Modular mobil

bin heute zurückgekehrt aus dem Wald und habe Erfahrungen gesammelt mit Solar- und Euroracksystem. Enorm eindrucksvoll, beides.

Die Akkus und Solarpanels von http://www.sistech.com sind einfach der Hammer. Ich hatte keine Mühe, ein kleines Modularsystem (https://cdn.modulargrid.net/img/racks/m ... _54244.jpg), ein Windows Tablet, und andere Geräte völlig unabhängig vom Stromnetz zu betreiben.

Der Clou bei den Akkus ist, dass sie gleichzeitig laden und liefern können. Da muss ich etwas ausführen. Ein XXL88 Akkumulator ladet mit maximal 2A/17V, kann also nur 34W aufnehmen. Das grosse Panel liefert 112W bei idealen Bedingungen. Das heisst, man kann einerseits den Akku laden und hat gleichzeitig (theoretisch) 78W am Ausgang zur Verfügung.

Die Endorphin.es Module sind einfach genial. Kann ich nur empfehlen. Der hohe Preis ist gerechtfertigt, es lohnt sich durchaus, etwas zu sparen. Ich bin modular schon seit einiger Zeit unterwegs (allerdings mit antikem Equipment), doch was Endorphin.es da bietet hat mich in eine neue Liga befördert. Es hat sich herausgestellt, dass ich einfach LPG's brauche. Und einen komplexen Oszillator. Das ist der Klang, den ich will. Und immer noch billiger davonkomme als mit Buchlasystemen. Und Shuttle Control macht die ganze Sache so viel einfacher. Einfach mit dem Editor ein paar Presets erstellen, dann mit einem iPhone (Lemur) die Sachen steuern, oder natürlich am Rechner im Studio. Das erweitert die Möglichkeiten des Systems enorm.

Ist alles noch ein bisschen neu für mich, obschon ich mich eher zu den alten Hasen zurechnen würde. Es sind einfach die Neuentwicklungen auf dem Markt, die die Sache verändern. So was war vor ein paar Jahren einfach nicht erhältlich.

Hier noch ein paar Impressionen.

im Tipi:


Akkus:


Outdoor session:


Panels:


Tipi:
 
ja, heute kam zufällig mein Verwalter vorbei, und er musste nur noch lachen als ich mein Equipment auspackte. In dem Bergdorf wo ich wohne bin ich natürlich ein Freak. Die Leute haben Spass an mir, sowas kennen sie nicht. Eine angenehme Situation, mir macht es auch Spass. Und eben, ich mache was ich will. Mache Feuer im Wald (allerdings geschützt durch das Tipi und grosse Schiefersteine) trotz Feuerverbot wegen Waldbrandgefahr.
 
Und 2 (ZWEI!!) Flaschen Absinth... um die Dinge so zu sehen, wie sie WIRKLICH sind!? :waaas:
 
wenn ich im Wald bin, gibt's keine Grenzen. Es ist erfreulich, dass man heute endlich wieder Absinth legal erwerben kann. Jetzt wo es kälter jedoch lieber Whisky.
 
Das ist ja der Hammer :supi:
Modular goes "wild".
War auf FB mal kurz das Thema.
Finde ich jedenfalls cool...

Ja, son XXL-88 kost auch gleich mal 560 Eier.
 
der XXL-88 kostet 288 Franken. Mein Glück war es, dass ich zwei meiner Systeme mit Rabatt beziehen konnte. Ein-zweimal pro Jahr hat Sistech eine Aktion (10-20% Rabatt), da kann man zugreifen. Einzelne Komponenten sind teurer, besser ein Komplettsystem kaufen, das kommt günstiger. Mit Rabatt eigentlich recht erschwinglich. Für das was es bietet sogar fast billig.

Die Panels haben eine Perforierung ("Moth-eye"), die Licht auch in weniger günstigem Winkel aufnehmen. Ich habe schon vor 20 Jahren mit zwei zusammengehängten Solarpanels (ohne Regler oder Zwischenspeicher, einfach direkt) einen Walkman betrieben. Wenn da eine Wolke kam fing der Walkman an zu orgeln und stellte auch ab. Amüsant irgendwie, aber nicht wirklich brauchbar. Mit den Sistech Solarsystemen hat man diese Probleme nicht. Sehr effiziente Panels (um die 20%, das ist Spitzenklasse), ein lithiumbasierter Zwischenspeicher (auch sehr effizient, dabei klein und vergleichsweise leicht), und im Zwischenspeicher integriert ein intelligenter Laderegler.

Drei Systeme sind natürlich Luxus, aber nach dem ersten wurde mir bewusst, was man alles damit betreiben könnte. Dass ich ohne Adapter oder sonstige Bastelei den Microbrute und das Windowstablet (über einen USB-Hub, der 12V saugt und zwei separate nicht gekoppelte 2.5A USB Ausgänge hat), und neuerdings sogar das mobile Modularsystem (da braucht es allerdings einen Adapter. Sistech legt jedoch eine ganze Reihe von Adapter bei, für diverse Geräte, Laptops, etc.) betreiben kann, wusste ich nicht. Habe es einfach ausprobiert. Und es funktioniert. Ein bisschen Glück ist da auch dabei. Solche Sachen funktionieren oft nicht. Glück muss der Mensch haben, und wer wagt, gewinnt. Manchmal.
 
haesslich schrieb:
Waldbrandgefahr nehme ich ernst. Nur schon aus Eigeninteresse, da ich bei einem Brand selber in grösster Gefahr wäre. Es war/ist wirklich sehr trocken, und das absolute Feuerverbot gerechtfertigt. Die Feuerstelle im Tipi ist aber so gut geschützt dass ich es verantworten kann. Wer stellt mitten im Wald ein Tipi auf? Niemand. Also falle ich nicht unter die allgemeine Kategorie der Würstebrater und Waldbesucher, und erhebe einen Sonderstatus für mich. Ich mache was ich will wenn es die Umstände erlauben. Nicht wie ein Dummkopf. In Rücksicht auf eventuelle Beobachter habe ich erst nach Einbruch der Dunkelheit eingefeuert, oder nur kurz ein kleines Feuerchen zum Kochen bei Tag. Man will ja nicht auffallen, ich bin total inkognito unterwegs.

Wollte ich einfach noch anfügen. Hätte das mit dem Feuer nicht erwähnen sollen.
 
Phil999 schrieb:
Waldbrandgefahr nehme ich ernst. Nur schon aus Eigeninteresse, da ich bei einem Brand selber in grösster Gefahr wäre. Es war/ist wirklich sehr trocken, und das absolute Feuerverbot gerechtfertigt. Die Feuerstelle im Tipi ist aber so gut geschützt dass ich es verantworten kann. Wer stellt mitten im Wald ein Tipi auf? Niemand. Also falle ich nicht unter die allgemeine Kategorie der Würstebrater und Waldbesucher, und erhebe einen Sonderstatus für mich. Ich mache was ich will wenn es die Umstände erlauben. Nicht wie ein Dummkopf. In Rücksicht auf eventuelle Beobachter habe ich erst nach Einbruch der Dunkelheit eingefeuert, oder nur kurz ein kleines Feuerchen zum Kochen bei Tag. Man will ja nicht auffallen, ich bin total inkognito unterwegs.

vor mir musst du das nicht rechtfertigen. ich mache die verordnungen nicht, und bin nicht qualifiziert, die gefahrenlage einzuschätzen. viele leute sind das nicht - deswegen werden verordnungen von fachleuten gemacht.
über das "argument" ich bin anders als der rest, deswegen gilt dieses und jenes für mich nicht mag jetzt jeder leser für sich selber sinnieren. meine meinung dazu ist durch 10 selfhammer-smileys bereits zum ausdruck gebracht.

Phil999 schrieb:
Hätte das mit dem Feuer nicht erwähnen sollen.
genau. weil du darin zugibst, zumindest ein vergehen, möglicherweise sogar eine straftat begangen zu haben.

Forrest Gump schrieb:
Stupid is as stupid does.
 
Warst du da alleine im Tipi? Oder hast du mit jemand anderem zusammen Musik gemacht?
Der einzige Vorteil gegenüber einem modernen Zelt ist, dass man ein Feuer drin machen kann und der Rauch abzieht, oder???
Wie lange dauert denn der Aufbau vom Tipi?

Und eigentlich die wichtigste Frage aller Fragen: Wie lange hast du es ohne Dusche ausgehalten? Ich krieg beim Wildcampen schon nach ein 4-5 Tagen die Vollkrise.
 
Phil999 schrieb:
bin heute zurückgekehrt aus dem Wald und habe Erfahrungen gesammelt mit Solar- und Euroracksystem. Enorm eindrucksvoll, beides.

Hey Phil999, das ist eine coole Story! Ich kann deine Begeisterung nachvollziehen. Und ein Modular im Wald, wenn das nicht geil ist :phat:
 
Nette kleine Story. Einzig das Schaffell im ersten Bild schreckt mich ab. Selbstgerissen? ... ach ja, du wolltest ja Ordnungsverstöße nicht mehr posten ;-)

Waren die musikalischen Resultate denn ergiebig oder war das mehr eine Aktion um deinen "Freakstatus" zu untermauern?
 
sehr schick !


ja die endorphines-module sind sehr gut - nicht besser als anderes aber sehr gut aufeinander abgestimmt. der vco hat n paar macken die nicht sein müssten und das begrenzte spektrum macht auch manchmal ärger aber an sich ist der klanglich sehr gut - und das im eigentlichen nur, weil die vco´s super miteinander tracken und die fm überhaupt sielbar ist (im gegensatz zu makenoiseDPO der nicht mal ordentliche grundwellen raushaut :doof: )

einzig schade für mich: s/h vom mod. nicht direkt abgreifbar und der vca für internFMhub arbeitet nur für lin.FMvco2 und nicht linFMvco1- was für x-mod-patche mit beiden vco´s in der summe blöd ist. muss man dann eben extern machen.

total super die syncmodes ! vor allem as softsync ist super und das in alle richtungen.


was leider wirklich überhaupt nicht geht ist deren kundenunfreundlicher kommunikationsstil - bzw. die unmöglichkeit dort jemand direkt zu erreichen. echt ärgerlich.

das terminal war mir im gegensatz zu matchs+qmmg nicht ganz so soundvielfältig (HP Q etc. ... ) de funktionsgeneratoren fand ich ganz interessant aber das macht im endeffekt auch das peg ganz gut. die "vactrols" beim terminal haben mir in ihrer charakteristik einfach nicht zugesagt ... schön, dass es für dich so gut passt.





und das shuttle hats noch nicht zu mir geschaft ... weil ich keine usb geräte nutze. vielleicht kommt da noch was.
 
Offtopic:

psicolor schrieb:
Der einzige Vorteil gegenüber einem modernen Zelt ist, dass man ein Feuer drin machen kann und der Rauch abzieht, oder???
Ein weiterer enorm wichtiger Vorteil: Die Kondensationsfeuchtigkeit rinnt die steilen Wände einfach runter. In einem Kuppelzelt oder (noch schlimmer) Tunnelzelt, hat man oben große Bereiche, in denen die Zeltplane zu flach ist und daher Kondensat wieder runtertropft. Zeltanfänger glauben dann ihr Zelt sei undicht. Dabei kommt die Feuchtigkeit einfach von der Atemluft und (deutlich extremer) vom Kochen im Zelt.

Daneben hat man im Tipizelt und im Zentralstangenzelt meist Stehhöhe, die Liegelänge ist erstaunlich, und deutlich windstabiler als Firstzelte und billige Kuppelzelte sind sie auch noch.

Florian (gerade von drei Wochen im Zelt verbracht habend).
 
psicolor schrieb:
Warst du da alleine im Tipi? Oder hast du mit jemand anderem zusammen Musik gemacht?
Der einzige Vorteil gegenüber einem modernen Zelt ist, dass man ein Feuer drin machen kann und der Rauch abzieht, oder???
Wie lange dauert denn der Aufbau vom Tipi?

Und eigentlich die wichtigste Frage aller Fragen: Wie lange hast du es ohne Dusche ausgehalten? Ich krieg beim Wildcampen schon nach ein 4-5 Tagen die Vollkrise.
der Ort im Wald hat den Vorteil, dass es einen kleinen Bergbach gibt. Dort kann ich mich waschen und Trinkwasser schöpfen. An einer Stelle habe ich das Bachbett vergrössert zum reinliegen (aber nur kurz, brrr).

Der Aufbau eines Tipis geht recht schnell. Es kommt darauf an, ob schon Stangen vorhanden sind oder nicht. Wenn ich an einen neuen Ort komme (z.B. das jährliche Feuerfestival im Emmental) habe ich am ersten Tag viel Arbeit, da ich möglichst lange und gerade Bäumchen finden, entasten, und herschleppen muss. Aus Prinzip nehme ich nur totes Holz, was die Sache einiges schwieriger macht. Auch die Heringe und kleine Stecken für den Verschluss müssen vor Einbruch der Dunkelheit geschnitzt sein. Ist aber gut machbar, mein Tipi ist sehr klein (3,3m Durchmesser) und braucht daher nicht so lange Stangen. Es lässt sich auch einfach alleine aufstellen. Bei normalen Tipis, die grösser sind, muss man mindestens zu zweit sein, oder über viel Geschick verfügen. Und die Stangen müssen mit transportiert werden, die kann man nicht einfach auf die Schnelle herstellen. Ich brauche nur den Zeltstoff, ein kleines Beil, und eine Säge mitzunehmen. Das ist alles. Das restliche Material liefert der Wald.

War alleine dort. Bin mir aber überhaupt nicht alleine vorgekommen. Wald sprüht ja förmlich vor Leben und Wachstum.

Und das mit dem Schaffell, da verstehe ich die Abscheu nicht. Man trägt ja auch Schuhe aus Leder, da wundert sich keiner. Und ich finde es gut, dass man Felle nutzt und nicht einfach wegwirft (was leider oft geschieht wegen "mangelnder Qualität") nach dem Tod eines Tieres.

haesslich schrieb:
über das "argument" ich bin anders als der rest, deswegen gilt dieses und jenes für mich nicht mag jetzt jeder leser für sich selber sinnieren. meine meinung dazu ist durch 10 selfhammer-smileys bereits zum ausdruck gebracht.
diesen Eindruck wollte ich nicht hinterlassen. Es bin nicht ich, der anders ist, sondern es ist die spezielle Situation, die anders und eben unüblich ist, sodass ich mir ein Sonderrecht herausnehme. Ähnlich wie bei einer roten Ampel morgens um drei. Da nehme ich mir auch ein Sonderrecht heraus und gehe über den Fussgängerstreifen. Sonst lebe ich übrigens ziemlich regelkonform, werfe Abfall in den Eimer und nicht auf den Boden, etc.
 
danke Florian. Auch wenn die Übersetzung stellenweise ziemlich weh tut in den Augen, aber macht nichts, die Information ist da, und es wird sicher den einen oder andern zum Schmunzeln bringen.

Mit den heutigen Möglichkeiten könnte das sogar ein Trend werden. Das würde ich sehr begrüssen. Denn es ist so, dass man andere Musik macht draussen als drinnen. Vielleicht nicht bessere Musik, aber andere. Z.B. wurde ich (das war noch im Mai) jeden Morgen durch den wunderschönen Gesang eines Vogels geweckt, was mich spontan dazu animierte, diese komplexen Modulationen und Triller mit dem Modularsystem nachzubauen. Das ergab dann im Studio zuhause ein quadrophonisches experimentelles Stück von etwa 20 Minuten Länge.

Hier noch ein Beispiel eines anderen Outdoormusikanten:
http://madronalabs.com/topics/4110-off- ... -by-ingmob
 
coole sache,
wünsche dir weiterhin viel spass !


ich selbst würde jetzt im tipi eher meditieren wollen :lol:
aber stimmt schon, irgendwann braucht man ne pause ;-)
aber ich habe lange davon geträumt meinen modular draussen aufzustellen und ein konzertchen zu geben.
z.bsp. auf dem üetliberg ( Hausberg von Zürich, quasi direkt in/an der stadt, SEHR steil )
irgendwo im versteckten, .....und dann ....genau: buchla bongo sounds (LPG),
...so völlig relaxte grooves in die wildnis raus zu schiessen.......und die leute zu überraschen und zum staunen zu bringen.....


edit: bis einen da die polizei gefunden hätte würe es ein weilchen dauern..... :floet:
 
Studiodragon schrieb:
Würde mich mal interessieren wie lange du mit dem system musizieren konntest, Tag, Nacht ?
ich kam nie an die Grenze, wo ich wegen leerer Batterie aufhören musste. Selbst mit allen Geräten gleichzeitig. Das ist schon besonders.

Wenn ich zurückdenke an meine früheren Mobilsessions mit Monotron, iPad und Laptop ... kein Vergleich. Da war ich stets limitiert auf etwa 2 Stunden, dann war Schluss. Real Musikmachen eigentlich nur eine Stunde, denn bis mal die DAW hochgefahren ist (und wegen irgendwas ein Reboot notwendig war oder sonstige Einstellungen zu machen waren wie Netzwerk einrichten), war die Batterie schon halb leer, bevor ich überhaupt einen Ton machen konnte. Gut, mit dem iPad konnte ich noch weitermachen, aber ich wollte eben schon mehrspurige Sachen aufnehmen, und das war mit dem iPad2 alleine nicht so praktisch. Ich war immer ein bisschen unter Stress, jede Minute war kostbar, etc.

Mit den Solarsystemen ist es völlig anders. Da kann man ohne sich Sorgen zu machen wegen des Stroms in aller Ruhe auch mal pinkeln gehen oder zum Feuer schauen, währendem die Sachen eingeschaltet sind. Ich konnte es kaum fassen, was für ein Luxus. Das einzige was man als nicht so bequem bezeichnen kann ist das Aufstellen und Verschieben der Panels und Geräte, da kommt man schon ins Schwitzen. Sind schon einige Kilos zusammen, was zwar immer noch sehr leicht ist im Vergleich mit Bleibatterien. Aber kommt natürlich immer drauf an, wo man ist. Auf einer flachen Wiese ohne Bäume kann man so lange man will arbeiten, auch bei Bewölkung. An meinem Ort hatte ich nur etwa 4 Sonnenstunden pro Tag. Und ich musste/wollte ja die Akkus erstmal auf 100% bringen, da sie am Vorabend auch gebraucht wurden.

So nach 5 Uhr nachmittags ist langsam fertig mit Laden (August Sonnenstand; im Juni deutlich länger). Es lädt schon noch, vor allem mit dem grössten Panel, aber nur noch wenig. Am Abend hat man dann praktisch unbegrenzt Strom zur Verfügung wenn man flleissig geladen hat tagsüber. Ich hatte Sessions bis in die Morgenstunden. Aber das waren schon eher so eine Art Belastungstests, vielfach mag ich so nach 2 Stunden gar nicht mehr. Experimentelle elektronische Musik (fast alle Module waren neu für mich, ich war also eher am ausprobieren als am gezielt arbeiten) ist schon ermüdend. Und manchmal stellte ich abends auch viele Geräte ab nach einer Weile, oder stellte sie gar nicht an, nur noch das Tablet ohne Audiointerface, und guckte einen Film oder sonstiges Zeugs, das ich zuhause vom TV aufgenommen hatte. Eigentlich wie zuhause. Ich bezeichne das Tipi auch als meine Sommerresidenz. Wenn es das Leben erlaubt, werde ich nächsten Sommer viel mehr dort sein.

Also die Leistung der XXL-88 Akkus ist enorm. Umschaltbare Ausgangsspannung (9/12/16/19/20 Volt bei 4 Ampère), damit kann man viel machen. Plus zwei USB Ausgänge, einer mit 2.5A für moderne Tablets und zum Schnellladen.
 
eine kleine aber noch wichtige Bemerkung zu den XXL-88 Akkus. Im September und vor allem im Oktober liessen sie sich manchmal nicht mehr aufladen. Die Panels waren gut ausgerichtet (normal zur Sonne, also rechtwinklig zur Einstrahlung), bei wolkenfreiem Himmel sollte das grosse Panel (112W Maximalleistung, Herbst/Winter natürlich weniger) immer noch genügend Saft liefern, wenigstens für drei Stunden pro Tag selbst bei niedrigem Sonnenstand.

Manchmal war auf dem Display zu sehen, dass nur für wenige Sekunden der Ladevorgang eingeleitet wurde, dann begann das Display an zu blinken, der Ladevorgang wurde abgebrochen. Ich hatte schon Angst, dass durch Feuchtigkeit die Akkus beschädigt worden seien. Jedoch gab es stets wieder Momente, wo der Ladevorgang problemlos stattfinden konnte. Ein Rätsel, dem ich lange Zeit nicht auf den Grund gehen konnte.

Diesem Rätsel dass es einmal geht, ein andermal nicht, bin ich offenbar auf die Spur gekommen. Es ist die Temperatur! Also wenn die Akkus zu kalt sind arbeiten sie nicht mehr ordnungsgemäss. Beim Versuch, die Akkus zuhause aufzuladen hat sich herausgestellt, dass sie nicht kalt sein dürfen. Das hat sich in einem kürzlich stattgefundener Beobachtung gezeigt. Wenn sich die Akkus Ende November in einem ungeheizten Raum befinden, dann bereiten sie dieselben Probleme wie ich sie im Wald (September) schon beobachtet hatte. Wenn ich jedoch die Akkus in einen geheizten Raum bringe und eine Zeit warte, laden sie ordnungsgemäss.

Die XXL-88 Akkus müssen also genug warm sein um geladen zu werden. Die Stromabgabe hingegen ist nicht abhängig von der Temperatur, das funktioniert immer, da habe ich nie Probleme beobachtet.

Ist noch eine wichtige Sache wenn man in gemässigten Klimazonen oder gar in den Bergen solche mobile lithiumbasierte Solarsysteme betreiben will. Um es nochmal zusammenzufassen: von Mittag bis 3 Uhr Winterzeit im doppeltem Sinne, also Jahres- und Uhrzeit, gibt es genug Photonen für ein grösseres Panel um schätzungsweise 20-50 Watt zu liefern. Lithiumakkus können jedoch bei tiefen Temperaturen nicht mehr geladen werden; man muss sie der Sonne aussetzen damit sie sich aufwärmen können. Hingegen im Sommer ist es genau umgekehrt, da muss man die Akkus immer in den Schatten stellen, da sie sonst zu heiss werden. Man muss stets schauen wie warm oder wie heiss der Akku ist. Nicht umsonst hat der XXL-88 eine silberne, reflektierende Oberfläche.

Man muss also stets sehr achtsam sein und mobile Solarsysteme mit äusserster Sorgfalt behandeln, besonders Akkus. Bisher hatte ich besonderes Augenmerk auf die Hitze gesetzt, vor allem nach dem Hitzesommer 2015, aber jetzt habe ich auch endlich herausgefunden, dass Kälte genauso in Betracht gezogen werden muss. Ich habe z.B. meine drei Akkus stets in einem Behälter aufbewahrt wenn ich im Wald war. Und wenn ich eine Zeit verreiste habe ich sie stets nach Hause genommen. Akkumulatoren sollten stets von Feuchtigkeit ferngehalten werden. Obwohl der XXL-88 sich als recht robust herausgestellt hat. In meinen Experimenten im Wald habe ich in Kauf genommen, dass manche Sachen in Mitleidenschaft gezogen und kapputt gehen würden. Jedoch haben sich glücklicherweise alle Geräte bewährt, nicht nur der XXL-88, sondern auch diverse Guitar-Pedal Effektgeräte, das Modularsystem, Microbrute (der war wochenlang unter einem Felsen. Regengeschützt, aber aller anderen Witterungen ausgesetzt). Kaum zu glauben, aber wahr. Kein einziger Verlust unter diesen Umständen.

Die Panels konnte ich ohne Sorge im Tipi lassen, die sind nicht so empfindlich; sind ja nur Solarzellen. Allerdings stand nach einiger Zeit immer wieder eine Reinigung der Paneloberfläche an. Regen, Ablagerungen, Pollen, Staub, das alles sollte man bei längerer Exposition regelmässig entfernen. Ein in Wasser getränktes Tuch ist in der Regel genug. Manchmal musste ich allerdings auf schärfere Agentien zurückgreifen wie Balsamterpentin, wenn Baumharz auf der Paneloberfläche vorzufinden war. Kommt immer auch draufan, wo man die Panels aufstellt.

Generell möchte ich sagen, dass diese mobilen Solarsysteme einfach genial sind. Aber ich möchte auch sagen, dass man behutsam damit umgehen will, wenn man die nicht ganz billige, aber eben auch nicht wirklich teure Investition für Jahre und Jahrzehnte bewahren will. Einfach nie einen Kurzschluss machen mit Akkus! Immer gewahr sein dem Feuchtigkeitsgrad und den Regentropfen! Lieber eine Session aussetzen und einen Tee oder Whysky trinken als das Risiko eines Kurzschlusses während eines Gewitters eingehen. Lieber den oder die Akkus nach Hause bringen bei Abwesenheit!

Selber habe ich diese Regeln befolgt, alle meine Solarsysteme sind Gott sei Dank intakt. Das ergibt Möglichkeiten für viele Jahre. Unabhängig vom Stromnetz.
 
Wie genial ist DAS denn? Das ist mal was anderes als die "mit Gitarre an den Strand"-Nummer ;-) Hut ab, den ganz großen!
 


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