Oberheim OB8/OB-Xa Mehrwert bei vorh. Xpander

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Ole

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Hallo zusammen,
eine Frage speziell an die, die beide Geräte schon einmal hatten oder noch haben:
ich besitze den Oberheim Xpander und bin mit ihm auch super zufrieden, besonders was komplexe Klänge betrifft ist er wirklich ein Eldorado. Da mich der großartige Sound sowie die intuitive Bedienoberfläche der großen Oberheimer aber schon immer gereizt haben, spekuliere ich nun mit einem OB8/OB-Xa. Da diese aber nicht zum Schnäppchenpreis zu haben sind (wenn sie denn mal zu haben sind) stellt sich mir die Frage, ob sie klanglich wirklich einen Mehrwert zum Xpander darstellen. Oder wäre beispielsweise ein P6 eine sinnvollere Bereicherung?
Vielen Dank schonmal....
 
Die beiden können mit schnelleren Hüllkurven und dem Layer-Modus punkten. Ob Du das wirklich nutzt kann ich nicht beurteilen.
 
OB-Xa und OB-8 können viel weniger als der Xpander, aber klingen wärmer, breiter und voller. Die Hüllkurven sind auch knackiger wie Florian schon schrieb.
Inwieweit das für dich wichtig ist, mußt du selbst entscheiden. Gerade ein OB-Xa ist ungleich anfälliger als ein Xpander.

Der neue P-6 ist klanglich wieder eine ganz andere Baustelle.
 
Genau in diese Richtung gingen auch meine Gedanken, besonders die von Dir, Marko, genannten Attribute kommen mir dabei in den Sinn. Es geht mir auch eher um die Reduktion auf das Wesentliche und weg von dem übermäßigen Featurismus den viele neuzeitliche (rein analoge wie auch digital/hybride) bieten. Gerade mein CS-60 hat mich wieder auf diese intuitive Weise des Musikmachens gebracht.
Ich spiele auch alles gerne selbst ein, daher wäre der Split-/Layermodus auch sehr sinnvoll.
Was sind denn die besonderen technischen Schwachstellen des OB-Xa?
 
Der Mehrwert beim OB-Xa sind nicht nur der breitere Klang und m. E. mehr Punch, sondern auch die eingebaute Tastatur -- dadurch spielt sich das Instrument wie eine Einheit. Ich finde es psychologisch und ergonomisch immer gewöhnungsbedürftig, wenn Tastatur und Klangerzeugung von einander getrennt sind (auch beim ARP 2600 oder Korg PS-3200/3300).

Klanglich ist der Xpander dafür viel flexibler durch die Verknüpfungsmöglichkeiten und die verschiedenen Filter. Ich fand ihn aber immer zu "brassy".

Ich finde sowohl Xpander als auch OB-Xa unheimlich, was Serviceaufwand angeht -- beim Xpander machen mir Encoder, Displays und Spezial-ICs Sorgen, beim OB-Xa die Curtis-ICs, die ewig abbrechenden Tastaturkontakte und die Steckkontakte. Deswegen habe ich mir bisher weder den einen, noch den anderen zugelegt (obwohl mir ein Kumpel seit Ewigkeiten seinen Xpander anbietet wie Sauerbier).

Stephen
 
Zum Experimentieren
würd' ich zum Xpander/Matrix 12 tendieren. (reimt sich!)


Die Modulationsmatrix find ich prima.
 
Ole schrieb:
Genau in diese Richtung gingen auch meine Gedanken, besonders die von Dir, Marko, genannten Attribute kommen mir dabei in den Sinn.
Was sind denn die besonderen technischen Schwachstellen des OB-Xa?

Mir gefällt der Grundklang der OB Synthesizer besser als der Matrix/Xpander Serie und ja, ich hatte den Xpander auch schon hier.
Ich weiß das ist Geschmackssache aber für mich kommt der Klang, den ich mit dem Namen Oberheim verbinde, vom OB-Xa und OB-X (Flash Gordon (Queen), Styx, Kenny G, Simple Minds, Foreigner....)
Die Kraft und volle Breitseite schafft der M12 und Xpander nicht ganz so. OB-X und OB-Xa klingen knalliger, wilder und unberechenbarer.

Allerdings wird es schwer einen funktionierenden OB-Xa zu finden. OB-X ist praktisch völlig aussichtslos. Eher dann schon ein OB-8.

Wenn du dich für den OB-Xa interessierst dann ließ bitte erstmal hier:
http://www.blue-jet.de/german/obxa/obxa_12.htm

Der OB-Xa hat oft mächtige Problem mit dem Tuning. Die Platinen wurden in ein Säurebad gesteckt um sie unanfälliger gegenüber Korrosion zu machen. Das Gegenteil war leider der Fall. Mein OB-Xa gehört zu den allerletzten die damals gebaut wurden und hat dieses Problem zum Glück nicht.

Ich würde nach einem OB-8 schauen, der macht die wenigsten Probleme und ist ab und zu noch zu finden.
 
Vielen Dank schonmal für eure antworten. Ich würde eh versuchen einen überholten OBXa oder OB8 zu bekommen. Marciej von analogia.pl hatte gerade zwei da. Die sind jetzt leider beide schon weg. Preislich zwar nichts für Schnäppchenjäger aber das wärs mur wert. Mein CS60 wurde seinerzeit auch von ihm überholt und läuft immer noch absolut problemlos. Aber da eine solche investition überlegt sein will werde ich halt warten und nichts übers knie brechen. Ich hab ja noch den Xpander. Vielleicht werde ich dem mal ein neues syntaste-netzteil spendieren :). Die blue-jet.de seite finde ich übrigens sehr informativ....
 
Ich habe OB-8 und Xpander hier. Völlig unterschiedliche Kisten, wenn man davon absieht, dass es beides Oberheim Synthesizer sind ;-) Der Xpander ist sehr clean und präzise im Klang, das Interface für die Möglichkeiten supergut, aber man kann mit dem Encoder das Filter nicht einfach mal sweepen. OB-8 ist klanglich eher Vintage (hängt auch von der Kalibration ab, aber auch nachdem ich diese mal gemacht habe, ist er nicht so clean zu bekommen, wie der Xpander), das 4-Pol Filter eher speziell, das Interface intuitiv (wenn man die Page 2 mal ignoriert) und dass man kein Display hat, stört gar nicht. Sehr fein auch der Arpeggiator, wenn man sich denn die Bedienung merken kann. Wie andere schon gesagt haben, ist die Einheit Tastatur mit Synth und den Reglern eine tolle Sache. Hatte mich auch mal am Waldorf XTk geflasht im Vergleich zum selben Synth im Rack (MWII).

Klanglich sehe ich den Unterschied OB-Xa vs. OB-8 nicht so dramatisch (Marko, bitte nicht schlagen). Konnte das bei Martin Hollinger im Synthorama mal ausgiebig testen. Man kann auch die Ausgangsstufe nach Jürgen Haible modifizieren und ist mit dem OB-8 dann ganz nahe beim OB-Xa.

Ist also nicht falsch, beide zu haben...
 
swissdoc schrieb:
Man kann auch die Ausgangsstufe nach Jürgen Haible modifizieren und ist mit dem OB-8 dann ganz nahe beim OB-Xa.
Hi, habe dazu schon einiges gesucht (hier im Forum und google) und leider nichts konkretes gefunden. Was ist damit genau gemeint?
Die Voice CEM-VCA's durch CA3080 OTA's ersetzen? Gibts dazu schaltpläne oder fertige Module? Bin für jeden Hinweis dankbar.
 
Also ich bin auch von Xpander zu OB-Xa, Grundklang und direkter Zugriff waren die Gründe.
Von den Möglichkeiten ist der Xpander natürlich Faktor 1000 mal umfangreicher.

Jedoch kann ich in meinen Songs nicht die 100erdste "LFO Apokalypse in Reinkultur" gebrauchen und wenn, reichen mir die Samples davon
 
Ich hatte sie alle paralell/gleichzeitig und konnte sie miteinander vergleichen, habe aber inzwischen den Xpander und OB-8 verkauft und bin nun glücklich mit dem (komplett überholten) OBXa und dem OBX.
OB8 und Xa spielen soundmässig in einer ähnlichen Liga, ich habe mich dann doch für den aus meiner Sicht besser klingenden OBXa entschieden (rauher, "purere", analoger), auch wenn der OB8 mehr Features hat (war ein Page 2).
Der Xpander bietet tolle features (Filter und Modulationsmöglichkeiten), kommt aus meiner Sicht aber nicht an den Klang der älteren OBies ran.
Und ja der OBX stellt sie alle in den Schatten: organisch, lebendig, kraftvoll, wiklich "analog" im Sound; für mich schlicht einer der besten analogen Polys.
Natürlich auf kosten von Features, der klang macht das jedoch locker wett.
Aber wie immer ist natürlich alles auch Geschmacksache: Ich würd mir die Geräte anhören (und nach Möglichkeit vergleichen) und schauen was dir am besten zusagt.
stay tuned
kris
 
Ich finde das, was die anderen geschrieben haben, nämlich dass der OB Xa besser klingt, als der OB 8, kann ich ebenfalls aus eigener Erfahrung bestätigen, da ich noch vor einem Jahr den OB 8 hatte und ihn quasi gegen einen OB Xa getauscht habe.

Beim älteren driften die Oszillatoren deutlich stärker. Gehaltene Akkorde entwickeln ein Eigenleben. Der OB Xa singt regelrecht und jeder Akkord klingt mit neuem Anschlag anders. Dr OB 8 klingt hingegen etwas glatter. Es ist schwer zu beschreiben, geh doch nach meiner persönlichen Eindruck klingt der OB Xa schöner, spannender, unglaublich melancholisch und sehr warm. Den OB X kenne ich leider nicht.

Mein OBXa lief immer stabil und hatte keinerlei Macken. Er war immer in tune. Der OB Xa ist hingegen eine Diva. Ich habe sogar erlebt, dass er an einer anderen Steckdose gar nicht angeht. Aufgrund der miserablen Qualität der Stecker-Kontakte und Trimmer leidet er unter Stimmungsschwankungen, wie eine Furie, die gerade ihre Tage hat. Mit Ausfällen muss man jederzeit rechnen. Ich habe noch nicht lange, jedoch kann ich das glaub ich jetzt schon so beurteilen. Möglicherweise habe ich auch ein besonders empfindliches Exemplar.

Solltest du dich für einen OB Xa entscheiden, würde ich ihn mir keinesfalls zuschicken lassen sondern den U bedingt selbst abholen. Selbst kleinste Erschütterungen führen dazu, dass Kontakte brechen können und auch die dünnen und sehr sproden Litzen brechen. Dazu müsstest du meines Erachtens noch mal eine ordentliche Summe investieren, um das Gerät General überholen zu lassen. Die bereits genannte und verlinkte Seite von Jet Blue zeigt sehr schön auf, welche Konstruktionsmängel das Instrument aufweist.
 
mein persönlicher Senf dazu : der Xpander ( nun, ich kenne nur den Matrix12 und Matrix 6 ) ist dermassen fett und brachial . Dass ein OBXa evt. noch einen drauf legt..ok, aber ist das musikalisch relevant ?
Wäre es nicht sinnvoller dieses viele Geld in eine andere Klangrichtung zu investieren ?

Evolver, Matrixbrute, Moog, DX7, Emax.. selbst eine Hammond mit einer Batterie von Effekten ( Echos, Phaser ect ) ist ein Quell toller Sounds.
 
ppg360 schrieb:
Der Mehrwert beim OB-Xa sind nicht nur der breitere Klang und m. E. mehr Punch, sondern auch die eingebaute Tastatur --

Stephen

Bei A gebe ich dir recht, bei B gehen die Meinungen auseinander...J-Wire Tastaturen finde ich generell grauenhaft.
Meinen ex OBXa habe ich bevorzugt über eine bessere Tastatur via Midi getriggert, obwohl die J-Wire technisch super in Schuss war. J-Wire fühlt sich so nach Bontempi Spielzeug an...auch wenn viele Klassiker damit ausgerüstet sind, bleibt einfach grottig, meine einzigen Überbleibsel sind Micromoog und pro1
 
VEB_soundengine schrieb:
mein persönlicher Senf dazu : der Xpander ( nun, ich kenne nur den Matrix12 und Matrix 6 ) ist dermassen fett und brachial . Dass ein OBXa evt. noch einen drauf legt..ok, aber ist das musikalisch relevant ?
Wäre es nicht sinnvoller dieses viele Geld in eine andere Klangrichtung zu investieren ?

musikalisch vielleicht nicht unbedingt, aber es gibt auch viele die sich einfach nach Feierabend zur Entspannung vor so ein Gerät setzen und ein bisschen solo rumspielen. Dafür ist das Beste gerade gut genug. Mein Senf :kaffee:
 
Der OBXa hat instabile und schlecht trackende VCOs.
Effektiv sind die für einen Poly-Synth *zu* schlecht, das ist schon nicht mehr für jeden Zweck brauchbar. (... Harfenspielerwitz: "half of the time tuning, playing out of tune the other half"... )

Will man diesen Sound-Effekt auf anderen Synths haben, dann muss man das patchen. Wenn der Synth das her gibt. Die Matrix-Synthesizer sind in ihrer Modulationsmatrix da durch die geringe Parameter-Auflösung (Tribut an die betagte 8 Bit CPU) da schon etwas beschränkt.

Außerdem hat der OBXa einen schon merklich verzerrenden Master-VCA im Ausgang.

Und er hat ein 12dB Filter.

So ganz gleich klingt es natürlich immer noch nicht, wenn man diese Eigenschaften mit einem anderen Synthesizer nachbaut. Aber doch schon deutlich dichter dran, als wenn man einfach nur "Synth-Brass, einfach" einstellt, und sich dann im direkten Vergleich an irgendwelchen Klangwuppdizitäten aus der Weinkenner-Ecke hoch zieht. ("Fetter, breiter, wärmer" sind nun mal keine sinnvollen Klangeigenschaften für Leute, die dem Synthese-Kindergarten entwachsen sind. )
 
Heinz Schnakensiel schrieb:
Und er hat ein 12dB Filter.
Der OB-Xa hat zwei CEM3320 pro Stimme, einer stellt einen 24dB Tiefpass zur Verfügung, der andere kümmert sich um den 12dB Tiefpass. Meintest Du evtl. den OB-X?
 
Zur Weinkenner Ecke: Da ich in einem weltweit bekannten Weinbaugebiet wohne, kann ich da folgendes beisteuern.
Beim Wein verhält es sich oft so wie mit der Audioesoterik.
Der beste Wein ist aber der, der einem am Besten schmeckt, selbst wenn es der 2€ Discounter Fusel ist.

Bei Synths ist es ähnlich. Ob man jetzt Floskeln wie warm breit fett etc. verwendet spielt keine Rolle. Es entscheidet das subjektive Empfinden.

On topic kann ich selbst da nur Xpander und obxa beurteilen. Den obxa fand ich klanglich organischer und unberechenbarer.
Lag auch an einer ausgewogenen aber nicht perfekten Kalibrierung.
Vermutlich wäre mir ein perfekt kalibrierter xa zu langweilig gewesen.
Geht mir beim JP4 ähnlich.

Habe den obxa zwar nicht mehr, aber meine fav. Sounds aufwendig gesampelt. D.h. Pro Note bis zu 8x um jede Voicecard einzufangen. Ist zwar jetzt nur noch Fotodruck vs Ölgemälde, die Details kann man aber trotzdem noch gut erkennen.
 
micromoog schrieb:
On topic kann ich selbst da nur Xpander und obxa beurteilen. Den obxa fand ich klanglich organischer und unberechenbarer.
Lag auch an einer ausgewogenen aber nicht perfekten Kalibrierung.
Vermutlich wäre mir ein perfekt kalibrierter xa zu langweilig gewesen.
Geht mir beim JP4 ähnlich.
Der OB-8 hat eine Voice Detune Funktion in der Page Two. Also das DSI Slop schon lange vorweggenommen. Ich habe mich damit aber noch nicht näher beschäftigt und da man beim OB-8

a) nicht weiss, welcher Regler was macht (erst späte Geräte hatten dei Page Two Funktionen auf dem Panel aufgedruckt)
b) es kein Display gibt

ist es auch nicht so leicht zu sehen, was in einem Patch vorgeht.
 
Dieser OB-Xa müsste mal wieder kalibriert werden, oder ist es normal, das einzelne Stimmen so verstimmt sind?


Bei den Dry-Varianten von Lily Pads und Phases of Venus schön zu hören. Das Polara hat dann noch lexiconesque Modulationen drauf, vintage eben.
Das Voice-Panning bei diesen OBs ist aber dennoch ein geniales Feature.
 
Das Voice-Panning / Voicecard an sich ist aber fix, also so wie man es (idR einmal) einstellt.

Evtl. meinst du das auch so und es sind nur Begrifflichkeiten und eine von uns unterschiedliche Auffassung des Wortes "Panning". Unter Panning verstehe ich eher eine dynamische bzw. modulierte Bewegung.

Ok, durch das Voice Stepping ist es auch dynamisch :mrgreen:
 
Ich weiss schon, wie das (statische) Voice Panning bei den OBs funktioniert. Dumm nur, dass man es bei Synths mit (dynamischem) Voice Panning nicht so ohne weiteres simulieren kann.
Das in meiner Sicht geniale ist eben das dynamische durch die eher erratische Voice Allocation. Aber baue das mal mit einem Synth vom Schlage eines WAVEs, Microwaves oder gar Qs nach.
 


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