Auf Tour in den USA: Was gilt es zu beachten?

ppg360

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fummdich-fummdich-ratata
Moin allerseits,

ich wollte mal vorsichtig nachfragen, ob es hier im Forum Leute gibt, die schon einschlägige Erfahrungen mit Gastspielen in den USA gemacht haben. Ich habe für dieses bzw. nächstes Jahr einige konkrete Anfragen für Konzerte an der Ostküste (hauptsächlich Upstate New York, New Jersey und Pennsylvania) bekommen und überlege mir, ob sich der Hallas lohnt und wie ich ihn erträglich gestalten kann -- ich hasse z. B. Flugreisen, um damit mal anzufangen.

Da ich Liveauftritte und Konzertreisen ungefähr so toll finde wie Prostatauntersuchungen, möchte ich für mich den Streß sowohl im Vorfeld, als auch an Ort und Stelle so klein wie möglich halten. Außerdem möchte ich den finanziellen und logistischen Aufwand sowohl für den Veranstalter, als auch für mich selbst überschaubar halten. Ich habe es zur Bedingung gemacht, daß mir eine Backline an Instrumenten gestellt wird, mit denen ich zumindest ansatzweise das beabsichtigte Resultat erreichen kann, da ich keinen Sinn darin sehe, ein massives Arsenal an Geräten nach Amerika zu verschiffen, nur, um beim Anschließen festzustellen, daß irgendwas die Reise nicht überlebt hat. Trotzdem fürchte ich, daß ich nicht umhin kommen werde, doch noch das eine oder andere aus meinem Fuhrpark mitzunehmen, auch wenn ich das vermeiden möchte.

Wie sieht es da z. B. mit folgenden Fragestellungen aus:

- Versicherung: Wie sollte man Musikinstrumente versichern bzw. haften Fluggesellschaften überhaupt für Schaden oder Verlust, und wenn ja, wo sind die Pferdefüße? Wie sieht es mit Versicherungen an Ort und Stelle aus?

- Import: Was muß ich wie deklarieren, damit ich bei der Einreise nicht noch zusätzliche Paranoia erzeuge?

- Wie sieht es vor allem mit dem Import von Audio-Interfaces und Computern aus? Hat jemand schonmal Erfahrungen mit dem Transport von z. B. einem Digi 003 o. ä. in einem Case mitsamt Laptop gemacht? Oder ist das ein unnötiges Risiko, welches man durch Mitnahme eines wie auch immer gearteten Backingsystems (mehrere CDs etc.) minimieren sollte?

- Was empfiehlt sich als Spannungswandler?

- Transport: Reichen "normale" Flightcases wie die, die man bei Thomann bekommt, für einen Transport im Frachtraum eines Fliegers, oder sollte man wirklich zusehen, daß man ATA-zertifizierte Cases besorgt?

- Kosten: Was muß ich bei welchem Transportgewicht auf den Reisepreis aufrechnen?

Das Blöde ist halt, daß ich nicht zu denjenigen gehöre, die einfach irgendwo ein Laptop aufklappen, Ableton abfahren und das dann als konzertante Darbietung verkaufen. Manchmal beneide ich auch Gitarristen, die mit einem Gitarrenkoffer in der Hand und einem Schlepptopp im Rucksack auf Welttournee gehen können...

Danke für Tips und Anregungen,

Stephen.
 
laptop und audiointerface kannst du einfach als handgepäck mitnehmen ,legste aufs röntgenband - das wars, sonst will da keiner was - es sei denn sie finden dich verdächtig - auf alle fälle Backup dvd mitnehmen, falls die festplatte spinnt, oder sonst was
bei sonstigem Gepäck alles über 20 kilo ist overwight, über 35 kilo musst du vorher als Cargo aufgeben und glaub ich dann auch vorher anmelden, keine Ahnung
http://wikitravel.org/en/Airline_baggage
spannungswandler kannst du die üblichen nehmen gibts ab 5€
wenn du wirklich instrumente mitnimmst auf jedem fall beim zoll angeben, sonst wollen se bei der ausreise steuern von dir (du kannst normal steuerfrei kaufen, und bei der ausreise könnt man dir unterstellen du hättest die Instrumente in den usa gekauft, kommt auf den staat an)

und so schnell werden 2-3 Laptops und 3 midicontroller schick :mrgreen:
(bei laptops und so zeug ist innerhalb von ner minute klar das das zeug ne europäische seriennummer hat)
es soll ja leute geben die durchaus auch mit live live spielen und nicht nur clips abfahren :mrgreen:
rauchen darfst du in NY nur im freien aber auch nicht im park :mrgreen:
viele clubs haben keine Lizenz alk zu verkaufen und wenn dann gegen ausweiß - auch wenn du nen grauen bart & glatze hast :lol:
 
Dass ein Gitarrist nur eine Gitarre im Koffer auf Tour mit nimmt, ist genauso ein Klischee, wie dass jemand der elektonische Musik macht, doch nur seinen Laptop mitnehmen muss. :school:

Als Gitarrist nimmst du normalerweise zu nem Gig min. 2 Gitarren mit. Denn eine Saite kann schnell innerhalb von einem Song reißen.
Dazu brauchst auch noch einen Verstärker, entweder ne kleine Combo, oder als großer Rocker der auf großen Bühnen auftritt, min eine große Box und ein Topteil. Je nach kleinigkeit des Gemächts gerne mehrere Boxen :selfhammer: .

Dummerweise hab ich nur selten miterlebt, dass ein Gitarrist solo auftritt.
Da gehört auch noch eine Band dazu mit mindestens einem Drummer und einem Bassisten. Optionial beliebig viele Sänger und zusätziche Gitarristen.

Natürlich, je nach Bekanntheitsgrad und Erfolg schleppt kein Gitarrist sein Equipment selber.
Aber auch JMJ wird seine Synths nicht eigenhändig zu nem Konzert schleppen. :lol:


Ich bin nun kein Experte für Equipment auf Auslandsreisen.
Zum Laptop in die USA zu bringen, empfielt es sich nicht nur, ein Backup dabei zu haben, sondern auch auf jeden Fall daheim ein Backup zu haben.
Wenn du denen am Flughafen nicht ganz geheuer bist, können die auch mal nen genaueren Blick auf deinen Laptop werfen. :agent:

Dann empfielt es sich sowieso , wieder Daheim ein Backup zurück zu spielen. :waaas:
 
wer angst um seine daten hat, hat eine leere Festplatte im laptop, eine installationsdvd o.ä. und das Backup dabei :kaffee:
da gibt's dann wenig interessantes zu sehen - wie emails, browserverläufe, passwörter und Geschäftstrulala :mrgreen:
 
ppg360 schrieb:
- Versicherung: Wie sollte man Musikinstrumente versichern bzw. haften Fluggesellschaften überhaupt für Schaden oder Verlust, und wenn ja, wo sind die Pferdefüße? Wie sieht es mit Versicherungen an Ort und Stelle aus?

Für Luftfracht und Luftgepäck wird vom Beförderer idR nach dem Montrealer Übereinkommen gehaftet, das sind 19 SZR (Sonderziehungsrechte) pro Kilogramm.
Ein SZR ist von Tag zu Tag unterschiedlich, rechne mal 1,15 EUR, drunter liegt es selten.
Es gibt aber eine Obergrenze von 1300 irgendwas SZR. Für teure geräte wird das also schon knapp.
http://de.wikipedia.org/wiki/Montrealer ... h.C3.A4den

Das ist jetzt ohne zusätzliche Versicherung, die meisten Airlines bieten ja noch extra Versicherungen an, muss man vorher mal rechnen, ob sich das lohnt.
Du wirst nicht umhin kommen, die AGB der Fluggesellschaft zu lesen...
 
1) Macs und iPads kommen mit dem Strom in den USA klar, dh du brauchst nur für 2,50 so einen simplen Stecker für Computer, sofern es Applezeugs ist.
2) Interfaces und Co kriegt man gut verpackt prima rüber.
3) Mach 3 Tage vorher dieses ISTA Dingens spätestens und erklär denen, dass du nichts verdienst. Das wollen die hören. Man wird da ziemlich abgescannt und idR auch ausgefragt. Die wollen keine bösen Eurohanseln auf Tingeltour.
4) Parke niemals da wo die Bürgersteige bunt sind! Farben bedeuten was! Sie kosten auch unterschiedlich, wenn man dennoch da parkt.
5) Du wirst dich auf das allerwichtigste begrenzen müssen, denn idR ist man mit Übergepäck und allem bei einem Gewicht, wo man höchstens nen MIcrokorg und 1-2 Tribes und Computer im Gepäck haben kann. Lass deinen CS80 halt zuhaus.
6) Wenn du Livespielen nicht magst, würde ich es gar nicht tun, also Protata-OP Niveau.. das ist schade. Fliegen ist eigentlich vorallem WARTEN.
7) Verpacke dein Zeug so als würdest du es verschicken, es wird dann auch noch laufen.
8) Ggf. kann man dir in den USA Geräte hinstellen anstatt sie anzukarren aus D-Land.
9) Du brauchst in jedem Falle für die Synths einen Spannungswandler. Entweder hat den dein Tourmensch in den USA dabei oder du musst den mitbringen, der wiegt auch was!! Das Ding ist ggf. schwerer als 1 Synth. Plane genug Saft ein. Und Steckdosen/Verteiler auch. Interfaces und Computer sind kein Problem, es ist üblich diese aber beim Check auszupacken und getrennt rüber zu schieben durch das Nacktscangerät. Instrumente werde idr auch gern angeguckt. Gehe von einem echten Strip aus, ALLES wird befragt.
Aber wo das Zeug herkommt oder so wollen sie idR nicht wissen. Die haben nur vor allem Angst. Du bist Terrorist, du weisst es halt nur nicht. Musiker sind halt ansich arbeitslose Penner, die zu Kriminellen in den USA werden, dh - gib ihnen das Gefühl, dass sie einen gut situierten IT Fachmenschen einladen und auch wieder loswerden.
10) NY und Co ist schweineteuer. Wenn du ein Auto hast - Eine Nacht in der Garage - 24€ keine Seltenheit.
Ü-Nachtung kaum unter $100, und wir reden hier von CA, in NY muss man mit mehr rechnen. Lass dir das von den Leuten in den USA buchen und bezahlen ;-)
In den USA gibt es keine Transportsysteme wie hier, dh - ohne Auto bist du da schnell unbeweglich. Außer in der City selbst.
DU BRAUCHST EINS!!
11) Die Leute sind netter, du wirst vernünftig behandelt und so, sobald du den Flughafen verlassen hast. Du wirst es lieben. Und der Kram aus dem TV über die USA - vergiss es. Es ist alles viel normaler. Außerdem helfen sie dir gern.
Achja - ins Netz kommst du mit Telekom Mobile USA für gut $2,5 / Tag als Flat. In vielen Shopping Malls gibt es einen Laden. Prepaid ist da eher unüblich, deshalb mach es so, das ist unstressig. Musst nur sehen, ob die NanoSIMs da haben. ;-)
Aber sie haben all das eher als hier.
12) Cases sind schwer - ob sie ein echter Schutz sind, wenn man die rumwirft? Fast besser den O-Karton zu nehmen, halt Sachen die fürs rumwerfen gemacht sind. Aber beim wiegen wiegt das alles mit, Kartons sind leichter aber sperriger. Wie auch immer - mach alles klein. lass weg, was geht. Probier das zuhause aus und verpack es und wieg den Kram. Du wirst dich wundern wie wenig da mit kann, wenn Kabel und Co mit sollen.
 
ppg360 schrieb:
ich hasse z. B. Flugreisen, um damit mal anzufangen.

Da ich Liveauftritte und Konzertreisen ungefähr so toll finde wie Prostatauntersuchungen...

ich muss mal ketzerisch fragen:
wenn du schon weisst, dass flugreisen / liveauftritte nichts für dich sind (ich geh mal davon aus, dass du Prostatauntersuchungen nicht gut findest)...warum machst du dir dann den aufwand überhaupt?
wird der auftritt so gut bezahlt?

bleib lieber zu haus :)
 
auch nicht unwichtig:wenn Du keine Arbeitserlaubnis hast (die ist teuer) dem Zoll auf KEINEN FALL sagen das Du irgendwas verdienst sondern allerhöchstens zwecks Promotion da bist.Noch besser ist der Veranstalter schickt Dir vorher schon ne Einladung (respektive eine Bestätigung)das Du zu einem privaten Besuch da antanzt.Die Adresse Deines Aufenthaltsortes steht da dann auch schon drauf (danach fragen sie Dich bei der Einreise ja eh).Und Finger waschen und und Kontaktlinsen wienern damit die Paranoiker am Zoll schön Daten sammeln können (Fingerabdrücke und Retina scan).
 
zid schrieb:
ppg360 schrieb:
ich hasse z. B. Flugreisen, um damit mal anzufangen.

Da ich Liveauftritte und Konzertreisen ungefähr so toll finde wie Prostatauntersuchungen...

ich muss mal ketzerisch fragen:
wenn du schon weisst, dass flugreisen / liveauftritte nichts für dich sind (ich geh mal davon aus, dass du Prostatauntersuchungen nicht gut findest)...warum machst du dir dann den aufwand überhaupt?
wird der auftritt so gut bezahlt?

bleib lieber zu haus :)

Zuhause war ich schon.

Die Antwort ist ganz einfach: Weil Amerika nicht bei mir in der Straße vorbeischaut und ein Großteil meiner amerikanischen Fanbase an der Ostküste zuhause ist. Der Rest würde wahrscheinlich einmal quer über den Kontinent fliegen. Das mache ich nicht für Geld -- im Idealfall ist es ein Nullsummenspiel, im schlimmsten Fall macht man halt einen Arbeitsurlaub, und wenn alles gutgeht, nehme ich ein bißchen was ein über CD-Verkäufe.

Wie sieht das aus: Ich nehme ja de facto Handelsgüter mit -- welche Mengen gehen denn noch glaubhaft als "promotional give-aways for the annual fundraiser" durch?

Crabman schrieb:
auch nicht unwichtig:wenn Du keine Arbeitserlaubnis hast (die ist teuer) dem Zoll auf KEINEN FALL sagen das Du irgendwas verdienst sondern allerhöchstens zwecks Promotion da bist.Noch besser ist der Veranstalter schickt Dir vorher schon ne Einladung (respektive eine Bestätigung)das Du zu einem privaten Besuch da antanzt.Die Adresse Deines Aufenthaltsortes steht da dann auch schon drauf (danach fragen sie Dich bei der Einreise ja eh).Und Finger waschen und und Kontaktlinsen wienern damit die Paranoiker am Zoll schön Daten sammeln können (Fingerabdrücke und Retina scan).

Prima Hinweis, danke sehr! Gut zu wissen.

Da ich kein Apple-Seppl bin, kann ich da auch nichts mitnehmen (und einen CS80 würde ich auch bei einem Konzert in der Bielefelder Oetkerhalle zuhause stehenlassen ;-) ). Muß mir halt der Veranstalter das Equipment stellen und der Rest, der nicht zu stellen ist, vorbereitet mitgenommen werden. Für die ganz seltenen Sachen (sollte es mich gelüsten) werde ich einen Kollegen in Maryland fragen, ob er die 250 Meilen bis nach Philadelphia fahren würde, um mir seinen Wasweißichwas zu stellen.

Danke erstmal für die Anregungen :nihao: .

Stephen
 
Auf der Bühne keine Geschlechtsteile entblößen. Kommt auch nicht gut: "Praise the 9/11 attacks!" auf dem Tshirt. In NY kann man normalerweise relativ günstig Analogequipment einkaufen - wenn man ganz pfiffig ist, macht man bereits vor der Reise die Deals klar. Sachen wie Arp, Sequential oder Oberheim sind drüben jedenfalls leichter zu bekommen und sind evtl. ein schönes Mitbringsel. Mit etwas Glück kann man in den großen Städten seine Unterbringung via Couchsurfing u.ä. organisieren.

Und nicht vergessen: US-Frauen sind i.d.R. extrem prüde.
 
Der Hinweis auf die Arbeitserlaubnis ist wichtig.
Ich war bereits 2 mal mit meiner Band in den USA unterwegs und beide Male waren wir als Touristen "getarnt". Ein Künstervisum (google mal nach P1 Visum) ist teuer, braucht monatelangen Vorlauf und ist offenbar auch nicht leicht zu bekommen. Mit dem normalen Touristenvisum (ESTA) darfst du ÜBERHAUPT kein Geld verdienen, auch wenn es nur eine winzige Aufwandsentschädigung sein sollte. Deshalb haben wir bei der Einreise versucht, nicht unbedingt wie eine Band zu wirken. Das Unangenehme an der Einreise ist, dass dein Schicksal ausschließlich in der Hand des Einreisebeamten liegt. Die sind ja auch nicht dumm und wenn sie erstmal Verdacht schöpfen, lässt es sich in wenigen Sekunden online überprüfen, ob du nur einen Promotiongig in New York spielst oder eine ganze Ostküstentour ;-)
Das mag in unserem Fall vielleicht rückblickend zu paranoid gewesen sein, aber damals haben wir uns sehr viele Gedanken gemacht und zum Teil hing sogar unsere (finanzielle) Existenz als Band davon ab. Wenn man uns am Flughafen direkt zurückgeschickt hätte, wären wir auf den Flugkosten für 6 Personen sitzen geblieben, hätten allerdings auf die Gagen verzichten müssen.

Ansonsten noch einige pragmatische Tipps:

- Vergleiche die Transport-/Gepäckbedigungen der verschiedenen Fluggesellschaften. Für unsere Zwecke als komplette Band war British Airways am vorteishaftesten (Backline haben wir allerdings auch nicht transportiert).
- Eventuell lohnt es sich sogar, gewisses, sperriges Equipment in den USA anzuschaffen und am Ende des Trips wieder zu verkaufen. In quasi allen Musikläden dort werden auch 2nd hand Produkte geführt. Mal ganz abgesehen davon, ist Vieles auch deutlich günstiger dort.
- Mein Synth wurde diverse Male für eine Bombe gehalten und mit Teststreifen untersucht. Plane bei ungewöhnlichen elektronischen Equipment (Controller etc) also einen Puffer am Flughafen ein.
- eigentlich ist es selbstverständlich: unbedingt eine Kreditkarte dabei haben. Bargeld kannst du problemlos an allen Cash maschines abheben, soweit ich weiß ist das auch günstiger, als im Vorfeld $$ umzutauschen.
- ein Mietwagen ist Pflicht
- als Schlafplätze bieten sich schäbige Motels außerhalb der Städte an. Das spart erstens viel Geld (zT bekommst du ein Doppelzimmer für unter 50$ die Nacht) und sorgt zweitens für die richtige Roadtrip-Stimmung.
- Tipp für den Alltag #1: Kein Alkohol auf offener Straße
- Tipp für den Alltag #2: In Restaurants, Diners, Kneipen, Bars etc. immer einen Tip (Trinkgeld) von ca 20% geben. Das wird regelrecht erwartet und ansonsten als extrem unhöflich empfunden.
- Dass US-Frauen "prüde" sind, kann ich nicht unbedingt bestätigen ;-) Aber das ist wahrscheinlich Einzelfallabhängig :floet:

Aber am wichtigsten:

Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du sie unbedingt nutzen!
Gerade wenn du noch nie in den USA warst, ist eine Tour eine großartige Gelegenheit. Man hat natürlich einen ganz anderen Zugang zu Land und Leuten, wenn man nicht als schnöder Touri herumreist, sondern quasi auf einer Mission ist.

Grüße,
Jeff
 
ppg360 schrieb:
Wie sieht das aus: Ich nehme ja de facto Handelsgüter mit -- welche Mengen gehen denn noch glaubhaft als "promotional give-aways for the annual fundraiser" durch?
Sind die CDs cellophaniert? Dann könnte man ja einen Sticker ("Promo" / "Sample, not for purchase") draufmachen,
der dann wie ein Wunder nach der Einreise abfällt. Obs was bringt weiß ich allerdings nicht.

USA würde ich mir persönlich nicht geben, bzw. nur dann, wenn es sich wirklich lohnt.
"Lohnt" muß sich natürlich nicht (nur) in $/EUR ausdrücken.
 
JeffistheMan schrieb:
Der Hinweis auf die Arbeitserlaubnis ist wichtig.
Ich war bereits 2 mal mit meiner Band in den USA unterwegs und beide Male waren wir als Touristen "getarnt". Ein Künstervisum (google mal nach P1 Visum) ist teuer, braucht monatelangen Vorlauf und ist offenbar auch nicht leicht zu bekommen. Mit dem normalen Touristenvisum (ESTA) darfst du ÜBERHAUPT kein Geld verdienen, auch wenn es nur eine winzige Aufwandsentschädigung sein sollte. Deshalb haben wir bei der Einreise versucht, nicht unbedingt wie eine Band zu wirken. Das Unangenehme an der Einreise ist, dass dein Schicksal ausschließlich in der Hand des Einreisebeamten liegt. Die sind ja auch nicht dumm und wenn sie erstmal Verdacht schöpfen, lässt es sich in wenigen Sekunden online überprüfen, ob du nur einen Promotiongig in New York spielst oder eine ganze Ostküstentour ;-)
Das mag in unserem Fall vielleicht rückblickend zu paranoid gewesen sein, aber damals haben wir uns sehr viele Gedanken gemacht und zum Teil hing sogar unsere (finanzielle) Existenz als Band davon ab. Wenn man uns am Flughafen direkt zurückgeschickt hätte, wären wir auf den Flugkosten für 6 Personen sitzen geblieben, hätten allerdings auf die Gagen verzichten müssen.

Ansonsten noch einige pragmatische Tipps:

- Vergleiche die Transport-/Gepäckbedigungen der verschiedenen Fluggesellschaften. Für unsere Zwecke als komplette Band war British Airways am vorteishaftesten (Backline haben wir allerdings auch nicht transportiert).
- Eventuell lohnt es sich sogar, gewisses, sperriges Equipment in den USA anzuschaffen und am Ende des Trips wieder zu verkaufen. In quasi allen Musikläden dort werden auch 2nd hand Produkte geführt. Mal ganz abgesehen davon, ist Vieles auch deutlich günstiger dort.
- Mein Synth wurde diverse Male für eine Bombe gehalten und mit Teststreifen untersucht. Plane bei ungewöhnlichen elektronischen Equipment (Controller etc) also einen Puffer am Flughafen ein.
- eigentlich ist es selbstverständlich: unbedingt eine Kreditkarte dabei haben. Bargeld kannst du problemlos an allen Cash maschines abheben, soweit ich weiß ist das auch günstiger, als im Vorfeld $$ umzutauschen.
- ein Mietwagen ist Pflicht
- als Schlafplätze bieten sich schäbige Motels außerhalb der Städte an. Das spart erstens viel Geld (zT bekommst du ein Doppelzimmer für unter 50$ die Nacht) und sorgt zweitens für die richtige Roadtrip-Stimmung.
- Tipp für den Alltag #1: Kein Alkohol auf offener Straße
- Tipp für den Alltag #2: In Restaurants, Diners, Kneipen, Bars etc. immer einen Tip (Trinkgeld) von ca 20% geben. Das wird regelrecht erwartet und ansonsten als extrem unhöflich empfunden.
- Dass US-Frauen "prüde" sind, kann ich nicht unbedingt bestätigen ;-) Aber das ist wahrscheinlich Einzelfallabhängig :floet:

Aber am wichtigsten:

Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du sie unbedingt nutzen!
Gerade wenn du noch nie in den USA warst, ist eine Tour eine großartige Gelegenheit. Man hat natürlich einen ganz anderen Zugang zu Land und Leuten, wenn man nicht als schnöder Touri herumreist, sondern quasi auf einer Mission ist.

Grüße,
Jeff

Super! Das nenne ich Info aus allererster Hand -- und spiegelt einige der Sorgen wider, die ich hier auch schon gewälzt habe -- gerade diese bescheuerte Einreiseprozedur schreckt mich ab, ich hasse alles, was mir aufgezwungen wird bzw. mich unfrei macht. Und nein, ich fahre nicht zum Vögeln rüber, die Sorge gehört also nicht dazu :mrgreen:.

Zotterl schrieb:
ppg360 schrieb:
Wie sieht das aus: Ich nehme ja de facto Handelsgüter mit -- welche Mengen gehen denn noch glaubhaft als "promotional give-aways for the annual fundraiser" durch?
Sind die CDs cellophaniert? Dann könnte man ja einen Sticker ("Promo" / "Sample, not for purchase") draufmachen,
der dann wie ein Wunder nach der Einreise abfällt. Obs was bringt weiß ich allerdings nicht.

USA würde ich mir persönlich nicht geben, bzw. nur dann, wenn es sich wirklich lohnt.
"Lohnt" muß sich natürlich nicht (nur) in $/EUR ausdrücken.

Lohnen als Erfahrung. Geld ist damit nicht zu machen. Daher auch die Frage nach den zu erwartenden Kosten. Wenn ich mir für die Kohle einen schönen Synthesiser kaufen kann, bleibe ich zuhause. Ich muß ja keine Konzerte spielen, um CDs zu machen -- und so groß ist meine Eitelkeit nun auch wieder nicht, daß ich mir auf eine Platte "aufgenommen in Philadelphia" pappen müßte. Ist nett, aber nicht jeden Preis wert.

Stephen
 
Es ist absolut wichtig eine Art Bürgen in den USA zu haben. Also Adresse und damit Fürsprecher für dich.
Und die oben beschriebenen Sachen stimmen auch - am besten verdient man eigentlich nichts dort offiziell. Meist stimmt das ja sogar.

Das P1 bekommt man eher als VIP, dann wird man auch anders behandelt - Aber das kommt nur, wenn du eher mehrfach im Jahr hin fliegst und wirklich VIP bist.
 
Ich würde 100% kein Equipment mit nehmen. Nur - falls verwendet - den Laptop. Alles andere (electribes, MPC, whatever) zu Hause lassen, und nur die Daten mitnehmen (oder im Netz deponieren und dann laden).
CDs etc separat rüberschicken.

Reservier Dir genug Zeit vor den Auftritten, Deinen Krempel zu organisieren. Dinge, die Du zu Hause in zwei Stunden erledigst, können in einem anderen Land Tage dauern (gilt umgekehrt natürlich genauso). Nur als Beispiel: Ich weiss nicht wie es jetzt mit Auto leihen ist, aber so eine Jahr nach 9/11 dauerte es bei einem Kollegen (wir haben eine Depandance in der Bay Area) zum Teil einen Tag um als nicht-Ami "kurz mal" ein Auto zu leihen, weil der Führerschein beglaubigt werden musste...
 


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