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Guest
Re: [Open Modular] - Designframework
Zur Abwechslung mal wieder ein paar eher praktische Fragen erörtern:
In einem 12V System schaffen die OPs keine 10V Ausgangsspannung mehr, sondern nur etwa +/- 8V ... 9,5V (je nach Last). Für die üblichen 5V-Pegel ist das kein Problem (wenn auch sehr Headroom arm), aber für 1V/Oktave braucht man mehr als 5V, denn 5 Oktaven sind doch etwas arg knapp.
Der Hörbereich ist definiert als 20...20kHz[1]. Ein Flügel mit 88 Tasten geht von A0 (27Hz, wobei er die Grundwelle selber praktisch nicht abstrahlt) bis C8 (4300Hz), rund die oberste Oktave hat gar keine Dämpfer mehr, ist vor allem zum mitklingen da und wird in der Musik eher nicht verwendet, nur in der Kunst. Der Tastaturumfang ist 7-1/2 Oktaven.
Midi definiert 128 Töne, das sind etwas über 10 Oktaven, von C-1 (16Hz) bis G9 (12kHz). (A4=440Hz)
Musikalisch will man im Bass ab ca. E1 (41Hz) im Zugriff haben (darunter brechen einem die Töne doch immer arg weg, darüber wird es mit den Tonarten knapp, denn schon über G2 (98Hz) klingt es nicht mehr nach "tiefem Bass").
E1 ist auch der unterste Ton einer 76er Tastatur, nach oben geht die bis G6, das sind 6-4/12 Oktaven. Das kann man auf 0...6,33V als Steuerspannung abbilden - sozusagen der mittlere und häufige Bereich.
Billigt man den CV-Modulen einen gut realisierbaren Arbeitsbereich von +/-8V zu, dann kommt man bis 5,6kHz, mit +2Oktaven am Oktavschalter des VCOs wird der Hörbereich nach oben komplett abgedeckt.
Bezogen auf die Midi-Noten kommt man da auf E1=Midi#28 = 0V + 100Töne = +8,33V. Die tiefste Midi-Note entspricht dann 28Tönen "unter 0"= -2,33V. (Der Midi Steuerspannungsumfang für Tonhöhe ist also 10,66V, nicht etwa 10V. )
Damit ist man m.E. dicht genug am üblichen um hinreichend kompatibel zu sein, und hat für die Entwicklung eine konkrete Vorgabe für die Spannungswerte.
Ein Folgerung kann man daraus auch schon ziehen: der Spannungshub für Modulationen ist ja "nur" 0...5V bzw. +/-5V. Um auch mit Tohnhöhenspannungen "vollständig" rechnen zu können, müssen aber alle Module den Tonhöhen-Steuerspannungsbereich von +/- 8,33V verarbeiten/erzeugen können.
An einer Stelle ist diese Festlegung übrigens mal "einfach hörbar" doof und die 15V Systeme, die 10V Modulationen haben, "klingen besser": Filter-Zaps. Die gehen dort nämlich über den ganzen Hörbereich, während sie hier deutlich schlapper rüberkommen, die 5V ADSR schafft das alleine nur über 5 Oktaven.
Sonst ist es ja eher umgekehrt, da ist die bessere Einstellbarkeit weniger brachialer Modulationen vorteilhaft.
P.S.: Wer sich fragt, warum man das nicht einfach den Oktavschaltern und Tuning-Potis überlässt: die sollen ja nicht unsinnig viele Schaltstellungen bekommen müssen - und die Stellung wo da welcher Ton rauskommt darf dem Entwickler auch im Vorfeld bekannt sein. Der Anwender bekommt von der Festlegung hier nicht mehr mit, als das sie ihm nicht auf die Nerven geht. (Er also nicht ständig irgendwelche Schalter auf Anschlag drehen muss, der Transpose Schalter am Keyboard völlig anders steht, als für alle anderen Instrumente usw. )
P.P.S.: Will man eigentlich eine Möglichkeit haben, die Module an individuelle bzw. die beiden üblichen (12/15V) Steuerspannungskonventionen anzupassen?
Schaltungstechnik ist das simpel, aber doch immer schon ein paar Teile extra. Das fände ich nicht schlimm, auch weil es "richtige" Entwürfe fördert, die auf Tricksereien verzichten.
Schlimm wird es dann, wenn die Leute anfangen, da Jumper haben zu wollen, die sie dann als Schalter auf die Front legen.
Mein Highlight solcher "Entscheidungskraft" (wenn auch nicht-Modular): beim GSSL-Busskompressor haben Leute den Trimmer für den Symmetrieabgleich vom THAT 2180 auf die Frontplatte verlegt.
-------
[1] real ist das nach unten etwas willkürlich/beliebig/kann eh nicht wiedergegeben werden, nach oben waren die früher meist genannten 16kHz dichter an der Musik, während die 20kHz eher dem HiFi Gedanken von "man hört wirklich keinen Unterschied" geschuldet sind. Das sollte man durchaus immer mal wieder beachten, es ist wenig sinnvoll, sich für den "vollen" HiFi-Bereich ernsthafte Probleme in der Mitte einzuhandeln.
Zur Abwechslung mal wieder ein paar eher praktische Fragen erörtern:
In einem 12V System schaffen die OPs keine 10V Ausgangsspannung mehr, sondern nur etwa +/- 8V ... 9,5V (je nach Last). Für die üblichen 5V-Pegel ist das kein Problem (wenn auch sehr Headroom arm), aber für 1V/Oktave braucht man mehr als 5V, denn 5 Oktaven sind doch etwas arg knapp.
Der Hörbereich ist definiert als 20...20kHz[1]. Ein Flügel mit 88 Tasten geht von A0 (27Hz, wobei er die Grundwelle selber praktisch nicht abstrahlt) bis C8 (4300Hz), rund die oberste Oktave hat gar keine Dämpfer mehr, ist vor allem zum mitklingen da und wird in der Musik eher nicht verwendet, nur in der Kunst. Der Tastaturumfang ist 7-1/2 Oktaven.
Midi definiert 128 Töne, das sind etwas über 10 Oktaven, von C-1 (16Hz) bis G9 (12kHz). (A4=440Hz)
Musikalisch will man im Bass ab ca. E1 (41Hz) im Zugriff haben (darunter brechen einem die Töne doch immer arg weg, darüber wird es mit den Tonarten knapp, denn schon über G2 (98Hz) klingt es nicht mehr nach "tiefem Bass").
E1 ist auch der unterste Ton einer 76er Tastatur, nach oben geht die bis G6, das sind 6-4/12 Oktaven. Das kann man auf 0...6,33V als Steuerspannung abbilden - sozusagen der mittlere und häufige Bereich.
Billigt man den CV-Modulen einen gut realisierbaren Arbeitsbereich von +/-8V zu, dann kommt man bis 5,6kHz, mit +2Oktaven am Oktavschalter des VCOs wird der Hörbereich nach oben komplett abgedeckt.
Bezogen auf die Midi-Noten kommt man da auf E1=Midi#28 = 0V + 100Töne = +8,33V. Die tiefste Midi-Note entspricht dann 28Tönen "unter 0"= -2,33V. (Der Midi Steuerspannungsumfang für Tonhöhe ist also 10,66V, nicht etwa 10V. )
Damit ist man m.E. dicht genug am üblichen um hinreichend kompatibel zu sein, und hat für die Entwicklung eine konkrete Vorgabe für die Spannungswerte.
Ein Folgerung kann man daraus auch schon ziehen: der Spannungshub für Modulationen ist ja "nur" 0...5V bzw. +/-5V. Um auch mit Tohnhöhenspannungen "vollständig" rechnen zu können, müssen aber alle Module den Tonhöhen-Steuerspannungsbereich von +/- 8,33V verarbeiten/erzeugen können.
An einer Stelle ist diese Festlegung übrigens mal "einfach hörbar" doof und die 15V Systeme, die 10V Modulationen haben, "klingen besser": Filter-Zaps. Die gehen dort nämlich über den ganzen Hörbereich, während sie hier deutlich schlapper rüberkommen, die 5V ADSR schafft das alleine nur über 5 Oktaven.
Sonst ist es ja eher umgekehrt, da ist die bessere Einstellbarkeit weniger brachialer Modulationen vorteilhaft.
P.S.: Wer sich fragt, warum man das nicht einfach den Oktavschaltern und Tuning-Potis überlässt: die sollen ja nicht unsinnig viele Schaltstellungen bekommen müssen - und die Stellung wo da welcher Ton rauskommt darf dem Entwickler auch im Vorfeld bekannt sein. Der Anwender bekommt von der Festlegung hier nicht mehr mit, als das sie ihm nicht auf die Nerven geht. (Er also nicht ständig irgendwelche Schalter auf Anschlag drehen muss, der Transpose Schalter am Keyboard völlig anders steht, als für alle anderen Instrumente usw. )
P.P.S.: Will man eigentlich eine Möglichkeit haben, die Module an individuelle bzw. die beiden üblichen (12/15V) Steuerspannungskonventionen anzupassen?
Schaltungstechnik ist das simpel, aber doch immer schon ein paar Teile extra. Das fände ich nicht schlimm, auch weil es "richtige" Entwürfe fördert, die auf Tricksereien verzichten.
Schlimm wird es dann, wenn die Leute anfangen, da Jumper haben zu wollen, die sie dann als Schalter auf die Front legen.
Mein Highlight solcher "Entscheidungskraft" (wenn auch nicht-Modular): beim GSSL-Busskompressor haben Leute den Trimmer für den Symmetrieabgleich vom THAT 2180 auf die Frontplatte verlegt.
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[1] real ist das nach unten etwas willkürlich/beliebig/kann eh nicht wiedergegeben werden, nach oben waren die früher meist genannten 16kHz dichter an der Musik, während die 20kHz eher dem HiFi Gedanken von "man hört wirklich keinen Unterschied" geschuldet sind. Das sollte man durchaus immer mal wieder beachten, es ist wenig sinnvoll, sich für den "vollen" HiFi-Bereich ernsthafte Probleme in der Mitte einzuhandeln.