Ist es vernünftig für einen Laien, selber zu löten?

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AlienSound

Guest
Mich interessieren 2 Geräte: LXR Drum Synthesizer und besonders der Tasty Chips Electronics ST4

Was halten jene von der Idee, die bereits Löterfahrungen gemacht haben? Ist es schwierig? Kann man viel kaputtmachen? Was braucht man alles an Werkzeug? An welchen Bausätzen sollte man vorher üben?

Vorteil ist, dass man einige hundert Euro sparen kann, und dass man stolz darauf sein kann, die Kiste selber zusammengebaut zu haben. Der persönliche Bezug zum Gerät wird vertieft. Aber wieviel kann man auch falsch machen...?
 
Nun ja, ob ich da jetzt vernünftig zu sagen würde... Jeder fängt mal an und ist da erstmal Laie. Aber man muss es eben tun, um Erfahrung zu bekommen und da rauszuwachsen!
Allerdings muss man bei solchen DIY Projekten schon auch bedenken, dass da etwas mehr dazu gehört als nur die Fähigkeit, mit einem Lötkolben und Zinn ein einigermaßen sauberes Lötauge zu setzen. Was man vor Allem benötigt ist ein wenig Bauteilkenntnis. Wie rum muss der Elko da rein oder die Diode, wie ermittelt man Bauteilgrössen, was ist das braune Scheibendings da wo 221 draufsteht usw. ...
Je grösser das Projekt desto wichtiger wird das, denn wenn einem ein Fehler unterläuft, muss man den auch eingrenzen und beseitigen können.
 
AlienSound schrieb:
Mich interessieren 2 Geräte: LXR Drum Synthesizer und besonders der Tasty Chips Electronics ST4

Was halten jene von der Idee, die bereits Löterfahrungen gemacht haben? Ist es schwierig?

Das sind schon recht komplexe Projekte - was nicht heißt, dass sie nicht auch für einen Lötneuling zu bewältigen sind. Aber als Erstprojekt doch schon recht, äh, sportlich :).

AlienSound schrieb:
Kann man viel kaputtmachen?

Mögliche Fehlerquellen gibt es zuhauf - von Trivialem (aber dennoch Lästigem) wie vertauschten oder verkehrt herum eingebauten (Elkos, Dioden, ICs) Teilen bis hin zu Beschädigungen von empfindlichen Halbleiterbauteilen durch zu große Hitze oder elektrostatische Entladungen (ESD - electrostatic discharge). Der Haken: Möglicherweise reicht eine einzige Kleinigkeit, damit das ganze Gerät gar nicht oder nicht vollständig funktioniert. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass ein troubleshooting oft mühseliger ist als die eigentliche Löterei. ich spreche da aus Erfahrung, und ich hab doch schon einiges inkl. einem TTSH zusammengebastelt ;-).

AlienSound schrieb:
Was braucht man alles an Werkzeug?

Lötkolben, klar. Kleines Zangensortiment (Seitenschneider usw.), Pinzetten schaden auch nicht. 'Dritte Hand' (kleines Gestell mit Krokoklemmen, das einem beim Festhalten hilft). Vernünftige (!) Beleuchtung. Ggf. Lupe. ESD-Schutz. 1 - 2 Multimeter. Und spätestens zum Kontrollieren von Wellenformen und zur Signalverfolgung beim troubleshooting ein Oszilloskop.

AlienSound schrieb:
An welchen Bausätzen sollte man vorher üben?

Z.B. Effektgeräte (also Verzerrer, Chorus, Phaser etc.) , wie sie u.a. von Musikding angeboten werden.

Und: Mit dem Lötkolben erst mal an Drähten oder Widerständen üben, bevor Du Dich an empfindliche Bauteile wagst!
 
AlienSound schrieb:
Was halten jene von der Idee, die bereits Löterfahrungen gemacht haben? Ist es schwierig?
Wenn es bei diesen 2 Projekten bleiben soll, lohnt es sich nicht. Ich würde auch dringend davon abraten, mit diesen Projekten zu beginnen. Erst mal mit ein paar Effektgeräten anfangen (bspw. musikding.de) und da mal erste Erfahrungen sammeln. Insgesamt musst du Geld in Werkzeug stecken, Zeit investieren durch üben und dich in verschiedene Bereiche, wie mein Vorredner schon erwähnt hat, einlesen, wie bspw. die verschiedenen Bauteile aussehen und wie man sie unterscheidet usw.
Diesen Aufwand und das Risiko musst du gegen die Ersparnis abwägen. Wenn du sonst keine Ambitionen hegst, Löten als Hobby zu betreiben, würde ich dir davon abraten.
 
LXR ist schon komplex aber sehr gut beschrieben. Wenn du dich penibel an die Anleitung hälst, klappt das schon. Am Ende gibts zwar immer noch irgendwas, was man vergessen hat, aber mit etwas Geduld und Ausdauer wird das schon. Das Werkzeug dazu gabs im günstigen Bündel bei Conrad für unter 15 Euro (nichts Tolles aber hat mir gereicht und benutz ich immer noch). Lötzinn aber noch dazu berechnen...
 
Meine erste Löterfahtung habe ich mit einem Shruti von Mutable Instruments gemacht ... und bin dabei kläglich gescheitert. Ich hab das Kit günstig erworben und dachte "warm nicht mal versuchen". Dazu hab ich mir dann einen billigen Lötkolben besorgt... das wars. Die Beinchen hab ich tatsächlich mit einer normalen Schere angeschnitten. Im Nachhinein wars es vermutlich zwei vertauschte Widerstände, die zum Nichtfunktionieren der Kiste geführt haben. Zumindest war meine Löt-Hoffnung nach diesem ersten Erlebnis verschwunden.

Als die LXR rausgekommen ist, hatte ich wieder Lust, habe mir aber vorher die Dokumentation des Aufbaus genau angesehen. Danach habe ich den Bausatz bestellt und an zwei Abenden zusammengelötet - hat sofort geklappt.

Mittlerweile hab ich schon etliches zusammengebaut - aktuell z.B. einen "Temps Utile" und einen "Ornament and Crime". Beides mit SMD-Bauteilen. Mit der Vorerfahrung, die ich bisher gemacht habe, viel einfacher, als man denkt.

Persönlich denke ich, dass man viele Projekte gut umsetzen kann, auch wenn man nicht gerade die "komplette Löt-Fabrik" im Hinterzimmer hat. Mein Wissen über Bauteile wächst nach und nach... das ist echt schön. Ich muss aber auch sagen, dass es andere Hinweise sind, die mir als Nicht-Elektroniker enorm weitergeholfen haben:

1) Vorbereitung, Vorbereitung, Vorbereitung: statt einfach loszulegen, hilft es mir enorm, vor der ersten Lötstelle einmal alle Bauteile zu checken. Ist alles da? Bei welchen Bauteilen ist die Ausrichtung wichtig? Wo ist es auf dem PCB evtl. etwas eng mit der Bestückung?

2) Pausen machen: Auch wenn es gerade gut läuft, ist nach einer gewissen Zeit eine Pause (gerne auch über Nacht) hilfreich. Gerade als Anfänger neigt man da doch dazu sich als zu routiniert einzuschätzen... und schwupp ist irgendwas an der falschen Stelle oder in der verkehrten Ausrichtung eingelötet. Und AUSlöten macht mir wirklich keinen Spaß. Besser vorher doppelt hinsehen.

Wenn man sich finanziell nicht ruiniert, ist es ein tolles Erlebnis so ein Ding zusammenzubauen! Hexenwerk ist anders.
 
Ich bin ja auch gerade dabei zu überlwgen, eine zusammen zu bauen. Also preislich lohnt es sich nicht, die sind zusammengebaut und gebraucht fasr günstiger zu finden.

Ich habe mir gestern mal die anleitung angeschaut. Die ist super beschrieben. Wenn man sich das anschaut und gewissenhaft arbeitet, dürfte das kein Problem sein. Auch sachen wie Dioden etc, wo die richring wichtig ist, sind gut dargestellt und man sieht eigentlich immer wierum da jetzt wo etwas rein muss.

Zum löten an sich vielleicht einfach eine platine bei conrad bestellen und bisschen draht und erstmal am ersten tag das löten üben.
 
Bodo schrieb:
Z.B. Effektgeräte (also Verzerrer, Chorus, Phaser etc.) , wie sie u.a. von Musikding angeboten werden.
Und: Mit dem Lötkolben erst mal an Drähten oder Widerständen üben, bevor Du Dich an empfindliche Bauteile wagst!

Welche Bausätze von Musikding.de sind denn auch von der Effektqualität und nicht nur als Bausatz an sich empfehlenswert?

"Der Phaser" https://www.musikding.de/Der-Phaser-Phaser-Bausatz wurde schon ein paar mal im Forum erwähnt, gibt es noch andere?
 
Ich finde auch Tretmine zuerst...Verzerrer sind am einfachsten.. schau das du einen Vernünftigen Lötkolben hast ( Ersa Weller ).. 2% Silber im unbedingt Bleihaltigen Zinn erleichtern das Löten ungemein.
Multicore oder Stannol Crystal 400 halogenfrei sn62-pb36-2ag Mix zb. https://www.distrelec.ch/de/loetdraht-sn62-pb36-2ag-500-20-mm-stannol-kristall-400-810655/p/18249004
recht teuer.. aber es lohnt sich.
Sämtliche Bauteile vorher mit Trinkfeinsprit reinigen nicht vergessen..
Biege-lehre für Widerstände schadet auch nicht http://www.conrad.ch/ce/de/product/425869/Abbiegevorrichtung-Kemo-Inhalt-1-St
Multimeter hilft bei der Widerstandserkennung.. ;-)
Und kein Gebastelt ! Plastidip Flüssiggummi bei längeren nicht isolierten Verbindungen verwenden.
IMG_8696.jpg
 
auf jeden Fall mit kleinen und kompletten Bausätzen anfangen. Das ist wie ein Puzzle. Bei den Wiederständen mußt du gucken welcher im Schaltplan wo hinkommt.
Auf den Wiederständen sind keine Werte angegeben sondern Farbcodes. Diese kannst Du im Netz nachgucken was, was ist. Bei Wiederständen ist es egal wierum die eingelötet werden.
Bei Dioden oder Kondensatoren ist es wichtig + und - zu beachten, die sogenannte polarität
Auf keinen Fall als Anfänger mit etwas großem beginnen. Ich bin selbst Anfänger und habe vor kurzem einen einfachen, günstigen Chorus mühevoll und penibel zusammengelötet
und das Teil funzt nicht. Da der Bausatz nur um die 20 Eus gekostet hat ist das nicht schlimm, aber ich war schon enttäuscht weil ich mir wirklich Mühe gab.
Vielleicht finde ich den Fehler irgendwann. Jetzt heisst es für mich erstmal das Ding in die Schublade zu tun und mir den gleichen Bausatz nochmal zu bestellen.
Aufgeben liegt nicht in meiner Natur ;-)
 
Danke für die Tips, Verlinkungen usw.

Tja, die Frage ist tatsächlich, ob es sich lohnt, denn mehr als 2 Bausätze fielen mir jetzt auch nicht ein. Ah ja, es gibt ja so einen Yamaha CS-80 Klon, den man für 1000 $ selber zusammenlöten kann. 5000 für das Fertigteil wären für mich unbezahlbar.
Die Idee eines Conrad-Bausatzes, oder Ding-Treters, ist gut. Muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen. Diese Treter könnte ich vielleicht als Effekt an einem Synthie, der als Carrier für Vocoder dient, gebrauchen. Oder zum Verzerren der Stimme auf Industrial-Art.
 
AlienSound schrieb:
Danke für die Tips, Verlinkungen usw.

Ah ja, es gibt ja so einen Yamaha CS-80 Klon, den man für 1000 $ selber zusammenlöten kann. 5000 für das Fertigteil wären für mich unbezahlbar.
.

würde ich sein lassen. Am Ende sind dann 1000 Eier in den Sand gesetzt. Muß ja nur ein Bauteil defekt sein oder beim löten zu stark erhitzt worden sein
dann ist Sense.
 
Das sind eher 2 bis 3k... 1k sind die Platinen evtl. Gehäuse keine Bauteile, empfehle die Lötschwallbad Technik.. :lollo: :lollo: :lollo:
$1000 for the kit, or $5000 built. Wenn das stimmt.. nimm die Built Version... ;-) die läuft wenigstens..
 
würde ich mal lieber bleiben lassen, gibt keine garantie und wahrscheinlich wirst Du wahnsinnig denn viele Bauteile mußt Du Dir zusammensuchen.
 
aha, also nur die Pcb's , hätte ich mir denken können.
Endlich mal Klarsicht. Es wird ja überall wie immer schön verschleiert.
Also wirklich, wenn man mal sieht was da an Technik drinsteckt. Selbst wenn ich Plan hätte würde ich
lieber die Differenz zahlen und mir diese Arbeit ersparen. Wenn es am ende nicht funzt dann gibt es viele Tränen :lol:

AlienSound schrieb:
Die Idee eines Conrad-Bausatzes, oder Ding-Treters, ist gut. Oder .

Der Conni hat doch gar nichts , hol bei Musikding.de die haben echt gute und günni Dinger am start, das ist ideal für Amateure.
 
Ganz im Ernst, wenn Du das Löten üben willst, und zwar nur die reine Fertigkeit, dann würde ich empfehlen ein paar Loch- oder Streifenrasterplatinen zu kaufen und eine Rolle verzinnten Kupferschaltdraht. Das kostet dann vielleicht 10 EUR. Dann kannst Du das mal üben. Als nächstes dann ein paar einfache Bausätze, wie hier schon erwähnt. Grundsätzlich sollte man immer versuchen die Bausätze technisch zu verstehen. Damit lernst Du dann wirklich etwas und bist dann vielleicht auch in der Lage Fehler zu suchen.
Ich kann ja verstehen, dass man durch DIY Geld sparen will, aber ohne jemals einen Lötpunkt gesetzt zu haben gleich vom CS-80 Clone zu reden, respekt. Es geht dabei nicht nur darum Bauteile einzusetzen und zu verlöten, teilweise müssen solche Geräte aufwendig abgeglichen werden. Ganz zu schweigen von der Fehlersuche, wenn es nicht funktioniert.
Was das Werkzeug angeht, würde ich auf eBay mal nach einer brauchbaren Weller WS-81 oder WSD-81 suchen. Die wird man auch wieder zu einem guten Preis los. Ansonsten würde ich eher nicht empfehlen billiges Zeug zu kaufen. Auch hier gilt, dass Qualität später wieder gut verkauft werden kann. Möglicherweise findet man auf eBay auch mal gebrauchtes Werkzeug. Hier würde ich nach Knipex o.ä. suchen.
 
Ich hab angefangen, mir meine Kabel und Adapter die ich brauchte selber zu löten. Da kann man schon lernen wie man zB Draht verzinnt vor dem Verlöten, man lernt dass man bestimmte Hülsen VOR dem Stecker-anlöten auf das Kabel fädeln sollte (:) usw. Und wenn mans versiebt hat schneidet man einfach vom Kabel was ab und fängt neu an, schlimmstenfalls ist ein Klinkenstecker für 2,50 kaputt..
 
diggs schrieb:
Welche Bausätze von Musikding.de sind denn auch von der Effektqualität und nicht nur als Bausatz an sich empfehlenswert?

"Der Phaser" https://www.musikding.de/Der-Phaser-Phaser-Bausatz wurde schon ein paar mal im Forum erwähnt, gibt es noch andere?
"Der Phaser" ist auf jeden Fall ein Super Einstieg. Weiterhin kann ich "Das Tremolo" empfehlen. Ist ein ticken fortgeschrittener und auch ein für Synths sinnvoll einsetzbarer Effekt.
 
Löten ist nur dann sinnvoll imo, wenn man genug Zeit dafür hat und im besonderen auch Spaß an der Sache selbst.

Aus rein finanziellen Gründen kann ich das nicht nachvollziehen.
Der Zeitaufwand, den man ins löten steckt, den kann man ja auch in einen Nebenjob oder Überstunden stecken, das dürfte lohnenswerter sein.
 
diggs schrieb:
Bodo schrieb:
Z.B. Effektgeräte (also Verzerrer, Chorus, Phaser etc.) , wie sie u.a. von Musikding angeboten werden.

Welche Bausätze von Musikding.de sind denn auch von der Effektqualität und nicht nur als Bausatz an sich empfehlenswert?
"Der Phaser" https://www.musikding.de/Der-Phaser-Phaser-Bausatz wurde schon ein paar mal im Forum erwähnt, gibt es noch andere?

Genau diesen Phaser habe ich selbst zuhause, und er klingt wirklich super - wenn man Gitarre drüber spielt: instant Jimi H. ;-). Der Phaser basiert ja auf dem MXR 90, wobei ich die "Smooth"-Modifikation noch schaltbar ergänzt habe (da gehts nur um einen Widerstand, den man bei Bedarf rausnimmt).

Den "Mini Me"-Chorus habe ich letztes Jahr für einen Freund gebaut, und auch der klingt richtig, richtig gut (er spielt Bass darüber). Ein weiterer Freund von mir hat diverse (diverse wie in "ca. ein halbes Dutzend") :lol: Verzerrer von Musikding gebaut und war/ist m.W. auch mit jedem einzelnen zufrieden.

HTH.
 
Generelle Überlegungen:
+ Risiko des Versagens einkalkulieren.
++ Es kann sein, dass ihr eure Fehler nicht findet und das Gerät nicht oder nur teilweise funktioniert.
++ Die Schaltung/Bauanleitung kann fehlerhaft sein. Kleinere bis mittlere Macken sind in allen DIY-Projekten zu erwarten, selbst bei vermeintlichen Clones. (Siehe z.B. TTSH, Clock moduliert Tonhöhe der VCOs. )

Kosten nicht unterschätzen: die Elektronikteile sind nur ein Teil davon. Gehäuse und Zubehör, bis das wirklich ein fertiges Gerät ist, schlagen erheblich zu Buche.

Kaputte und überhitzte Teile werden von Anfängern *völlig* überschätzt. Daumenregel: Wenn man es dem Teil nicht deutlich ansieht, dann ist es nicht überhitzt. Wobei ich auch schon LEDs mit krumm ins Gehäuse geschmolzenen Beinchen hatte, die noch leuchteten. (=> die Halbleiter selber machen da schon eine Menge mit... )

Die häufigsten Fehler sind
* Lötfehler.
** Lot nicht richtig geflossen, weil Überhitzungs-Panik
** ungeeignetes bzw. schlechtes Lot (Bleifrei, Discounter-Wühltisch)
** Lötbrücken
** Lot benetzt nicht beide Teile

* Verdrahtungsfehler, also die "Strippen" im Gerät sind nicht richtig angeschlossen.

* falsche Bestückung.
** falsche Widerstandswerte.
** falsche Transistortypen
** falsche IC-Typen
** ICs falsch herum

Das führt dann auch zu dem wesentlichen psychischen Aspekt:
* kommst du damit klar, dass es *dein* Fehler ist, wenn es nicht geht?
Auch wenn du schon 100 Stunden gesucht hast: es ist *dein* Fehler. Es ist *nicht* effizient, schon gar nicht als Anfänger, den Fehler bei anderen zu suchen.
(... von "Compilerfehler" bis "defekt gelieferter Chip": das kommt extrem selten vor. Einzige Ausnahme sind da heute irgendwo gekaufte Vintage-Originalteile, die gerne mal nicht funktionierende Fälschungen sind. uA726, BA662, MN300x Eimerketten usw. )


darsho schrieb:
Der Zeitaufwand, den man ins löten steckt, den kann man ja auch in einen Nebenjob oder Überstunden stecken, das dürfte lohnenswerter sein.

Auf jeden Fall.
 
Löten ist mal nicht so eben an einem (hier komplexen) Bausatz zu lernen.

Nicht umsonst ist das Erlernen des Löthandwerkes Bestandteil einer mehrstufigen zB. Elektroniker-Ausbildung und nimmt im ersten Lehrjahr schon einen erheblichen Raum ein, was den handwerklichen Part angeht. Neben dem theoretischen Verständnis
- wie muß eine Lötstelle aussehen
- warum muß sie so aussehen
- wozu dient das Lötzinn / Flußmittel
- wie handle ich den Lötkolben
- welchen Lötkolben brauch ich und warum
- wie handhabe ich die einzelnen Bauteile und warum

ist es nachher eine reine Übungssache. Ist wie Klavierspielen – erlernt sich in den seltenen Fällen, indem man das Notenblatt einer komplizierten Partitur ohne Vorkenntnisse einfach ans Piano klemmt und auf die Bühne geht ;-)

Billiger und effektiver wirds, wenn du dir vor dem LXR-Projekt mal einen kleinen Lötlehrgang (bestimmt im Netz zu finden) gönnst und dich danach an kleinen, einfachen Übungsschaltungen ausprobierst. Langsam steigern hilft immer.
 
Heinz Schnackensiel schrieb:
* kommst du damit klar, dass es *dein* Fehler ist, wenn es nicht geht?
Auch wenn du schon 100 Stunden gesucht hast: es ist *dein* Fehler. Es ist *nicht* effizient, schon gar nicht als Anfänger, den Fehler bei anderen zu suchen.
(... von "Compilerfehler" bis "defekt gelieferter Chip": das kommt extrem selten vor. Einzige Ausnahme sind da heute irgendwo gekaufte Vintage-Originalteile, die gerne mal nicht funktionierende Fälschungen sind. uA726, BA662, MN300x Eimerketten usw. )

o.k. , das nehme ich mir gerne mal zu Herzen. :nihao:

Das mit der "überhitzungspanik" und dem Bauteil das nur überhitzt ist wenn es wirklich überhitzt aussieht war mir auch neu. :nihao: Über solche Ratschläge freue ich mich immer :supi:
 
Jemanden eine Empfehlung geben dessen elektrotechnisches Verständnis und motorischen Fähigkeiten und Arbeitsumgebung mir nicht bekannt sind fällt mir etwas schwer..
Der "Rahmen" muß stimmen sonst ist und bleibt es ein einmal Projekt und man versenkt mehr Geld als es fertig kostet, es sei denn man steht auf Schmerzen :)

Entweder man hat es im Blut oder nicht, sicherlich können Menschen sich weiterentwickeln, das Bedarf dann allerdings der Förderung und Hilfe welche in manchen Projekten ausbaufähig sind.
Für SDIY benötigt man in jedem Fall einen Arbeitsplatz mit guter Beleuchtung.. auf Brandlöcher im Wohnzimmerholztisch oder Küchenarbeitsplatte kann man verzichten.

Ich persönlich halte nicht viel von Tretminen als Testobjekt, viel zu teuer und man lernt nicht viel - u.a weil zu wenig Teile zum bestücken und löten vorhanden sind
besser: leere verzinnte Streifenraster oder Lochstreifen besorgen (nicht die Kupferversionen ohne Zinn), für eigene Testaufbaus: Breadboards
Dabei sei erwähnt das inzwischen viele Projekte auch minderwertige Pcbs ausliefern (diverse Eurorack Projekte), diese sind teils sehr eng/zu klein ausgelegt, da muß man schonmal andere Lötspitzen und Lote haben.

SDIY besteht aus mehreren Bereichen: Planung/Organisation/Dokumentation, Elektrotechnik, Mechanik, Arbeitsschutz.. etc.

o.g einmal als Unterstützung - das sich SDIY nicht nur auf die technische Umsetzung bzw. Bestücken & Löten bezieht, sondern das drumherum m.E mindestens genauso wichtig ist das es oft 50% der Arbeitszeit ausmacht.


MFOS Buch für das Verständnis:
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q= ... cvAlRMoF5w
 
AlienSound schrieb:
Mich interessieren 2 Geräte: LXR Drum Synthesizer und besonders der Tasty Chips Electronics ST4

Was halten jene von der Idee, die bereits Löterfahrungen gemacht haben? Ist es schwierig? Kann man viel kaputtmachen? Was braucht man alles an Werkzeug? An welchen Bausätzen sollte man vorher üben?

Vorteil ist, dass man einige hundert Euro sparen kann, und dass man stolz darauf sein kann, die Kiste selber zusammengebaut zu haben. Der persönliche Bezug zum Gerät wird vertieft. Aber wieviel kann man auch falsch machen...?

klar - kurz ein paar youtube-videos schauen und los gehts! ist ein riesen spaß und man ist stolz wie bolle auf das ergebnis :)
 
lol :selfhammer: dachte da eher an videos von mr. kondensatorschaden aus seinen "löten für anfänger" reihe :)

 


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