Nur mal so eine Frage: Oszillator stimmen + Oszilloskop

das reine stimmen kannst du mit multimeter und per volt oct auslesen.
die wellenformen richten oder einstellen kannst du mit nem freeware software oszilloskop machen.
 
Ohne jetzt der Superspezialist zu sein: Was ein Oszilloskop teuer macht, sind doch eher aufwendige Speicherfunktionen, Mehrkanal, Rechnereinbindung, Frequenzbereich usw. Vielleicht bin ich ja jetzt sehr optimistisch, aber für so ein bißchen Audioschlunz taugt doch alles, was nicht grad am alleruntersten Rand herumkreucht.

Meinst Du mit Oszillator stimmen jetzt einfach das Ausrichten auf einen Grundton, z.B. 440 Hz ? Das kriegste zur Not auch mit einem 30 Euro Gitarrentuner hin - alles eine Frage des Anspruchs und Budgets. Ich hab mir zum Stimmen meiner analogen einen Gitarrentuner auf die Patchbay gepackt, dann kann ich ohne viel Stress mal eben zwischendrin abgreifen und schauen, ob der böse Temperaturdrift bzw. der ungeschickte Finger schon wieder zugeschlagen hat oder noch alles im grünen Bereich ist.

Wenn Du natürlich schön Wellenformen kucken willst und die Sauberkeit eines Sägezahns bildlich kontrollieren möchtest - dann kann´s beliebig teuer werden. Hameg ist ein Standard und meins hält schon lange Jahre, aber es gibt sicher noch ne Menge andere gute Sachen, mit denen ich selbst nur noch nichts zu tun hatte.

Zugegeben, bin kein Modularbesitzer, von daher war das alles vielleicht grad am Thema vorbei :D
 
ich stimme Oszillatoren wie ein akustisches Saiteninstrument - mit einer Stimmgabel. Liegt immer neben meiner Tastatur. Aber man kann auch einen stimmstabilen Synthesizer nehmen, z.B. mit einen mit einem DCO, oder ein VSTi. Ein Oszilloskop ist natürlich edler, aber zum Stimmen braucht man das nicht unbedingt.

Glücklicherweise sind meine Oszillatoren (Formantsystem, MS-20) sehr stabil, da muss ich nur alle paar Jahre nachstimmen. Aber früher, wo ich öfters den Wohnort wechselte (Temperaturschwankungen beim Transport), da war das oft notwendig.
 
Ich dachte dabei nicht an einen fertigen Modular ... sondern ich will mir einen bauen und ein par andere Sachen auch (natürlich zu gegebener Zeit, es eilt nicht). Yvsynth und auch andere DIY-Seiten schreiben Prozeduren vor die allem anscheinen nach hierfür notwendig sind.... ebenso ein Signalgenerator (Funktionsgenerator)

Selbst bei Filter-Modulen scheint das nicht bloß ein Spaziergang zu sein

Messgerät und Lötstation habe ich, ist also kein Problem


Welche Software wäre den das?
 
dns370 schrieb:
Ich dachte dabei nicht an einen fertigen Modular ... sondern ich will mir einen bauen und ein par andere Sachen auch (natürlich zu gegebener Zeit, es eilt nicht). Yvsynth und auch andere DIY-Seiten schreiben Prozeduren vor die allem anscheinen nach hierfür notwendig sind.... ebenso ein Signalgenerator

da geht es vermutlich nicht nur ums Stimmen, sondern um die Wellenformen der VCO's. Dafür braucht man ein Oszilloskop, und ein Signalgenerator ist auch nützlich. Übrigens, der Formant ist ein DIY-System.
 
Oszilloskop zum stimmen? Wozu denn das? Mit einem Oszilloskop kannst du eine Kurvenform begutachten, aber für die Frequenzbestimmung gibt es deutlich bessere und genauere Meßgeräte.
In deinem konkreten Fall ist entweder Frequenzzähler oder /besser/ ein chromatischer Tuner sinnvoll.
 
tongenerator schrieb:
dns370 schrieb:
Ist dazu wirklich ein teures Oszilloskop notwendig oder geht das irgendwie anders auch?

was du wilst ist ein Multimeter das die Frequenz mesen kann, je teuerer um so weniger Tolleranz
http://cgi.ebay.de/Photo-Temperatur-Hyg ... BCftechnik

btw: ein Osziloskop bekommst du für 20 bis 50 € bei ebay. ich hab mir so ein gerät ersteigert, es funktioniert sehr gut...

Also ein Oszilloskop zwischen 20 und 50 Euro ist mir bei Ebay noch nie untergekommen, selbst wenn sie gebraucht sind ... ich kenne diese Teile: 40 bis 50cm lang und mindestens 15kg schwer

das ist für mich keine Option...

Multimeter habe ich, allerdings kann der keine Frequenzen zählen, ob da eine weitere Anschaffung sinnvoll ist? Gut, das mit dem Schalldruck ist hervorragend, da kann man dann die Gewerkschaften mit Ergebnissen bombardieren ..... Lautstärkepegel bei der Arbeit .. war mal kurz in Österreich ein Thema, besonders bei H&M
 
Bei VCOs (das meinst Du wohl mit Oszillatoren) gibts typischerweise zwei bis vier Parameter einzustellen.
1.) Oktavereinheit
2.) Normstimmung
Manchmal
3.) Oktavereinheit in den oberen Bereichen
Selten
4.) Heizspannung für den Exponentiator

Ein Oszilloskop brauchst Du dafür garnicht.
Für 1, 2 und 3 genügt ein Stimmgerät (oder ggf sogar nur gutes Gehör)
Für 4 brauchst Du ein Voltmeter.

"Kompliziert" (wenn überhaupt) ist nur die Oktavreinheit. Eigentlich geht es darum, dass der VCO bei einem Sprung der Steuerspannung um 1 Volt eine Oktave nach oben geht. Dies stellt man mit einem Trimmer ein. Das gemeine daran ist, dass dieser Parameter auch immer die Gesamtstimmung des VCOs verändert.
Die meisten Anleitungen gehen daher so vor: Taste C drücken. VCO auf C stimmen. Taste eine Oktave höher drücken und mit Oktavreinheitstrimmer VCO auf C2 einstellen. Dadurch hats die Stimmung verzogen, also wieder C1 drücken und Stimmung auf C einstellen, dann wieder C2 drücken, Oktavereinheit nachziehen, und und und... Das geht mindestens sechs bis zehn mal so und ist ziemlich nervig und ermüdend.

Viel einfacher ist es einfach nach Gehör zu stimmen und sich nur auf das Intervall des Sprunges zu konzentrieren, aber zu vernachlässigen, dass sich die Grundtonhöhe mit jeder Trimmeränderung auch ändert. Erst wenn man mit der Oktavreinheit zufrieden ist, dann stellt man zum Schluss ein einziges Mal den Tune-Trimmer ein.

Wenn man mit dem Gehör nicht so sicher ist, dann nimmt man ein chromatisches Stimmgerät mit Zeigeranzeige. Dabei trimmt man dann so, dass die Zeigerposition beim Oktavsprung immer die gleiche ist, vernachlässigt aber, ob die Zeigerposition von der sauberen 440Hz position abweicht. Auch hier: erst zum Schluss die Grundstimmung einstellen.

Florian
 
Hallo

Ein Oszilloskop ist zur EXAKTEN Bestimmung einer FrequenzHÖHE absolut ungeeignet.
(Für die präzise Bestimmung von FrequenzHÖHEN verwendet man (beispielsweise auf dem Reparatursektor) sog. "Frequenzzähler").

Das heißt:
Ein Oszilloskop dient in der Regel ALLEINIG dazu, DIE FORM (bzw. den zeitlichen Verlauf) einer Spannung betrachten zu können.

Beim Stimmen von analogen Synthesizern gehe ich (naheliegenderweise) immer folgendermaßen vor:

Zuerst setze ich im Arrangementfenster eines Sequenzerprogrammes einige (passende) Noten großer Dauer, die ich in einem Loop einzeln abrufen kann (Das Ziel ist, daß mir ein angeschlossener Synthesizer einen "Dauerton" abspielt.).

Diese Noten schicke ich dann in einen schwindligen "Rompler" (z.B. in einen lappigen TG-300, in einen räudigen Kawai K1 oder in eine sonstige DIGITALE Hütte).
Nun erstelle ich im Rompler ein primitives Klangprogramm, welches nur aus EINER EINZIGEN (passenden!!!) Wellenform bestehen muß (natürlich OHNE Filterung und OHNE Modulationen oä., also alleinig die "pure" (zum Analogsynthesizer) PASSENDE Wellenform OHNE Effekte).
Hüllkurve:
Attack auf Null, Sustain auf Max, Release auf einen kleinen Wert.
(Hier muß man etwas experimentieren, bis sich in Verbindung mit dem Loop einer im Sequenzer langgezogenen Note ein konstanter Dauerton ergibt.)

Nun belege ich am Mischpult EINEN Kanalzug mit dem (zu eichenden) analogen Synthesizer, und EINEN Kanalzug mit dem Rompler.
Dann setze ich einen Kopfhörer auf.
Nun kann ich mittels des Pan-Reglers am Mischpult die akustischen Positionen der beiden Synthesizer (im Schädel, äh Kopf) variieren:
Beispiel:
Analog Rechts, Digital links.
Analog und Digital in der Mitte.
Analog und Digital minimal außerhalb der Mitte.

Nun aktiviere ich den Sequenzer und achte im Kopfhörer genau auf die sich ergebenden "Schwebungen" beim Mischen der beiden Synthesizersignale.
Anmerkung:
Wenn die Frequenzen WEIT auseinanderliegen, hört man zwei separate Töne. Und wenn man die Frequenzen einander langsam annähert, ergeben sich (interessante) "Schwebungen". JE NÄHER die Frequenzen dann im Endeffekt aneinander liegen, desto langsamer sind die resultierenden Schwebungen.
Der Effekt ist also genauso, wie wenn man bei einem analogen Synthesizer (OHNE Oszillatorsync) versucht, mittels eines Tuning-Reglers zwei "freischwebende" Oszillatoren "derselben" Frequenz auf die gleiche Tonhöhe abzustimmen.

Anmerkung:
Der analoge Synthesizer kann (falls er midifiziert ist) vom Sequenzer synchron mit dem Rompler angesteuert werden, oder (wenn er nicht midifiziert ist) einfach manuell über die Klaviatur bedient werden.

Der Vorteil obiger Vorgangsweise:
Sie ist (nach etwas Einarbeitung) denkbar einfach und ABSOLUT PRÄZISE (weil die digitalen Synthesizer "quarzgenau" sind und der Kopfhörer gleichzeitig als "akustisches Mikroskop" dient).
Kurzum:
Jeder (einfache) DIGITALE Synthesizer ist ein ideales unübertreffliches (und äußerst komplexes, leistungsfähiges) "Stimmgerät".

Grüße
Christian
 
Christian Böckle schrieb:
Ein Oszilloskop ist zur EXAKTEN Bestimmung einer FrequenzHÖHE absolut ungeeignet
Da gehört jetzt aber ein klares JEIN! hin. :P
Zum einen kann man ja auch prima bis runter auf eine halbe Periode triggern, das wird dann schon auch ziemlich genau (wenn auch nerviger einzustellen und abzulesen als mit 'nem Zähler), zum anderen kann man ein Scope - so es denn einen entsprechenden Eingang hat - im X/Y-Betrieb zum Anzeigen von Frequenzverhältnissen benutzen (über die hübschen Lissajous-Figuren). Das geht ziemlich gut, wird sehr genau und man kann sich IMHO besser an die korrekte Stimmung rantasten als über reines Zero-Beating auf den Ohren (das geht einem spätestens ab vier zu stimmenden Oszillatoren voll auf den Senkel). In vielen alten Roland Service-Manuals ist das auch einer der empfohlenen Wege. Erfordert natürlich wie bei allen anderen Methoden eine hinreichend genaue und stabile Referenz, aber die hat man i.d.R. ja schnell zur Hand. Bequem dabei ist, dass man nicht nur auf die eigentliche Frequenz, sondern auch auf Vielfache davon stimmen kann, ohne den Referenzton ändern zu müssen - sind dann einfach mehr Schlingen in der Figur, man muss sie nur wieder zum Stillstehen bringen. Die Portion Spaß kommt ins Spiel, wenn man die Wellenformen beider beteiligter Oszillatoren umschaltet: beides auf Pulswelle und man hat ein leuchtendes Rechteck, dessen Kanten man still bekommen muss. Quasi Tron in gut und mit fettem Sound. :lol:
 
Vielen Dank auch für die Infos .... mir kam schon das große Schwitzen beim bloßen Gedanken an das Geld

Llg. Robert
 
Hier noch ein kurzer Nachtrag, wie das mit einem Digitalsope aussehen kann:

Waveform.PNG


Das Scope zeigt wie man sieht 40.00Hz, der Counter, der daneben steht, 40.000092 - das kommt also schon ganz gut hin. Brauchen tut man's fürs Stimmen natürlich nicht, gehen tut's aber täten... ;-)
 
nach ca. 5 stunden hat mein curetronics VCO immer noch keine Stimmung.
ich hatte es kurze Zeit über 3 Oktaven - nach ca. 1Minute war der VCO dann wieder verstimmt.
 
Schon den Hersteller kontaktiert? Vielleicht muss der neu kalibriert werden.
 
Christian Böckle schrieb:
Nun aktiviere ich den Sequenzer und achte im Kopfhörer genau auf die sich ergebenden "Schwebungen" beim Mischen der beiden Synthesizersignale.
Anmerkung:
Wenn die Frequenzen WEIT auseinanderliegen, hört man zwei separate Töne. Und wenn man die Frequenzen einander langsam annähert, ergeben sich (interessante) "Schwebungen". JE NÄHER die Frequenzen dann im Endeffekt aneinander liegen, desto langsamer sind die resultierenden Schwebungen.
Der Effekt ist also genauso, wie wenn man bei einem analogen Synthesizer (OHNE Oszillatorsync) versucht, mittels eines Tuning-Reglers zwei "freischwebende" Oszillatoren "derselben" Frequenz auf die gleiche Tonhöhe abzustimmen.
Mit Schwebungen kann man auch Stimmen.

Hier die Stimmvorschrift für ein Gerät mit 12 Einzeloszillatoren:
 

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Es gibt sehr gute Free/Shareware Software-Stimmgeräte. Wenn du einen Computer in der Nähe hast, würd ich das versuchen.
Ich bin sehr penibel was Tuning angeht, verstimmte Instrumente kann ich sogar durchs Flightcase riechen, aber die Software is noch besser als mein Gehör!

Solang du kein Klavier stimmen musst, is Software mMn ne sehr effiziente Möglichkeit!
 
LED-man schrieb:
nach ca. 5 stunden hat mein curetronics VCO immer noch keine Stimmung.
ich hatte es kurze Zeit über 3 Oktaven - nach ca. 1Minute war der VCO dann wieder verstimmt.

Hört sich nach Temperaturschwankungen an. Weis nid wie das bei den Curetronics ist, aber der Voyager is da zB sehr kleinlich. Mit offenem Gehäuse zu Stimmen is so gut wie unmöglich. Das einzige was wirklich zuverlässig funktioniert: Gehäuse zumachen, Synth warmlaufen lassen, in Ruhe überlegen, welchen Trimmer man als nächstes anfasst, Gehäuse öffnen, Trimmer drehen, Gehäuse schließen, Synth wieder warmlaufen lassen und prüfen, wie sich das Drehen des Trimmers ausgewirkt hat.
 
Angeblich soll der Curetronic Oszillator mit CA3046-Heizung temparaturstabiler sein als Oszillatoren mit Tempcos.
 
Also für Audioanwendungen reicht wirklich das günstigste Oszilloskop. Habe hier eines von Voltcraft mit einem Kanal(X/Y) stehen, dass neu 110 Steinchen gekostet hat.
Zum Thema Frequenzmessung:
Das geht auch am Oszilloskop hervorragend ab 50-80Hz wenn man das Ding richtig kalibriert. Hier auf dem Kasterl ist auch ein Vergleichsoszillatorabgriffspunkt mit 1kHz und 0,5Vpp und wenn man nach Anleitung die Anzeige trimmt, kann man damit ganz präzise die Frequenz messen. Ein Lineal ist für das Ablesen an der Leuchtröhre dann auch von Vorteil. Im Vergleich mit den Frequenzerfassungen vom Multimeter hat das Skope im niederfrequenten Bereich sogar Vorteile, da Schwankungen der letzten Stellen prinzipbedingt nicht in das Messergebniss wirken; dafür darf man ein bisschen rechnen.
 


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