Abhöre Frage (Mix / Pre-Master)

S

Sebastian R.

|||
Abhören für einen möglichst perfekten Mix und auch Master kann
ziemlich nervig und zeitraubend sein.
Besonders für Leute wie mich, die keinen aufs Abhören eingestellten
Raum haben (Analyser, lin. Frequenzgang, Schallschlucker, u.a.)

Mir kam eine Idee:
Erspare ich mir einige Abhören (fremde Anlagen, TV, u.ä.),
wenn ich alles auf eine einzige Abhöre reduziere, die ich gut kennenlerne,
und mittels eines Equalizers fremde Abhör-Anlagen und -Umgebungen
"nachbilde" / "vorgaukele" ?

Beispiel:
Statt mir am Küchenradio eine Abhöre anzutun,
gehe ich an meine einzige Haupt-Anlage und stelle den EQ auf "Küchenradio" (grob vereinfacht) ein.

Wie naiv oder plump ist diese Idee; ich könnte mir vorstellen, dass das jedoch einige so handhaben.
 
Ich glaube nicht, dass das eine so gute Idee ist. Letztendlich bin ich aber auch immer sehr unsicher beim Mastern und kenne da keinen Königsweg. Mein Weg ist so, dass ich Monitorboxen habe, die ich gut kenne und von denen ich weiß, dass es auf den meisten Anlagen gut klingt, wenn es darauf gut klingt. In meinem Fall sind es die Yamaha HS80M, die gerade nicht besonders "schön" klingen, sondern eher kalt und neutral.

Zusätzlich schicke ich einen fertigen Mix manchmal über ein Tivoli Audio Model 1. Da merkt man sofort, wenn die Bässe zu mulmig klingen oder wenn die Monokompatibilität nicht gewährleistet ist.
 
Du ersparst Dir eigentlich nichts, weil ein anderer EQ nicht ein anderes Resonanzverhalten eines anderen Raumes imitieren kann.

Nach meiner Erfahrung kann man aber sehr viel gewinnen, wenn man eine Möglichkeit hat, mono auf einer einzigen kleinen Box abzuhören (also NICHT mono auf einer Stereoabhöre mit zwei Boxen).

Ein Bekannter von mir hat sich auch einfach im Regal auf der andere Seite seines Raumes zwei kleine Billigboxen gestellt, die er mit Lautsprecherumschalter statt seiner normalen Dynaudio-Boxen an die Endstufe hängen kann. Allein die andere Position der Schallquelle im Raum macht viel aus.

Man sollte aber zum Mischen auf alle Fälle zwei verschiedene Boxenpaare am Mischpult haben.

Und sehr wichtig ist, dass man wirklich schnell zwischen den verschiedenen Abhörsituationen umschalten kann. Wenn man erst mühsam umstecken muss bringt das nix. Da hat das Gehör schon längst wieder vergessen, was vorher war.

Und wenn gar nichts davon machbar ist, dann gibt es einen einfachen Trick: Mix bei gehobener Zimmerlautstärke laufen lassen, und aus dem Raum raus wo anders hin in der Wohnung gehen, und sich die Sache von dort aus anhören.
 
Danke Euch für die Tips,
das Tivoli-Radio benutze ich auch zum Abhören, obwohl es so eine Hassliebe bei mir ist.
Profi-Referenzen klingen fast immer gut darüber, wenn ich aber meine Mixe darüber anhöre,
bekomme ich meistens einen Schlag ins Gesicht.
Mittige Sounds (BD u.ä.) werden lauter, Pannings (Stereo-Str.) werden leiser.
Musikmachen könnte so viel mehr Spaß machen, wenn es nicht der möglichst gute Mix werden
sollte, und die Monokompatibilität ist mir auch ein Graus, obwohl sie so wichtig ist.

Dann entferne ich mich mal von der Idee des EQ-spezifischen Abhörens
und betrete weiterhin die verschiedenen Räumlichkeiten.

Meine Mixe aus den 80ern klingen übrigens überraschend gut, obwohl ich die damals
kaum abgehört hatte (ESQ1 + U-110 + TR-626 + Microverb1); eine Stunde über die
Stereoanlage, und das wars. Heute zermartere ich mir die Birne :selfhammer:
 


News

Zurück
Oben