Kraftwerk: erster Auftritt 1970

Der erste Eindruck zählt und ist meistens derjenige, der prägt. Das gilt nicht nur für ein Bewerbungsgespräch. Das Album "Die Mensch-Maschine" von 1978 war auch meine erste - damals noch Kassette - von ihnen. Endlich mal kein "Scheiß-Schlager" aus Deutschland, sondern eigenständige, deutsche Popmusik mit Haltung und Selbstbewusstsein, dachte ich beispielsweise.
 
Klangreisender schrieb:
Der erste Eindruck zählt und ist meistens derjenige, der prägt. Das gilt nicht nur für ein Bewerbungsgespräch. Das Album "Die Mensch-Maschine" von 1978 war auch meine erste - damals noch Kassette - von ihnen. Endlich mal kein "Scheiß-Schlager" aus Deutschland, sondern eigenständige, deutsche Popmusik mit Haltung und Selbstbewusstsein, dachte ich beispielsweise.

Fängt ja direkt mit Roboter an. Ich glaube, das war das erste von mir bewusst wahrgenommene Musikstück überhaupt. Ich muss so 4 oder 5 gewesen sein, also 78 oder 79, als das aktuell war (Damals lief auch immer "Popcorn" im Radio). Mein Vater hat mir eine Robotermarionette aus dem Yps Heft gebastelt. Damit bin ich dann immer rumgelaufen. Wirr sind die Roboterrrr. Ist auf jeden Fall eines der besten Stücke von Kw, soweit ich das überblicke.
Meine Freundin hat vor Jahren mal so ein Live Album von KW gekauft. Mit Radioactivity drauf. Hmmm hab ich gefühlte ein 1/2 mal gehört....
Aber MenschMaschine, läuft gerade, find ich gut. Besser(?) als Computerwelt... bisher.
cool, danke.
 
snowcrash schrieb:
Cyborg schrieb:
Hast Du schon mal über den Sinn von Foren nachgedacht? Du stellst Dich also über die dumpfe Meute und analysierst... auch sowas findet man nur in Foren.
Dich habe ich aber gar nicht gemeint.


Nein, mich hast Du gemeint!
Das ändert aber nichts an der treffenden Aussage von Cyborg.
So ziemlich jeder der in irgendwelchen Froren etwas publiziert, will etwas damit bewirken: einmal Aufmerksamkeit auf etwas lenken, und/oder Meinungen dazu hören....richtig!?
Und mein Credo ist es nun mal nicht immer "super, toll und Amen" zu sagen, sondern auch zu kritisieren und zu hinterfragen.
Ich glaube davon "lebt" ein Forum, und solange niemand persönlich angegriffen wird, ist das auch in Ordnung!

Zurück zum Thema:
Kraftwerk hatten die richtige Idee zur richtigen Zeit am richtigen Ort...fettich!
Ich bin ein Kinder der 80ger, kann aber heute wie auch früher, mir kein Album von denen durchweg anhören....A...langweilig (meine subjektive Meinung).
Mir ist klar das ich hier mit so einer Aussage ziemlich alleine da stehe, aber ich bin auch eher Producer/Songwriter, als ein "Schrauber", der stundenlang die gleiche Sequenz hören kann.
Vor ein paar Jahren haben wir mit vier Jungs das Live-DVD Spektakel von Kraftwerk angeguckt, "Minimum-Maximum" in Dolby-Surround und mit Leinwand,...einer meiner langweiligsten Abende. :roll:
Ich finde sie überbewertet und glaube, das sogar hier bei Sequenzer.de Leute sind, die mehr drauf haben, aber: ...leider falsche Zeit...siehe oben :heul:
 
Die neuen Sachen bzw Verpackung ist auch langweilig.
Ne Art schlechte Karikatur ihrer selbst hat Hütter da draus gemacht.
Gut das waren sie vorher auch, aber anders, da war Romantik drin usw.
 
Cyborg schrieb:
Das mit dem Bekannt werden hängt in erster Linie vom Management und Promotoren der Plattenfirmen ab.. die Musik ist erst mal Nebensache.
Nicht immer lags an Promo, einige Mitglieder der Formation Kotzbrocken (u. a. mit Henni Nachtsheim (Badesalz), Peter Crepper (Mohrnkopp, usw.), bei der ich mitgespielt habe, waren nicht selten einfach nur mal besoffen oder zugekifft.
 
Klangreisender schrieb:
Wer "Kraftwerk" nicht liebt, hat sie nicht verstanden.
macht ja nix, man muss ja nicht jeden verstehen ;-)
mir gefällt ja auch nicht jedes Buch von jeden Autor oder jedes Bild von jedem Maler.
die einen mögen das eine, die anderen das andere.
so ist das nun mal, der Lauf der Dinge.
 
Klangreisender schrieb:
Wer "Kraftwerk" nicht liebt, hat sie nicht verstanden.
Ist auch gar nicht nötig sie zu lieben oder zu verstehen, ihr Einfluss auf die Musik steht außer Frage. Ob ich sie jetzt mag oder nicht ist da völlig egal. Und was stört es die stolze Eiche, wenn sich ein Eber an ihr wetzt... :nihao:
 
Ich kann auch große Filme, Bücher oder Gemälde nennen, die sich mir nicht gleich komplett erschlossen haben. Das ist ja auch klar. "Kraftwerk" in der Ganzheit zu verstehen hat bei mir auch eine gewisse Zeit in Anspruch genommen. Vielleicht bin ich immer noch nicht am Ende angelangt. Ich denke aber, ich bin auf einem guten Weg. ;-)
 
Klangreisender schrieb:
Ich kann auch große Filme, Bücher oder Gemälde nennen, die sich mir nicht gleich komplett erschlossen haben. Das ist ja auch klar. "Kraftwerk" in der Ganzheit zu verstehen hat bei mir auch eine gewisse Zeit in Anspruch genommen. Vielleicht bin ich immer noch nicht am Ende angelangt. Ich denke aber, ich bin auf einem guten Weg. ;-)

AMEN
 
lieben tue ich kraftwerk nicht. ich mag ein paar deren stücke, mehr auch nicht.

ich bin da eher im JMJ, vangelis, tomita, gary numan lager zuhause - was diese zeit anbelangt.
 
Klangreisender schrieb:
Ich kann auch große Filme, Bücher oder Gemälde nennen, die sich mir nicht gleich komplett erschlossen haben. Das ist ja auch klar. "Kraftwerk" in der Ganzheit zu verstehen hat bei mir auch eine gewisse Zeit in Anspruch genommen. Vielleicht bin ich immer noch nicht am Ende angelangt. Ich denke aber, ich bin auf einem guten Weg. ;-)

Sorry, aber was ist an Kraftwerk so kompliziert? Wir reden von Popmusik mit einfachen Melodien und 4/4 Rhythmen. Hättest Du jetzt z.B. Stockhausen geschrieben, dann hätte ich es nachvollziehen können. Vielleicht magst Du das noch etwas weiter ausführen wollen? Danke im voraus.
 
Wenn man Kraftwerk so wie du sieht, dann hat man Kraftwerk nicht verstanden. Kraftwerk ist ein Gesamtkunstwerk.
 
König Alfons schrieb:
Wenn man Kraftwerk so wie du sieht, dann hat man Kraftwerk nicht verstanden. Kraftwerk ist ein Gesamtkunstwerk.


...da sieht mann mal wieder, was ich meine: ...das nennt man überbewertet!...und wenn einem nichts mehr einfällt, dann heißt es : "man muss das als Gesamtkunstwerk sehen, sonst hat man nicht verstanden!"
...jo genau, und Kraftwerk haben direkt nach dem ersten Furz aus der Dose gesagt. "Wir wollen ein Gesamtkunstwerk sein!" ???...Fakt ist, die waren am Anfang ihrer Karriere zugedröhnt, wie alle anderen Schlaghosenträger auch :selfhammer:

...wenn ich in die Runde von dem Video gucke, weiß ich auch warum hier in Deutschland in den 70gern soviel schief gelaufen ist.
...Kiffen, rauchen, saufen, vögeln und das Alles sogar am Arbeitsplatz, scheiß auf vernünftige Architektur und Integration von Gastarbeitern. Ich halte diese Zeit für den Ursprung allen Übels, den wir heute ertragen müssen!
...Ich weiß von meiner Mutter und meinen älteren Arbeitskollegen, das sie damals "nach mir die Sintflut" gelebt haben.
 
Ich kann dich beruhigen. I.d.R. wird ein Künstler seine Kunst als dieses bezeichnen, das machen dann Experten, sogenante Kunstwissenschaftler. Und dass in diesem Umfeld Krafwerk als Gesamtkunstwerk eingeschätzt wird, dürfte auch dem weniger Interessieren inzwischen bekannt sein. Als gebürtiger 1949er habe ich die 70er Jahre hautnah miterlebt und kann die Einschätzung deiner Mutter und deiner älteren Arbeitskollegen nicht teilen.
 
König Alfons schrieb:
Ich kann dich beruhigen. I.d.R. wird ein Künstler seine Kunst als dieses bezeichnen, das machen dann Experten, sogenante Kunstwissenschaftler. Und dass in diesem Umfeld Krafwerk als Gesamtkunstwerk eingeschätzt wird, dürfte auch dem weniger Interessieren inzwischen bekannt sein. Als gebürtiger 1949er habe ich die 70er Jahre hautnah miterlebt und kann die Einschätzung deiner Mutter und deiner älteren Arbeitskollegen nicht teilen.

Aha, Du warst das !
Meine Mutter sagte, es gab da einen, der wollte und wollte nicht "mitziehen"!...Danke dafür! :mrgreen:
 
Ich spreche aus meiner Erfahrung mit Blick auf die damalige Gesellschaft. Wie ich mich verhalten habe, spielt dabei keine Rolle.
 
König Alfons schrieb:
Ich spreche aus meiner Erfahrung mit Blick auf die damalige Gesellschaft. Wie ich mich verhalten habe, spielt dabei keine Rolle.

Du weist schon, dass das ein Scherz war,...oder?
...und Glückwunsch zur Rente, Du hast es geschafft! ...ist KEIN SCHERZ!
Ich weiß nicht wie Du das heute siehst, aber ich kann es zum jetzigen Zeitpunkt nicht erwarten.
...nur noch 22 Jahre :mad: in dieses Scheisssystem einzahlen :selfhammer:
 
Ich beziehe keine Rente und bin als Lektor und Schlussredakteur für diverse Online Magazine im MI-Bereich tätig. Ich kann mir ein Rentnerleben für mich auch nicht vorstellen, wäre mir zu langweilig.

Ist übrigens auch nicht schlimm, wenn man mit Kraftwerk nichts anfangen kann, so vergrößert sich die Chance, an eine der begehrten Eintrittskarten für die 3-D-Show zu gelangen. Freue mich schon auf den 21. November, 20 Uhr, Essen Lichtburg.
 
König Alfons schrieb:
Ich beziehe keine Rente und bin als Lektor und Schlussredakteur für diverse Online Magazine im MI-Bereich tätig. Ich kann mir ein Rentnerleben für mich auch nicht vorstellen, wäre mir zu langweilig.

:supi:

Ist übrigens auch nicht schlimm, wenn man mit Kraftwerk nichts anfangen kann, so vergrößert sich die Chance, an eine der begehrten Eintrittskarten für die 3-D-Show zu gelangen. Freue mich schon auf den 21. November, 20 Uhr, Essen Lichtburg.

..ja dann mal viel Spaß!
 
MickMack schrieb:
...und Glückwunsch zur Rente, Du hast es geschafft! ...ist KEIN SCHERZ!
Wieso glauben eigentlich die jüngeren immer, das alle Ü60er schon in Rente sind?
Viele, die früher mal selbstständig waren, bekommen später eh so wenig Flocken, das man davon kaum überleben kann.
In vier Jahren lasse ich dann die Sau raus, mit meinen 481 Euro (unversteuert) und davon gehen dann erstmal 400 an die Krankenkasse ...

Und ja, man sollte Kraftwerk als Gesamtkunstwerk betrachten, es ist ja nicht nur die Musik, sondern auch der ganze Lifestyle.
 
zeit_magazin_kl.jpg


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Ich habe einen Traum
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"Der Weg ist der Weg"

Ralf Hütter träumt im aktuellen ZEIT-Magazin:

"Manche Leute wachen morgens auf und wissen: Ich muss zum Nordpol. Das ist bei mir nicht so. Das Wort Traum gehört nicht zu meinem Wortschatz. Es gibt Visionen, das schon. Aber ein besseres Wort ist für mich: Konzentration.
Wir bei Kraftwerk haben die 168-Stunden-Woche eingeführt. Das bedeutet, dass wir nicht zwischen Leben und Arbeit unterscheiden. Mir erscheint diese Trennung künstlich. Arbeit ist für uns nicht negativ besetzt. Sie ist kein Prozess, der am Montag losgeht und am Freitag aufhört. Gedanken kommen einem ja überall. Das Bedürfnis nach Phasen von Belastung und Entlastung - das erscheint mir sinnvoll. Aber es gibt keinen Zwang zur Freizeit.
Es fühlt sich gut an, Teil der Maschine zu sein. Es ist ein befreiendes Gefühl. Auch weil ich mich selbst als Individuum zurückstelle. Wir spielen die Maschinen, und die Maschinen spielen uns. Wir spielen auf das Tonband, und dann spielt das Tonband zurück. Komponieren als Zusammenfügen. Wir arbeiten dabei auch mit Zufällen und mit Spontaneität.
Musik stößt in Bereiche vor, die ich mit Worten nicht darstellen kann. Sonst wäre ich vielleicht Poet geworden. Wir haben vor langer Zeit für Kraftwerk die Vorstellung einer Musik entwickelt, die man mit geschlossenen Augen sehen kann. Als Studentenband sind wir Hunderttausende von Kilometern gefahren. Man kennt diesen Zustand: Man fährt und fährt. Eines Tages machten wir aus diesen Erfahrungen den Song Autobahn, in dem Autos mitspielen: Die Motoren summen in Obertonreihen, wir haben das mit Synthesizern gemischt. Es gibt in der Rockmusik eine Reihe von Songs, die sich um Autos drehen. Aber in ihnen geht es immer um Egos, ich und mein Auto. Von der Fahrbahn hat eigentlich keiner gesprochen. Die Fahrbahn ist ein graues Band, weiße Streifen, grüner Rand. Schon damals haben wir bei Konzerten manchmal die Bühne verlassen, und die Leute tanzten weiter. Das war die Idee: Der Musiker zieht sich zurück oder schafft sich sogar ab. Die Musik spielt sich selbst, wird Teil eines weltweit vernetzten Systems, verbreitet sich wie ein Virus.
Das Stück hat sich immer weiter entwickelt, wie ein Weg, der einen immer weiter führt. Nicht: Der Weg ist das Ziel. Sondern: Der Weg ist der Weg. Freier Gedankenfluss. Komposition im Fluss. Fluxus. Musik im Gedächtnis der Finger. Die Finger finden ihren Weg allein. Das ist wie beim Radfahren: Man denkt nicht mehr. Ein Fahrrad ist wie ein Musikinstrument. Es geht immer vorwärts. Wenn ich mir eines wünsche, dann: immer weiterzumachen. Music non-stop."

http://forum.rollingstone.de/showthread.php?p=1940140
 


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