Der Hype um Vintage Synthesizer

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Guest
Es ist kein Stillstand, es ist ein Rückschritt.

Die Ursache ist zwei geteilt: zum einen wird die User-Basis immer unqualifizierter, weshalb sie lieber zum bewährten und idiotenfesten Vintage-Original greift. Denn da muss man weder selber hören ob es gut klingt noch sich in ein umfangreiches Gerätekonzept einarbeiten.
Zum anderen ist der Markt durchaus von mäßiger Software überschwemmt. Da die besseren Exemplare heraus zu picken ist schon nicht so einfach. Zumal eben auch die meisten Meinungen dazu wenig qualifiziert sind, es gibt also keinen verlässlichen Filter, der einem wenig geübten Einsteiger sagen kann, welche Lösungen wirklich etwas taugen.

Ein zu erwartender, aber merkwürdiger Effekt ist auch, das der esoterische Aspekt immer mehr zu nimmt, je besser die Technik wird. Das war im HiFi so, seit die Apparate klanglich keine Probleme mehr machen, kam High-End auf, und das ist jetzt auch im Synthesizer/Studio-Elektronik Bereich zu beobachten: der Analog-Hype um die Vintage-Originale nimmt erst so richtig Fahrt auf, seit es eigentlich gar kein klangliches Problem mehr ist, diese zu ersetzen.
Und kommt mir bitte nicht mit Spezialfällen, also mit Take 23 vom CS-80 der letztlich genial klang ... "mach den mal nach" ... das geht eben nur, wenn ich, genau wie der CS-80, auch 22 Ausschuss-Tracks produzieren dürfte ... und *das* akzeptiert eben keiner bei einem Neu-Gerät!

Wobei die meisten das eben auch gar nicht so genau hören, siehe hier Pro-One vs. Repro-One Thread. Das führt dann bei vielen dazu, dass sie irgendwann so eine Art Erweckungserlebnis haben, wenn sie denn doch einmal bemerken, dass das Vintage Original besser klingt als die (mäßige) VST-Kopie, die sie bisher nutzten. Statt dann mal zu lernen, woher der Unterschied kommt jagen viele dann doch lieber dem Original nach. Hat ja viel mehr Kultfaktor und passt besser in die heutige Zeit, sich da eine eigene Religion zu zimmern, in der der "heilige Original-Analog-Klang" nicht nachgemacht werden kann. Das erspart dann auch den Wissenserwerb, wie man diesen Klang hinbekommen könnte, denn man weiß ja schon, dass es gar nicht geht :selfhammer:
 
Eine sehr gute Darstellung des Vintage-Hypes, volle Zustimmung, Nordcore.
 
Es gab halt diese lange Pause, in welcher so gut wie keine Analogsynthesizer hergestellt wurde. Da griffen die Leute zu den alten Geräten.
Viele ältere Semester erfüllen sich auch Jugendträume mit den alten Maschinen. So wie manch einer sich einen Oldtimer kauft oder eine Harley.

Die Hersteller (viele davon neu auf dem Markt) haben jetzt in den letzten Jahren aber wieder tolle analoge Sachen rausgebracht und passen die auch auf moderne Anforderungen an.

Persönlich hatte ich nie ein nennenswertes Interesse an den alten Geräten.
Sofern es etwas vergleichbares neues gibt, ist das für mich selbst immer die bessere Wahl.

Aber das gab es halt im Grunde jahrzehntelang nicht wirklich.
 
Forum 2017:

Mac vs. PC
Analog vs. Digital
Vintage vs. Aktuell
Hard vs. Soft

*Gähn*
 
TrackerA-3 schrieb:
Geht euch der Hype um Vintagesynths auf die Nerven, so wie mir, …
Nein, warum sollte es mich interessieren, welche gebrauchten Instrumente andere Menschen kaufen?

…oder findet ihr das Festhalten daran als angenehm?
Ich kann kein "Festhalten" erkennen – es gibt schlichtweg sowohl das Eine (Vintage-Markt) wie auch das Andere (aktuelle Angebote). Und unter den aktuellen Angeboten finden sich genügend Instrumente und Plug-in, die keine Nachbauten historischer elektronischer Instrumente sind.

Ich empfinde diesen ewigen Rundflug um alte Synths als Stillstand der Musik-Entwicklung. Die gleiche Suppe immer und immer wieder aufgewärmt.
Meinst Du mit "Musik-Entwicklung" die Entwicklung der Musik oder die Entwicklung der Musik-Instrumente?

Eine fehlende Entwicklung der Musik-Instrumente kann ich schlichtweg nicht erkennen. Um nur eine paar Gegenbeispiele zu nennen, natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Waldorf Quantum; mehrere MPE-fähige Controller, sogar hinreichend erschwingliche, DAWs mit integrierten Programmiersprachen zu Verwirklichung von Klang- oder Kompositionsstrukturen abseits kommerziell erhältlicher Verfahren, Granualarsynthese zum Anfassen auf Touchscreens, eine noch nie dagewesene Demokratisierung musikalischer Produktionsmittel, speicherbare Modulsynthesizer, Morphen zwischen Klängen z.B. in Kyma, digitale Syntheseverfahren im Eurorack-Format, usw. usf.

Falls Du aber eine fehlende Entwicklung der Musik gemeint haben solltest: Diese läge nicht an einem "ewigen Rundflug um alte Synths", sondern schlicht an mangelnder Innovationskraft der Komponisten.
 
Den einzigen Hype, den ich da erkennen kann, ist, dass ständig darüber gequatscht wird.
Die wenigsten, die darüber quatschen, also den Hype am Laufen halten, kaufen sich Vintage Gear oder können sichs überhaupt leisten.
Das soll jetzt nicht abwertend klingen - aber mal ernsthaft... ein Hype lebt vom Geschwätz der Leute.
Es wird heute so viel Musik mit aktuellem Gear gemacht - man denke nur mal an die ganzen Plugins, die es früher nicht gab - da macht Vintage doch einen vernichtend kleinen Anteil aus. Ich behaupte mal ketzerisch, mind. 90% der heutigen Musik im elektronischen Bereich wird mit aktuellem Gear gemacht.
 
Mir ist das Wurst. Hauptsache es klingt gut und faesst sich gut an.
 
...ich finde das der sogenannte "Vintagehype" eher abebbt.
Preislich vielleicht nicht, aber ich finde das hier im Forum viel weniger über Vintagekrams geschrieben wird.
Das liegt imho daran, das es gerade so viele gute Neugeräte gibt das man nicht mehr zum Vintage greifen muß.
Und da ist es scheinbar auch egal ob Analog oder Digital oder VA oder PM oder sonst was.
Das betrifft nicht nur den Klang sondern auch die Features, wie z.B. eingebaute Arpeggiatoren, Sequenzer oder Effekte.

Ich denke auch das viele Leute, mich eingeschlossen, keinen Bock auf die immensen Folgekosten von alten Synth haben.
Entweder man kanns selber reparieren, oder es gibt die Teile nicht mehr oder es wird exorbitant teuer die Geräte unterhalten zu können.
 
SvenSyn schrieb:
Den einzigen Hype, den ich da erkennen kann, ist, dass ständig darüber gequatscht wird.
Die wenigsten, die darüber quatschen, also den Hype am Laufen halten, kaufen sich Vintage Gear oder können sichs überhaupt leisten.
Danke.
 
Um das Thema ernsthaft diskutieren zu können, sollte man da den Begriff "Vintage Synthesizer" nicht zuerst mal definieren ?
Was meinst Du damit genau, was ist "Vintage" ? Was ist das Problem ?

Welchen Hype meinst Du ? Aktuell sehe ich eigentlich nur den Eurorack-Hype. Den ich aber toll finde.
 
TrackerA-3 schrieb:
Geht euch der Hype um Vintagesynths auf die Nerven, so wie mir, oder findet ihr das Festhalten daran als angenehm?

Mir geht das weder auf die Nerven, noch interessiert mich das sonderlich. Wenn sich jemand eine alte Kiste kauft, dann wird er wohl seine Gründe dafür haben. Ob alt oder neu, für mich sind das nur Werkzeuge. Und was Plug-Ins betrifft, also da habe ich einfach das genommen was aus der Freeware Ecke für mich gut war und habe mich dann auch nicht mehr darum großartig gekümmert was es sonst noch so gibt. Habe aber noch nie viel gebraucht für meine Musik - keine Ahnung wieso, war aber so.
 
Peter hates Jazz schrieb:
Hype kann auch einen direkten Zusammenhang mit "Dumm wie Brot " haben , wie diese Auktion eindrücklich beweist :P
https://www.ricardo.ch/kaufen/musik...&utm_campaign=rtm_core&utm_content=body_title

Je intellektuell anspruchsloser und inhaltlich unbedarfter jemand ist, desto leichter ist er als Beute für irgendeinen Blödsinn zu haben.

So funktionierte Werbung schon immer -- man muß einfach nur jemanden finden, der noch blöder ist als man selbst, und schon läuft das fast wie von selbst.

Wenn also nur lange genug irgendein Unfug im Internet verzapft wird, wird sich eine erkleckliche Anzahl Dummer finden, die das glaubt -- egal, ob es sich um UFOs, Außerirdische, Chemtrails, Verschwörungstheorien oder alte Musikelektronik handelt. Irgendeiner glaubt das immer und macht mit Begeisterung mit, irgendwann wird das zum Selbstläufer.

Die menschliche Natur scheint für solcherlei besonders anfällig zu sein.

Stephen
 
ich hätte auch gerne historische synths. einfach, um ihn zu haben. ist wie bei oldtimern. es ist wunderbar oldtimer zu besitzen, auch wenn sie zuweilen viel arbeit und pflege erfordern. meine beiden baustellen werden hoffentlich bald wieder rennfertig sein.

da musik nur ein nebenhobby ist, scheue ich den aufwand, mir ein original hinzustellen und behelfe mich mit modernen hardware synths.
einen CS80 zu haben wäre cool, aber ich kann weder gut genug spielen, um das gerät ausnutzen zu können, noch wollte ich den finanziellen aufwand betreiben, für die unterhalten dieses monsters. so träume ich davon, und bastel meine CS80 sounds mit dem virus oder dem DM12.

was die musik angeht.....ich vermute, david guetta style ist da derzeit das maß aller dinge.
er kombiniert dance musik mit popmusik....besser kann man es kaum machen und viele eifern ihm nach.
ich persönlich mag diese musik nur bedingt und bevorzuge eher musik der 70er und 80er-90er, gleichmäßig verteilt auf elektronisches und e-gitarren.
 
Ich finde den Hype wirklich gut und sinnvoll!
Wenn man ein altes Klavier oder eine Gitarre aufn Müll schmeisst, is das meiste davon recycelbar. Bei Produkten der Halbleiterindustrie sieht das aber ganz anders aus, das ist jedesmal ein kleines Umweltskandal. Daher würde ich mich auch freuen, wenn es einen Vintage-Handy-Hype gäbe, denn wieviel Handys in den letzten Jahren weggeworfen wurden ist einfach nur total plemplem.
 
Und täglich grüßt das Murmeltier...

Vintage bleibt Vintage, Retro bleibt Retro und Neu bleibt Neu (zumindest für eine gewisse Zeit - dann wird es entweder auch "Vintage" oder kommt auf den Müll, bei ganz vielen neueren Sachen wohl eher Letzteres...). Ist so - bleibt so.
 
Max schrieb:
Und täglich grüßt das Murmeltier...

Vintage bleibt Vintage, Retro bleibt Retro und Neu bleibt Neu (zumindest für eine gewisse Zeit - dann wird es entweder auch "Vintage" oder kommt auf den Müll, bei ganz vielen neueren Sachen wohl eher Letzteres...). Ist so - bleibt so.

Der beste und sinnvollste Beitrag von allen. Damit ist alles gesagt. Danke :supi:
 
Peter hates Jazz schrieb:
Hype kann auch einen direkten Zusammenhang mit "Dumm wie Brot " haben , wie diese Auktion eindrücklich beweist :P
https://www.ricardo.ch/kaufen/musik...&utm_campaign=rtm_core&utm_content=body_title
Verstehe ich nicht ganz. Klar, es haben sich drei Bieter nach oben geboten, aber der Preis ist am Ende günstiger als die Deals bei eBay. Dort sind zwei als verkauft gelistet für EUR 1990 und EUR 2144, Synthacheles sagt EUR 1855. Wenn man nun nur EUR -> CHF umrechnet und Einfuhrumsatzsteuer von 8% dazurechnet, so landet man bei CHF 2338. CHF 2519 oder CHF 2180. Dagegen sind die CHF 1810 geradezu ein Schnäppchen.

Ich würde den Dave Smith Poly Evolver Analog Synthsizer (PE Version) allerdings nie und nimmer als Vintage bezeichnen.
 
TrackerA-3 schrieb:
Geht euch der Hype um Vintagesynths auf die Nerven, so wie mir, oder findet ihr das Festhalten daran als angenehm? Ich empfinde diesen ewigen Rundflug um alte Synths als Stillstand der Musik-Entwicklung. Die gleiche Suppe immer und immer wieder aufgewärmt.
Obgleich ich fast nur Vintage-Kram an nicht-Modularen Synthesizern habe, so hat das bei mir kaum was mit dem angeblich so tollen Vintage-Sound zu tun. Bei mir ist es einzig und alleine eine Frage von Bedienoberflächen und Features, die ich bei modernen Instrumenten nicht so finde, wie ich sie gerne hätte. Sobald es ein modernes Gerät gibt, dass das leistet, was ich brauche, kaufe ich das moderne Gerät.
 
Es gibt sicherlich vintage Instrumente die auch Heut nur schwer zu ersetzen sind, ppg Wave oder Prophet VS, ganz einfach weil der Klang erlernt erstrebenswert ist und es heute keinen gleichwertigen Ersatz gibt. Und es gibt alte Synthesizer die ohne weiteres durch moderne Kopien zu ersetzen sind - der MiniMoog fällt mir da als erstes ein oder die ganze Roland Planetenbande. Und es gibt einen riesenhaufen Schrott, der damals schon schlecht war, aber weil alt und selten heute gehyped wird.

Wobei - mal ganz ehrlich - musikalisch relevant ist es nun wirklich nicht ob der Sound aus nem VintageInstrument oder aus nem 2017er Freeware Plugin kommt. Nur mit der eigenen Eitelkeit ist was billiges neues manchmal nur schwer zu vereinbaren. So, und jetzt geh ich meine Waldorfsammlung abstauben.
 
:floet:

gibt es eigentlich ein Forum wo es nur um Oldtimer geht? Ich würde mir das wirklich wünschen.
 
fcd72 schrieb:
Wobei - mal ganz ehrlich - musikalisch relevant ist es nun wirklich nicht ob der Sound aus nem VintageInstrument oder aus nem 2017er Freeware Plugin kommt. Nur mit der eigenen Eitelkeit ist was billiges neues manchmal nur schwer zu vereinbaren. So, und jetzt geh ich meine Waldorfsammlung abstauben.

sehe ich nicht so. drück mal einem gitarristen ein software model VST einer stratocaster in die hand, statt einer echten stratocaster.
ähnlich ist es auch mit synths. musik aus dem PC ist anders, als musik mit hardware.
und was ich bisher so mitverfolge, ist die reine PC musik handwerklich nicht so gut gemacht, wie mancher musiker es mit hardware herstellt.
 
darkstar679 schrieb:
sehe ich nicht so. drück mal einem gitarristen ein software model VST einer stratocaster in die hand, statt einer echten stratocaster.
ähnlich ist es auch mit synths. musik aus dem PC ist anders, als musik mit hardware.
und was ich bisher so mitverfolge, ist die reine PC musik handwerklich nicht so gut gemacht, wie mancher musiker es mit hardware herstellt.

:supi: :supi: :supi: drei Daumen hoch und voll agreement!
 
Vst Synths sind für mich Bullshit. :mrgreen: Reine Rechnerbelastung ist das für mich. Und ich mag es wenn es alt klingt, und ein Vst synth klingt nicht so, selbst wenn das Programm es nachahmen soll ist es nur
eine schlechte Illusion.
 
Vintage Synth Explorer hat ein Forum.
Vintage ist für viele nicht so relevant wie der individuelle Wunsch nach bestimmten Eigenschaften oder Funktionen. Die sind bei alten wie neuen Synth verschieden. Was gefällt, darf gemocht werden. Dazu kommt sicher der Weg ins Blaue durch Ideale, Beispiele und Vermutungen wie zb - das ist der tolle Sound in einem Stück was ich liebe. Viele hier scheinen auch sehr oft Sachen zu rotieren und zu kaufen, weil sie eigentlich suchen. Muss man sowas verurteilen? ich kauf heut wenig, selten und muss das was da ist sinvoll aufwerten. Aber frühe haben ich auch nicbt alles gewusst und nicht alles behalten, weils doch nicht so super war, waren aber keine alten Synth, sondern bezahlbar und hoch arbeiten zu denen, die man sich gerade leisten konnt, zb Sampler.. damals superteuer, heute würde ich keine. Sampler mehr kaufen - aber eine. Synth mit Performancesamplesachen, gibts nicht, gabs auch nie. Umgekehrt mögen viele den Minimoog weil er einfach fett klingt und das ist damit dann auch klar und ok, ggf kann man fragen - wer kauft wegen Namen, wer kommt mit nem Clone aus, wer kommt mit einem Quasiidentischen Ding aus? Oder ist es cool, sowas zu haben wo der Name drauf steht?

Hype ist ein Wort, was ich nur dann einsetzen würde, wenn es sich um eine Art Kampagne handelt oder gar gelenkt ist.
Daher sehe ich den nicht, wohl aber die typischen Dinge.

Synthesizer sind und waren eigentlich dafür da, den Sound der Zukunft zu erzeugen, was far out ist, andersartig, trotzdem haben auch Alleinunterhalter einen DX7 gekauft, um ein bisschen das zu spielen was man kennt odet mag.
Es ist also eine sehr bunte Mishchung.Es suchen Neugierige, Nichtwissende, Nerds und Co gleichzeitig. Den großen Sog hinter bestimmten Namen erkärt man sich auch man durch
Zb
Ich brauch für Techno unbedingt einen Jupiter 8 und eine 303..

Aber ich sehe das nicht so.
Naja, und die absolute Mehrheit derer, die mich um Rat fragten wollten eher etwas machen, was nicht total anders ist, sondern wie das x von y. Tja..

Aber es ist komplexer als nur "Vintage ist Hype" .

Das kommt hier vorm weil es hier um Synth geht, es muss sogar, da diese Fragen auch gerade bei denen wichtig sind, die das nicht total genau einschätzen können. Aber die Ziele sind nun einmal verschieden..

Synthesizer sind keine Autos.
 
TrackerA-3 schrieb:
Ich sehe das anders. Bei Musik, die mit dem PC als Werkzeug gemacht wird, wird viel mehr Wert auf Details gelegt. Da fließt das virtuose des Einspielens per MIDI genauso mit ein wie das Ausarbeiten von Details und Aufbau des Stückes. Musiker ohne PC, die auch gut sind, sind extrem selten. Die meisten wollen mehr als sie können.

eins ist sicher, jemand der auf alte Synthesizer steht wird sich bestimmt nicht von einem reinen Softwarefuzzi umerziehen lassen. Ich finde so einen Thread von daher absolut
Sinnlos, vor allem wenn er damit beginnt auf die Vintagekultur abzuzielen und als negativ dazustellen. Ich bin hier raus ,und tschüss, schreibt was ihr wollt ich werde es nicht lesen.
 
TrackerA-3 schrieb:
Ich sehe das anders. Bei Musik, die mit dem PC als Werkzeug gemacht wird, wird viel mehr Wert auf Details gelegt. Da fließt das virtuose des Einspielens per MIDI genauso mit ein wie das Ausarbeiten von Details und Aufbau des Stückes. Musiker ohne PC, die auch gut sind, sind extrem selten. Die meisten wollen mehr als sie können.

ich denke, beim PC fließt eher "copy and paste" in die musik ein, was ein hardware musiker alles von hand einspielen müßte und speziell mit virtuosem spiel, modulationen erzeugen kann, die man mit software schwer progammiert bekommt.

naturlich kann die software auch dinge tun, die ein hardwarespiele nicht kann, zb. 16 klänge spielen, weil die meisten keyboard spieler nur 10 finger haben.
 
swissdoc schrieb:
Peter hates Jazz schrieb:
Hype kann auch einen direkten Zusammenhang mit "Dumm wie Brot " haben , wie diese Auktion eindrücklich beweist :P
https://www.ricardo.ch/kaufen/musik...&utm_campaign=rtm_core&utm_content=body_title
Verstehe ich nicht ganz. Klar, es haben sich drei Bieter nach oben geboten, aber der Preis ist am Ende günstiger als die Deals bei eBay.
...
Ich würde den Dave Smith Poly Evolver Analog Synthsizer (PE Version) allerdings nie und nimmer als Vintage bezeichnen.

Verstehe ich auch nicht, gibt es eine aktuelle und günstigere Alternative zu einem Polyevolver?
 
TrackerA-3 schrieb:
Wenn ich mir Elektronikmusiker so anschauen, dann spielen da einige von Hand ein. Aber ein vielzahl lässt auch einfach nur einen Arp laufen und das Stück lebt nur vom Klang der Synth und den Effekten an denen dreimal gedreht wird und ab und an einen Note gemutet wird. Jetzt mal überzogen dargestellt. Ich denke nicht das Produzieren am Computer einfach mit Cut and Paste und Klötzchenschieben erklärt werden kann. Ein Tischer sägt, feilt und bohrt auch nur und trotzdem sind seinen Werke viel mehr als die Teilschritte davon.

es mag sicher solche musiker geben, die tolle dinge am PC entwerfern.

ich sehe es grundsätzlicher:
zum musizieren benötige ich ein instrument, welches ich beherrschen lernen muß, um damit musik zu machen.

ein PC ist für meine begriffe, primär kein musikinstrument, sondern eine reine klangerzeugung. mittels einer DAW, durch schieben von klötzchen, kopieren, schneiden, manupulieren, usw. erzeugt man zwar musik, aber mit musik machen, hat das genauso viel zu tun, wie rennen fahren an der playstation und rennen fahren mit einem echten rennwagen.

vergleichbar wäre auch, errol flynn - könig der vagabunden, mit einem barbie CGI film, oder ähnlichen filmen von pixar zu vergleichen.
im einen fall, wird über kameratechnik, beleuchtung, schauspiel, requisite usw. ein filmkunstwerk geschaffen.
im anderen fall, wird mit dem PC versucht, optisch einigermaßen realitätsnah ein film zu produzieren.
 
TrackerA-3 schrieb:
Was sind dann Komponisten für dich die ihre Noten aufschreiben können? Nicht jeder Produzent oder Komponist muss zwangsläufig gut ein Instrument spielen können. Genauso gut können auch bestimmt viele virtuos spielende Musiker nicht wirklich gut komponieren. Da ist dann die Technik toll und das Stück scheiße.

ich kenne bisher keinen guten komponist, der "kein" instrument spielen könnte. die meisten können klavier spielen und nutzen das auch.
die wenigsten komponisten können komponieren, ohne das werk zu hören.

allerdings rede ich von wirklichen komponisten, für film scores, usw.
 
TrackerA-3 schrieb:
....
Ich sehe Cut & Paste und Klötzchenschieben als das Norenaufschreiben dieser Zeit an. Da kann wunderschöne Musik durch entstehen. Der PC ist das modularste Werkzeug für unseren Geist heute. Mit MIDI-Gear als Musikinstrument, mit Tablet als Grafikmaschine und so weiter und so fort.

das problem ist lediglich.....wo kommt die musik eigentlich her?
die urvölker haben auf trommeln gespielt, gesungen, geklatscht, irgendwann mit instrumenten angefangen zu spielen.

klötzchen schieben am lagerfeuer, im zeltcamp bringt es nicht. musik verkommt zum seelenlosen produkt.
massenware. man muß sich nur mal umsehen, was bei bandcamp, soundcloud usw. los ist.
millionen menschen machen musik, der eine besser, der andere schlechter.

kaum einer schafft einen hit. und seien wir ehrlich, die echten, wirklich großen hits dieser welt, sind alle handgemachte musik gewesen.

soll bedeutet, daß die herangehensweise an die musik anders ist, wenn man ein instrument beherrscht, sich mit musiktheorie auskennt usw.
 
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