Dodeka - Neue Tasten/Zuordnung & Notensystem

Re: Dodeka

Versteh ich nicht. Mag das jemand bitte für mich erklären? Die Tasten sehen unangenehm schmal aus.
 
Re: Dodeka

Ich bezweifle, dass der Erfinder dieses Systems selbst brauchbar ein Tasteninstrument spielt.
Ohne Schwarze Tasten funktioniert die "blinde" Orientierung auf den Tasten durch den Tastsinn nicht mehr.
Man nennt das auch "Fingergedächtnis". Gerade die übliche "Unordnung" ermöglicht das.
 
Re: Dodeka

Dinge kann man lernen. Aber der Vorteil müsste so groß sein, dass alle das machen möchten.
Ich kenne noch kein solches Griffsystem, was allgemein angenommen wurde.

Die meisten versuchen etwas hinzuzufügen. zB die Reinstimmung herzustellen, mehr Töne oder Raum für Zwischentöne zu haben oder ein anderes Griffsystem.
Das wohltemperierte Klavier könnte man schon mit HMT aushebeln. Aber es müsste ein Mehrwert sein, der viele dazu bringt das zu verwenden.

Die Betonung auf "ist jetzt leichter - vorher waren wir alle Nieten" ist nett, aber ggf. zu wenig.
Das mag negativ klingen, sowas einfacheres finde ich schon gut, wenn es das auch ist. Keine Abstriche und überhaupt besser als zuvor.



src: https://vimeo.com/187007412
 
Re: Dodeka

Die Argumentation, dass das einfacher ist, stimmt aber nicht.
Neben der fehlenden Griffigkeit ist z.B. der Fingersatz bei jeder Dur- oder Molltonleiter anders, weil ja zwischen h und C und zwischen E und F kein Halbton ist. Das sind dann also immer Nachbartasten, wenn sie auftauchen; und diese sind aber in jeder Tanart an einer anderen Stelle.
 
Das Problem ist, dass die Tonarten und Tonleitern gleich bleiben und man immer noch Kompromisse macht beim Tuning. Ein anderes Griffsystem kann das SO nicht überwinden oder sehe ich das falsch? Dh . es bleibt nur die Argumentkette "ist einfacher" - ob das so ist, weiss ich aber nicht. Ist das nicht eher nur ein bisschen anders als leichter?
 
Re: Dodeka

Moogulator schrieb:
...
Das wohltemperierte Klavier könnte man schon mit HMT aushebeln. Aber es müsste ein Mehrwert sein, der viele dazu bringt das zu verwenden.
...


Du meinst wahrscheinlich die Gleichschwebende Stimmung.
Die Wohltemperierte Stimmung (die auch Bach verwendete im gleichnamigen Werk) ist nicht gleichschwebend gewesen.
 
das wird oft verwechselt. Habe selber den Unterschied erst sehr spät, etwa vor zwei Jahren, begriffen.

Also das mit dem Gleichsetzen von Ganz- und Halbtönen war auch meine Idee, als ich so mit 22 ein "besseres" Notensystem erarbeiten wollte. 12 gleichwertige Noten in einer Oktave, und ein Notationssystem ohne Vorzeichen. So nach etwa einem Jahr habe ich dann aufgegeben. :) Irgendwie macht es eben doch Sinn, 7 Ganztöne und 5 Halbtöne. Und auch das mit den Vorzeichen, so mühsam sie auch sind.

Vielleicht ist es geglückt mit diesem "Dodeka"-System? Ich weiss es nicht.
 
Die Anornung der Töne und Tonschritte und damit der Tasten an einem Tasteninstrument ist ja keine willkürliche Idee sondern ein Ergebnis der Naturtonreihe, die quasi in eine Oktave "zusammengepackt" oder transponiert wurde.
Und dann kam dazu, dass man mit der Entwicklung der Musik auch eine flexiblere Stimmung brauchte als die vorher, die zwar "reiner" war aber beschränkt im Tonartenwechsel.

Zu dieser Tastatur noch von oben:
Mich würde interessieren, wie man da schnelle Läufe spielt - der Über- und Untersatz geht ja wegen der fehlenden höheren und eingerückten Tasten nicht ... .
 
bernybutterfly schrieb:
Mich würde interessieren, wie man da schnelle Läufe spielt - der Über- und Untersatz geht ja wegen der fehlenden höheren und eingerückten Tasten nicht ... .
Genau so wie jetzt, wenn die Komposition schnelle Läufe nur auf den weißen Tasten vorsieht.
 
Ohne jetzt dieses System genau zu ergründen: Ich kann aus Erfahrung sagen, daß es verdammt schwer ist, sich nen neues System anzueignen. Weil ich eine Arraymbira habe, hab ich das Array System "gelernt" und einfache Mellodien wurden erstmal sehr schwer. Hat echt Jahre gedauert bis ich damit klar kam.

system_of_note_arrangement.gif
 
Re: Dodeka

bernybutterfly schrieb:
Moogulator schrieb:
...
Das wohltemperierte Klavier könnte man schon mit HMT aushebeln. Aber es müsste ein Mehrwert sein, der viele dazu bringt das zu verwenden.
...


Du meinst wahrscheinlich die Gleichschwebende Stimmung.
Die Wohltemperierte Stimmung (die auch Bach verwendete im gleichnamigen Werk) ist nicht gleichschwebend gewesen.

Wichtig, ja - natürlich - Reinstimmung meine ich, nicht wohltemperiert, das ist ja genau das was wir verwenden und natürlich mit Schwebungen.
Aber der Punkt ist hoffentlich raus gekommen - mechanisch neu lernen macht man nur, wenn sich das lohnt. Und wir sind nicht mehr so richtig in der Zeit wo neue Systeme, die total anders sind durchsetzen, wenn sie nicht so viel besser sind als bisher.

Trotzdem fasziniert mich, dass es diese immer wieder gibt - die meisten sind bald wieder weg, weil es eben sehr viel Mühe kostet und am Ende alles theoretisch gut ist.
Aber wenn es die wohltemperierte Stimmung optimiert - hmm .. dann müsste es der aktuellen Tastenanordnung "überlegen" sein. Ist es das? Das müsste man ausprobieren. Und wenn man am Anfang ist, wäre das faktisch wieder egal. Oder wenn man eben lernen ansich ganz gerne macht.

Akustische Instrumente bestehen viel aus dieser Art lernen.
 
Den Versuch, eine möglichst unmittelbare Beziehung zwischen zu spielenden Tasten und Notenschrift herzustellen, finde ich ebenso begrüßenswert wie die proportionale Notenlängendarstellung.

Erinnert mich an Esperanto.
 


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