Patch Liste mit Einstellung für Analog Synth

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PeterViennaSound

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Halle Sequencer.de Freunde.

Mittlerweile kann ich meinen Prophet 08 schon ganz gut bedienen und verstehen, und habe meine ersten 4-5 eigenen Sounds schon erstellt,
was mich sehr zu Frieden stellt.

Nun wollte ich mal fragen, ob es irgendwo im Netz oder auch in Buchform
"Patch-auflistungen" es gibt mit % Angaben der Regler ? (oder bei mir ist der Wert immer bis 127)
wo wie bei meinem Prophet 08.

Bin nämlich draufgekommen, dass ich mir dabei ganz leicht tue, wenn ich mich an ein circa vorgegeben Patch Muster halte, bzw. das
nachprogrammiere, dabei aber nicht ganz genau nachprogrammiese sondern gleichzeitig dabei alles auf meinen eigenen Geschmack hintune.
Das funktioniert wirklich super.

Allein das nachbilden eines sehr einfachen patches der tb-303 mit dem Buch von Peter Gorges - Synthesizer Programming, konnte ich so gute Ergebnisse erzielen,
dass ich den sound gleich in einen neuen track von mir eingebaut habe.
unter anderem modulierte bassline selber programmiert:
https://soundcloud.com/peterczak/leave-me-unreleased

Danke,
Peter
 
Also ich nehme da auch gerne Patches von VSTs als Vorlage. Da kann man die Grundlegenden Werte ja sehr gut ablesen (je nach VST). Für den Anfang bringt das schon sehr viel, weil man ja auch direkt hören kann wie es in dem VST klingt.
 
ok , danke, wieviele Patches sind da so aufgeführt?
nur damit ich circa weiss, was mich da erwartet,
thanks
P
 
Habe mich nun einige Tage mit dem Buch von Florian Anwander dahintergeklemmt und versucht es durchzu ackern,
und bin drauf gekommen, dass das schon sehr technisch ist und weniger praktisch.

Ich habe ja auch das Buch von Peter Gorges - Synthesizer Programming, das leider veraltet ist, vorallem auch weil die auf CD mitgeliefterte software am intel mac nicht mehr läuft und das Buch dann aber sehr eng verkünpft ist mit diesem soundforum synth, also irgendwann kann man da mit dem eigenen synth dann gar nicht mehr mitmachen, weil er dann immer Presets nimmt, wo schon was voreingestellt ist, also Basis Grundwerte, und er dann von dem ausgeht. Das heisst da kann man dann gar nicht mehr richtig mitmachen.

Was mir aber bei Peter Gorges sehr gut gefallen hat, ist das er zum Beispiel beschreibt wie man eine TB 303 nach baut, und anhand dieser und ähnnlicher Beispiele kann man sehr gut verstehen wie das funktioniert und wir ein Bass Sound entsteht, da da habe ich dann auch richtig Spass gehabt zum ersten mal bein Synth Programmieren, weil ich ne Anleitung bekommen habe wie man zu dem Sound kommt, also Schritt für Schritt, und dann aber und das ist der Punkt, selber seinen eigenen Geschmack "hinein drehen kann".

Das heisst, ich würde gerne mehrere oder am besten viele Anleitungen haben, oder am liebsten eine Liste mit Anleitungen für Bass, Fläche, Lead usw. also Klassische Sounds wie auch zum Beisiel die 303, aber leider gibts das anscheinend nirgendwo.

Was könnte mir da weiterhelfen?
Oder wie lerne ich es meine eigenen Sounds, mit eigener Handschrift zu erzeugen?
Habt ihr iregendwelche tipps was mir da weiterhelfen könnte?
Und ich meine jetzt nicht einfach irgendwas drauf los schrauben, wie mit einem modular synht, wo eher die technik und das experimentelle im Vodergrund steht, sondern ich will wirklich schöne Flächen, Bässe, Streiche, Perkusssions Sounds usw. erstellen, die sehr musikalisch und "schön" oder "harmonische" klingen sollen, um diese in meinen eigenen Produktionen zu verwenden.

Gibt es hier im Forum ähnliche Beiträge schon zu dem Thema.

Wie habt ihr gelernt ZB schön Flächen zu machen?
Das kann man sich ja, wenn man das noch nie gemacht nicht einfache aus den Fingern saugen.

Und einfach ins blaue drauflos schrauben, bringt doch auch nichts, oder?
Und vorallem, wenn dann, wie und an was hält man sich dran an?
 
na endlich, genau das was ich suche, eben ein buch mit patch-liste,
nur wo bekomme ich dieses Buch? auf amazon kostet das 100-1000 Dollar?!
danke
 
PeterViennaSound schrieb:
oder am liebsten eine Liste mit Anleitungen für Bass, Fläche, Lead usw. also Klassische Sounds wie auch zum Beisiel die 303,
Das schlimme ist: die "Bässe, Flächen, Leads,..." etc werden nicht am Synth gut, sondern durch die Nachbearbeitung in der Produktion. Das kann Dir keine Klangbeispieltabelle liefern.

Ich behaupte ganz böse es gibt 4 verschiedene Grundsounds, und ein paar Variationen bei Oszillatoreinstellungen und aus denen setzen sich alle anderen Sounds zusammen:
1.) "Psiaooooo" = Hüllkurve mit Attack=0 Decay=63 Sustain=0 Release=63 (Perkussiv/Klavier/Bass/....)
2.) "Psiaaaaou" = Hüllkurve mit Attack=0 Decay=32 Sustain=32 Release=63 (klassische Synth ADSR)
3.) "Uoaaaapp" = Hüllkurve mit Attack=32 Decay=32 Sustain=0 Release=32 ("Bläser")
4.) "Muuuuhm" = Hüllkurve mit Attack=63 Decay=0 Sustain=127 Release=63 (Pad)

Was die Oszillatoren angeht gibt es folgende Kernvariationen
1.) Für alles was prägnant und druckvoll sein soll (Bässe, harte Sequenzen) nur einen Oszillator nehmen.
2.) Für alles was rauh und aufdringlich sein soll, Envelopes für die Modulation am Oszillator nehmen (PWM per Envelope, PitchMod per Envelope bei Hardsync).
3.) Für alles was weich und breit sein soll: mit zwei oder mehr Oszillatoren arbeiten, und LFOs für die Modulation verwenden.
4.) Unsymmetrische Pulswelle (nicht moduliert) ist oft durchsetzungsfähiger und charakteristischer als Sägezahn.

Der Rest ist dann wie weit das Filter auf ist, und wie stark die Envelope Modulation am Filter ist.

Mehr gibt es bei einem klassischen subtraktiven Synth nicht.
Das ist auch der Grund, warum ich nicht verstehe, dass Leute 1000 Presets an so einem Synth brauchen. Mehr als 16 Sounds können sie eh akustisch nicht unterscheiden.



EDIT: Ob ein Sound nach Bass klingt, hängt davon ab, ob Du ihn als Bass spielst. Der gleiche Sound kann auch ein Lead sein, wenn man ihn drei Oktaven weiter oben spielt.
 
Zuletzt bearbeitet:
PeterViennaSound schrieb:
Und einfach ins blaue drauflos schrauben, bringt doch auch nichts, oder?
Auch wenn es vielleicht banal erscheint. Aber einfach Rumschrauben bringt mehr als nur Patches abmalen.
Am Besten ist es jedoch zu wissen, wie man Sounds hört, die Kenntnis, wie man gehörte Sounds mit den diversen Synthesearten nachbaut, d.h. welcher Parameter was macht.

Du hast einen Spitzen-Synthie, es wäre sehr traurig, wenn du Sounddesign analog zu Malen-nach-Zahlen mit machst.....
 
fanwander schrieb:
Das schlimme ist: die "Bässe, Flächen, Leads,..." etc werden nicht am Synth gut, sondern durch die Nachbearbeitung in der Produktion. Das kann Dir keine Klangbeispieltabelle liefern.

Ich behaupte ganz böse es gibt 4 verschiedene Grundsounds, und ein paar Variationen bei Oszillatoreinstellungen und aus denen setzen sich alle anderen Sounds zusammen:
1.) "Psiaooooo" = Hüllkurve mit Attack=0 Decay=63 Sustain=0 Release=63 (Perkussiv/Klavier/Bass/....)
2.) "Psiaaaaou" = Hüllkurve mit Attack=0 Decay=32 Sustain=63 Release=63 (klassische Synth ADSR)
3.) "Uoaaaapp" = Hüllkurve mit Attack=32 Decay=32 Sustain=0 Release=32 ("Bläser")
4.) "Muuuuhm" = Hüllkurve mit Attack=63 Decay=0 Sustain=127 Release=63 (Pad)

Was die Oszillatoren angeht gibt es folgende Kernvariationen
1.) Für alles was prägnant und druckvoll sein soll (Bässe, harte Sequenzen) nur einen Oszillator nehmen.
2.) Für alles was rauh und aufdringlich sein soll, Envelopes für die Modulation am Oszillator nehmen (PWM per Envelope, PitchMod per Envelope bei Hardsync).
3.) Für alles was weich und breit sein soll: mit zwei oder mehr Oszillatoren arbeiten, und LFOs für die Modulation verwenden.
4.) Unsymmetrische Pulswelle (nicht moduliert) ist oft durchsetzungsfähiger und charakteristischer als Sägezahn.

Der Rest ist dann wie weit das Filter auf ist, und wie stark die Envelope Modulation am Filter ist.

Mehr gibt es bei einem klassischen subtraktiven Synth nicht.
Das ist auch der Grund, warum ich nicht verstehe, dass Leute 1000 Presets an so einem Synth brauchen. Mehr als 16 Sounds können sie eh akustisch nicht unterscheiden.

EDIT: Ob ein Sound nach Bass klingt, hängt davon ab, ob Du ihn als Bass spielst. Der gleiche Sound kann auch ein Lead sein, wenn man ihn drei Oktaven weiter oben spielt.

Das rahme ich mir ein - vielen dank, Florian!
 
fanwander schrieb:
Ich behaupte ganz böse es gibt 4 verschiedene Grundsounds


Nette Zusammenfassung! ...auch lautmalerisch... :supi:


So wird das Thema - auch und gerade für Laien - sehr anschaulich erfassbar. Machmal kann Soundprogramming so einfach sein! :)

Da diese Behauptung von einem ausgewiesenen, renommierten und erfahrenen Soundprogramming-Spezialisten kommt (dir!), habe ich keinen vernünftigen Grund, das gesagte anzuzweifeln ...ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und würde es, anstelle von "Behauptung", lieber "Daumenregel" nennen.


:nihao:
 
PeterViennaSound schrieb:
Habe mich nun einige Tage mit dem Buch von Florian Anwander dahintergeklemmt und versucht es durchzu ackern,
und bin drauf gekommen, dass das schon sehr technisch ist und weniger praktisch.

Das heisst, ich würde gerne mehrere oder am besten viele Anleitungen haben, oder am liebsten eine Liste mit Anleitungen für Bass, Fläche, Lead usw. also Klassische Sounds wie auch zum Beisiel die 303, aber leider gibts das anscheinend nirgendwo.
Diese technische Grundlagen versetzen einen erst in die Lage zu verstehen, was genau in der Kiste passiert. Ich habe meistens das Gelesene gleich am Synthesizer ausprobiert und rumgespielt. Der Vorteil ist wirklich (wurde ja schon geschrieben), dass Du danach weißt, welches Teil was bewirkt und mit ein wenig Überlegung und viel Übung den Sound, den Du im Kopf hast, auf die Maschine übertragen kannst.

Wie sagte doch Bob Moog sinngemäß: Man sitzt nicht vor dem Synthesizer, sondern bewegt sich quasi durch die Schaltkreise. ;-)

Erst wenn man weiß wie das ganze Ding wirklich funktioniert ist man frei von fertigen Presets; auch wenn man sie als Vorlage super nutzen kann.
Es ist wie beim Kochen: Wer nicht weiß wie es geht, muss sein Leben lang Fertiggerichte essen. - Und wer will das schon. ;-)
 
PeterViennaSound schrieb:
Ich habe ja auch das Buch von Peter Gorges - Synthesizer Programming, das leider veraltet ist, vorallem auch weil die auf CD mitgeliefterte software am intel mac nicht mehr läuft und das Buch dann aber sehr eng verkünpft ist mit diesem soundforum synth, also irgendwann kann man da mit dem eigenen synth dann gar nicht mehr mitmachen, weil er dann immer Presets nimmt, wo schon was voreingestellt ist, also Basis Grundwerte, und er dann von dem ausgeht. Das heisst da kann man dann gar nicht mehr richtig mitmachen.

Das Buch von Peter Gorges arbeite ich auch noch durch. Ich nutze die Windows-Version des Synthesizers auf dem Intel-Mac mittels Crossover. Das gab es vor 4 Jahren in einer Aktion zur damaligen US-Wahl mal kostenlos. Crossover basiert auf Wine (Open Source), es sollte also auch damit gehen.

Weiterhin fand ich auch die Sound on Sound-Reihe "Synth Secrets" (aktuell nur unter archive.org verfügbar) sehr interessant. So werden in den Teilen 24-27 z.B. Bläserpatches hergeleitet und es wird erklärt wie der ideale Synthesizer dafür aufgebaut sein müsste und danach wird gezeigt wie man solche Patches auf einem Minimoog und einem SH-101 programmiert. Gerade durch die Beschreibung wie man den "idealen" Bläserpatch auf z.B. einer SH 101 umsetzt fand ich sehr interessant. Es gibt auch 6 Kapitel zur String-Synthese.
 
NickLimegrove schrieb:
na endlich, genau das was ich suche, eben ein buch mit patch-liste,
nur wo bekomme ich dieses Buch? auf amazon kostet das 100-1000 Dollar?!
danke

Du meinst Fred Welsh sein Synthesizer-Cookbook, oder? ...Bekommst du für $19,- direkt vom Autor, der es über Amazon und eBay verkauft.

http://synthesizer-cookbook.com/id8.html

leider funktioniert auf seiner webseite nicht einmal seine email adresse und auf amazon kostet das buch 100 Doller,
wo kann man das sonst noch bekommen?
 
also zumindest an seinem eBay-Shop mit >10000 Bewertungen kann ich nichts unkoscheres, und auch keine Hinweise auf eingeschlafene Aktivität erkennen:

http://stores.ebay.de/The-Synth-Shop/We ... 34.c0.m322

Zahlung per PayPal, normale eBay-Abwicklung, da sollte eigentlich nichts schiefgehen können. Im Zweifelsfalle kannst du ihm ja vorab eine Nachricht via eBay schicken, z.B. indem du fragst, ob er denn die eingetragenen Portokosten nochmal manuell bestätigen kann oder so.
 
1.) "Psiaooooo" = Hüllkurve mit Attack=0 Decay=63 Sustain=0 Release=63 (Perkussiv/Klavier/Bass/....)
2.) "Psiaaaaou" = Hüllkurve mit Attack=0 Decay=32 Sustain=32 Release=63 (klassische Synth ADSR)
3.) "Uoaaaapp" = Hüllkurve mit Attack=32 Decay=32 Sustain=0 Release=32 ("Bläser")
4.) "Muuuuhm" = Hüllkurve mit Attack=63 Decay=0 Sustain=127 Release=63 (Pad)

Dumm gefragt: Da geht's jetzt um die Hüllkurve der Lautstärke?
 


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