Angemessen für Synthesizer? Pflichtenheft für Hersteller

Hier gibts eine kleine Diskussionsblase http://www.synthtopia.com/content/2013/ ... at-synths/
Es geht um den Wunsch eines Musikers, dass mehr aufwendiges gekauft würde und nicht alles in Richtung "billig" gehen sollte. Also nicht um "groß" per se sondern um qualitativ hochwertig. Das er dabei den Schmidt erwähnt ist allerdings nicht hilfreich, da der sehr sehr teuer ist - aber auch eine bemerkenswerte Initiative ist. Aber sagen wir mal - Wertige Instrumente bauen..

Welche Dinge MUSS ein Synth haben, damit er ok ist? Welche qualitativen Elemente?
Siehe ab Seite 2 .. Je mehr mitmachen desto besser.
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Ja, unbedingt, wertige Synthesizer bauen, nicht unbedingt 5k oder mehr, aber eben besser, mit kompletter Knopf Bedienung.

Den Miniatur Kram können sie ja weiterhin, meinetwegen auf dem Lidl Grabbeltisch, verhökern...
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Kommt aufs Budget drauf an aber ich habe auch eher lieber einen hochwertigen Synth als 3 Spielzeuge.
Einerseits.
Andererseits hab ich kein Interesse für jedes Teil so viel Geld auszugeben und auch mit einfacheren Synths Spaß.

Und einiges "billiges" hat auch einfach seine Berechtigung, Waldorf Streichfett zB - gefällt mir vom Sound nicht aber vom Konzept dafür gut.

Was mich stört sind künstliche Beschränkungen - zB hätte man den Rocket einen Tick aufwändiger machen können,
dafür ein etwas höherer Preis. So bleibt er irgendwie etwas verkrüppelt und dafür dann auch wieder nicht so billig.
Das denke ich bei vielen Synths, warum nicht 1 - 200 € teurer aber dafür ausgegorener.
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Keine Ahnung. Wenn die Minimoog D Reissue sich so angeblich gut verkauft hat, dann gibt es dafür scheinbar einen Markt.

Denke jedoch nicht, dass die Käufer alles aktive Musiker sind die Wert auf robustes Equipment legen....
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Demokratisierung der Mittel war in den späten 70ern, da war alles sehr erschwinglich geworden mit MS20 und Co. Heute haben wir das, was in allen Elektrogeräten-Bereichen passiert. Offenbar. Allerdings gibt es trotzdem keine Luxusversionen einiger Synthesizer. Sowas wäre ja denkbar. Oder von Umrüstern, die das tun. Bessere Potis und weniger Sollbruchstellen. Sowas wäre mir wichtig, wäre es mir auch wert. Aber bitte nicht riesig, sowas wie den Schmidt als Konzept muss man auch musikalisch sinnvoll finden, daher finde ich gerade ihn nicht unbedingt das beste Beispiel, auch ob seines sehr hohen Preises - aber ich habe auch einen Q gekauft, keinen MicroQ, weil der hatte gar keine Vorteile außer Preis. So als Beispiel - wäre ich wohl dabei.

Wer billig kauft, kauft 2 Mal - aber wenn es das nicht gibt?
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Der These würde ich Grenzen zustimmen. Leider zeigt die Auswahl des Schmidt Synths, dass der Autor selbst völlig über das Ziel hinausschießt. Nur in die andere Richtung von den Leuten, denen er eine falsch Haltung vorwirft. Letztlich nur eine Zurschaustellung seiner Blasiertheit und weit weg von jeglicher Lebensrealität normaler Menschen. Wenn er einen OB6 als Beispiel genommen hätte, dann hätte es doch gepasst. Aber nein, es muss ein 20k€ Synth sein.

Ich kritisiere gerne diesen Billig- und Spielzeugtrend aber der Typ leistet der Sache einen Bärendienst. Da würde ich mich Zweifelsfall auf die Seite der Billomusikanten gesellen. Hoch leben Volcas und Co !!!
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Ich setze leise Hoffnungen in den Quantum.
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Ich bin ja generell dafür mit den Ressourcen des Planeten sinnvoller umzugehen. Warum treffen sich nicht Verpackungshersteller und Recycling- und Entsorgungsuntermehmen zwei mal im Jahr um sich auszutauschen?

Warum wird so viel bestellt (oft zum testen), wenn man das Produkt auch im direkten Umkreis quasi auf dem Weg nach hause holen könnte?

Logistik verbraucht auch Ressourcen.
Vieles wird quasi für den Schrottplatz produziert.

Vielleicht kann man bald im Urlaub Bergsteigen gehen auf Elektroschrottbergen und Plastikinselabenteuerurlaub buchen.

Welchen Synthesizer für die Plastikinsel.
starling schrieb:
Das denke ich bei vielen Synths, warum nicht 1 - 200 € teurer aber dafür ausgegorener.
In gewisser weise ein Mysterium für mich
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Quatsch. es kommt drauf an was ich machen will. Wenn ich mit nem 500,- € Synth den Sound hinbekomme den ich will/brauche, warum soll ich dann 5000,- € ausgeben?

Ich fahre auch nur nen Opel und einen KIA. Muss keinen Benz haben und erst recht keine Bugatti. Oepl und KIA bringen mich mit (z.B.) dem Komfort den ich wünsche ans Ziel wo ich hin will...
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Bärendienst- denke ich leider auch. Das sollte man lieber mit einem Synth probieren, der normal ist und - gerade der Schmidt ist ja weit von perfekt und ideal für jeden weg und eben teuer. Deshalb verstehe ich es auch nicht gerade DEN zu wählen. Naja, aber wenn er was normales gewählt hätte? Dann wäre die Aussage ganz gut.

Ich zB rege mich auf, wenn jemand MIDI Thru weglässt, sowas muss nicht sein, besonders bei einer Groovebox geht das gar nicht.
Das ist ein 2€ Artikel- Das will ich nicht. Also dann lieber 1k€ als 600€ Preis und keine Wackelpotis und so weiter - Microkorg - so lieb ich den hab - das Volume-Poti ist leider anfällig und kratzig. Muss nicht sein und ich liebe ja wenns handlich ist - aber eben nicht Gadget sondern Instrument-Klein- Reface zeigt, dass das auch in richtig gut geht.

So muss das sein. Mit 2 Wheels noch besser.
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Green Dino schrieb:
Welchen Synthesizer für die Plastikinsel.


[Ketzer ON]

"Plastik ist auf der Insel bereits genug vorhanden - bitte bedienen Sie sich!"

[Ketzer OFF]


;-)




ARNTE schrieb:
Wenn ich mit nem 500,- € Synth den Sound hinbekomme den ich will/brauche, warum soll ich dann 5000,- € ausgeben?


Und am Ende nimmste gleich das Plugin! 8)


"...Software-Code - zum Wohle von Natur und Umwelt!" :D
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Vielleicht sollte man auch den Originalartikel verlinken http://www.sonicstate.com/news/2013/05/ ... y-matters/

Ich hätte es ja cooler gefunden wenn er statt des Schmitt den Schmidt (C15) genommen hätte...
Weil er das Argument bringt daß klassische Instrumente häufig teurer sind und man den halt zinslos Mietkaufen
und auch wieder zurück geben kann.
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

hairmetal_81 schrieb:
Und am Ende nimmste gleich das Plugin! 8)
"...Software-Code - zum Wohle von Natur und Umwelt!" :D

Ey, ich habe gesagt "ich fahre Opel" und nicht "ich spiele Computer". ;-)
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Meiner Ansicht nach gibt es doch zurzeit eigentlich alles von "klein, kompakt und erschwinglich" (Volcas, Minibrute, Minilogue, Boutiques etc.) über ein breites Mittelfeld (Blofeld, Sledge, Ultranova, Peak, DM12, Moog Sub 37 etc.) zur gehobenen Qualität (Prophet 6, Minimoog D etc.) zur Luxusklasse (Modal 002, Macbeth Elements, Marienberg Modular, Moog Modular usw.).

Daher ist die Diskussion aus meiner Sicht nicht angebracht.
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Der Schmidt ist sicher etwas oversized, aber ich denke auch, das es sinnvoller ist, einen guten Synthie zu kaufen, als 3 oder 4 die allesamt eher Mittelmaß sind.
Es fällt beispielsweise den meisten aber schwer, so lange auf einen Voyager zu sparen und so kauft man sich dann doch lieber den und den und noch den nächsten fürs selbe Geld.
Wahrscheinlich liegt das daran, das die Ansprüche nicht so hoch sind, die meisten machen ja Musik aus Hobby und denen reicht das dann auch aus.
Da fehlt einfach etwas der Bezug zum "Instrument".
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Ich habe es auch lieber etwas hochwertiger.
Wenn es aber preislich lächerlich hoch wird wie beim Schmidt Synthesizer finde ich das auch übertrieben.
Das beste Beispiel ist immer der Analogue Solutions Leipzig-S.
Für 999€ bekommt man einen vom Feeling her sehr wertig gebauten Synthesizer der absolut hochwertig klingt
und für den Preis eine sehr gute Ausstattung hat.
Für mich immer ein gutes Beispiel für einen Qualitäts Synthesizer für angemessenes Geld.

Aber auch der MFB Dominion 1 ist so ein Synthesizer.
Für nur 1380€ bekommt man einen qualitativ wertigen Synthesizer mit super Sound
bei dem man von den Möglichkeiten erschlagen wird.

Ein Gegenbeispiel wäre das Roland System 8.
Eine riesen Kiste voller Plastik für 1500€.
Bei den beiden vorherig genannten Synthesizern Leipzig-S und Dominion 1 wurden nur hochwertige Analoge Teile verbaut.
Da ist bei dieser Digitalen Plastikkiste Fehlanzeige.
Einfach eine Digitale Platine in das billige Vollplastikgehäuse geklatscht und fertig.
Wo da die 1500€ stecken kann und muss man nicht verstehen.
Aber wie schon erwähnt, das wäre das Gegenbeispiel für einen angemessenen qualitativ guten Synthesizer bei dem Preis und Leistung stimmt.
Hier stimmt nichts. Der Sound ist ganz ok, hätte man Analog aber besser hinbekommen oder mal U-HE ran gelassen.

Nur als Beispiel, der Access Virus TI Polar ist in einer ähnlichen Preisklasse und auch ein VA,
hat aber nichts mit Plastik am Hut.
Ein extrem hochwertiges Gehäuse, Poti, Knöpfe Tastatur u.s.w hat man so noch nicht erlebt.
Der Virus ist ein Meisterstück an Qualität.
Außerdem sind die Möglichkeiten enorm.
Da ist es total logisch wo da der Preis herkommt und auch gerechtfertigt.
Der qualitativ beste VA Synthesizer den es gibt.

Wo da Roland die 1500€ beim System 8 herholt ist ein Phänomen.
Eindeutig Wucher und versucht die Leute abzuzocken.
Billigplastik für viel Geld verkaufen wollen.
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Was wichtig ist, sind die Dinge die du selbst vom Synth verlangst. Es gibt immer einige Angebote, die im Wesentlichen das tun und vielleicht noch 1-2 Alternativen, manchmal mehr - Klangliche sind das dann meist - oder auch Features. Das meiste ist aber theoretisch und hat einfach nicht mit dem eigentlich damit arbeiten zu tun. Wenn du das wirklich machst, dann sind sehr viele Synths sehr gut und einige total super gut und ein paar vielleicht zweite Wahl, weil der Sound besser ist für dich - aber es wird kein Problem werden..

Also bei mir klingt ein Microkorg genau so nach mir wie ein System 700 oder ein System 1m. Dh - die Preise sind vollkommen egal. Ich vermisse erst dann was, wenn es essentiell ist.

Und - bei Qualität hätte ich ein paar Eckpunkte, aber ich weiss auch dass ich damit leben muss was ist und das klappt recht gut. Mein Microkorg ist 15 Jahre alt, aber er läuft und alle Taster gehen. Ich kann noch immer damit performen und es gibt ihn sogar neu, wenn ich das wollte. Ersetzen ginge also.

Ich würde einen Microkorg mit besseren Potis kaufen, einen MS2000 hatte ich auch, war mir aber zu klobig und groß für live. Der Formfaktor war sehr wichtig und ist er noch. Aber - was ich sagen will - DIES ist der Teil wo ich gern 100€ mehr ausgeben würde und der Kram stimmt.

Das könnte auch für einen Arper im Sysrtem 1m gelten. Gern auch ein kleiner Seq.
MIDI Thru..

so Dinge.
Es sind kleine Dinge.
Das ist dann die Qualität.
Bei einigen Tasten wäre AT schön, …

Die Verarbeitung ist meist ok, aber ich habe vielleicht auch nicht alles was andere so haben.
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

PWM schrieb:
Bei den beiden vorherig genannten Synthesizern Leipzig-S und Dominion 1 wurden nur hochwertige Analoge Teile verbaut.
Da ist bei dieser Digitalen Plastikkiste Fehlanzeige.
Geh doch bitte in das extra für dich geschaffene Gehege, dem Roland-Bashthread.

Ein digitaler Synth hat keine hochwertigen analogen Teile verbaut.
Was für eine Überraschung!

:selfhammer:
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Kann man denn - aus Eurer Erfahrung - die Qualität eines Synths an der Marke festmachen. Ich z.B. habe das Gefühl, das die "Build Quality" eines Korg besser ist, als die von Roland. Yamaha liegt irgendwo zwiwschen drin. Wie sieht es bei Arturia, Moog & Co. aus. Gibt es da einen Trend?
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

firstofnine schrieb:
Kann man denn - aus Eurer Erfahrung - die Qualität eines Synths an der Marke festmachen. Ich z.B. habe das Gefühl, das die "Build Quality" eines Korg besser ist, als die von Roland. Yamaha liegt irgendwo zwiwschen drin. Wie sieht es bei Arturia, Moog & Co. aus. Gibt es da einen Trend?
Aufgrund der Wettbewerbssituation, wird wohl heute überall der spitze Bleistift angesetzt und an der Qualität gespart.
Einges macht sicher die hohe Fertigungqualität an Zuverlässigkeit wieder wett, aber niemand baut heute mehr Synthesizer, die ewig halten sollen.
Insgesamt ist der Standard aber gut, zmindest bei den etablierten Anbietern.
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Das Problem ist nicht die Qualität der Instrumente,
sondern die Qualität wie damit umgegangen wird.

Der Preis war damals so eine Art Hürde, die nur die jenigen,
die es wirklich ernst meinten mit der Musik, überwunden.

Das hielt etwas die musikalische Qualität weiter oben...
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

PWM schrieb:
Ich habe es auch lieber etwas hochwertiger.
Wenn es aber preislich lächerlich hoch wird wie beim Schmidt Synthesizer finde ich das auch übertrieben.

(SNIP)

Ein Gegenbeispiel wäre das Roland System 8.
Eine riesen Kiste voller Plastik für 1500€.
Bei den beiden vorherig genannten Synthesizern Leipzig-S und Dominion 1 wurden nur hochwertige Analoge Teile verbaut.
Da ist bei dieser Digitalen Plastikkiste Fehlanzeige.
Einfach eine Digitale Platine in das billige Vollplastikgehäuse geklatscht und fertig.
Wo da die 1500€ stecken kann und muss man nicht verstehen.

Wenn Du mal einen Schmidt in natura gesehen und tieferen Einblick in die Entwicklung und Fertigung eines solchen Gerätest hättest würdest Du den Preis in anbetracht der grösse des Marktes als am unteren Ende dessen was man Angemessen findet betrachten. Wenn man den Schmidt also als überteuert bezeuchnet sagt dass mehr über seinen Sachverstand als über das Objekt aus.

Beim System 8 ist sicherlich die Hardware ein bisschen sparsam, aber die Software die da drauf läuft kann man ja nicht anfassen, also muss man da auch keine Arbeit reinstecken, sowas fällt vom Himmel und ist demnach kostenlos.
[/ironie]

Ich persönlich steh jedenfalls jedesmal beim Autohändler (aktuell ein Unfallschaden.... nicht dass ihr denkt dass ich meine Autos häufiger wechsle als meine Synths....) und frag mich wie man solch eine Maschine für das Geld produzieren kann, auch wenn man viele viele viele davon baut.
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

vogel schrieb:
PWM schrieb:
Bei den beiden vorherig genannten Synthesizern Leipzig-S und Dominion 1 wurden nur hochwertige Analoge Teile verbaut.
Da ist bei dieser Digitalen Plastikkiste Fehlanzeige.
Geh doch bitte in das extra für dich geschaffene Gehege, dem Roland-Bashthread.

Ein digitaler Synth hat keine hochwertigen analogen Teile verbaut.
Was für eine Überraschung!

:selfhammer:
Deshalb hab ich ihn auch mit einem Virus TI Polar verglichen. Oder hast du das überlesen?
Wenn du schonmal einen Virus TI Polar in den Fingern hattest und dann das Plastik System 8 nutzt, wirst du einen riesen Unterschied an Qualität feststellen.
Dann wirst du dich fragen, wo kommen die 1500€ für das System 8 her?
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

PWM schrieb:
Deshalb hab ich ihn auch mit einem Virus TI Polar verglichen. Oder hast du das überlesen?
Nein, habe ich nicht. Aber dein erster Vergleich ging Leipzig und Dominion gegen System8.
Ein absolut unsinniger Vergleich m.E..

PWM schrieb:
Wenn du schonmal einen Virus TI Polar in den Fingern hattest wirst und dann das Plastik System 8 nutzt, wirst du einen riesen Unterschied an Qualität feststellen.
Ich habe nie bestritten, dass es Unterschiede in der haptischen Qualität gibt. System8 ist da aber beileibe nicht das wackligste, was ich unter den Händen hatte, und der TI Polar ist auch nicht so weit davon entfernt.

PWM schrieb:
Dann wirst du dich fragen, wo kommen die 1500€ für das System 8 her?
Nö, frage ich mich nicht.
Denn ich weiß, dass Entwicklung (insbesondere im SW-Bereich, und nichts anderes ist der System8 primär) Geld kostet.

Grundsätzlich kann man aber bei jedem Produkt Preis und subjektive Haptik für sich selbst bewerten und mal zu einem besseren, mal zu einem schlechteren Ergebnis kommen.

Wenn ich mir z.B. die Wölfe und Kater von Akai anschaue (voll analog übrigens), dann sind die von der Haptik wirklich toll, aber der Sound ist halt (freundlich ausgedrückt) sehr sehr eingeschränkt.
Und dabei sehr billig.
So what?!

Der Thread drehte sich aber (bevor du wieder mit deiner Roland-Leier anfingst) um die grundsätzliche Frage, ob die elektronischen Instrumente zu günstig sind, bzw. dass solche Preise nur mit einer Minderung der Qualität einhergehen.

Ja und Ja, und ein drittes Ja, denn das ist offensichtlich gewünscht.
Der Großteil der Käufer scheint stärker am Kauf an sich (also an den Erwerb neuer Konsumgüter) interessiert zu sein als an der großen Anschaffung fürs Leben.
Also wie in allen anderen Lebensbereichen (Kleidung, Unterhaltungselektronik, etc.) auch.

Henne/Ei?
Wurde diese Entwicklung von den produzierenden Firmen angestoßen/aufgegriffen/vorangetrieben oder schlicht nur bedient?
Müßig zu beantworten; führt sehr schnell in grundsätzliche gesellschaftliche Debatten, die dann schnell ausfransen.
Aber der Chef im Ring hatte ja schon im Eröffnungspost das Zauberwort "Blase" benutzt....

:peace:
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Na ja, ob da jetzt ein kleines Blechkästchen mit Plastikseitenteilen und einer kleinen Holzzierleiste fürs Auge, soviel "wertiger" ist... :roll:

Am S8 ist auch nur das Gehäuse Plastik, das Surface ist aus Aluminium und wenn man sich die Holz- oder Alu Seitenteile dran macht und da die komplette Beknopfung tadellos ist, relativiert sich das "minderwertig" ganz schnell.



1395426_800.jpg
 

Anhänge

  • S8.jpg
    S8.jpg
    51,2 KB · Aufrufe: 121
Re: Angemessen für Synthesizer?

vogel schrieb:
Der Großteil der Käufer scheint stärker am Kauf an sich (also an den Erwerb neuer Konsumgüter) interessiert zu sein als an der großen Anschaffung fürs Leben.
Also wie in allen anderen Lebensbereichen (Kleidung, Unterhaltungselektronik, etc.) auch.

Ich glaube nicht daß es primär die Käufer sind, sondern daß zuerst die Produkte speziell so konzipiert wurden.

Mit dem Monotron fing es an, eine Art Wegwerfspielzeug, überteuert für das was es ist,
aber ganz gezielt preislich auf die "einfach mitnehmen und nicht nachdenken" Nische ausgelegt.

Andere Hersteller haben dann nachgezogen.
Es ist nicht so daß der Bedarf schon vorher da war und die Kunden dannach verlangt haben. Jedenfalls sehe ich das nicht.
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Bei dem Artikel, der übrigens bereits am 23. Mai 2013 veröffentlicht wurde, gilt es zu bedenken, dass der Schmidt Synthesizer nur als ein Beispiel für ein kompromisloses Instrument herhält. Es geht nicht unbedingt darum, den Preis von 20.000 € in den Mittelpunkt zu stellen, zumal der Autor einräumt, zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht genau zu wissen, wie viel der Schmidt überhaupt kosten solle ("I don't know how much it costs…"; der endgültige Preis wurde - glaube ich - erst auf der darauf folgenden NAMM bekanntgegeben) und sogar zu Protokoll gibt, dass er ihn sich vermutlich nicht leisten könne, geschweige denn unbedingt im eigenen Studio bräuchte ("Could I afford the cash outlay to buy a Schmidt? I seriously doubt it, besides even if I could my palette is already pretty full…"). Insofern greifen hier die Vorwürfe nicht, die den Autor einer oberflächlich elitären Haltung bezichtigen wollen.

Worum es im Kern geht, ist die Tendenz, dass Konsumenten nach Möglichkeit alles immer billiger verkauft bekommen wollen (aka "Geiz ist geil") und dass Hersteller in der Regel auf diese Begehrlichkeit hinproduzieren, womit ja in erster Linie ein nicht neuer und weit verbreiteter Konsumaspekt aus der Elektrogeräte- und Unterhaltungsindustrie mit Blick auf Synthesizer thematisiert wird.

Unterschwellig spielt sicherlich noch eine Rolle, ob und wie die Grenzen zu ziehen sind zwischen reinen Konsumenten und solchen, die sich in erster Linie als Schaffende verstehen. Strukturell betrachtet sind natürlich sowohl Hobbymusiker als auch Profimusiker Konsumenten (anders kommt man für gewöhnlich nicht an sein Instrument). Und man muss in diesem Zusammenhang sicherlich aufpassen, dass man hier keine Trennungen à la E-Musik und U-Musik fabriziert. Unterschiede gibt es aber sicherlich hinsichtlich der Bewertung der Mittel und der Prioritätenlage. Traditionell würde ein Musiker sagen, ich brauche diese und jene Werkzeuge, nach Möglichkeit in guter und zuverlässiger Qualität. Auf der anderen Seite des Spektrums liegt all das, was überhaupt zur Namensprägung von einem Forum wie "Gearslutz" beiträgt. Da steht der stete Konsum an erster Stelle: Was ist neu? Was kann raus? Was ist gerade angesagt? Auf welchen Zug kann ich bitte aufspringen? Gibt's das auch noch billiger? Usw.

Grundsätzlich geht es Ed Eagan aber um Hersteller, die den Mut und in gewissem Maß auch die Unabhängigkeit haben, sich genügend Zeit für die Entwicklung von Instrumenten zu nehmen, die in puncto Konsumierbarkeit keinerlei Kompromisse eingehen, z.B. hinsichtlich der Programmierung von Firmware (grundsätzlich eine Hersteller übergreifende Problematik), der haptischen Gestaltung sowie der Qualität der verwendeten Materialien und Komponenten. Und dass er solche Hersteller sowie deren Projekte grundsätzlich für besonders förderungswürdig hält.

Der Beitrag von 2013 kommt natürlich vor allem vier Jahre später sehr zum Tragen, wo es um Diskussionen wie "Minimoog vs Behringer D" geht. Und natürlich lässt sich vor dem Hintergrund des Artikels zu Recht die Frage stellen, inwieweit ein Behringer D überhaupt ein Minimoog ist, selbst wenn er identisch klänge. Für Unterscheidungsmerkmale in Richtung der Fragestellung, was ein Instrument überhaupt ausmacht, ist Eagans Kommentar also auch nicht unerheblich.
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Wie auch immer.
Ein System 8 ist aber definitiv keine 1500€ wert.
850€ wären angebracht.
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

Angemessen?
Jeder bekommt den Symnthesizer, den er verdient. :D ;-)
 
Re: Angemessen für Synthesizer?

PWM schrieb:
Wie auch immer.
Ein System 8 ist aber definitiv keine 1500€ wert.
850€ wären angebracht.


Ein System8 ist DIR keine 1500 EUR wert.
Schreib doch bitte nicht immer so, also wenn du für alle sprichst!

Oder produzier ein vergleichbares Produkt und verkauf es für 850 EUR.
 


News

Zurück
Oben