"Stufenlose" Regelung

Michael Burman

⌘⌘⌘⌘⌘
Ich lese im Forum öfter von "stufenloser" Regelung. Dabei beziehen sich Leute auf alles Mögliche. Kann z.B. eine Regelung per MIDI-CC mit 127 Schritten als "stufenlos" bezeichnet werden, oder wird es erst dann "stufenlos", wenn bei der Umsetzung interpoliert wird und eine höhere Auflösung erreieicht wird? Z.B. 32 bit floating point. Ist Regelung mit einem analogen Schieberegler (Fader) "stufenlos", wenn dahinter ein ADC sitzt und diskrete Werte an die Elektronik weiter gibt? Auch hier wieder: Wie definiert man "stufenlos"? Ab welcher Auflösung ist es "stufenlos"? Wenn keine Stufen hörbar sind? Wahrscheinlich ja. Oder bei der Tonhöhe: Regelung in Halbtonschritten (Semitones) hat Stufen, Regelung in Cents ist dann aber schon "stufenlos", weil Cents ja ganz kleine Stufen sind? Wie seht ihr das?
 
Grundsätzlich kann stufenlos nur analog sein. Die frage ist, ob man das "gestufte" merkt. zB die 5Bit-Auflösung der Hüllkurvenzeiten bei einigen Polysynths wird kaum (in die restlichen Bits wurden dann irgendwelche Schalterwerte reinkodiert). Eine 32Bit Auflösung nützt nix, wenn die Abfragerate so langsam ist, dass sie schnelle Reglerbewegungen doch nur in groben Schritten folgt.
 
fanwander schrieb:
Eine 32Bit Auflösung nützt nix, wenn die Abfragerate so langsam ist, dass sie schnelle Reglerbewegungen doch nur in groben Schritten folgt.
Ja, stimmt – das ist auch ein wichtiger Aspekt! :supi:
Die Werteabfrage- und Verarbeitungsgeschwindigkeit spielen also auch eine Rolle. 8)
 
Stufenlos ist es dann, wenn die Stufen im Signal nicht mehr identifizierbar sind.
Das ist bei Digital-Audio (heute fast immer) der Fall. (Beispiel: Euer Audio-Wandler hat physikalisch vermutlich zwischen 1 und 32 Stufen - der Rest ist trickreiche Signalverarbeitung (analog und digital), damit diese Stufen eben kein komisches Quantisierungsgeräusch machen... )

Insofern ist Digital-Audio stufenlos. (Der Dither maskiert die Stufen perfekt, so dass sie nicht mehr zu identifizieren sind. )
 


News

Zurück
Oben