher Note man startet. Das heißt wenn du ein Stück mit dem Charakter eines C-Dur spielen möchtest, muss beim spielen ein gewisser Fokus darauf liegen, C als Note zu etablieren. Das bedeutet z.B. dass deine Komposition mit C beginnt, oft das C miteinbezieht und sich auch öfter wieder zum C auflöst. Wenn du hingegen den Charakter von E-Phrygisch einfangen willst, musst du das gleiche mit E machen. Du kannst das einfach mal testen indem du dir dein Keyboard greifst, mit der linken hand immer wieder der Grundton C oder E (nur einen pro Test) spielst und mit rechts improvisiert, dann kannst du auch bisschen wandern aber kehrst wieder zum Grundton zurück. Du müsstest dann beim spielen feststellen dass es einen klanglichen Unterschied macht, ob du dich an das C oder das E (oder sonst eine Note) gebunden hast.

Die zweite Sache ist, und hier wird es komplizierter, dass die beiden Tonleitern unterschiedliche Verteilungen von Halb- und Ganztönen aufweisen. Es gibt ja zwischen jeder Oktave, also von C-C insgesamt 12 Tasten, aber jede Tonart bindet ja nur 7 davon an sich und lässt die 5 anderen ungenutzt. Deshalb klingt natürlich schon allein eine Tonart die ein F# einbindet anders als eine Tonart die kein F# einbindet, weil diese Note eben wie alle anderen auch einen einzigartigen Klang hat. In dem Falle oben, also der Grundform beider Tonarten, teilen beide die exakt gleichen Tasten, deshalb ist so ein Unterschied nur durch die von mir genannte Spielweise zu erreichen.

Aber (!) alle Dur Tonarten, wie z.B. G-Dur, D-Dur und so weiter basieren auf C-Dur. Das bedeutet wenn du, wie in meinem ersten Beitrag geschrieben die Halb- und Ganztonabstände von C-Dur zählst, dann bekommst du ja ein System welches einen Bauplan hergibt, wie C-Dur aufgebaut ist. Wenn du den Anfang betrachtest, dann spielt man C-D-E-F. C auf E sind ein Ganzton, D auf E auch, aber E auf F nicht mehr weil dazwischen eine schwarze Taste fehlt, also nur ein halbton. Das ist charakteristisch für C-Dur. Spielst du E-Phrygisch dann hast du das E auf das F gleich am Anfang. Also während C-Dur mit 2 Ganztönen beginnt, beginnt E-Phrygisch bereits mit einem Halbtonschritt. Das wird dann wichtig, wenn du anfängst eine Tonart von einer anderen Note aus zu spielen. C-Phrygisch, D-Phrygisch, F-Phrygisch und so weiter. Du müsstest dann immer die Proportionen die E-Phrygisch (die Grundform, der Bauplan) aufweist übertragen und würdest so erst herausfinden, welche Noten du benutzen darfst.

"G-Dur" oder "D-Dur" sind genau das gleiche, hier wurde C-Dur genommen und einfach von G oder von D aus gestartet mit seinem Bauplan. Startest du C-Dur von dem G aus (also Halb- und Ganztonschritte zählen und notieren) dann bekommst du G-A-H-C-D-E-F#-G. Das bedeutet, obwohl C-Dur und G-Dur beide den gleichen Bauplan teilen, sorgt der neue Startpunkt von G aus dafür, dass G-Dur ein F# beinhaltet was C-Dur nicht hat. Und so wird auch ein G-Phrygisch andere Noten aufweisen als ein E-Phrygisch, obwohl beide den gleichen Bauplan haben.

Ich hoffe das war einigermaßen verständlich, wenn du noch Fragen hast nur her damit :)


Ich dachte immer Kirchentonarten und Akkorde sind ein Wiederspruch.

Quasi: Sobald man Akkorde verwendet ist man im Dur/Moll System.....

Das wäre mir neu. Vor allem, da ja zum Beispiel E-Dorisch und D-Dur die exakt gleichen Noten teilen, und es diese Überschneidungen immer wieder zwischen beiden Systemen gibt.
Ob es aber praktisch zu allem ein Gegenstück gibt habe ich noch nicht getestet, da müsste man ja erstmal dutzende Tonarten vergleichen und tansponieren :)
Der Unterschied dürfte dann tatsächlich allein durch die Festlegung der Tonika (Grundton) entstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wäre mir neu. Vor allem, da ja zum Beispiel E-Dorisch und D-Dur die exakt gleichen Noten teilen, und es diese Überschneidungen immer wieder zwischen beiden Systemen gibt.
Dur/Moll ist aus den Kirchentonarten heraus gewachsen(!?).

Man kann sicher mit Akkorden begleiten, aber nicht so wie im Dur/Moll System.... ohne das man da wieder landet.
Das ist das, was ich persönlich aus dem Modalen Jazz an Informationen für mich herausgezogen habe.
Ich würde im Zweifel immer mit den Ohren arbeiten, if it sounds good....

Vielleicht kann Herr @Horn noch was zur Ausgangsfrage sagen, der ist Fachmann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielleicht kann Herr @Horn noch was zur Ausgangsfrage sagen, der ist Fachmann.
Na ja, "Fachmann" ist wohl zu viel der Ehre, aber es gäbe in der Tat einiges zu dem zu sagen, was in diesem Thread bisher steht. Nur wüsste ich gerade nicht, wie ich das kompakt auf den Punkt bringen sollte, da das Thema äußerst komplex ist und man ja wissen muss, welches Vorwissen bei welchem Leser vorhanden ist. So sehe ich mich im Moment außer Stande viel dazu zu sagen, außer dass die Herangehensweise über die Melodie statt über die Akkorde schon richtig ist. Die Kirchentonarten stammen aus einer Zeit vor dem "akkordischen" Denken im Dur-/Moll-System. Das Zauberwort heißt Polyphonie bzw. Kontrapunkt. Durch polyphonen Satz entstehen zwar auch "Akkorde", aber die Herangehensweise ist anders.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: rvh
Man kann sicher mit Akkorden begleiten, aber nicht so wie im Dur/Moll System.... ohne das man da wieder landet.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau was du damit meinst, also mit dem "wieder da landen". Rückführung zur Tonika? Man muss das dann natürlich anders umspielen weil z.B. im Falle von E-Phrygisch der Leitton-Charakter auf der Dominante fehlt, aber das macht ja eben die Andersartigkeit der anderen Tonarten aus :)

Ich habe mal eben eine kleine Demo geschrieben, das ist E-Phrygisch mit einer 1-4-2-7-1-4-2-7-1 Kadenz. Lässt sich doch wunderbar mit Akkorden begleiten!




Die Kirchentonarten stammen aus einer Zeit vor dem "akkordischen" Denken im Dur-/Moll-System. Das Zauberwort heißt Polyphonie bzw. Kontrapunkt. Durch polyphonen Satz entstehen zwar auch "Akkorde", aber die Herangehensweise ist anders.

Ja klar, aber man kann doch heutzutage in beiden System entweder mit Akkorden arbeiten oder eher ein melodisches Stück nach Kontrapunkt schreiben, ich finde nicht dass das eine besser als das andere dafür geeignet ist, es klingt vielleicht nur etwas anders. Oder? :)
 
Zuletzt bearbeitet:
"Meine" bisherige Herangehensweise, (und auch die im Jazz "übliche"?) ist doch, dass man in den Kirchentonarten bzgl. Akkorde Vier- anstatt Dreiklänge verwendet...Wenn man z.B. von e-phrygisch ausgeht, um beim Beispiel zu bleiben, wäre der Grundakkord/ Tonika ein
em7 (e/g/h/d) die Subdominante ein am7 (a/c/e/g), und die Dominante ein hm7/b5 (h/d/f/a)...?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau was du damit meinst, also mit dem "wieder da landen". Rückführung zur Tonika? Man muss das dann natürlich anders umspielen weil z.B. im Falle von E-Phrygisch der Leitton auf der Dominante fehlt, aber das macht ja eben die Andersartigkeit der anderen Tonarten aus :)
Ich will da eigentlich nicht weiter drauf eingehen, scheiss Halbwissen und so.... ich hab das halt nicht ordentlich gelernt.

Meiner Auffassung nach geht der Kirchentonarten Charakter verloren sobald man mit Dur/Moll Akkorde harmonisiert, und man landet automatisch eben bei Dur/Moll.
Ich denke wenn man wollte, dann könnte man dein Beispiel auch als Stück in Dur betrachten und nicht zwingendermaßen E-Phrygisch....
 
Ich will da eigentlich nicht weiter drauf eingehen, scheiss Halbwissen und so.... ich hab das halt nicht ordentlich gelernt.

So ein richtiger Experte bin ich auch nicht, ich hab zwar die letzten 2 Jahre viel Musiktheorie gebüffelt auch ein ganzes Buch durchgearbeitet und so, aber es gibt trotzdem noch viel für mich zu lernen und was die Kirchentonleitern betrifft erstrecht.

Meiner Auffassung nach geht der Kirchentonarten Charakter verloren sobald man mit Dur/Moll Akkorde harmonisiert, und man landet automatisch eben bei Dur/Moll.
Ich denke wenn man wollte, dann könnte man dein Beispiel auch als Stück in Dur betrachten und nicht zwingendermaßen E-Phrygisch....

Ich verstehe deinen Denkansatz, ich denke da gibt es kein eindeutiges richtig oder falsch wobei es natürlich sinnvoller wäre zu sagen, dass in einem Dur/Moll System eben von Dur- und Mollakkorden gebrauch gemacht wird, während sich die Kirchentonleitern dann eher melodischen Kompositionen widmen. Aber das Stück was ich eben gespielt habe würde es so glaube ich nicht im Dur-System geben, C-Dur wäre ja die einzige Tonart welche die gleichen Töne wie E-Phrygisch beinhaltet, aber wenn ich C-Dur spielen würde wäre eben C und nicht E die Tonika und es würden ganz andere Akkorde verwendet werden. Ich denke das ist klanglich schon ein Unterschied, und natürlich könnte man umgekehrt auch in einem C-Dur System nur melodisch ohne Akkorde spielen.

Ich denke das was da gedanklich so verwirrend ist, ist dass mehrere System mit dem gleichen Tonmaterial unterschiedliche Namen haben. Aber das dürfte sich dann glaube ich wirklich primär darin unterscheiden, welcher Ton der Grundton der Komposition war, oben war es eben das E. Es wäre komisch ein Stück in C-Dur ohne C Akkord zu spielen oder? Dann würde der C-Dur Charakter etwas abhanden kommen.
 
Dur und Moll sind Kirchentonarten - nämlich ionisch und aeolisch. Die Kirchentonarten beschreiben ja nur die Halb- bzw. Ganztonschritte in der Tonleiter. Wenn man jetzt keine schwarzen Tasten will, weil die aufgrund ihrer Nomenklatur (F# = Gb, wer soll denn das verstehen ;-)) und weil sie doof aussehen, verwirren, kann man sich auch auf die weißen Tasten beschränken. Da allerdings bleibt als einzige Dur-Tonart nur C-Dur. So wie A-Moll die einzige Molltonart nur mit weißen Tasten ist. Oder eben E-phrygisch die einzige phrygische nur mit weißen Tasten. Natürlich kann man auch C-Moll, D-phrygisch oder Fis-Dur spielen. Dann muss man aber mit den schwarzen Tasten leben.

Einfaches Experiment: ein einfaches Lied (Kinderlied reicht schon) in C-Dur am Klavier spielen. Dann einfach alle Noten um 2 weisse Tasten nach rechts schieben, die schwarzen dabei ignorieren: E-phrygisch. Oder um 2 nach links: A-Moll. Achtung: manche der Kirchentonarten hören sich arg schräg an. Oder besser: vermutlich muss man dafür was eigenes komponieren, dann geht das schon.

Und wer mit ner DAW arbeitet, kann so locker eine Melodie in F-dorisch spielen: einfach in D-dorisch (nur weisse Tasten, keine Konfusion durch schwarze) eindudeln und dann in der Pianorolle alle Töne um die entsprechende Anzahl Halbtöne nach oben verschieben, so dass das D nun auf dem F landet. Voilá.
 
Ok ok ok.....langsam beginne ich das Ganze zu verstehen. Ich werde mich dabei an die Erklärungen von Wolfsgesicht halten, da er meinen Gedankengängen sehr gut folgen kann.

Ich halte fest:

- Die Tonart bestimmt welche Tasten gespielt werden
- C-Dur, C-Mol und C-Phrygischen usw. sind verschiedene Tonarten
- Der anfänglich Name der Tonart bestimmt mit welchem Ton diese beginnt (C-Dur beginnt mit C)
- Alle Tonarten folgen einem bestimmt «Bauplan» welcher sich aus ganz und halbtonschritten zusammenstellt
- Es gibt parallelen zwischen den einzelnen Tonarten. Es werden zwar dieselben Töne verwendet unterscheiden sich aber in ihre Startposition. (C-Dur und E-Phrygischen)

Wie kommt demnach die Namensgebungen der Akkorde zustande?
Das sorgt bei mir auch immer wieder für Verwirrung.

Tonart: C-Dur

CDur-DMoll-EMoll-FDur-GDur-AMoll-HDim

Ich befinde mich in der C-Dur Tonart. Weshalb ist darin ein Moll Akkord enthalten? Ich spiele doch weiterhin nur die weissen Tasten….. müsste der zweite dann nicht DDur heissen?
Wo liegt mein Überlegungsfehler?

Ich danke euch echt für eure Unterstützung. Ich habe mich bereits Jahre davor gedrückt all dies zu lernen. Trotz unzähligen Büchern habe ich das ganze nie richtig verstanden.
 
Dur und Moll sind Kirchentonarten - nämlich ionisch und aeolisch.
Es gibt nicht nur ein Dur und nicht nur ein Moll, sondern es entscheidet die Terz. Kleine Terz = Moll, große Terz = Dur. Siehe z.B. hier – hier sind die ersten bekanntesten Skalen eingezeichnet, und zwar so, dass die Töne möglichst auf den weißen Tasten liegen:

http://michael-burman.de/skalen.htm

Klar kann und sollte man Skalen von jedem Ton bilden (und entsprechend Akkorde und Melodien). Dann gibt's halt mehr und mehr schwarze Tasten. Zu jeder Skala ist rechts oben angegeben, ob Moll oder Dur, sieht man aber auch, wie gesagt, an der Terz.
 
Ich befinde mich in der C-Dur Tonart. Weshalb ist darin ein Moll Akkord enthalten? Ich spiele doch weiterhin nur die weissen Tasten….. müsste der zweite dann nicht DDur heissen?
Wo liegt mein Überlegungsfehler?

Die Tonart, heisst C-Dur, das ist richtig, und die besagt dass in dieser Tonart C-Dur Dein Grundakkord ist.
Es gibt aber nicht nur den Grundakkord, sondern es lassen sich auch noch für jeden Ton der Tonart durch Terzschichtung weitere Akkorde mit verschiedenen Funktionen erstellen.
Lernstoff: https://de.wikipedia.org/wiki/Stufentheorie_(Harmonik)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich befinde mich in der C-Dur Tonart. Weshalb ist darin ein Moll Akkord enthalten? Ich spiele doch weiterhin nur die weissen Tasten….. müsste der zweite dann nicht DDur heissen?
Wo liegt mein Überlegungsfehler?

Du musst die Schritte (inkl. der schwarzen Tasten) zählen. In jeder Dur-Tonleiter gibt es auch Moll-Akkorde und andersrum.

Ein Dur-Akkord sind 4 Schritte und 3 Schritte (inkl. der dazwischenliegenden schwarzen Tasten, auch wen du nur weiße spielst), ein Moll-Akkord sind 3-Schritte und 4 Schritte.
 


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