InEar Monitoring

ARNTE

Ureinwohner
Howdy,

bei uns steht seit Ewigkeiten mal wieder ein Live Gig an. Da die letzten vor allem bezüglich des Monitoring alle eine Katastrophe waren, wollen wir hier grundsätzlich was ändern.

1. Wir wollen uns zukünftig komplett selbst von der Bühne aus "monitoren". D.h. wir haben ein Mischpult angeschafft, dass extra fürs Monitoring direkt bei uns auf der Bühne steht und wo wir während des Gigs direkt darauf zugreifen und den Monitormix für jeden von uns (also mich und meine Frau) ggfs. anpassen können.

2. Ich will mehr Effekte auf meiner Stimme haben. Das kann man jetzt prinzipiell gut oder doof finden. Ist mir egal ;-) . Klar ist aber, dass die Gefahr von Rückkopplungen damit rapide ansteigt. Ein probates Mittel zur Verhinderung von Rückkopplungen erscheint mir da InEar Monitoring. Das habe ich bislang noch nie genutzt. Muss also ein System dafür anschaffen.

InEar Monitoring Systeme gibts ja schon für schmales Geld. Was mir bei einer Recherche dazu bislang aufgefallen ist sind im Prinzip zwei Knackpunkte.
1. Sende Frequenzbereiche
2. Audio Qualität

Zu 1. Gab es hier wohl einige Gesetzesänderungen die nur noch wenige Frequenzbereiche zur freien Nutzung zulassen. Je nach Umgebung kann es hier wohl relativ schnell zu Überschneidungen und damit Problemen in der Übertragung (Aussetzern, Einstreuungen, etc.) kommen. Mehr Möglichkeiten zur Umschaltung/Anpassung könnte da wohl helfen.

Zu 2. Die günstigsten Systeme übertagen wohl nur in einem recht eingeschränkten Audio Frequenzbereich, wo praktisch der gesamte Bass und die hohen Höhen fehlen.


Lange Rede kurzer Sinn: Wer hat denn Erfahrungen mit den verschiedenen Systemen unterschiedlichster Preisklassen und kann diese hier teilen?
Wieviel Kohle muss man unbedingt ausgeben um ein einigermaßen brauchbares System zu haben?
Konkrete Vorschläge und/oder Erfahrungsberichte würden mich sehr freuen. :nihao:
 
InEar mach ich als Bassist seit 2 Jahren, bisher etwas mehr als 10 Gigs und ebensoviele Proben. Open Air Gigs, z. B. Stadtfestbühnen mit großer PA, spiele ich gelegentlich ohne InEar.
Wegen der schlechten Übertragungsqualität der günstigen Sender/Empfänger habe ich mich für eine Kabelgebundene Lösung entschieden. Da ich eh ein Kabel am Bass habe empfinde ich das nicht als Einschränkung.
Meine Erfahrungen: Ein guter Kopfhörer ist von Vorteil. Ich hab mich ein wenig eingelesen und mich für den entschieden: https://www.thomann.de/de/in_ear_stage_diver_sd_3.htm?ref=search_rslt_InEar_315060_2. Drummer und Keyboarder haben den auch, bzw. das nächst größere Modell auch und sind auch sehr zufrieden.
Mit eigenem Pult haben wir die Möglichkeit für jeden Musiker eine individulle Stereo-Abmischung zu machen, das ist schon sehr nett.
InEar generell: Man muss anfangs ein wenig aufpassen, dass man es mit dem Wohlfühlsound nicht übertreibt und den Kontakt nach draußen verliert. Da kommt man aber schnell rein.
Super ist die gegenüber normalem Monitoring deutlich reduzierte Lautstärke. Früher fühlte es sich bei längeren Gigs auf kleinen Bühnen manchmal so an, als ob man die Schlagzeugbecken ins Gehirn genagelt bekommt, das ist jetzt weg.
Nachteil: Egal wie klein der Gig ist, man muss tatsächlich alles abnehmen vom Gitarrenverstärker bis zum Drumset, sonst hört man nur die Hälfte.
 
Meine Empfehlung ist: nimm eines der etablierten, professionellen Systeme. Viele der Billigheimer taugen nicht viel wie du ja schon bemerkt hast. Was du unbedingt beachten musst: LIMITER. Das Teil muss einen tadellos funktionierenden Limiter haben. Ansonsten kann es passieren dass du dir deine Ohren kaputt machst. Das passiert innert Sekunden und bis man da reagiert weil ja die Hände am Instrument sind etc. ist es schon zu spät.
 
Vielen Dank für die Rückmeldungen.

Vielleicht nochmals kurz zu meiner konkreten Aufgabenstellung:

Wir sind eine Zweikopf Electro-Industrial Kappele. Das bedeutet, live passiert verhältnismäßig wenig. Der Großteil kommt als Backingtrack. Dazu werde ich "singen". Meine Frau spielt ein paar Synth Parts, Effektsounds und steuert hier und da ein paar Vocodervocals bei.
"Singen" steht deshalb in Anführungszeichen, weil ich tatsächlich kaum tonal singe, sondern das ganze mehr irgendein Zwischending aus sprechen, brüllen und grunzen ist ;-) (mit vielen Effekten drauf).

Die Pegel sollten auf jeden Fall ziemlich kontrolliert sein. Da dürften normalerweise keine krassen Sprünge auftreten. Dennoch kann ein Limiter natürlich nicht schaden. Den haben aber glaube ich sogar die sehr günstigen System schon.

Was mir leider immer noch nicht so richtig klar ist:
Reichen jetzt 150,- €? z.B.
Sind die 350,- € Systeme entscheidend besser? Und ausreichend?z.B.
Oder müssen es wirklich über 1000,- € sein? z.B.
 
Das kann dir wohl niemand abschliessend beantworten. Wenn du keine Möglichkeit hast das selber zu testen musst du wohl "blind" entscheiden.
 
Wenn es erstmal nur um seltene Gigs geht gibt es sicherlich die Möglichkeit sich mal ein Kabelloses System zu mieten und dabei Erfahrungen zu sammeln. Die InEar-Hörer kann man sich eventuell ja vorher kaufen.
 
Hatte ich mir auch schon überlegt, alleine schon weil ich mich durch das sehr direkte Monitoring mehr anstrenge und in der Vergangenheit schon sehr üble Monitoring Situationen hatte. Im bislang schlimmsten Fall gingen während einer Show alle Monitore sowie die rechte Seite der PA kaputt. Bei in Ears war das Feeling irgendwie zu fremd un das System nicht Rock n Roll / cool genug.

An den Tipp mit dem Limiter schliesse ich mich auf jeden Fall an. Die Teile sind laut, pusten direkt ins Ohr und können dementsprechend gefährlich sein. Falls Du sowas mal austesten magst: Auf jeden Fall ausreichend damit proben um mit der Situation und dem Feel vertraut bzw. sicher zu werden.

Alternative Option: Ein eigener separater Monitor für Dich bzw. die Vocals. Du könntest zum Beispiel Dein Mic Signal abgreifen und durch eine dieser speziellen Vocal Effektegeräte (TC und Konsorten) jagen und dies als Monitor nutzen.

Ein kleiner Tipp noch aus einer anderen Ecke: Die Audix OM6 Mikrofon ist relativ gut was Feedback anbelangt. Also ein Übersprechen wird sich je nach Situation nicht vermeiden lassen, sie sind aber auf jeden Fall besser als die üblichen verdächtigen und Qualitativ auf einem Level das man damit eine gute Platte aufnehmen kann. (Wenn es sich um Musik handelt bei der dynamische Mikros gut funktionieren)
 


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