Ist euch live schonmal ein Gerät abgeraucht?

moogli

Technobubi
Liebes Forum,


hat euch während einer Live-Performance schonmal ein Gerät "verlassen"?
Wenn ja, wie war das, und wie habt ihr darauf reagiert?
Nehmt ihr ältere (also potentiell anfällige) Geräte generell nicht mit auf einen Gig?
Überlegt ihr euch vorher bereits Notfallpläne, wenn z.B. ein Synth aufallen würde, dass ihr dann noch "handlungsfähig" seid?


Viele Grüße,
moogli
 
Moog Source.

Ein Light Spot war direkt auf den gerichtet, scheinbar mochte der die starke Wärmeeinwirkung nicht. Jedenfalls hat der wie ein Flipper getilt samt lustigem Aufflackern aller LEDs und es kam nur noch Noise aus dem raus. Das passierte mitten im Song, sehr irritierend auch für den Rest der Band. Die Nummer haben wir dann irgendwie noch zu Ende gebracht, aber den Source habe ich von dem Moment an für alle Zeiten ausgesondert. Zum Glück war der Gig eh schlecht besucht :)
 
Electribe SX - direkt vor einem Jam, wäre es ein regulärer Gig, hätte ich eigentlich einpacken können.
Diese ist übrigens wieder in Betrieb.

Tribe MX auch ein mal - wegen der Sicherung, ist aufgelötet, zu flink, totaler Quatsch. Leider.
 
Direkt nicht, mein Blofeld und mein Minitaur, haben wärend des Jam's über USB angefangen zu streicken.
Da musste ich auf Midi ausweichen.
Aber wir hatten mal einen X-pander der gerade vor dem Jam , nicht mehr wollte.
Einschalten , nix, ausschalten,ein immer noch nix. Strom kontrollieren. Aus ,ein, und plötzlich ist er da.
Beim nächsten Jam war die Kiste wieder dabei . Ich hätte die nicht mehr mit genommen .
Wer weiss wann ist es das letzte mal ?
 
Jein war ein Computer. (Sequencer) Damals in 90er einer meiner ersten Live Acts! Mit 3 anderen Schraubern zusammen. 3 Songs gespielt, die Bude war brechend voll und die Stimmung super. Mittem Song *pafff*.

Gig war denn fertig mit den Worten "Sorry das ist halt Live".

Ärgert mich bis heute noch.

Heute hab ich immer ne CD mit recordeten Live Act in petto falls mal was ist.
Wäre zwar auch bischen sinnfrei weil dann einige Songs nochmal gespielt
würde aber hey... :mrgreen:
 
Notebooks sind schon öfter gestorben, das war meist ein Festplattenproblem. Aus dem kalten Auto unter die Spots auf der Bühne, das mögen die nicht so.
Die MPC 4000 mag auch gerne mal die Füße hochlegen, wenn man sie transportiert, selten so einen Dreck unter den Fingern gehabt.
Am Haken Fingerboard ist mal ein Prozessor gestorben,
Virus Indigo hatte plötzlich auf der Bühne Probleme mit dem OS,
Nord Electro ist beim Open Air voll Wasser gelaufen und gestorben,
Am Fender Rhodes ein Bein abgebrochen habe ich mit Bierkisten repariert,
Korg MicroX war plötzlich der Joystick für Pitchbend und Modulation ausgefallen (Softwareproblem)

Im Großen und Ganzen ist Equipment recht stabil, die Maschinen sind ja für die Bühne gemacht, dennoch, bei der vielen Schüttelei kann immer mal was kaputtgehen.
 
Mir ist mal ein DAT mit den Backing Tracks verreckt bei einem Gig in Berlin. In den 90ern.
Ansonsten spiele ich ja seit über 15 Jahren nicht mehr live.
 
Bei meinem ersten gig, mit so 18 / 19, ist die gate-Box , mit der die drumbox und der ms20 gekoppelt waren, plötzlich und unvermittelt verstorben.

Musste dann der ms20 nicht das Pattern spielen, sondern vom Lfo getriggerte 8tel und der Drummer bekam von der Saxophonistin Anweisungen, was er zu tun hatte, er war halt arg betrunken.

Hat keiner gemerkt, nur ich bin gestorben vor Panik ....
 
Moin .-)

Mit ist mal live ein Suitcase-Rhodes (altes Modell, mit den Endstufen mit Germanium-Transistoren) aufgebrannt. Mitten im Set komisches Geknurpsel aus dem Box, dann Gestank, dann Stille... Wie sich nachher rausstellte war aber nur eine Diode im Netzteil defekt (und die Sicherung brannte zum Glück durch). Ich konnte aber trotzdem weiterspielen, hatte zum Glück noch einen Amp dabei und bin beim Piano einfach aus dem Effekt-Send rausgegangen (dort liegt direkt das Pickupsignal an).... Von daher: Gig gerettet .-)

Jenzz
 
Mein Macbook hat sich während einem wirklich großen Gig im vollen Laden - mit unglaublicher Stimmung - mehrfach aufgehangen, so dass ich den Gig abbrechen musste. Kam aus dem Nichts. Vermutlich die Hitze auf der Bühne. Das ärgert mich auch bis heute. :mad:

Ein anderes Mal ging der Virus unvermittelt nicht mehr an. Anscheinend war beim Transport eine Lötstelle gebrochen, wie sich in der Repoeratur herausstellte. Weil wir eh danach auflegen wollten, war ein Macbook mit Controller am Start, so dass ich meine Songs dann aufgelegt, statt live gespielt habe.
 
Okay, dachte ich mir, sowas muss ja gelegentlich passieren :)

Also die meisten, wenn ich das richtig rauslese, haben sich also irgendwie gerettet, weil das eben (eher zufällig) ging. Also oft kein Backup von vorneherein eingeplant.

Bei der Fliegerei ist es ja so, dass man für viele technische Fehler/Ausfälle einen konkreten Plan lernt, wie man damit umgeht. Ich dachte, es wäre nicht schlecht sowas live zu haben. Dass man z.B. einen multitimbralen Synth dabei hat, der bei Ausfällen eines Monosynths den Part übernehmen könnte. Oder dass man ein paar inaktive Ersatzspuren hat für so ein Szenario. Weil es ja schon ultradoof ist, wenn plötzlich Stille herrscht. Und je mehr Kram man da stehen hat, desto mehr kann ja auch tatsächlich passieren.

Grund meiner Frage ist, dass ich plane mit meinem Apple IIe auf die Bühne zu gehen. (Das bitte nicht in Frage stellen. Es IST schwachsinnig, ich weiß) Das Ding ist halt 30 Jahre alt und wird sequenzierend tätig sein, also an einer ziemlich zentralen Stelle sitzen. Wahrscheinlich werde ich einen kleinen Taschensequenzer mitnehmen, für den Fall der Fälle. Dann muss zur Überbrückung ein Looper herhalten.
 
Dich interessiert quasi gar nicht ob ein Gerät kaputt geht, sondern auch schon obs ausfällt.

Im Octatrack Thread hab ich schon von nem kleinen Supergau letztes Jahr berichtet.
Keine hat eine Idee was / wie da passiert ist:
Auf einmal haben sich mit einem Schlag fast alle Parameter im OCtatrack (Hauptgerät) verstellt.
Das Gerät reagierte nicht mehr. Nur die Musik lief noch weiter. Halt utrawild wenn alle
Parameter verstellt sind. Z.B. LFOs auf allen Sample Loops.

Hab dann glücklicherweise schnell eine Vinyl von mir auflegen und der Zeit
ein Restart machen können. Danach gings wieder.

Aber ich frag mich auch wie das Profis machen wenn man was ausfällt ??
 
Stimmt, das "abgeraucht" war etwas missverständlich ausgedrückt: Es geht mir tatsächlich mehr um den konkreten Umgang damit, wenn die Funktion ausfällt.
 
moogli schrieb:
Grund meiner Frage ist, dass ich plane mit meinem Apple IIe auf die Bühne zu gehen. (Das bitte nicht in Frage stellen. Es IST schwachsinnig, ich weiß)
Haha, sehr geil! :mrgreen:
Ich muss gerade ein Buch von Werner Herzog denken: "Eroberung des Nutzlosen" :mrgreen:
Viel Erfolg damit! :supi: Aber sieh zu dass das Ding heile bleibt, das dürfte inzwischen einen nicht unbeträchtlichen Wert darstellen.

Und zur Sache? Abgeraucht noch nichts, jedenfalls nicht auf einer Bühne (bei Sessions aber schon). Ok, einmal hat sich ein Oszillator dekalibriert und ich bin halb verrückt geworden bei meinen Versuchen, das Ding zu tunen.
 
Ich hatte mal das problem das während dem soundcheck der dx 100 nicht mehr ging, der mir zuvor dummerweise während dem aufbau runtergefallen ist.. Hab dann den gig gecancelt und alles wieder eingepackt. Die leute meinten zwar, ist doch egal und so, mach halt irgendwas und wollten mich motivieren, aber nur drums und bass ohne die chords, melodieparts des DX..
Ein theaterstück ohne die hauptdarstellerin funktioniert eben auch nicht.

Mir sind aber immer wieder mal synths oder backingtracks ausgefallen mitten in einem liveset, klassischer wackelkontakt oder abgefallenes netzteil.. da muss man einfach weitermachen,improvisieren und paralell auf fehlersuche gehn. Wenn man mehrere sequenzer im verbund hat geht da ja noch, aber wenn der mainsequenzer abraucht, die clock liegenbleibt und garnix mehr geht... und die blicke auf dem floor sich fragend in deine richtung wenden. :floet: Dann shit happens, ist mir aber zum glück so noch nicht passiert, aber sehr wohl das die komplette PA ausfällt, aber da kann man sich ja entspannt locker machen, den sequenzer stoppen, bassdrum muten und das main volume leicht runterfahren.. Und warten. :D
 
Eine defekte PCMCIA-Karte am Microwave. Leider waren da sehr viele Klangprogramme drauf, die ich live spielen wollte. Und natürlich kein Backup. :selfhammer:
Da muss man sich mit dem behelfen, was man noch eingepackt hat. Geht auch.

Auch pikant: Doepfer Regelwerk als Hauptsequencer auf der Bühne und der machte kurz vor´m Finale selbständig nen Werksreset. Speicher leer, alle programmierten Lines futsch. Mein damaliger Kompagnon auf der Bühne wollte zum Glück die Basssequenz beisteuern, so blieb uns wenigstens die. Da hat er dann aber auch richtig Alarm mit gemacht und kaum jemand hatte was von den Problemen mitbekommen. ;-)

Ergo: aufstehen, Krönchen richten, weitermachen!
 
Bei uns hat sich cubase aufgehängt grad als der synthetische Gesang einsetzen sollte. Mein Partner hatte zufällig ein Akkordeon dabei ... er hat das Teil so schnell umgehängt und eingestöpselt, dass es kaum aufgefallen ist. Wir haben das Stück dann mit Akkordeon und Gitarre zuende gebracht.

Wenn man da nicht in Panik gerät, geht sowas oft glatt über die Bühne. Bei einer meiner Bands hatten wir ein komplettes Notfallprogramm für jeden Musiker, für jedes Stück - wir hatten eine 2-Stunden-Nonstop-Show mit programmierter Lightshow, da war "the show must go on" einfach Pflicht. Wir hatten in den Stücken Sektionen, die wir quasi "loopen" konnten, also mit Variationen weiterspielen, bis das Problem gelöst war. Hat sich ausgezahlt, als mir mal beim letzten Stück eine Saite gerissen ist und die Ersatzgitarre durch die Temperaturen auf der Bühne mittlerweile verstimmt war (floating tremolo, wem das was sagt) und ich ne gefühlte Ewigkeit brauchte um das Teil zu stimmen.

Servus,
Alex
 
Mein Poly-61 wurde letztes Jahr mal unsanft behandelt, als ich selbst keine Zeit hatte, mein Zeug auf der Bühne aufzubauen. Mitten in einem Solo brauchte ich eigentlich den Pitchbend - der Joystick war aber einige Zentimeter weiter im Gehäuse drin als normal und gesund. Den hat ein lieber Mensch irgendwie kaputt gemacht. Zum Glück gab's bei Syntaur schnell Ersatz. An dem Abend habe ich dann aber nicht so viel Spaß mit dem Poly-61 gehabt wie sonst. Der ist live ein Knaller. Unterschätztes Biest und einer meiner absoluten Lieblinge!

Aber so richtig im Eimer war auf der Bühne noch nie was. Gerissene Saiten - geschenkt! Zickende Amps - fast der Normalfall! Ich kann auf Schlimmeres auch dankend verzichten. Und wenn man wie ich alles per Hand spielt und keiner in der Band auf den PC oder ein anderes Büroutensil oder sein Telefon angewiesen ist, klappt im Regelfall alles. Improvisieren kann man zur Not dann immer noch.
 
Den Vibratoblock meiner Stratocaster habe ich so stramm eingestellt, dass er selbst mit Hebel nicht wirklich bewegt werden kann. Auf diese Weise ist die Gitarre nicht verstimmt, wenn mal eine Saite reißt (was bei mir superselten vorkommt). Meine nächste Stratocaster soll eine "Hardtail" sein.
 
Jörg schrieb:
Haha, sehr geil! :mrgreen:
Ich muss gerade ein Buch von Werner Herzog denken: "Eroberung des Nutzlosen" :mrgreen:
Viel Erfolg damit! :supi: Aber sieh zu dass das Ding heile bleibt, das dürfte inzwischen einen nicht unbeträchtlichen Wert darstellen.

Danke :) Das stimmt, die sind idR gebraucht mehr wert als C64, aber jetzt auch nicht astronomisch. Aber der sentimentale Wert ist hoch: Ich habe das Ding in der 5. Klasse von meinem Mathelehrer geschenkt bekommen. Und aktuell wieder reaktiviert und mit MIDI (und so weiter) ausgestattet. Das ist schon irgendwie cool, weil ich eine sehr spezielle Bindung habe zu diesem Teil. Das war damals mein "ein und alles", und das alte Gefühl hängt heute immer noch ein bischen zwischen den Tasten.
 
moogli schrieb:
Also die meisten, wenn ich das richtig rauslese, haben sich also irgendwie gerettet, weil das eben (eher zufällig) ging. Also oft kein Backup von vorneherein eingeplant.
Das passiert einem aber nur ein oder zweimal, danach hat man das Reserve-Stereoplayback auf einem Kanal. Selbst wenn es nicht die eigene Musik ist; man darf alles machen und laufen lassen, aber ganz sicher nicht: "eeehm-sorry-leute-das-ist-Live und dann Putzlicht".

Ganz großartig war mal auf einem Openair in den späten 70ern ein mir unbekanntes Synth-Trio und irgendwas ganz wichtiges ging kaputt. Nach zwei Minuten, lieh sich einer der Synthtypen, von der davor aufgetretenen Band eine Strat und einen Amp, ging auf Halspickup und begann Bach Partiten zu spielen: eine Stunde lang hätte man ein Blättchen rascheln hören können, wenn sich einer getraut hätte was zu drehen... :adore:
 
fanwander schrieb:
man darf alles machen und laufen lassen, aber ganz sicher nicht: "eeehm-sorry-leute-das-ist-Live und dann Putzlicht".

Danke, das ist wirklich ein wertvoller Hinweis... zur Not ist totale Konserve echt immer noch 1000mal besser als totale Stille. Hab grade gesehen, dass z.B. das Kaoss Pad Mini 2 eine MP3 Funktion hat, und wenn man das sowieso als Mastereffekt am Ende der Kette hat, könnte das mit einem einzigen Knopfdruck einspringen, wenn vornedran was schiefläuft. Und das manuell zum übrigen Setup (wenn das noch läuft) syncen geht auch, denn man kann das Tempo des Playbacks auf dem KP anpassen. Eigentlich könnte man also Audiospuren bestimmter Geräte dort auf der SD Karte vorhalten, "kostet ja nichts extra" außer ein bisschen Vorbereitung.

Bin gespannt, welche Lösungen ich auf dem Weg noch finde. Da der Apple IIe in Sachen Sequencing ja ziemlich "doof" ist, also live nur Abspielen und Muten kann, reicht dort als Notfallgerät wohl auch was Kleines (PMA5, QY, oder so). Aber übertreiben sollte man es wohl auch nicht. Am Ende kann man halt nicht alles abfangen. z.B. wenn ein zentraler Synth (oder der Mixer) ausfällt, dann wird es einfach eine ganz andere Performance :) Und eine kleine Streßtoleranz-Übung :)
 
Hm... Also es gibt eine Trackansicht bei den Midi Sequencern von damals, aber so Sequenzen und "sehen wo Daten sind" gibts nicht. Alles ziemlich textbasiert. Wieso altbacken? Die neueren ST Sequencer sehen fast genau so aus wie heute auch :)
 
Aber ich wollte zu dem Thema sowieso mal ein Demo-Video zu machen, weil das ja "historisch" schon interessant ist und es ja fast keine Möglichkeit mehr gibt, sowas mal zu sehen. Das MIDI-Interface z.B. ist nicht so leicht zu bekommen und die Software auch nicht. Ist ja auch klar: Wer hatte sowas Ende der 80er schon am Start? Das ist ja nicht so erschwinglich gewesen wie heutzutage. Und zu allem Überfluss ist die Software auch ziemlich heftig kopiergeschützt, und die Disketten ja immerhin knapp 30 Jahre alt...
 
Würde ich auf jeden Fall mal gerne in Aktion sehen. Die aktuellen Sequenzer sehen auch so aus wie damals die Sachen auf dem ST ? Welche denn ?
 


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