Korg Mono/Poly abgeraucht!

Gestern habe ich ca. 15 Minuten am neuen MonoPoly gespielt als er plötzlich anfing übel zu stinken und rechts an der letzten Taste etwas qualm aufstieg. Zwar war es nicht viel, aber doch deutlich zu sehen. Als ich das sah, wollte ich sofort ausschalten, allerdings ging das über den Schalter hinten nicht mehr. Ich habe erst mal den Stecker gezogen und das Fenster aufgemacht. Nach einige Zeit wollte ich nochmals testen, es ließ mir einfach keine Ruhe. Jetzt geht der An-/Ausschalter wieder allerdings kommt nach einem Tastenanschlag nur was "ungestimmtes" und der Ton bricht nach kurzer Zeit auch wieder ab. Ich habe auf den folgenden Bildern vielleicht den Übeltäter gefunden. Vielleicht können hier einige was dazu sagen.
Ich werde den Synth auf jeden Fall in Profihände geben, aber vielleicht ist ja das Ein oder Andere bekannt. Ich wäre um Hilfe dankbar.



 
ViolinVoice schrieb:
Gestern habe ich ca. 15 Minuten am neuen MonoPoly gespielt als er plötzlich anfing übel zu stinken und rechts an der letzten Taste etwas qualm aufstieg. Zwar war es nicht viel, aber doch deutlich zu sehen. Als ich das sah, wollte ich sofort ausschalten, allerdings ging das über den Schalter hinten nicht mehr. Ich habe erst mal den Stecker gezogen und das Fenster aufgemacht. Nach einige Zeit wollte ich nochmals testen, es ließ mir einfach keine Ruhe. Jetzt geht der An-/Ausschalter wieder allerdings kommt nach einem Tastenanschlag nur was "ungestimmtes" und der Ton bricht nach kurzer Zeit auch wieder ab. Ich habe auf den folgenden Bildern vielleicht den Übeltäter gefunden. Vielleicht können hier einige was dazu sagen.
Ich werde den Synth auf jeden Fall in Profihände geben, aber vielleicht ist ja das Ein oder Andere bekannt. Ich wäre um Hilfe dankbar.

Hallo
Möglicherweise ist da der Netztrafo durchgeschmort. Damals waren Geräte mit Trafos bestückt die für 220V ausgelegt waren, heute sind 240V die Regel. Wenn so ein Trafo lastmässig ziemlich ausgeschöpft wird, kann es durch die zusätzliche Spannung zu größerer Erhitzung und Isolationsschäden kommen. Wenn Du Glück hast, ist nichts weiter passiert und Du brauchst nur einen neuen Trafo damit die Stromversorgung wieder stimmt. Das mit dem Wiedereinschalten war allerdings keine gute Idee, damit kannst Du wenn es dumm läuft, erst "richtig" böse Schäden anrichten.
 
Nach dem Trafo kommen doch noch zwei Sicherungen an diesem Stromverteilerboard. Die müssten doch vor weiteren Schäden schützen, oder?
 
Schau mal auf der Platine, wo die Sicherungen drauf sind, ob da ein Elko ´ausgebeult´ ist.
Oder mal ´drann riechen ob es ekelig nach Chemie stinkt.

...evtl. liegt dort der Fehler.
 
Es hatte direkt als es passierte total nach Chemie gestunken. Ich schaue heute abend nochmal. Und was meint ihr zu den Fotos? Die Kabel sehen schon angeschmort aus, wenn auch nur leicht.
 
Danke an Binaural, wenn man weiss was man suchen soll, dann findet man es leichter. Ich habe den Übeltäter, direkt auf der Platine nach dem Netzschalter.



Kann mir jemand die Funktion dieses Bauteils und dessen mögliche Fehlerverursachung erklären?
 
Wenn es stechend scharf riecht, dann war's eher ein Elko. Das Gerät aber nach der Rauchentwicklung noch mal ohne Check anzuschalten war aber leider nicht die beste Idee...
 
ViolinVoice schrieb:
Was kann passieren?

Ja nun, das kommt ganz darauf an, was durchgebrannt ist. Am schlimmsten ist halt immer wenn Netzspannung durchbricht und irgendwelche Bauteile im Gerät erreicht, die aber halt nur für ein paar Volt ausgelegt sind. Das gelbe Dinge sieht wie ein Kondensator aus. Also Netzstecker ziehen und damit in die Werkstatt. Viel Glück!
 
Das Gerät aber nach der Rauchentwicklung noch mal ohne Check anzuschalten war aber leider nicht die beste Idee...

Was kann passieren?

Naja, was kann passieren - Totalschaden eben.
Oder so etwas wie
....nach einem Tastenanschlag nur was "ungestimmtes" und der Ton bricht nach kurzer Zeit auch wieder ab.

Ich ahbe jetzt den Schaltplan nicht zur Hand, der Kondensator ist kein Elko.
Es könnte ein Entstörkondensator sein.
Allerdings würde ich den Mono/Poly jetzt NICHT wieder einschalten !
 
Re: AW: Korg Mono/Poly abgeraucht!

Lauflicht schrieb:
ViolinVoice schrieb:
Was kann passieren?

Ja nun, das kommt ganz darauf an, was durchgebrannt ist. Am schlimmsten ist halt immer wenn Netzspannung durchbricht und irgendwelche Bauteile im Gerät erreicht, die aber halt nur für ein paar Volt ausgelegt sind. Das gelbe Dinge sieht wie ein Kondensator aus. Also Netzstecker ziehen und damit in die Werkstatt. Viel Glück!

Was mich beruhigt, dass alle drei Sicherungen noch Intakt sind. Besonders die beiden Sicherungen nach dem Trafo sollten ja empfindliche Bauteile vor zu hoher Spannung schützen.
 
Nein, aber ein Bekannter Kollege. Zumindest kreist er den Fehler nach Schaltplanstudien ein. Wie bereits auch hier schon vermutet, Traffo durchgepeitscht und dadurch der Entstör-Kodensator abgeraucht. Da alle drei Sicherungen noch heil sind, vermutlich keine schlimmeren Schäden.
Das sind die Ferndiagnosen fürs erste. Jetzt fange ich einfach mal an, nach möglichen Ersatzteilen zu suchen. ;-)
 
Das wird der Kondensator über dem Netzschalter sein. Siehe im Schema weiter unten.
Viele Geräte haben genau diese Art Kondensator an dieser Stelle, um Funkenbildung am Schalter zu verhindern.

Die riechen beim Abbrennen genauso wie du beschrieben hast, ausserdem verabschieden sie sich mit dichtem, weissem Rauch, wenn sie alt geworden sind. Hab ich bei meinem CE-300 auch schon erlebt....
Da ist Metallbeschichtetes Paier drin. Wenn der kurzschliesst, dann hast du sozusagen den Schalter überbrückt, das erklärt, warum der Schalter nicht mehr funktionierte. Dein Trafo ist ziemlich sicher noch in Ordnung, ausser der war (unwahrscheinlich) die Ursache für den Kondensatorbrand.

Was nun genau mit dem Rest der Elektronik passiert ist, weiss ich nicht. Lass mich mal nachdenken....ich meld mich wieder.


http://fa.utfs.org/diy/korg_monopoly/mp ... schemo.gif
 
Pappenheimer schrieb:
Das wird der Kondensator über dem Netzschalter sein. Siehe im Schema weiter unten.
Viele Geräte haben genau diese Art Kondensator an dieser Stelle, um Funkenbildung am Schalter zu verhindern.

Die riechen beim Abbrennen genauso wie du beschrieben hast, ausserdem verabschieden sie sich mit dichtem, weissem Rauch, wenn sie alt geworden sind. Hab ich bei meinem CE-300 auch schon erlebt....
Da ist Metallbeschichtetes Paier drin. Wenn der kurzschliesst, dann hast du sozusagen den Schalter überbrückt, das erklärt, warum der Schalter nicht mehr funktionierte. Dein Trafo ist ziemlich sicher noch in Ordnung, ausser der war (unwahrscheinlich) die Ursache für den Kondensatorbrand.

Was nun genau mit dem Rest der Elektronik passiert ist, weiss ich nicht. Lass mich mal nachdenken....ich meld mich wieder.


http://fa.utfs.org/diy/korg_monopoly/mp ... schemo.gif


+1 :supi:

Richtig,es war dichter weißer Rauch der total nach Chemie roch.

Der Schalter funktioniert wieder und (was ich nur einmal getan hatte) es kommt bei einem Tastendruck kurz ein schräger Ton und bricht dann ab. Da habe ich dann gar nicht mehr weiter getestet. Also ist es auch schwierig zu sagen, ob der Ton aufgrund den Einstellungen aufgrund der Regler beruht oder sonst was...
 
Der Kondensator dient einzig der Funkenunterdrückung und hat auf die Funktion keinen Einfluss. Der Monopoly funktioniert auch ohne den. Ist er kurzgeschlossen, lässt sich das Gerät nicht mehr ausschalten. Ist er durchgebrannt, hat das auf die Schaltung keinen Einfluss. Also erstmal den rausnehmen und später ersetzen.

Eigentlich sollte, wenn der Funkenkondenser durchbrennt, der restlichen Schaltung nichts passieren. Aber es könnte ja auch der Trafo schuldig sein. Das muss man eruieren.

Ich kenne den Mono/Poly nicht von innen, aber ich und vermutlich die meisten Techniker würden jetzt mal das Netzteil mit der Spannungsregelung vom Rest der Elektronik abhängen. Das dürfte beim MP mit Steckern abziehen zu erledigen sein. Falls zu hohe Spannungen rauskommen, schmort am Rst der Schaltung nichts mehr durch. Im Schaltplan sind Prüfspannungen angegeben: +15V, -15V, +5V und GND. Die müssen gemessen werden und den Angaben entsprechen. Stimmen sie nicht (natürlich kann es eine kleine Abweichung geben), ist der Wurm dort drin. Stimmen sie, ist das Netzteil vermutlich ok. Nur vermutlich, weil bei manchen Beschädigungen unter Last, also wenn der Rest der Elektronik dranhängt, die Spannung einbrechen kann, und diese dann nicht mehr korrekt arbeitet. Da die Spannung aber kleiner wird, wird diese Elektronik nicht beschädigt.

Also:
-Sind die Spannungen zu hoch oder zu tief:
Netzteil defekt

-Passen die Spannungen:
Ja
-->rest der Elektronik anschliessen.

Passen die Spannungen immer noch?
-Nein, zu tief:
Netzteil defekt

-sind ok:
Netzteil ok

Bis das klargestellt ist, würde ich den Synth nicht mehr benutzen.

So kannst du herausfinden, ob das Netzteil noch funzt. Traust du dir das zu, ohne dich an den 230V zu grillen kannst du es selbst versuchen, wenn nicht, bitte einen Techniker darum. Ich sags nur, weil deine Fragestellung und Hilflosigkeit einen gewissen Zweifel an deinen elektronischen Fähigkeiten vermuten lassen ;-)
 
Pappenheimer schrieb:
...So kannst du herausfinden, ob das Netzteil noch funzt. Traust du dir das zu, ohne dich an den 230V zu grillen kannst du es selbst versuchen, wenn nicht, bitte einen Techniker darum. Ich sags nur, weil deine Fragestellung und Hilflosigkeit einen gewissen Zweifel an deinen elektronischen Fähigkeiten vermuten lassen ;-)

Wenn es nur um den Trafo ginge, dann würde ich mir das zutrauen. Aber der Punkt ist eher, nicht testen oder messen zu können, was danach passiert sein kann. Ich werde mich gedulden und dann jemand mit mehr Ahunung drauf schauen lassen.

Wenn Du mir noch eine These bestätigen oder widerlegen könntest, wäre ich Dir dankbar. Wenn der Trafo der schuldige wäre und zu hohe Spannungen raus kämen, dann müsste doch für den Peripherie-Schutz zumindest eine der beiden nachfolgenden Sicherungen ihre Pflicht tun, um eben die weitere Elektronik vor Schäden zu schützen oder?
Denn nach dem Trafo ist der Rest der Elektronik, wie Du sagst, mit Steckern verbunden. Diese Stecker gehen auf eine (mit eigenen Worten gesprochen) Stromverteilerplatine und da drauf sitzen zwei Sicherungen mit so einem dünnen Metaldraht. Beide sehen unversehrt aus.
Somit könnte im Umkehrschluss der schräge, abrupt aufhörende Sound aufgrund von zuwenig Last kommen?
 
ViolinVoice schrieb:
Lauflicht schrieb:
daher würde ich eher empfehlen: Finger weg vom Netzteil, sorry.

Du brauchst dich nicht entschuldigen, ich bin dankbar für hilfreichen Rat! :supi:

:supi: Du musst halt selber einschätzen können, ob Du es Dir zutraust mit einem Voltmeter auf der von der Musikelektronik abgetrennten Trafoplatine die Versorgungsspannungen finden und messen kannst. Und dabei klar verstehst, wo die 230 V überall sein können, die dann potenziell gefährlich wären. Bei bedenken, dann aber eher lieber nicht ausprobieren.
Falls die Fehlerquelle wie oben beschrieben ist, dann sollte z.B. jeder "Fernsehtechniker" (gibt es die heutzutage noch?) dieses reparieren können. Das kann dann eigentlich nicht mehr als ein paar EURO kosten, sofern der Trafo noch OK und es nur dieses gelbe Bauteil wäre.

Du schriebst, dass Du Korg angeschrieben hast: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Korg Dir weiterhelfen kann. Ersatzteile gibt es leider bestimmt nicht mehr. Aber jemand mit etwas Elektronikverstand sollte relativ leicht einen neuen Trafo identifizieren und diesen auch einbauen können. (*)

Nachtrag:
(*) wenn es der Trafo ein sollte.
 
Lauflicht schrieb:
Du schriebst, dass Du Korg angeschrieben hast: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Korg Dir weiterhelfen kann. Ersatzteile gibt es leider bestimmt nicht mehr. Aber jemand mit etwas Elektronikverstand sollte relativ leicht einen neuen Trafo identifizieren und diesen auch einbauen können. (*)

Nachtrag:
(*) wenn es der Trafo ein sollte.


Zumindest ein Antwort wie "sorry, keine Ersatzteile aber xy können sie nehmen..." hatter ich gehofft. Aber das wird auch so gehen. Es beruhigt mich ja schon mal, dass es im Falle des Trafos weder teuer noch kompliziert wird!
 
ViolinVoice schrieb:
Lauflicht schrieb:
Du schriebst, dass Du Korg angeschrieben hast: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Korg Dir weiterhelfen kann. Ersatzteile gibt es leider bestimmt nicht mehr. Aber jemand mit etwas Elektronikverstand sollte relativ leicht einen neuen Trafo identifizieren und diesen auch einbauen können. (*)

Nachtrag:
(*) wenn es der Trafo ein sollte.


Zumindest ein Antwort wie "sorry, keine Ersatzteile aber xy können sie nehmen..." hatter ich gehofft. Aber das wird auch so gehen. Es beruhigt mich ja schon mal, dass es im Falle des Trafos weder teuer noch kompliziert wird!

Das kann man heutzutage bei den meisten großen Herstellern wohl nicht mehr erwarten. Von den alten Herstellern ist Dynacord (jetzt Bosch, meine ich) wohl eine rühmliche Ausnahme und die schicken sogar noch Schaltpläne. Aber technische Unterstützung wird keiner geben wollen: es ist auch potenziell zu riskant einen Tipp zu geben, weil sich jemand ggfs. dabei verletzt und dann die heiteren juristischen Spielchen losgehen könnten.
 
sowas hatte kürzlich mein Trident auch. Ich gebe dir den Rat, einen versierten Techniker aufzusuchen. Empfehlen kann ich Marienberg Devices und Xtractor Music.
 
Ja, die schrägen Töne können von einem abgerauchten Netzteil kommen. Wohl aber eher, wenn die Spannungen zu tief sind.

Trafos gehen nicht so leicht kaputt. Die Spannung am Ausgang wird höher, wenn im Primärteil (Netzseite) Wicklungen kurzgeschlossen sind. Das kann thermisch sein (Isolation durchgeschmolzen) oder durch spröde gewordene Isolation (Alterung). Erstes wird durch die Eingangssicherung verhindert. Der zweite Fall ist mir noch nie untergekommen, würde aber die Sicherung wegen dem plötzlich ansteigenden Strom auch töten.

Aber du schreibst, dass die Sicherungen nur ok ausschauen! Das heisst gar nichts! Die musst du messen, da sie nicht immer in der Mitte durchbrennen.
Hättest du nun eine defekte Sicherung, stimmen die Spannungen natürlich auch nicht mehr und das Gerät klingt schräg.
 
Pappenheimer schrieb:
...Aber du schreibst, dass die Sicherungen nur ok ausschauen! Das heisst gar nichts! Die musst du messen, da sie nicht immer in der Mitte durchbrennen.
Hättest du nun eine defekte Sicherung, stimmen die Spannungen natürlich auch nicht mehr und das Gerät klingt schräg.

Alle Vermutungen, auch wenn nur hypothetisch, machen mich zuversichtlich.

+1 für alle Beteiligten! :supi:
 


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