Daten eines Softwaresequencers in Workstation übertragen

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Fairlight1976

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Moin,

Mich beschäftigt mal wieder wie Frage, ob eine Keyboard-Workstation für mich Sinn machen würde ... zumindest hätte man ein kompaktes Gerät zum Mitnehmen ohne nervige Kabelage (Probe, Auftritt, Reise ...), was für mich schon praktisch wäre. Ich spiele in zwei Bands: einer eher retro-elektronischen und einer eher poppigen Band (mit Gitarristen usw ..)

Nun bin ich die Arbeit mit der MPC und virtuell-analogen Synths gewohnt, ohne jeden Einsatz vom Rechner. So gesehen müsste ich eigentlich auch mit dem Sequencer einer Workstation zurecht kommen. Für machen Anwendungen würde allerdings auch für mich ein Softwaresequencer Sinn machen, ist eben doch etwas praktischer. Allerdings sind mir da ein paar Dinge noch nicht ganz klar:

Man kann natürlich die Daten eines Software-Sequencers in die Workstation übertragen (also gemütlich am Rechner arrangieren, aber auf der Bühne geht es dann ohne). Nur, ist das immer so ohne weiteres möglich? Können dabei Probleme auftreten, die die Sache fummelig und ärgerlich machen? Worauf muss man denn achten, damit das reibungslos klappt?

Mit welcher Workstation/Softwaresequencer-Kombination dürfte das denn am unkompliziertesten sein? Ich peile keinen überteuerten Kronos/Motif XF an, eher sowas wie Korg M3, Motif XS oder Kurzweil PC 3. Oder hat eines der Keyboards einen so tollen Sequencer, dass man Software nicht mehr wirklich vermisst?

Viele Grüße,
Frank
 
Wenn du das Risiko und die skeptischen Blicke anderer Musiker vor Ort liebst: die Alesis Fusion kann vieles zum unverschämt günstigen Preis, sofern man sie mal findet.
Mit dem Sequenzer an Bord zu arrangieren würde zwar an Strafe für Schwerverbrecher grenzen, aber wenn alles in der DAW vorebereitet ist und man dann einen passenden Mix aus Midi- und Audiospuren vorbereitet und kopiert, kann die Fusion alles, was du brauchst. Ein Unding im Songmodus ist, den Audiospuren keine Namen geben zu können und die Effekte sind nicht High-End, aber wie gesagt, gut vorbereitet schluckt die Fusion den ganzen Kram anstandslos, bietet massig Speicher, 4 balancierte Ausgänge und einen brauchbaren Sampler, falls du deinen anderen Kram zur Hand, aber nicht dabei haben möchtest.
Es gibt aber auch Stolpersteine des Geschosses, z.b. der unfassbar heiße Output der VA-Engine, der die Fusion zu leicht intern in die Verzerrung fährt, die Qualität der Presets (gibt aber tolle Alternativen im Netz), und die gut gemeinten, gefühlten 10.000 Bedienelemente an Bord, die kaum effektive Funktionen erfüllen.
Dennoch: Schau mal drauf.
 
Nach meiner Erfahrung macht man das mit dem Übertragen genau zweimal: das erste und das letzte Mal.
Nervt total, besonders, wenn man alle Kanäle einzeln übertragen muß. Probier das lieber vorher mal mit einem geliehenen Gerät aus.
 
Danke für die Antworten.
Also der Fusion scheidet aus - alles was recht ist, aber das Gerät ist wirklich furchtbar hässlich ... :)
Ich habe es schon geahnt, dass das Übertragen der Sequencerdaten kein Vergnügen ist. Also dann doch besser am Gerät selbst. Wobei ich sagen muss, das mich solche Arrangierhilfen wie Karma schon reizen - und der Motif soll ja was vergleichbares an Bord haben, der Kurzweil weniger.
Dann ist die Frage: M3 oder Motif XS ...?
 
Das Übertragen von Sequencerdaten ist überhaupt kein Problem: Im Software-Sequencer als MIDI-File exportieren (bis zu 16 Spuren auf einmal), in der Workstation importieren - fertig. Geht genauso auch andersherum.
 
Wirbt nicht grade Yamaha damit, dass der Motif sich sehr luxuriös in Software einbinden lässt? Der Wunsch, dass man den ganzen Kram dann in den Motif zurückholt (zB für die Bühne) ist ja mehr als naheliegend. Hat da jemand Erfahrungen mit?

Andererseits muss so eine Workstation auch ohne Cubase & Co gut funktionieren. Ich glaube, da hat der Motif gegenüber dem Kurzweil die Nase vorne.
 
Fairlight1976 schrieb:
Der Wunsch, dass man den ganzen Kram dann in den Motif zurückholt (zB für die Bühne) ist ja mehr als naheliegend. Hat da jemand Erfahrungen mit?
Hier sollte man zwischen MIDI und Audio unterscheiden. Geht beides, Audio ist allerdings wahrscheinlich etwas aufwändiger. :agent:
 
Na ja, da ist eben die Frage, was man unter luxuriös in Software einbinden versteht? KIar lässt sich der Motif XF verhältnismäßig gut über Firewire (!) in Cubase (!) einbinden und ja Midi Daten sind oft nicht soo das Problem, aber wenn es um Audio Daten geht, wird es schon lustiger und das fängt beim RAM und dessen Begrenzungen an und geht bei der Sequenzer Einbindung weiter. Da könnte ein Kronos schon mal mehr bieten, mit seiner SSD und den 16 Audio Tracks, aber da hakt es dann woanders eben ...

Insgesamt kannst Du Dir das ein bisschen so vorstellen, also würdest Du versuchen die Daten eines modernen Software Sequenzers in eine alte Software für den C64 oder Atari zu packen, mit dem zusätzlichen Unterschied, dass die Workstation Kisten meist noch vieeel weniger können, also die Tools von damals! Gehen tut es, machen ja scheinbar auch genug Leute, aber ob das 2014 noch luxuriös ist ... ?
 
Scheint alles nicht so ganz das Wahre zu sein ... ich werde mir nächste Woche mal den Motif und einen Kurzweil anschauen und mal mit den An-Bord-Sequencern spielen. Grade der Motif scheint ja durchaus inspirierend und benutzerfreundlich zu sein. Die Arpeggios und die Akkorderkennung finde ich ziemlich interesant.

Grade für unterwegs ist das ohnehin nicht verkehrt, wenn man das ganze nicht auch noch mit einem Laptop verbinden muss.
 
Na ja, das kommt drauf an, was Du im Detail vorhast, wie komplex das Ganze ist! Das Problem bei Workstations ist seit Jahrzehnten, dass die Hersteller UND die Stamm User darauf bestehen, dass der integrierte Sequenzer hauptsächlich nur für easy Ideen aufzeichnen dienen soll! Da kämpft man seit Jahrzehnten wirklich gegen Mauern, dass das endlich mal verändert wird und ich glaub da auch nicht mehr dran, weil erst vor kurzem gab es genau dazu mal wieder einen ziemlich heftigen Foren Krieg in einem anderen Forum, in dem unter anderem auch einer beteiligt war, der scheinbar mit Yamaha was zu tun hat ... na ja und was der so dazu gesagt hat, sieht eher nach dem völligen Gegenteil aus.

Na ja und gerade das mit den Sequenzer ist eben DAS Problem aller Workstation Hersteller mittlerweile, selbst Kurzweil hat ja genau da abgespeckt ...

Also bleibt Dir nur übrig, eben genau zu gucken, was möchtest Du machen und welche der Kisten kann das zufällig, denn die unterscheiden sich natürlich, aber einen wirklich halbwegs optimalen Workstation Sequenzer suche ich bereits seit vielen Jahren ohne Erfolg ...

Ach ja und zu den Arpeggios vom Motif gleich was ganz wichtiges! User Arps gibt es da nicht, sondern Du sollst die in dem Ding in den Sequenzer aufnehmen und dann da bearbeiten, aber da hast Du keine Piano Rolle oder sowas, also viel Spaß! Der Arpeggiator wäre schon geil, wenn man wirklich vollen und direkten Zugriff drauf hätte, aber den haben scheinbar nur die Entwickler selbst!? ;-)

Bei Karma in den Korg Kisten hast Du ein ähnliches Problem, denn in den Kisten selbst kannst Du die Pattern nicht direkt ändern, das soll man da dann mit der Software auf dem Rechner machen, die man natürlich extra auch kaufen muss usw.

Genau auf sowas musst Du bei Workstations immer ganz genau aufpassen, also was geht tatsächlich dann in der Detail Praxis, weil sonst ärgerst Du Dich hinter her sehr! Und pass auch auf, was Dir so den "Musiker Foren" erzählt wird, die haben nicht selten von den Kisten überhaupt keine Detail Ahnung, weil sie damit hauptsächlich nur Presets abfeuern ...
 
Den Onboard-Sequenzer bei den Kurzweil PC3s kann man benutzen, um mal schnell eine Idee festzuhalten, aber gegen den Sequenzer in den Motifs kann der nicht die Bohne anstinken, und mit dem Übertragen von MIDIfiles macht das bei dem Ding auch keinen Spaß, weil Du nicht bestimmen kannst, wo er Dir Dein MIDIfile hinlädt. Auf irgendeinen freien Platz, sicher, aber eben nicht auf einen Bestimmten. Man kann aber damit leben sag ich mal.

Was bei den PC3-Modellen nett ist, sind die sogenannten RIFFs, da kannst Du Dir im Setupmodus dann Sequenzen auf einzelne Tasten oder auf die 8 Tasten über den Kategorietastern legen und entweder einfach oder endlos abfeuern. Wenn man das mit den 8 Tastern macht, kann man sich auf jede Taste eine Spur einer mehrkanaligen Sequenz legen und somit Regelrecht einzelne Spuren zu-oder abschalten. Einige der Werkssetups machen davon gebrauch, einfach mal durchnudeln. Du erkennst diese Setups am kleinen "RIFF" auf der linken Displayhälfte, das taucht da entweder einfach oder gleich mehrfach auf. Wenn da ein PC3K steht, gehe in den Setup-Mode (Tastenblock links neben dem Display) und wähle dann Setup 1 aus, das sollte "TekknoRiff Sw1-8" heißen. Wenn Du auf den Tasten spielst, hörst Du einen monophonen Synthlead. Drücke jetzt mal eine der 8 Taster oben rechts neben dem Display, über denen "Program" steht. Auf 1 liegt eine Drumspur, auf 4 ein Snythbass und so weiter. Diese Taster haben eine blaue LED als Status, noch al drücken schaltet die jeweilige Spur wieder weg, wenn Du also nur 1 und 4 eingeschaltet hast, hörst Du nur Drums und den Synthbass. Druck auf die 8 fügt ein paar Glöckchen hinzu.
Diese Mimik ist frei programmierbar und dazu gedacht, live genau solche kleinen Sequenzen abfeuern zu können, ohne in den Songmodus zu wechseln.
Preset 3 "Techno Substance" ist genauso angelegt. Diese Riffs lassen sich auch via MIDI Clock synchronisieren.
Preset Nr. 9 zeigt eine andere Variante, wenn Du da die unterste C-Taste drückst, wird ebenfalls ein RIff abgespielt, aber nur, solange Du die Taste drückst. Die Program-Taster sind in diesem Setup nicht programmiert und ohne Funktion.
Der Setupmode ist der umfangreichste Modus dieser Geräte und sehr mächtig, allerdings muß man sich da auch reinfuchsen, wenn man die Feinheiten wirklich nutzen will. Man kann von da aus ein komplettes MIDI-Setup steuern, also per Auswahl des für den Song passenden Setups auch den Rest seiner Geräte umschalten.

Der Sequenzer der Motifs arbeitet patternorientiert und erlaubt prima das spurenweise einspielen ganzer Songs - das kann der Kurzweil hallt nicht.
Dessen Arpeggiator ist auch nicht so ausgefuchst wie der des Motif, enthält aber einen programmierbaren Stepsequenzer, ähnlich wie die schon erwähnten Riffs, und wenn man den auf Oneshot stellt, kann man auf einen Tastendruck (oder auch einen der programmierbaren Fußschalter) zB. sowas wie das kurze Arpeggio im Song "Driver's Seat" abfeuern, das geht beim Motif so jedenfalls nicht.

Wenn Du mit dem Kurzweil-Sequenzer spielst, achte auch auf die beiden Chan/layer-Tasten links neben dem Display, dort kannst Du die Spur des sequenzers auf die Tastatur legen und so zu einem Song dazuspielen. Der Soundname (Program) steht über den Quadraten, wechseln kann man die Programs auch, wenn der Name unterlegt ist und man das große Rad dreht, diie Programnummer über die Zehnertastatur eingibt oder über die Kateorien geht.

Wenns Dir auch drum geht, patternbasiert mal eben schnell was einzuspielen, dann ist die Motif die bessere Wahl, wenns auf sofort ohne große Änderungen im Bandkontext anwendbare Sounds geht, solltest Du Dir den Kurzweil genauer anschauen. Dessen Analogsynth-Emulationen bei den Werkssounds sind allerdings bescheiden, da geht mehr, zB mit den Soundsets Vortex und Moose Attack von "Barb", der auch Soundsets exklusiv für den PC3K gebaut hat.
 
microbug schrieb:
Der Sequenzer der Motifs arbeitet patternorientiert
Es gibt zwei Sequenzer-Modi, wo man selbst aufnehmen und bearbeiten kann: Song (linear) und Pattern (patternorientiert). Spielt man im Pattern-Mode eine Note kurz vor Ende der Pattern Section, wird sie abgeschnitten. Möchte man Übergangsnoten einspielen, kann man entweder die Pattern Sections verlängern / aneinander kleben oder eine Chain in den Song-Modus übernehmen, wo der Song dann linear vorliegt. Eigene Arpeggios kann man im Sequencer wohl auch erstellen. Oder man bleibt einfach bei den Pattern, weil die können ja einfach endlos im Loop gespielt werden, und man hat bis zu 16 Pattern Sections, und das für 64 Songs. Die 64 lineare Songs sind extra. Außerdem werden MIDI-Daten in den Pattern Sections als Phrasen gespeichert, so dass man den Sequencer-Speicher nochmal sparen kann, wenn sich Fragmente, die man in andere Takte oder Pattern Sections übernimmt gleichen.
 
aber es ist schon so, dass der Motif Sequenzer durchaus im Moment "am meisten" praktikables kann, zumindest solange man nicht viel Audio mit ins Spiel bringt, da ist er nämlich auch mega super back to the roots ... aber bitte beachten, da ist nix mit Piano Rolle und schön übersichtlich korrigieren, das sind eher etwas besser ausgestattete Spielrecorder ...

Ich würde mir niemals eine Workstation nur wegen dem Sequenzer kaufen, schon gar nicht wenn man von der DAW kommt, denn das ist so, also würde man wieder mit Rechenschiebern anfangen ... wenn man 50 Worksation User fragen würde, die mehr machen als Piano und Orgel zu spielen, mit was die ihre Sequenzer Arbeit machen, dann würden 49 antworten, mit der DAW ...

Also probiere es ruhig mal aus, aber denke vor dem Kauf gut nach, denn so manches was auf den ersten Blick interessant und inspirierend wirkt, entpuppt sich gerne auch mal als Enttäuschung, denn auch ein ausgefuchster Arpeggiator nützt einem nix, wenn er wieder bewusst für User eingeschränkt wird ...

Ach ja, die Korg M3, hat einen besser ausgestatteten Sequenzer als alle anderen Korg Workstations! Zudem kostet die auch nicht so viel, also die könntest Du Dir auch mal anschauen!
 
kurzer Hijack:

Wie macht sich der Motif Sequencer denn beim sequencen anderer Synths?
Und ich meine gelesen zu haben, dass beim Umschalten von Patterns immer Verzögerungen
mit dabei sind - stimt das nach wie vor (war jedenfalls beim Motif ES/ Amazonatestbericht
der Fall)?
 
freidimensional schrieb:
Und ich meine gelesen zu haben, dass beim Umschalten von Patterns immer Verzögerungen mit dabei sind - stimt das nach wie vor (war jedenfalls beim Motif ES/ Amazonatestbericht der Fall)?
Ein "Pattern" - das ist ein Song im Pattern-Modus, inkl. eigene Sound-Einstellungen, Mixer, Effekte usw. Und innerhalb dieses Songs gibt es 16 Pattern-Sections (Song-Abschnitte), die man unterbrechungsfrei umschalten kann. Wenn man zum anderen Song umschaltet, dann gibt es einen kurzen Schluckauf. Das hätte man theoretisch vermeiden können, wenn man einen Modus mit zwei halben Motifs wählen könnte. Sprich halbe Polyphonie und halbe Effekte pro Song, und Master-Effekte global die gleichen für alle Songs. Dann könnte der eine Song ruhig ausklingen, während man schon den anderen gestartet hat. Weil aber die gesamte Power nur einem Song zur gleichen Zeit zur Verfügung steht, gibts beim Wechseln zum anderen Song eber eine kurze Unterbrechung. Beim Sounds oder Performances Umschalten Dasselbe. Wer Sounds unterbrechungsfrei umschalten möchte, verteilt sie in einem Song auf 16 Spuren. Dann kann man zwischen den Sounds unterbrechungsfrei wechseln. Die Send- und Master-Effekte werden dann für alle diese Sounds die gleichen sein. Bis zu 8 Sounds können aber je 2 eigene Insert-Effekte haben.
 
man sollte aber dann auch noch wissen, dass man so einen Motif auch so gut in die Knie kriegen kann, denn voll 16 Spuren ausreizen kann nämlich auch mal für das Gegenteil von tight sorgen ...

Das ist kein richtiger Hardware Sequenzer, sondern auch im Motif XF liegt das Augenmerk hierauf:



Für sowas sind diese Sequencer vordergründig konzipiert und bloß weil da schon Sachen drin sind, die irgendwie ausgeklügelt rüber kommen, heißt das nicht immer, dass man als User alles auch so direkt schön umsetzen kann, denn für den XF gibt es z. B. auch die sogenannten Arpeggiator Tools, die gibt es aber nur für die Entwickler, beim Korg Kronos gibt es extra eine Entwickler Oberfläche, auf die der normale User wiederum keinen Zugriff etc. ...

Bei Workstations wirklich genau gucken und sich nicht blenden lassen ...
 
Ja, wenn er jetzt z.B. die Flöte ausbessern wollte, dann kann man das am Motif natürlich vergessen. Dann braucht er entweder Cubase oder muss immer und immer wieder neu einspielen, bis es sitzt. 8)
 
wie, editieren geht nicht? Das kann ich beim Kurzweil problemlos machen, sind halt die üblichen Parameterlisten zum Durchsteppen.

Das mit den Phrasen als kleinstes Element ist bereits von QY-Modellen, RM-1x und RS7000 bekannt, die machen das genauso.

Was bei anderen Pattern heißt, ist dort Phrase, und bei QY700, RM-1x und RS7000 kann eine Phrase bis zu 32 Spuren haben. Die Phrasen sind dann in Sektionen aufgeteilt, die von A-F gehen (QY700) oder A-P (RM-1x, RS7000). Damit kann man verschiedene Abschnitte eines Songs, wie Intro, Verse, Refrain, Bridge etc. abbilden. Das Ganze bildet dann ein Pattern, und diese kann man beim QY700 nur auf der Patternspur anordnen oder in einen Song umwandeln.
 
Eine Pianorolle gibt es scheinbar nicht ... wäre vielleicht auch zu viel verlangt. Aber mit dem richtigen Einspielen von Melodien habe ich weniger Probleme.

Vielleicht ist der Vergleich DAW - Workstation nicht ganz fair, da die Workstation eine andere Zielsetzung hat. Ein professionelles Studio, dass komplett auf Logic & Co verzichtet und sich statt dessen einen Motif hinstellt, wäre kaum denkbar.

Allerdings muss eine Workstion in der Lage sein, kompromisslos gute Sequenzen für den Liveeinsatz zu erstellen, und dass in einem angenehmen Arbeitsflow für den Musiker.

Außerdem sollte die Halbwerstzeit nicht zu gering sein. Bei solchen hochgezüchteten Geschossen wie dem Kronos habe ich da meine Bedenken. Irgendwann kommt ein "Kronos Megaplus" mit noch mehr Synthesen und sonstigem Firlefanz - und schon hat man seine alte Workstation nicht mehr lieb :) Dann doch lieber einen im Grunde eher primitiven Sampleplayer wie den Motif oder den Kurzweil, bei denen man nicht neidisch auf noch mehr Synthese etc schielt.
 
microbug schrieb:
wie, editieren geht nicht? Das kann ich beim Kurzweil problemlos machen, sind halt die üblichen Parameterlisten zum Durchsteppen.
Klar geht das mit der Parameterliste, bei anspruchsvollen Einspielungen kann man damit aber nicht viel machen. Oder wie willst du damit z.B. die Pitchbend-Kurve korrigieren?... Wert für Wert? Es fehlt doch komplett die Übersicht. Oder sonstige etwas komplexere Einspielungen. Da ist es einfacher neu aufzunehmen.

microbug schrieb:
Die Phrasen sind dann in Sektionen aufgeteilt
Beim MOX (und Motif) ist das anders. Die 16 Sektionen sind die Pattern Sections. Eine Phrase ist einspurig und enthält die eigentlichen MIDI-Events. Pattern Sections sind 16-spurig und enthalten die Phrasen. Phrasen werden automatisch generiert, wenn man was aufnimmt.
 
Fairlight1976 schrieb:
Dann doch lieber einen im Grunde eher primitiven Sampleplayer wie den Motif oder den Kurzweil, bei denen man nicht neidisch auf noch mehr Synthese etc schielt.

Da hat sich aber jemand mit den Geräten nicht so wirklich beschäftigt, würde ich mal sagen, denn weder die Motif noch der Kurzweil sind primitive Sampleplayer, und was den Kurzweil betrifft: mehr Synthese geht höchstens noch mit einem Modularsystem. Es sei denn, Du meinst nicht die PC3-Serie, sondern den Artis oder den neuen Forte. Die haben zwar die gleiche Engine drin (Dynamic VAST, der Forte noch bissl mehr), sind aber nicht so editierbar wie die aktuellen PC3K-Modelle.

Und eine Pianorolle gibt's beim PC3(K) definitiv.

Was man zum Kurzweil auch noch sagen sollte: wechselt man einen Sound während des Spielens, wird er nicht abgeschnitten, sondern klingt aus. Einen Akkord oder Ton halten, umschalten, und die neu gedrückten Tasten erklingen im neuen Sound.
Solche Aussetzer, wie sie die Motif hat, sind dem PC3 ebenfalls unbekannt, obwohl da deutlich weniger Prozessoren drinstecken wie in einer Motif, diese macht ihre aufwendige Hardware leider durch eine ineffizient programmierte Firmware zunichte. Embedded Linux geht deutlich bessert als dort, zumal der dicke Toshiba-Prozessor letztlich nur bissl Daten verteilen muß, selbst die Tastaturabfrage muß er nicht machen. Mit einer auf die Hardware optimierte Firmware ginge da deutlich mehr ...
 
Bei Yamaha machen die Klangerzeugung (+ Effekte) ja diese extra SWP-Chips. Wenn da komplette Setups umgeschaltet werden, dann können die das wohl gar nicht ohne Unterbrechung, egal was der Hauptprozessor macht. Der macht ja keine Klangerzeugung.
 
Ach :)

Natürlich geht das auch ohne Unterbrechung, nur muß man da bissl Vorsorge treffen oder entsprechend programmieren. Wenn man sich einen Custom-Soundchip bauen läßt, kann man den auch genau dafür auslegen, daß er die Sounds beim Umschalten eben nicht abreißen läßt - der Prozessor muß die Daten dann aber auch passend liefern. Kurzweil hat das genau so gemacht, iirc zudem mit einem Scratchpad-RAM als Dualport, auf das DSP und CPU gleichzeitig zugreifen können. Gilt aber nur, wenn der DSP-Modus gleich bleibt. Schaltet man von VAST auf KB3 um, klingt es auch nicht aus, weil die DSPs einen komplett anderen Modus eingestellt bekommen.

Die SWP-Chips sitzen auch in den kleineren Modellen wie MO, MOX, MM und MX drin, und zumindest beim MO war mir so ein Aussetzer nicht aufgefallen.
 
Ja, man könnte das Ganze schon etwas eleganter lösen, wenn die Stimmen systemübergreifend weiterhin dynamisch so flüssig verteilt würden wie z.B. innerhalb eines Multimode-Setup. Dann käme es höchstens zum Voice-Stealing beim Umschalten, wenn die beanspruchte Polyphonie in der Summe > 100%. Und bei Effekten käme es beim Ausklingen halt trotzdem zur Klangänderung. Weil damit die Klänge mit ihren Effekten ausklingen können, bräuchte man eben das Doppelte an Effekt-Power. Ich denke KRONOS macht das so. Soweit ich weiß, sind dort bei geringer System-Auslastung die Übergänge unterbrechungsfrei. Wie sonst sollte man das machen, wenn keine Reserve von 100 %. Wenn Yamaha beim nächsten Modell z.B. vier von ihren SWP-Chips einbauen würde, die verfügbaren Polyphonie und Effekte aber nicht verdoppeln würde, dann könnte man so ein voll unterbrechungsfreies Umschalten vielleicht realisieren. Ich persönlich würde an der Stelle bei doppelter Power aber lieber zumindest noch mehr Insert- und Send-Effekte draus machen, und die Send-Effekte als True-Stereo. Aber vielleicht entwickelt Yamaha ihre Chips ja auch weiter, dass sie auch von alleine mehr Effekte können werden usw.
 
Das ist keine Frage der Anzahl verbauter Chips, sondern der Chiparchitektur und Firmware, manchmal sogar nur der Firmware, die halt nicht alle Register des Soundchips neu läd, sondern nur die, die gerade inaktiv sind. Bei einem Multimode-fähigen Soundchip ist genau diese Funktion eh vorhanden.

Im Kurzweil PC3 sind ja auch nur 2 Custom-DSPs verbaut, und Kurzweil schafft das sogar mit nur einem dieser DSPs, siehe PC3LE-Modelle.
 
Wenn aber ein Setup mit seinen Effekten ausklingen soll, während schon ein neues mit seinen eigenen Effekten spielt, dann braucht man eben so viel Polyphonie- und Effekt-Power, was beide Setups in der Summe beanspruchen. Kurzweil kenne ich nicht, daher kann ich dazu nichts sagen.
 
Bei Kurzweil klingt der Klang auch mit Effekten aus bzw wird gehalten. Auch beim LE, der nur 64 Stimmen besitzt. Die Stimmenzahl gilt aber AFAIK nur, wenn man pro Sound nicht zuviele Layer verbraucht (gehen bis zu 32) oder zuviele Insert-Effekte.
Während eines gehaltenen Akkords den Sound umschalten ist fein.
Hab mich da schon so dran gewöhnt, daß ich bei anderen Synths immer etwas irritiert gucke, wenn da der Sound beim Umschalten abreißt.

Ich hab das noch nicht mit komplexen Sounds gezielt probiert, aber bisher ist mir beim Spielen und wilden Umschalten nichts negatives aufgefallen.
 
Was ist denn nun mit der schon erwähnten Idee den Song im Sequencer einfach als Midi-Datei zu speichern und diese Midi Datei dann im Gerät zu laden?
 
microbug schrieb:
Ich hab das noch nicht mit komplexen Sounds gezielt probiert, aber bisher ist mir beim Spielen und wilden Umschalten nichts negatives aufgefallen.
Eigentlich ging es hier im Thread ums Umschalten von kompletten Songs im Pattern-Mode. Da sind sowohl die Polyphonie als auch Effekte maximal gefordert. Wobei Send-Effekte gibt es bei Yamaha in jedem Mode maximal zwei Stück, und wenn sie aktiviert sind und es auf ein anderes Setup umgeschaltet wird, dann kann das sowieso nicht ganz nahtlos geschehen. Dazu kommen noch die Master-Effekte, die auch je nach Mode unterschiedlich eingestellt sein können.

Wie gesagt, damit ein nahtloses Umschalten überhaupt funktionieren kann, braucht man entsprechende Reserven. Waren im Triton Extreme nicht zwei Tritons verbaut?... Da könnte es dann evtl. funktionieren... Aber so einen Pattern-Sequencer wie bei Yamaha hat das Teil wohl eher nicht?... Höchstens die Phrasen. Mit linearen MIDI-Files könnte das nahtlose Umschalten bzw. sogar Überblenden aber evtl. funktionieren, weil es zwei Tritons in einem sind... Kenne das Gerät aber nicht.

Despistado schrieb:
Was ist denn nun mit der schon erwähnten Idee den Song im Sequencer einfach als Midi-Datei zu speichern und diese Midi Datei dann im Gerät zu laden?
Na das funktioniert eigentlich auf allen Geräten. Insb. wenn man mit einem Software-Sequencer die MIDI-Datei erstellt. AKAI MPC5000 kann z.B. nicht ohne Weiteres MIDI-Files von Yamaha abspielen, weil Format 0 (Yamaha-Export) vs. Format 1 (AKAI-Import). Im Software-Sequencer kann man aber umkonvertieren bzw. das Format wählen. Schlucken tut Yamaha aber beides.
 


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