Üben bei voller Clublautstärke, wo?

Donauwelle

Malandro
Komm gerade vom Heart of Noise Festival in Innsbruck.
Der Sound der Performances wird weitgehend auch von der gigantischen Raumakustik geprägt. Also alles megalaut.
Frage mich, wie oder wo die Artisten ihre Auftritte üben.
Dass man die Sets mit Kopfhörer vorbereiten kann ist klar, aber das ganze dann bei Volllast zu testen, - würde mich schon interessieren wie die das machen.
Oder ihr...
 
Donauwelle schrieb:
Frage mich, wie oder wo die Artisten ihre Auftritte üben.
Es mag große Acts geben, die vor einer Tournee auch noch unter Bühnen-Bedingungen proben, aber normal ist das nicht. Letztlich kann man sich darauf verlassen, dass "lauter"="geiler". Nur in seltenen Fällen (zu wenig Publikum, miese Anlage) kommt es vor, dass das nicht zutrifft. Aber auch da braucht es nur ein bisschen Erfahrung, um zu wissen, wie man Soundmäßig damit umgeht.
 
fanwander schrieb:
Aber auch da braucht es nur ein bisschen Erfahrung, um zu wissen, wie man Soundmäßig damit umgeht.


Wenn man sich die großen Noise-Act so ansieht, hat man das Gefühl, der Künstler kann soundmäßig soviel garnicht machen. Er hat seinen Laptop und wenn´s hoch kommt, einen kleinen Mixer mit dem er nachregeln kann. Zudem hört er eh nix auf der Bühne (ohne Ohrenstöpsel). Im Raum ist es so laut, dass man ohne Ohrenschutz garnicht mitverfolgen kann, ob überhaupt musikalische Progression stattfindet.
Die Hauptlast liegt bei der Tontechnik. Wenn die versagt, ist er geliefert, wenn nicht, gefeiert.

Aber wie gesagt, wer unter solchen Bedingungen auftritt, muss m.E. seine Sounds irgenwie schon im Vorfeld mal getestet haben.
(Bin mal vor einiger Zeit mit einem klasssischen DJ in der Bahn gefahren. Der sagte, er probt in einem Club bei voller Lautstärke am Nachmittag)
 
Donauwelle schrieb:
Das ist natürlich exquisit!
Nur, wenn der Raum dazu passt.

Das gute an dem Sound in einem großen Club, ist doch, dass Du wirklich die Grundwellen hörst und nicht wie zu Hause nur die Obertöne.
Um in der Raummitte einen 15Hz Subbass in korrekter Lautstärke zu hören, muss der Raum eine Diagonale von 11m Länge haben (nur dann passt eine Halbwelle rein). Jetzt nimm mal einen Meterstab und geh durch Deine Wohnung (oder den Proberaum)...
 
Donauwelle schrieb:
Bin mal vor einiger Zeit mit einem klasssischen DJ in der Bahn gefahren. Der sagte, er probt in einem Club bei voller Lautstärke am Nachmittag

ja das ist an sich das übliche prozedere.
so haben das alle djs gemacht für die ich produziert habe.
 
fanwander schrieb:
Nur, wenn der Raum dazu passt.

Das gute an dem Sound in einem großen Club, ist doch, dass Du wirklich die Grundwellen hörst und nicht wie zu Hause nur die Obertöne.
Um in der Raummitte einen 15Hz Subbass in korrekter Lautstärke zu hören, muss der Raum eine Diagonale von 11m Länge haben (nur dann passt eine Halbwelle rein). Jetzt nimm mal einen Meterstab und geh durch Deine Wohnung (oder den Proberaum)...
Die PA hab ich mir damals mal angeschafft, weil ich gerne unabhängig bin und schon so oft Müll in den Clubs vorgefunden hatte, das ich da manchmal mein eigenes Zeugs mitgebracht habe.
Später hab ich die als Garten PA für meine Partys draußen benutzt.
Mit dem Üben kann man eh alles vergessen, denn jeder leere Raum klingt völlig anders, wenn er dann später mit Menschen gefüllt ist.
Stehende Wellen kann man jedenfalls so nicht testen.
Ich habe ein sehr ausgewogenes Set, das auch auf mäßigen Anlagen immer noch ziemlich gut klingt, brauche daher meist nur einen sehr kurzen Soundcheck und muss nur wenig nachregeln. Habe immer jemand im Publikum dabei, der mein Zeugs auch gut kennt und der mir beim ersten Stück schon sagt, wo ich noch etwas EQen muss.
 
tom f schrieb:
ja das ist an sich das übliche prozedere.
so haben das alle djs gemacht für die ich produziert habe.

Dann würden ja die internationalen Hardcore-Noiser das auch so machen. Wobei die Anlagen hier noch wesentlich leistungsfähgier sein müssten.
Wahrscheinlich sind das alles gesponsorte, in Berlin lebende artists-in-residence, die im Berghain die Nachmittage durchlärmen können. ;-)

Überspitzt gesagt: Könnte es sein, dass man in diesem Profibereich nur zum fliegen und zu Gigs kommt, wenn man eine entsprechende Übungsräumlichkeit gefunden hat? Ansonsten bleibt man halt am Boden.
 
Bernie schrieb:
Mit dem Üben kann man eh alles vergessen, denn jeder leere Raum klingt völlig anders, wenn er dann später mit Menschen gefüllt ist.
So isses. In großen leeren Räumen gibts Reflexionen (Wände, zwischen Boden und Decke) das wird gedämpft wenn Publikum da ist.
 
Das üben geschieht im Normalfall durch zahlreiche Auftritte in den Clubs. Wie schon beschrieben macht es einen Unterschied ob der Raum leer oder voll ist, es kommen da aber auch andere Faktoren hinzu deren Umgang übenswert wäre. Beim üben im leeren Club gibt es zum Beispiel keine Hauseigenen Techniker mit denen man sich gutstellen / anlegen kann und auch kein Publikum was Interaktion bietet. Last but not least der ganze situationsbedingte Stress, das erfahren von Problemen und der Umgang damit.

Andererseits: Der Clubsound auf dem Floor lässt sich nicht unbedingt durch den Monitorsound auf der Bühne vergleichen und kann oft grundverschieden sein (die richtig dicken PA Türme mit massiven Subs etc. strahlen ja alle von der Bühne aus weg, auf der Bühne gibt es dann oft nur einen 12-15 Zoll Monitor).

Falls es Dir um mehr Lautstärke, Spaß und Feeling geht: Am besten bei nem Proberaum untermieten oder mal schauen ob es im Umfeld Freunde mit Beziehungen zu Clubbetreibern gibt.
 
Donauwelle schrieb:
Könnte es sein, dass man in diesem Profibereich nur zum fliegen und zu Gigs kommt, wenn man eine entsprechende Übungsräumlichkeit gefunden hat?
Klares nein.
Niemand übt seinen Gig bei voller Lautstärke im Club.
Das Set steht soweit fest und wird im Club nur noch etwas angepasst. Wie man was wo nachregelt kennt man einfach aus der jahrelangen Erfahrung heraus, bei manchen Clubs spielt man auch öfter mal und kennt die Schwächen der Anlage oder des Raumes und manchmal hat der Techniker vor Ort auch noch einen brauchbaren Tipp, falls ein Raum mal etwas problematischer sein sollte.
Man sollte das Liveset eben gut vorbereiten, wenn es bei "normaler" autstärke ausgewogen ist, dann kann nicht mehr so viel passieren.
Ich spiele beispielsweise morgen im Waggon in Offenbach und dort stehen die Boxen aus platzgründen nicht nebeneinander, sondern diagonal im Raum gegenüber.
War dort schon öfter und werde daher mein Set in Mono spielen, das kommt dann trotzdem noch fett.
 
So abwegig ist die Fragestellung dieses Threads gar nicht.

Denn erst im PA - Club Format hört man ,ob man Scheisse gebaut hat im Bass und Sub-Bass Bereich.
Und man baut da automatisch immer Scheisse, die man so zu Hause im Nahfeld Monitoring einfach nicht hören kann.

Ich hab das selbst physisch zu spüren bekommen, als ich mal beim Freund auf dessen Partydachboden mit Fetter Anlage das Rumpeln und Bollern im Bass Bereich meiner Aufnahmen um die Ohren gehauen bekam.

Klang als würde jemand unrhythmisch Tonnenschwere Möbel im Dachboden hin und her schieben .. sehr unangenehm.

Das ist auch unabhängig vom Raumklang und ob Leute den Raum füllen oder nicht zu hören,
da ja entsprechende amtliche Vergleichs CDs oder Schallplatten auf der Anlage nicht dieses
Sound-Rumpeln erzeugen.

Von daher zieht auch das Argument nicht , dass man sich das abhören auf Clubanlage sparen kann, weil ja jeder Raum anders klingt. Es geht ja hier nicht um Raumklang sondern um reine Dimensionen.

Und eine amtlich gute Produktion wird im schlechten Raum auch immer besser klingen als eine schlechte Heim-Studio Produktion, welche nicht zuvor auf PA- Niveau getestet und entsprechend optimiert wurde.

Ist doch logisch.
 
Panko PanneKowski schrieb:
Und eine amtlich gute Produktion wird im schlechten Raum auch immer besser klingen als eine schlechte Heim-Studio Produktion, welche nicht zuvor auf PA- Niveau getestet und entsprechend optimiert wurde.

Ist doch logisch.
Mit einer miesen, nicht amtlichen Produktion, wird man dich auch nicht in einem größeren Club auf der fetten Anlage spielen lassen.
Von daher eledigt sich das meist von selbst.

Ist doch auch logisch.
:mrgreen:
 
Panko PanneKowski schrieb:
So abwegig ist die Fragestellung dieses Threads gar nicht.

Denn erst im PA - Club Format hört man ,ob man Scheisse gebaut hat im Bass und Sub-Bass Bereich.
Und man baut da automatisch immer Scheisse, die man so zu Hause im Nahfeld Monitoring einfach nicht hören kann.

Ich hab das selbst physisch zu spüren bekommen, als ich mal beim Freund auf dessen Partydachboden mit Fetter Anlage das Rumpeln und Bollern im Bass Bereich meiner Aufnahmen um die Ohren gehauen bekam.

Klang als würde jemand unrhythmisch Tonnenschwere Möbel im Dachboden hin und her schieben .. sehr unangenehm.

Das ist auch unabhängig vom Raumklang und ob Leute den Raum füllen oder nicht zu hören,
da ja entsprechende amtliche Vergleichs CDs oder Schallplatten auf der Anlage nicht dieses
Sound-Rumpeln erzeugen.

Von daher zieht auch das Argument nicht , dass man sich das abhören auf Clubanlage sparen kann, weil ja jeder Raum anders klingt. Es geht ja hier nicht um Raumklang sondern um reine Dimensionen.

Und eine amtlich gute Produktion wird im schlechten Raum auch immer besser klingen als eine schlechte Heim-Studio Produktion, welche nicht zuvor auf PA- Niveau getestet und entsprechend optimiert wurde.

Ist doch logisch.


lowcut, notching eq und analyzer wirken wunder - einiges muss man gar nicht hören.
 
Bernie schrieb:
Panko PanneKowski schrieb:
Und eine amtlich gute Produktion wird im schlechten Raum auch immer besser klingen als eine schlechte Heim-Studio Produktion, welche nicht zuvor auf PA- Niveau getestet und entsprechend optimiert wurde.

Ist doch logisch.
Mit einer miesen, nicht amtlichen Produktion, wird man dich auch nicht in einem größeren Club auf der fetten Anlage spielen lassen.
Von daher eledigt sich das meist von selbst.

Ist doch auch logisch.
:mrgreen:

Aber a) woher weisst du, dass du eine miese Produktion lieferst, wenn du sie nicht vorher im Großraum getestet hast?
Und b) woher wollen die Clubbetreiber wissen, dass du mit einer "nicht amtlichen Produktion" antrittst? Doch nur, wenn sie wissen, dass du schon mal im Club unter Clubbedingungen überlebt hast.

Zirkellogik.
 
Donauwelle schrieb:
Aber a) woher weisst du, dass du eine miese Produktion lieferst, wenn du sie nicht vorher im Großraum getestet hast?
Ich denke mal, das das auch so eine gewisse Erfahrungsache ist. Man kennt ja sein Set und weiß auch wie es klingt, weil man es schon auf verschiedenen Anlagen in verschieden großen Clubs gespielt hat. Das ist immer wieder etwas optimiert worden, irgendwann passt es einfach.
Fast jeder hat sich doch erst so nach und nach hochspielen müssen, bis er irgendwann auch mal in größeren Locationes spielen konnte.

Donauwelle schrieb:
Und b) woher wollen die Clubbetreiber wissen, dass du mit einer "nicht amtlichen Produktion" antrittst? Doch nur, wenn sie wissen, dass du schon mal im Club unter Clubbedingungen überlebt hast.
Man hat ja auch einen Namen, seine Referenzen und die Veranstalter kennen doch ihre Pappenheimer.
Das spricht sich doch auch mit der Zeit herum, wenn man was abliefern kann.
Man muss halt nur öfter spielen, egal wo, Hauptsache präsent sein.
 
Bernie schrieb:
Mit einer miesen, nicht amtlichen Produktion, wird man dich auch nicht in einem größeren Club auf der fetten Anlage spielen lassen.
Von daher eledigt sich das meist von selbst.

Ist doch auch logisch.
:mrgreen:

Lol , Ja 8)

Doch irgendwo muss man ja mal damit anfangen, seine Produktion in Sachen Clublautstärke zu optimieren, damit man
auf die Bühne darf (bzw der eigene Track auf dem Clubdeck landen darf).

Ist wie mit der Henne und dem Ei -- was war zu erst da -- die Erfahrung oder die Erlaubnis diese machen zu dürfen. ;-)

Aber gut, du hast schon eine gute Antwort geliefert:

Am besten einfach mal in eine Club-ähnliche Klein PA investieren.
Ich fand ja die Lucas Performer von HK Audio immer ganz toll für sowas.
Die konnte ich mal antesten bei Just Musik vor einigen Jahren.
Weis gar nicht, ob es dieses PA-Model noch gibt..

Aber für das Geld könnte man sich auch schon wieder (wenn man es denn hätte)
auch diesen oder jenen Klangerzeuger leisten.
:mrgreen:

Eines ist klar, in der Wohnung kann ich weder PA noch Sub Bass auffahren,
schon wegen der Nachbarn. :floet:
 
Panko PanneKowski schrieb:
Doch irgendwo muss man ja mal damit anfangen, seine Produktion in Sachen Clublautstärke zu optimieren, damit man
auf die Bühne darf (bzw der eigene Track auf dem Clubdeck landen darf).
wenn man öfter spielt und gut ist, werden die Clubs größer und die Gagen steigen.
Man muss sich eben durch Fleiß und Präsenz hocharbeiten, so wie in jedem anderen Job auch.
Das ist auch nicht anders, als wenn ein Banklehrling ausprobieren möchte, wie es sich anfühlt, wenn man in der obersten Etage auf dem Chefsessel sitzt und die Füße auf den Schreibtisch legt.
 
Donauwelle schrieb:
Überspitzt gesagt: Könnte es sein, dass man in diesem Profibereich nur zum fliegen und zu Gigs kommt, wenn man eine entsprechende Übungsräumlichkeit gefunden hat? Ansonsten bleibt man halt am Boden.

Nein das ist Quark ! .. und auch niemand probt im Berghain Nachmittags.. klar gibts da am frühen Abend mal einen Soundcheck bei Live-Acts aber das war's.
Ich kenne einige der bekannteren Live-Acts im Techno-Bereich, einige auch persönlich.
Und ich kann dir sagen, da probt niemand bei voller Lautstärke.
Das wird daheim im Studio gemacht, bei normaler Lautstärke und man kann sich drauf verlassen das es im Club gut klingt.
 
Na, dann wirds´s wohl so sein. Obwohl ich nicht ganz überzeugt bin.

Ich habe selber lange Musik gemacht: Jazz. Da war die Lautstärke im Übungsraum nicht viel anders, als die im Club. Und wenn wir mal in großen Räumen gespielt haben, konnte man sich auf der Bühne gut hören. Auch das Publikum war in der Lage die einzelnen Stücke zu identifizieren. War ja auch der Sinn. Und Gigs gabs auch genügend. Und auch heute, wenn ich mal live elektronisch unterwegs bin, höre ich mich immer noch und auch das Publikum mich.

Bei einem Event wie Heart of Noise oder dem Donaufestival in Krems kann der Zuhörer nicht mehr wirklich sagen, was eigentlich auf der Bühne passiert. Er genießt sein Soundbad. Und wenn er ansatzweise mitbekommen will, was der Künstler sagt, muss er sich Ohrenstöpsel reinschieben. Aber dann ist man auch nur vage dabei.

Beispiel Ben Frost:
Ich habe Frost auf dem Donaufestival gehört. 1000 Leute in der Halle. Reines Klangbad. Vor den Boxen gestanden und das T-Shirt im Bass-Rhythmus durchlüften lassen.
Daraufhin CD gekauft: "By the throat". Alles präsent, der kompositorische Aufbau und die Instrumentierung präzis und durchsichtig zu hören. Kann aber nicht sagen, ob eines der CD-Stücke live in Krems gespielt wurde. Alles im Lärm verschüttet . For good or for bad.

Nach der bisherigen Theorie hätte Frost seine CD-Tracks in Krems live gespielt. Nur keiner konnte es hören und keiner kann es wissen. Und ob Frost auf der Bühne hören konnte, was er angeboten hat? Vielleicht.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand wie Frost auf die Bühne geht, ohne ein Bewußtsein seiner Stücke bei Volllautstärke.
Und das muß er ja irgendwann mal ausgebildet haben.

Ich tu mich hart, den qualitativen Sprung vom Nochhören zum bewussen Nichtsmehrhören im Club nachzuvollziehen.
 
Ich kenne Frost nicht, kann mir aber gut vorstellen das dieser bei seinem experimentellen Ansatz mit einem eigenen Livemischer (als Person) arbeitet. Dieser kann entsprechend regeln und diverse Problemchen beseitigen und Frost so den Rücken für die Performance freihalten.

Zu "a) woher weisst du, dass du eine miese Produktion lieferst, wenn du sie nicht vorher im Großraum getestet hast?"

Erfahrung plus amtliches Monitoring und visuelle Kontrolle.
 
Ich glaube da spielt die Erfahrung auch eine große Rolle.
Die haben sicherlich auch geübt und mussten das unter der Lautstärke machen aber das gehört dazu und muss akzeptiert werden.

Wir haben bald auch einen kleinen Auftritt. Haben da bei https://lichtundmusik.ch/ bereits eine Anlage bestellt und Lichteffekte..können es kaum erwarten *_* Proben werden wir vor Ort, so wie es viele machen denke ich mir :)
 
Ich habe oft den Eindruck, daß viele von den Verantwortlichen für Sound und Lautstärke selbst gar kein gesundes Gehör mehr besitzen.
Ich finde es fast immer viel zu laut und die Höheneinstellungen regelmäßig klare Körperverletzung.

Wer will das eigentlich so laut haben, daß ich von der eigentlichen Musik nicht mehr viel mitbekomme?

Bei Hip Hop ist es ganz schlimm. Aber auch bei Kasabian, wo ich mal mit hingeschleppt wurde, immer das gleiche: Ohne was im Ohr nicht erträglich.

Bei Coldcut im Pfefferberg anno '97 war es schön ausgewogen. Ist aber auch nicht so groß gewesen.

Bin ich mit meiner Meinung da alleine?
 
Ein Kumpel von mir hat letztens in Hannover einen technoiden Liveact vor einem bekannten britischen DJ spielen dürfen.

Die Anlage dort war so dermaßen unausgewogen, sofort wenn der Bass einsetzte, hat dieser wirklich alles bis aufs letzte Fünkchen vom Sound weg gedrückt. Sobald er den Bass rausnahm konnte man schön die Releasezeit des Kompressors/Limiters nach vollziehen, bis der Rest auf maximaler Lautstärke ankam..
Das Problem war aber vielmehr, dass er es auf der Bühne nicht wahrnehmen konnte, da dort die Monitorboxen kristallklaren Klang lieferten...

Dem Publikum hats trotzdem gefallen, trübte aber natürlich seinen eigenen Eindruck im Nachhinein... Die üblichen Schulterklopfer erzählten ihm nämlich wie geil alles war, umso größer die Verwunderung, als er am nächsten Tag von mir den Bericht über den Sound bekam.

Der Soundcheck vorher hat ihm da auch nicht wirklich geholfen, da der Tontechniker wohl den ganzen Abend mit seinem IPad durch die Gegend rannte und die Anlage permanent nachgeregelt hat.
 
Das gute an dem Sound in einem großen Club, ist doch, dass Du wirklich die Grundwellen hörst und nicht wie zu Hause nur die Obertöne.

Naja ganz so schlimm ist es zum Glück doch nicht mit der Tieftonwiedergabe in kleinen Räumen.:xenwink:
Stichwort Druckkammereffekt - Dieser ermöglicht Tieftonwiedergabe im Auto und sogar unter Kopfhörern.
https://recording.de/threads/kein-subbass-in-kleinen-raeumen-moeglich.181072/
http://forum.poisonnuke.de/index.php?action=ViewThread&TID=2446

Wenn die Abhöre im Proberaum/Studio bis zum Subbass linear ist,genügend Pegelreserven hat
und man auch mal laut hören kann, sollte das auch im Club passen.
Wahrscheinlich ist das für die meisten eher Wunschdenken.
Kopfhörer können zwar Subbässe wiedergeben - das physische empfinden des Subbasses am ganzen Körper fehlt aber völlig.

Wer keine optimale Abhöre hat brauch also einiges an Übung/Erfahrung.
 


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