Modularsystem für Kleinkinder

P

ps4074iclr

Guest
Mein Sohn ist 16 Monate alt, steht total drauf Klinkenkabel zu Patchen und liebt es, wenn dann komische Töne rauskommen. Eigentlich wollte ich ihn ab dem nächsten Jahr mit aufgezwungenen Klavierstunden quälen und sein Leben mit täglichem Gesangsunterricht zum Albtraum machen, aber nachdem er gerade scheinbar eine andere Richtung einschlägt, überlege ich ein kleines Modularsystem für uns beide anzuschaffen.

Macht das Sinn? Hat jemand Erfahrungen mit der Kombination Kleinkind+Modularsynth?

Welche Module sind kindersicher? Also welche Module haben mit der Frontblatte verschraubte Potis und Buchsen?
Gibts das nur bei 5HE oder findet man auch Module fürs Öhrorehg?

Gibts vielleicht auch spezielle Baby-Semi-Modularsysteme mit eingebautem Lautsprecher und Batteriebetrieb?
 
psicolor schrieb:
Mein Sohn ist 16 Monate alt, steht total drauf Klinkenkabel zu Patchen und liebt es, wenn dann komische Töne rauskommen. Eigentlich wollte ich ihn ab dem nächsten Jahr mit aufgezwungenen Klavierstunden quälen und sein Leben mit täglichem Gesangsunterricht zum Albtraum machen, aber nachdem er gerade scheinbar eine andere Richtung einschlägt, überlege ich ein kleines Modularsystem für uns beide anzuschaffen.

Macht das Sinn? Hat jemand Erfahrungen mit der Kombination Kleinkind+Modularsynth?

Welche Module sind kindersicher? Also welche Module haben mit der Frontblatte verschraubte Potis und Buchsen?
Gibts das nur bei 5HE oder findet man auch Module fürs Öhrorehg?

Gibts vielleicht auch spezielle Baby-Semi-Modularsysteme mit eingebautem Lautsprecher und Batteriebetrieb?

hmm, 16 Monate scheint schon sehr früh zu sein ;-) das hier ist ganz cool, allerdings erst ab 14Jahre vom Hersteller empfohlen

http://littlebits.cc/kits/synth-kit
 
Ich bin dreifacher Vater und zweifacher Großvater. Kinder sind neugierig, und in dem Alter spielen sie sogar lieber mit Kartons, als mit dem Inhalt. Ich finde Du übertreibst, auch mit dem Klavierunterricht, lass das Kind erstmal Kind sein. Ab 5 Jahren kann man mal reinhorchen in welche Richtung es geht, aber schon gar nicht aufzwingen!
 
psicolor schrieb:
Gibts vielleicht auch spezielle Baby-Semi-Modularsysteme mit eingebautem Lautsprecher und Batteriebetrieb?
Das ist noch viel zu früh dafür und auch zu gefährlich. Das kann man so ab 5-6 Jahren vielleicht mal andenken.
Kleine Kinder stecken ja alles gerne in den Mund und ein Klinkenkabel mit 12 oder 15Volt drauf -also ich weiß ja nicht.
Es gibt genug altersgerechtes Spielzeug, mit dem man Musik machen kann.
 
Womit spielen Kinder am liebsten? Natürlich mit allem, womit die Erwachsenen auch am liebsten spielen. Das wär jedenfalls mein Erfahrungswert: kaum etwas kommt schlechter an als Dinge, von denen Erwachsene meinen, sie müssten bei den Kindern total gut ankommen, weil sie ja speziell für Kinder gemacht sind.

Hier bei uns (37, 4, und 1.5 Jahre) wäre der gemeinsame Nenner an All-Time-Favorites wahrscheinlich:
* SDD-3000 und überhaupt alle Arten Delays/Reverb mit eingestöpseltem Mikro,
* NYS SPP L1, dazu ein paar Patchkabel,

und, seit jeher auf Top-Position mit großem Abstand:
* Tenori-On

Von daher: volle Unterstützung für deinen Plan! Streich die Klavierstunden, und schaff was ran, das wenigstens so aussieht, als könnte Papa/Mama es auch benutzen. Sollte auf jeden Fall seinen Reiz solange haben, bis die Lieben irgendwann auf den Trichter kommen, dass du selbst dich dafür gar nicht so interessierst...

Alternativ: eins der Yamaha PSR/PSS mit diesen rudimentären FM-Synth-Funktionen (PSS-380, 390 usw...). Da ist dann zwar nichts mit Patchen, aber Krachmachen könnt ihr, und du kannst es auch irgendwie als 'ne Art "Klavierstunden" verbuchen.
:phat:
 
Bernie schrieb:
Kleine Kinder stecken ja alles gerne in den Mund und ein Klinkenkabel mit 12 oder 15Volt drauf -also ich weiß ja nicht.
Es gibt genug altersgerechtes Spielzeug, mit dem man Musik machen kann.

"BENUTZE [Wandwarzenstecker 9V] MIT [Zunge]" ...läuft bei uns. :kaffee:
 
Bernie schrieb:
Es gibt genug altersgerechtes Spielzeug, mit dem man Musik machen kann.

ja z.B. die Boutique Serie von Roland, die laufen mit Wechselstrom da ist es nicht ganz so schlimm wenn der oder die Kleine mal ins Kabel beisst.
 
Das gabs mal: viewtopic.php?f=36&t=532&p=6129&hilit=buchla+f%C3%BCr+kinder#p6129

Und eigentlich wäre ein einfaches Konzept mit großer Musikalität nicht schlecht, Music Easel, nur in normal (ohne viel Geld) und so - sowas könnte man digital bestimmt ganz gut umsetzen, ansonsten - muss es ja gar nicht zu einfach sein, sondern nur nicht zu empfindlich, und genug Excitement bringen.

Korgs Little Bits und so - sind vielleicht aber zu viel "Spielzeug" und zu wenig Instrument.
Ich finde es nicht übel, wenn da auch sowas mit Ausdruck, Spiel und Tönen passiert. Nicht nur bleep-quäääks.

Also eigentlich wie bei den Erwachsenen.

zMors vielleicht? also eine app, oder Model 15 oder "modular" - alle iOS.
oder etwas in der Art? und ne Tastatur dran?
Kann man echt viel mit machen und darf auch nicht zu öde sein - Kinder legen gern Dinge weg, wenn das so ist - und spielen mit dem Karton. ;-)
 
Mal die Gefahren beiseite (Saft aus der Steckdose, verschluckte Potikappen und Kabel): Nehmen wir mal ein wirklich kleines Modularsystem an: das hat dann so etwa 30-40 ein- und Ausgangsbuchsen. Wie hoch schätzt du die wahrscheinlichkeit ein, dass dein Junior das Ding so verkabelt dass da überhaupt ein Geräusch aus der Kiste rauskommt. Und falls er das wider erwarten hinkriegen sollte oder Hilfe bekommt: Wie lange wird es wohl dauern, bis er an einem Kabel zieht und der Audiosignalweg wieder unterbrochen ist?

Mein Tip: ein Mikro, irgendein Aufnahmegerät und / oder eine Delay Tretmine, die nicht selbstoszilliert. Damit sollte der Kleene eigentlich ne ganze Weile einen Heidenspass haben. -Oder alternativ: ein paar Kochtöpfe und Rührlöffel zum druffkloppen. That's how we did it back in the days. Howdie :phat:
 
R-U-Nuts schrieb:
Rührlöffel zum druffkloppen. That's how we did it back in the days. Howdie :phat:

ja, so waren wir damals drauf in den 70ern. Wir hatten ja nix ;-) Genau wie beim boxen. Mit Konservendosen hammer uns geboxt weil wir kei Boxhandschuhe kaufen konnte. Die Gesichter hammer uns uffgekratzt
nur weil wir wild aufs boxen warn. Das einzige was wir hatten waren die Rocky Poster an der Wand.
 
Ich würde ein Kleinkind nicht ans Modular setzten..Bis der Sound erstmal gepatcht ist und halbwegs natürlich klingt,ist sehr viel disharmonie und schräges dabei das nicht ausbleibt.....ich würde es sein lassen wenn du nicht das hirn verbrutzeln willst...Ich sehe das schon als grob fahrlässig und das abgeshen davon, das da Spannungen sind...anders wieder wenn was schönes harmonisches schon vorgepatcht ist und das kleine mal ne Minute am cutoff etwas schrauben oder ein schön klingendes patch sozusagen sinvoll erweitert.Ein Kleinkind muss ja generell die ganzen neunen Reize verarbeiten und kennenlernen ,,kann mir gut vorstellen das es eher erschrickt und es nicht versteht und dadurch verunsichert wird...Klänge erzeugen Stimmungen auch bei uns Erwachsenen..Denke das harmonische melodische klänge und rhytmik die vom Sound her nicht gleich auf die 12 hauen, definitiv mehr Musikalischen Nährwert haben.. und wie gesagt wenn nichts harmonisches vorgepatcht ist würde ich da auch nicht experimentieren...

Dann lieber n Padsound oder generell etwas schönklingendes über ein Keyboard selbst gespielt und dem Kind was dazu singen..nicht das dem noch Sägezähne wachsen ;-)


IM Endeffekt muss man halt schauen wie sie reagieren und wenn sie es irgendwie interessant finden und es ihnen noch spaß macht : why not...Mann kann ja schon etwas vorpatchen und gezielte sinvolle Patchs vollziehen...ICh denke das die schon sich bemerkbar machen werden wenn es sie nervt
 
Ich glaub zwar, dass der Grundtenor hier auf ein (vmtl von mir provoziertes) Misverständis basiert, konnte aber trotzdem was mitnehmen. Ich werd ihn, wenn er Lust drauf hat, am Voyager spielen lassen. Da kann er auch ein bischen Patchen.
 
Ich sehe schon kommen, wie er Dir mit 13, 14 Jahren vorwerfen wird, dass er immer nur mit diesen spießigen elektronischen Instrumenten spielen durfte, obwohl Akustikgitarren doch viel cooler sind ;-) ...
 
psicolor schrieb:
Ich glaub zwar, dass der Grundtenor hier auf ein (vmtl von mir provoziertes) Misverständis basiert, konnte aber trotzdem was mitnehmen. Ich werd ihn, wenn er Lust drauf hat, am Voyager spielen lassen. Da kann er auch ein bischen Patchen.
Tenori-On wurde ja schon genannt, in dem Alter wäre aber vielleicht auch ein Kaossilator was für den Anfang.
 
recorder mit micro und casio oder sowas ,alternativ
looper mit micro und casio
kann man toll mit spielen , später auch mit anderen kindern sich geschichten ausdenken ,einen auf radiomoderator machen, die ersten hits produzieren,furzgeräusche aufnehemen . alles was einen halt so interressiert .

natürlich spricht nichts dagegen mit pappa was zusammen zu machen ...und das ist eh das schönste und wichtigste.
ein so kleines kind braucht kein eigenes instrument.

die erfahrung mit der eigenen stimme halt ich in diesem alter für weitaus wichtiger als sich mit einem instrument zu befassen .
 
Ein Bandgerät, Microfon und so - oder ein schlichter Monorecorder war auch etwas womit ich viel Spaß hatte in dem Alter, hab übrigens auch solche "Radiosendungen" gemacht. Ich würde sogar sagen - wer nicht? Bestes Geschenk!
 
Meine beiden sind jetzt fast 5 und 1.
Beide wahren vor allem im alter 1-2 auch total wild auf kabel, blinke lichter und poti drehen.

Modular war aber im grunde immer zu kompliziert, das wird jetzt beim großen langsam so das er auch ein bischen versteht was da passiert und nicht nur von den lichtern und der haptik hypnotisiert wird ;-)

was aber super ankam war der alte thingamagoop. also noch die 1er version in dem robusten metallgehäuse.
nahezu unverwüstlich (ok die angeklebte LED hat sich jetzt kürzlich nach 3-4 jahren gelöst) angenehme anzahl an controls, lautsprecher drin, batterie und blinkelicht.

Da spielt der große bis heute noch gerne mit rum.
4515697322_415316618b_b.jpg


gibts aber leider glaub ich nur noch gebraucht.
 
Moogulator schrieb:
Ein Bandgerät, Microfon und so - oder ein schlichter Monorecorder war auch etwas womit ich viel Spaß hatte in dem Alter, hab übrigens auch solche "Radiosendungen" gemacht. Ich würde sogar sagen - wer nicht? Bestes Geschenk!

Ja herrlich, diese Erlebnisse hatte ich schon fast verdrängt, aber jetzt mir meine erste Radiosendung wieder ein: "Das Wetter - heute regnet es Scheisse." Den ganzen Tag hab ich mich damals über meinen eigenen Witz kaputtgelacht.
 
Wenn ein Kind von unter 2 Jahren unbedingt an was modulares ran soll, dann würde ich was mit normalisierten Verbindungen empfehlen, z.B. einen MS-20 oder einen Modulör114. Die machen auch Geräusche, ohne dass man was gepatcht hat.

Ob die Feinmotorik eines so kleinen Kindes einem Bastl Kastle gewachsen ist, weiß ich nicht. Da sind die Kabel aber auch so klein, dass die ruck-zuck mal verschluckt sind. Oder sonstwo drin stecken (der Junge einer bekannten hat mal grössere Mengen Spielzeugautos in die Ladeklappe des Videorekorders gesteckt - der Elektroreparaturservice hat nicht schlecht gestaunt, als die das "defekte" Videogerät geöffnet hatten).

Die Frage ist allerdings, wie lange das Interesse an sowas anhält, Kinder sind da oft etwas sprunghaft. Man sollte selber auch Verwendung für das Gerät haben, falls der kleine Racker in 3 Monaten den Spass am Kabelstecken verloren haben sollte.

Kaossilator hört sich auch gut an.
 
Also meine beiden Söhne, mittlerweile 4 und 6 Jahre alt spielen am liebsten mit dem OP-1, alleine schon der Tombola Sequncer ist für die ein Ereignis, aber auch mal bisschen mit den Synths rumspielen. Ansonsten haben sie ein Keyboard von Yamaha, das wird auch gerne und viel bearbeitet oder auch einfach die Beispielsongs laufen lassen....
Wenn ich mal die Gitarre in die Hand nehme, holen sie dann eine Kinderukulele herbei und "dreschen" auf der herum.
Am Modular besteht natürlich auch viel Interesse, vor allem auch wegen der vielen blinkenden Lämpchen, aber alleine lasse ich die da nicht ran....

Weiß nicht ob das irgendwie weiter geholfen hat ??

Miguel
 
Waren wir in unserer Kindheit/Jugend nicht auch nur der Vorwand für unsere Väter endlich eine Modeleisenbahnanlage zu bauen/kaufen? Ich will ja keinem zu nahe treten, aber irgendwie klingt das stark danach :)
 
This is what the germans call a "Blitzchecker".
Danke, dass du das klargestellt hast
 
sbur schrieb:
Waren wir in unserer Kindheit/Jugend nicht auch nur der Vorwand für unsere Väter endlich eine Modeleisenbahnanlage zu bauen/kaufen? Ich will ja keinem zu nahe treten, aber irgendwie klingt das stark danach :)

:lollo: Ich glaube auch, ich wollte die Carrera Bahn mehr, wie meine Jungs ;-)
 
Generell sind inspirierende Sachen gut, gern und besonders musische und kreative Sachen, wobei da eben ein Karton, ein Stein oder ein paar Büroklammern oder so manchmal schon mehr sein kann als "Roboterman, das schönste Spielzeug der Welt" oder "Buchla Kids - der 10000€-Synth", und jetzt kommts:

Einige tun alles und wollen alles geben fürs Kind, es soll es gut haben und viel mitbekommen.
Dann dazu dieses "ja, aber nichts für mehr als X €".

Man muss sich also entscheiden, vielleicht entwickelt sich das. Ich wusste mit 4 genau was ich mal werde. Ich habe extrem gezielt darauf hingearbeitet und nun bin ich es nicht geworden..
Ach, Astronaut und Lokführer wollte ich übrigens nicht werden, sowas war eher normal - man kann alles nutzen was da ist, dazu ist man nicht besonders hoch gestellt, nur weil man ein Raumschiff hat, so wie heute ein Auto.

Und nein, natürlich wusste ich nur grob wo ich hin will, es kommt und kann und konnte sich noch oft ändern. Es ist aber alles gut.
Und ich weiss nicht ob es wichtig ist, dass ein Kind ein eigenes Auto, Modularsystem etc. hat - nur kleiner. Oder so - aber es ist toll, wenn irgendwas da ist - Instrumente, Liebe, Zeugs zum basteln, rumklettern, Krach machen, heute ist wohl eine Videocam vielleicht so cool wie damals ein Monorecorder - und damit mein ich so ein 50€ Dingens - oder ein Smartgerät, die können das ja alles - ein ganzes Fernsehstudio - so wie Doc Brown es nannte. Wahnsinn. Wenn man sieht, was alles geht, das auch verpackt kriegt für sich.. und dennoch nicht TV Moderator wird …

Egal, ich kann eh nichts raten, ich weiss es eh nicht, was richtig ist, die meisten Gedanken hier sind auch gelogen. Aber ich bin meinem Vater sehr dankbar, dass wir Instrumente hatten, immer, irgendwas, viele.
Oder ich war irgendwo, wo es sowas gab. Auch cool.

Ich weiss nicht, welches Modulsystem ein Kleinkind haben sollte, man ist da noch so patchig und kann echt nicht soo viel, nicht mal chinesisch, Rad schlagen, Rad fahren und Matheaufgaben lösen kann man da. Und fließend und schön spielen auch nicht. Aber ein Bild von einem extrem abstrakten Butterbrot, was ein Auto sein soll und ein von außen sichtbares Lenkrad hat - sowas kann man da. Mooaaaaarrrh.
 
Sorry für den Offtopic, aber allein schon der Satz: "Aber ein Bild von einem extrem abstrakten Butterbrot, was ein Auto sein soll und ein von außen sichtbares Lenkrad hat - sowas kann man da. Mooaaaaarrrh." Das ist Poesie, und somit das Posting des Monats!
 


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