Festverkabelungen auf Modulsystemen?

serge

serge

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Getriggert (harhar) von dieser Bemerkung Bernies…
Bernie schrieb:
warum nutzt man eigentlich ein Modularsystem, wenn man dann die Patchcords mit Kabelbindern zusammenstrippt?
Ist das sein Standardpreset oder was?
…in diesem schönen Thread über Musik mit Modularsystemen, folgt hier der Vorschlag für eine Diskussion über das Für und Wider von Festverkabelungen bei modularen Synthesizern.

Ich improvisiere live auf einem Modulsystem mit Festverkabelung, an der ich gut anderthalb Jahre gefeilt habe, und wann immer ich erwähne, dass ich auf meinem Modulsystem eine Festverkabelung benutze, ernte ich mindestens eine hochgezogene Augenbraue. Ich habe diesen Vorbehalt gegenüber Festverkabelungen auf Modulsystemen nie nachvollziehen können: Dienen Modulsysteme nicht auch dazu, sich ein ganz und gar auf die eigenen musikalischen Bedürfnisse zugeschnittenes Instrument bauen zu können, das man dann nach und nach erforscht?

Ganz praktisch gesagt: Ich baue mir durch die Festverkabelung genau den Synthesizer, den ich zur Realisierung meiner musikalischen Vorstellungen benötige, und nutze dann die Parameter der einzelnen Module, um die benötigten Klänge einzustellen.

Polemik an: Die Vorstellung, einem Modulsynthesizer nur dann wirklich gerecht zu werden, wenn man in einem fort die Verkabelung wechselt, stellt für mich letztlich die technischen Möglichkeiten des Instruments vor die musikalische Intention des Anwenders – es sei denn, man findet Befriedigung darin, mit Spaghetti um sich zu schmeissen. Polemik aus.
 
Hi Serge,
hört sich an, als bräuchtest Du eine Art Absolution, dies so machen zu „dürfen“.
a) Machs einfach
b) Bete 3 Rosenkränze
c) Du darfst Dein Synth ab jetzt nicht mehr als MODULARsystem bezeichnen.
Dann ist alles gut 8)
 
Auch wenn ich als gelernter Protestant die katholische Heilslehre stets um das Konzept der Beichte beneidet habe, habe ich mich in meinen späteren Jahren doch soweit von diesen religiösen Denkstrukturen emanzipieren können, dass ich zumindest im musikalischen Bereich das mache, was ich will.

Gott sei Dank.
 
Gut, dann ersetze die Rosenkränze durch Kniebeugen.

Wir hatten ja vor Jahren eine ähnliche Diskussion (Vorverpatchen des COTK Model 15 mit
Schaltbuchsen ja/nein; also eine Art Mittelweg).

Aus philosophischer Sicht könnte man sagen: Schon die AusWAHL der Module stellt eine
Einschränkung dar. Das Festverpatchen wäre dann „nur“ eine weitere „Filterung“.
 
Insofern ist natürlich auch ein nichtmodularer Synthesizer ein modularer mit vorgefilterter Modulauswahl und festen Signalwegen.
Man kann sich alles schönreden ...
 
Das verstehe ich nicht: Wer redet sich was schön?

Es dreht sich hier ja nicht um Wortklaubereien, sondern letztlich darum, welche Arbeitsweisen die Forumsteilnehmer mit einem Modulsystem verbinden bzw. für angemessen erachten.
 
Gibt es denn im Modular - Bereich eigentlich kein General- Patch- Modul ?
Ähnlich einer Patchbay / Schalt- Matrix im Studio Rack .. da könnte man dann doch alle Module fest mit der Patchbay verkabeln und würde an der Patchbay ( z.b. Loch-Steck-Koordinaten-System ) nur noch die jeweiligen Verbindungen schalten die man gerade bräuchte und könnte sich auch leichter Preset Kombis merken bzw. notieren.

So mal so ein bisschen naiv von mir Nicht-Modular User gesponnen 8)
 
Man könnte doch genial und simpel einen neuen Technichen-Standard für Eurorack-Modular einführen.
Fortan hätten alle Module neben der üblichen Patch-In / Outs auf dem Frontpanel -- intern selbige In-Outs auf Flachband-Stecker-Kabel,
welches ähnlich der 12Volt Schiene im Eurorack auf einer Patch-Matrix-Schiene weitergeroutet wird auf ein General Master Patch Modul.
Ohne all den Kabelsalat ( aussen ) wären dann intern schon alle Module im Rack automatisch an eine Zentrale Patch-Station geroutet. Technisch wäre das kaum ein Mehraufwand. Bestehende Module könnte man einfach mit einem Steck Platinen Update nachrüsten.
Macht man ja bei 5Volt Modulen auch so.
Grosser Vorteil und Nebeneffekt wäre, dass man die Module selbst besser sieht und bedienen kann, dank fehlender Kabel-Kaskaden.
:floet:



Scheisse, ich lass mir das patentieren !
:)
 
Meine Moog Mother ist auch fest verkabelt, war mein Microzwerg auch.

Auf beiden ist es so daß es nur 2 oder 3 für mich sinnvolle Patches gibt
Beiden fehlen auch Hilfsmodule um was komplexeres zu patchen.

Kann man also nicht unbedingt vergleichen.
 
serge schrieb:
Ich improvisiere live auf einem Modulsystem mit Festverkabelung[/url], an der ich gut anderthalb Jahre gefeilt habe, und wann immer ich erwähne, dass ich auf meinem Modulsystem eine Festverkabelung benutze, ernte ich mindestens eine hochgezogene Augenbraue. Ich habe diesen Vorbehalt gegenüber Festverkabelungen auf Modulsystemen nie nachvollziehen können: Dienen Modulsysteme nicht auch dazu, sich ein ganz und gar auf die eigenen musikalischen Bedürfnisse zugeschnittenes Instrument bauen zu können, das man dann nach und nach erforscht?

Falls ich eine Augenbraue hoch gezogen habe, so tut mir das Leid, bzw. war vielleicht ein Ausdruck überraschten, aber keinesfalls abschätzigen Wunderns.

Selber denke ich auch immer mal wieder, und auch ausdauernd über so was nach, stoße dann aber immer wieder auf unerfreulich Grenzen. Wahrscheinlich hat das auch was damit zu tun, dass bei9 Deinem Buchla System schon durch den Preset Speicher eine ganze Menge intern vorverkabelt und einstellbar ist. In meinem Eurorack- und 5U-System braucht es dann sehr viele Programmierbare CV-Quellen, Multiples und Attenuator bis das Sinn macht.

Ich nutze ja das Monome System für Kontrollspannungen. Das ist sehr flexibel und es geht einiges, aber eben auch einiges unterschiedliches und Ausgänge können als Sequncer wie auch als LFO oder Envelope, Sample&Hold oder Slew usw. eingesetzt werden. Wenn ich das Festverkabeln wollt bräuchte ich eine riesige Switchmatrix, am besten mit unterschiedlichen Presets und/oder Switch-Module. Das Wäre total spannend aber leider viel zu groß.

Für mich ist der Kompromiss flexible CV Generatoren zu benutzen wie den Circlon für's 5U oder eben Monome für's Eurorack. Wenn später mal beide nebeneinander stehen, besitmmt auch mehr kreuz-und-quer...

Was man daran schlimm, blöd oder verwerflich finden können sollte (jenseits von Internet-Rechthaberei) ist mir nicht klar. Im Gegenteil, finde ich den Ansatz interessant. Ich komme eh meist wieder auf ähnliche Patches zurück und so toll ist es ja jetzt auch nicht alle Parameter kreuzweise miteinander in Audiorate zu modulieren bloß weil sie einen CV Eingang haben und es mglw. eine neue, gleich gleichklingende Variante von digitalem Noise zu entdecken gibt. Und wenn ich mal für eine längere Weile weniger Zeit mit Kabeln verbringe und mehr mit Sequenzen und Reglern kommt meist auch mehr dabei raus, was mir gefällt.
 
Panko PanneKowski schrieb:
Gibt es denn im Modular - Bereich eigentlich kein General- Patch- Modul ?
Ähnlich einer Patchbay / Schalt- Matrix im Studio Rack…
Doch, gibt es, unter anderem den Buchla 210e Control and Signal Router oder die 4ms VCA Matrix, um nur zwei zu nennen:
200e_210.jpg


d524.jpg
 
Leverkusen schrieb:
Falls ich eine Augenbraue hoch gezogen habe, so tut mir das Leid, bzw. war vielleicht ein Ausdruck überraschten, aber keinesfalls abschätzigen Wunderns.
Nein, nein, die "hochgezogenen Augenbraue" gab es bei einem Gespräch nach einem Auftritt.

Ich komme eh meist wieder auf ähnliche Patches zurück und so toll ist es ja jetzt auch nicht alle Parameter kreuzweise miteinander in Audiorate zu modulieren bloß weil sie einen CV Eingang haben und es mglw. eine neue, gleich gleichklingende Variante von digitalem Noise zu entdecken gibt.
Das deckt sich mit meinen Erfahrungen, dass hinter vielen – theoretisch interessant erscheindenen – Verkabelungen & Modulationen letztlich doch nur wieder Rauschen lauert. Ein Grund, warum ich mit dem Begriff "Klangforschung" mit den Jahren immer weniger anfangen kann.
 
Außerdem bin ich verstimmt, weil es wie aus Eimern schüttet. Herrje, Tiefdruckgebiete…
 
Nochmals zur Eingangsfrage zurück, bzw. analytischer und rosenkranzfrei: ;-)

Serge geht wohl diesen Weg, weil er keinen „Synth von der Stange“ findet, der seinen
Anforderungen gerecht wird. D. h. es gibt da eine Vorstellung von Synth, die nicht von
den Herstellern/Angebot abgedeckt wird. Also stückelt „man“ sich sein System zusammen.
Vielleicht ist Serge nicht einmal der typische Modularsynthuser (?).

Interessanterweise ist ja der Minimoog so entstanden: eine Auskopplung aus dem Moog-
Modularsytem, (allerdings vom Hersteller) zusammengefasst in eine lvemusikerfreundliche Variante.
The best of sozusagen; damals.

Nicht meine Arbeitsweise, da ich eher Patcher bin und „den perfekten Klang“ wohl noch
nicht gefunden habe und (Achtung Frevel:) auf einem reinen analogen Modularsynth wohl auch nicht
finden werde :mrgreen:
 
serge schrieb:
Ich improvisiere live auf einem Modulsystem mit Festverkabelung, an der ich gut anderthalb Jahre gefeilt habe, und wann immer ich erwähne, dass ich auf meinem Modulsystem eine Festverkabelung benutze, ernte ich mindestens eine hochgezogene Augenbraue. Ich habe diesen Vorbehalt gegenüber Festverkabelungen auf Modulsystemen nie nachvollziehen können: Dienen Modulsysteme nicht auch dazu, sich ein ganz und gar auf die eigenen musikalischen Bedürfnisse zugeschnittenes Instrument bauen zu können, das man dann nach und nach erforscht?

Ganz praktisch gesagt: Ich baue mir durch die Festverkabelung genau den Synthesizer, den ich zur Realisierung meiner musikalischen Vorstellungen benötige, und nutze dann die Parameter der einzelnen Module, um die benötigten Klänge einzustellen.
Warum auch nicht und wie auch sonst? Um mit dem Ding live über die Runden zu kommen, musst Du Deinen Patche kennen. Oder ihn live aufbauen, was auch so seinen Reiz hat. Aber ich finde Deine Herangehensweise durchaus normal, würde ich nicht anders machen.

Trotzdem macht es mir auch immer wieder Spaß, alles herauszuziehen und bei null anzufangen. Mit dem Ergebnis, dass bei nächsten Mal, wenn ich vor dem frischen Patch stehe, ich jedes Kabel erst mal verfolgen muss...
 
serge schrieb:
Ich improvisiere live auf einem Modulsystem mit Festverkabelung[/url], an der ich gut anderthalb Jahre gefeilt habe, und wann immer ich erwähne, dass ich auf meinem Modulsystem eine Festverkabelung benutze, ernte ich mindestens eine hochgezogene Augenbraue.
Das kann ja jeder machen wie er mag.
Meine Systeme werden nach jedem abgeschlossenen Projekt bzw. Livegig wieder komplett entkabelt.
Ich mache zu viele verschiedene Dinge damit und manchmal ändert sich das sogar mehrfach an einem Tag.
Da könnte ich mit einem Grundpatch ja nur einen recht kleinen Teil der Möglichkeiten ausschöpfen, das bringt mir nichts.

Wäre es dann nicht praktischer, einen fest verkabelten Synthesizer mit Presets für live einzusetzen?
Oder gehts da mehr um die Show: "boooaaah ey, ein Buchla Modular, so viele Kabel und das live?"?
Das muss ja dann schon deshalb gut sein.

Für mich hat das ewig vorgepatchte Modularzeugs immer einen komischen Beigeschmack.
Ich kenne Modularuser, die haben in den letzten 10 Jahren noch immer das gleiche Patch drauf und wenn einmal die Omma zu Besuch kommt, wird das Gedöns dann toll vorgeführt. Oder für den einen Gig im Jahr beim Kumpel auf der Party.
Und für das nächste Patch kauft man sich dann noch ein System dazu ...!
Irgendwie wäre das doch völlig bekloppt.

Wenn ich mein System fest vorverkabeln würde, käme das einer massiven Einschränkung der klanglichen Möglichkeiten gleich und das macht doch eigentlich überhaupt keinen Sinn.
Natürlich kann sich jeder einen Porsche kaufen und dann nur in den unteren drei Gängen fahren.
:selfhammer:
 
Diverse Einwürfe zu diversen Aspekten...:

Patchbay- oder Schalt/VCA/Steckmatrix-Module ändern ja nichts am Kabelsalat. Die Kabel vom Modul zur Matrix sind einem weiterhin im Weg.

Die geniale Idee von Panko PanneKowski ist nicht genial, denn der Bus, müsste ja dann genausoviele Verbindungen bieten, wie es Buchsen an den Modulen gibt. Außerdem muss man die Busleitungen in die Signalrichtungen unterteilen. Was eher sinnvoll wäre: Multipinverbindungen direkt zu der Patchbay.
(Wobei ich persönlich Matrix-Patchbays als extrem unübersichtlich empfinde!).

Insgesamt zum Thema: Letztlich ist das doch eine Geldfrage. Ein wunschkonfiguriertes, festverkabeltes System muss man sich leisten können, denn die dort gebundenen Module stehen nicht für andere (noch nicht erdachte) Patches zur Verfügung; man kauft recht wahrscheinlich die gleichen oder gleichartige Module nochmal für ein nicht-fix-System. Das können sich nicht alle leisten, und vielleicht wird auch deswegen Kritik laut (der kauft sich nen zweiten Rolls Royce, weil im ersten der Aschenbecher voll ist).

Nicht nur Serge arbeitet so. Auch Keith Emersons Moog-Modular-Schrankwand soll festverkabelt gewesen sein und der Patch soll letztlich nur einen Minimoog nachgebaut haben. Da scheint mir Serge doch deutlich mehr dem Modular-Anspruch gerecht zu werden.

In Sachen Beichte: Rosenkränze und Kniebeugen sind lachhaft. Das einzige was zählt ist Ablasshandel. Die Fugger können was dazu erzählen (das Fenster meines Büros geht Richtung Augsburg, da kommt schönes Wetter her. Nicht so protestantische Tiefdruckgebietezeugs. Danke, Jakob Fugger!)
 
Wenn der Sound so mit einen "normalen" günstigeren Hardware Synthesizer nicht möglich wäre ist das eigentlich schon gerechtfertigt.

Dazu kommt doch noch, dass eine Festverkabelung bei einem Buchla nicht dasselbe wie bei einem Moog Modular ist. Da es beim Buchla Speichermodule genau für diesen Zweck gibt, man macht eine sehr aufwendige Festverkabelung, mit der man dann Zugriff auf verschiedene selber erstellte Presets für live hat.

 
Bernie schrieb:
Wäre es dann nicht praktischer, einen fest verkabelten Synthesizer mit Presets für live einzusetzen?
Praktischer wäre es sicherlich, nur lande ich dann bei einem computer-gestützten System wie Reaktor, Nord Modular G2 oder Kyma, um diesen Patch mit allen Möglichkeiten & Nuancen nachzubauen. Und am Computer möchte ich nicht auch noch Musik machen, da ich bereits meinen Lebensunterhalt mit der Arbeit am Computer verdiene.

Oder gehts da mehr um die Show: "boooaaah ey, ein Buchla Modular, so viele Kabel und das live?"?
Das muss ja dann schon deshalb gut sein.
Der Gedanke liegt natürlich nahe, aber nur mal zwischen uns beiden: Ließe sich das nicht über jeden sagen, der mit selteneren oder kostspieligeren Instrumenten auftritt? Ob das nun ein Buchla ist, ein Haken Continuum Fingerboard oder Gongs, das ist doch letztlich gehupft wie gesprungen und somit belanglos. Interessanter ist da schon, dass solch einen Gedankengang nur jemand haben kann, der weiß, was ein Modulsystem ist, welche Hersteller es gibt und wie teuer die verschiedenen Systeme sind – sprich: ein Synthesizer-Nerd. Als ich noch in Bands gespielt habe, nannten wir Leute, die mit wissender Miene die Instrumente begutachteten und auf jeden Verspieler mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck reagierten, schlicht "Mucker-Polizei", das war dann die bösartige Form dieser Spezies.

Das eigene Instrumentarium nun ausgerechnet an diesem "Spezialpublikum" auszurichten, hieße, zigtausende Euro in Nerd-Kosmetik zu versenken. Und das ist weder mein Bier noch Dein Ebbelwoi.

Denn letztlich will man doch diejenigen ansprechen, die sich einfach nur für Musik abseits des Mainstreams interessieren, und dieser Gruppe von Zuhörern ist es herzlich egal, um welches Instrument es sich handelt – Hauptsache, da vorne steht eine Figur an einer Kiste, und man kann eine Verbindung herstellen zwischen dem, was diese Figur da an der komischen Kiste macht, und dem, was man hört.

Natürlich kann sich jeder einen Porsche kaufen und dann nur in den unteren drei Gängen fahren.
Ich sehe es eher so:
Du kannst mit Deinem Porsche jeden anspruchsvollen Kurs der Welt genau einmal abfahren,
oder Du kannst mit Deinem Porsche immer wieder den Nürburgring abfahren, um Deine persönliche Bestzeit bei jeder Witterungslage zu steigern.

Auf beiden Wegen wirst Du eine Menge lernen.
 
Also das mit dem fest(vor)verkabelten Modular System kann ich schon nachempfinden.
Ich hab mal (glaub es war Deins) ein Bild davon gesehen und mir gedacht: he das ist ne coole Idee. Bin allerdings auch der Meinung wie @Leverkusen, das dies wohl bei 5U und Euro-Systemen nicht wirklich Zielführend ist. Buchla ist da wohl besser geeignet. :floet:
Obwohl es ja auch von Roger (synthesizers.com), wenn auch nur rudimentär, so was gibt. :selfhammer:

Aber letztendlich ist das ja alles nur eine persönliche Arbeitsweise, der Eine patcht sein System bis zum gewissen Grad vor, der Andere verwendet Samples und der Dritte nimmt einfach eine gigantische Hardware-Armada oder greift gleich zur Software; na und.

Alles gut, Hauptsache es macht Spaß. :phat: :phat:

:peace:
 
Überaus interessantes Thema, zu dem ich nur drei Aspekte hinzufügen will:

1.) Buchla ist dafür wesentlich geeigneter als andere Systeme. Das liegt an der Speicherbarkeit und an dem oben von Serge bereits gezeigten Matrixmodul 210e, das natürlich auch speicherbar ist. Damit hat man dann doch weitaus mehr Optionen für das "vorgepatche" System als bei Eurorack, Serge oder 5U.
2.) Der Vergleich mit einem nichtmodularen Synthesizer hinkt, da ich ja bei einem nachträglich "festverkabelten" System alle möglichen Modulationen durchführen kann. Da käme als Synthesizer allenfalls ein Einzelstück als Auftragsarbeit dran (oder Rechner oder G2 oder Gotharman AnamonoX).
3.) Kollege Serge muss sein System übrigens jedes Mal neu patchen, da es nicht gepatcht transportabel ist. Allein das nötigt mir gehörigen Respekt ab und eben keine hochgezogene Augenbraue! Und ich bekenne, dass ich für meinen Hamburg-Auftritt mit Lloyd Cole nicht zuletzt aufgrund von Serges Erfahrungen eine ähnliche Vorgehensweise gewählt habe. Mein Skylab kann man aber sogar gepatcht transportieren ;-)
Ergänzt hatte ich das ganze aber durch ein paar externe Instrumente und FX, die live teilweise modular (um)gepatcht wurden.

island schrieb:
Alles gut, Hauptsache es macht Spaß. :phat: :phat:

:peace:

Das wäre auch mein Fazit dieses Threads :supi:
 
weinglas schrieb:
3.) Kollege Serge muss sein System übrigens jedes Mal neu patchen, da es nicht gepatcht transportabel ist.
Das Patch hat er sich wahrscheinlich aufgeschrieben, was dann ja eigentlich kein größeres Problem darstellen sollte.
 
serge schrieb:
Bernie schrieb:
Du kannst mit Deinem Porsche jeden anspruchsvollen Kurs der Welt genau einmal abfahren,
oder Du kannst mit Deinem Porsche immer wieder den Nürburgring abfahren, um Deine persönliche Bestzeit bei jeder Witterungslage zu steigern.

Auf beiden Wegen wirst Du eine Menge lernen.
sicherlich, aber immer nur die gleiche Straße fahren, würde mich auf Dauer auch nicht befriedigen, trotz der Presetmöglichkeiten.
 
Also, Polemik vorneweg damit anschließend der Weg frei ist:

Wer nicht mit den Dingern hier patcht, ist kein richtiger Modularuser! :roll:
http://www.landscape.fm/allflesh/
... is nur blöd wenn man sich beim Gig an der Nase jucken muss und dann der VCA zuschnappt. Is halt "live" ^^ :lollo:

Jetzt mal im Ernst...

Who cares?
Bzw. wen geht das was an, ob ich ent-patche oder nicht?

Dass man "in der Szene" über so was redet ist ja klar - aber irgendwie wirkt das doch wieder wie die 4000ste Steigerung von:

"Wer Presets benutzt, ist kein richtiger Musiker"
"Wer Drum-Trigger benutzt, ist kein richtiger Musiker"
"Wer elektrisch verstärkte Instrumente benutzt, ist kein richtiger Musiker"
"Wer seine Trommelfelle nicht von eigens gezüchteten Ziegen bekommt, ist kein richtiger Musiker"
et ad nauseam...
:opa:

Ich selbst lasse meine Kabel solange "frei fliegen" bis ein Gig ansteht - dann wird nämlich auch die Modulauswahl im mobilen Case nicht mehr verändert und dann wird quasi "geprobt"... im Laufe dessen organisiere ich auch oft die Verkabelung neu und bündle dann die Kabel evtl. zusammen, wenn sie mir für den Bühnenauftritt zu sehr im Weg sind.

Aus Interviews weiß ich auch dass das z.B. bei Richard Devine der Grund für die "Ent-Modularisierung" (ohnoes) ist. Er tourt dann halt mehrere Gigs lang mit demselben Case/Set und da bietet es sich an dass man nicht versehentlich am falschen Kabel zieht.

Und ich würde mal behaupten dass auch so Leute wie "Steevio" mit ihren großen, aber mehr oder minder fest verdrahteten Eurorack-Systemen mindestens genau so flexibel sind wie jemand der nach jedem WE alle Strippen zieht.

... persönlich würde ich ja auch nie mein System permanent "pre-patched" lassen.... dafür macht mir der Prozess des "Patch zerstören" und anschließend was Neues zu bauen doch zu viel Spaß :) :kaffee:
 
Bernie schrieb:
Meine Systeme werden nach jedem abgeschlossenen Projekt bzw. Livegig wieder komplett entkabelt.

Das Projekt von Serge dauert eben einfach länger ;-) Er ist ja meines Wissens auch nicht Profi so wie Du.

Gerade wenn man sich nicht jeden Tag mit einem Instrument beschäftigen kann, muss man gewisse Standardverkabelungen nutzen. Ich mach zum Beispiel Effekte und Mix im System, da hab ich gewisse Wege von VCA sowie Effekten vorverkabelt und dann kommt schnell mal so ein Klettband drum um den Zugriff auf die Knöpfe zu verbessern. Zudem gibts gewisse Drums un Percussion Sachen, die eine Weile bleiben weil sie so funktionieren. Daneben brauch ich dann platz zum umkabeln, aber ich mach ja auch nicht viel Live, da ist das eine ganz andere Sache. Wenn man nur mit Modular Live machen will, muss eine gewisse Basis da sein an verkabeln, sonst wirds ganz heavy!
 
Ich hab im Modularsystem auch einiges fest verkabelt. Bei der Verbindung vom Sequenzer zu Drumsoundmodulen zum Beispiel würde mich alles andere schwerstens verwirren.
 
meiner erfahrung nach liegt "der clou" oder "das Geheimnis" eines guten patches in den subtilitäten der Parameter/Poti einstellungen.
insofern sehe ich zwar den sinn einer vorverkabelung darin gegeben dass es zeit spart, aber nicht darin dass es ein magisches patch festhalten könnte.
sowieso nicht wenn die magie darin besteht "sounds zu schieben" ......zu bewegen ( hörs mir grad an )
 


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