Brauerizing in der elektronichen Musik?

Und ich hab gedacht, es geht hier um Bierproben oder Brauereiführungen.
 
wer sich ein bischen mit mixing und mastering beschäftigt, sich sachen überlegt und selber nicht gänzlich unkreativ ist kommt auf die sachen / viele sachen auch von selber.

dass hier ein herr xy eine kombination aus techniken für sich beansprucht erachte ich als reines marketing,
zudem ja so getan wird als gäbe es a priori dogmen "wie was normal zu tun sei" und es besonders geistreich sei etwas "anderes" zu machen.

das schöne (normale) an dem ganzen thema ist ja grade dass man nur von der eigenen vorstellungskraft / fähigkeit begrenzt ist was die anwendung von effekten, eqs, dynamikprozessoren und deren auch komplexe verkettung angeht.

jeder halbwegs gute "abmischer" hat seine "tricks" (die keine sind) und ob man es dann ausserhalb von einem rein historischen kontext wirklich als "quincy jonesing" "spectren" oder "birchen" nennen muss ? ich glaube nicht.

aber viele bekannte leute legen ja wert sich zu inszenieren. ist teil deren businessmodells.

mfg

edit: und wenn man sich diverse sachen dort durchliest so finde ich das - mit verlaub - tendentiell reaktionär, da man viel zu sehr auf konkrete implemetationen von signalwegen eingeht als das "konzept" dahinter als dynamisches darstellen zu wollen.
als anregung - wenn man von den ansätzen nichts weiss - sicher ok - aber am ende auch recht dogamtisch.

fakt ist aber dass NIE rezept x "immer" funktioniert und die subjektive "genialität" (um ein grosses wort zu nutzen) darin liegt situationselastisch zu erkennen welcher weg der sinnvollste, ökonomischte und schönste ist.

alleine zu vocal mix techniken könnte man zig zig ansätze theoretisch formulieren - bei manchen aufnahmen ist aber nichts davon notwendig während bei anderen auch eine sehr kompexes routing, splitting, comping und layering szenario ergeben kann bei dem "alles möglich" in "allen möglichen richtungen automatisiert oder in gegenseitiger abhängigkeit arbeitet - wer z.b. denkt sidechaining sei primär für pumpende bässe da der hat eben zu kurz gedacht und man kann auch send pegel dynamisieren, equalizer frequenzbänder oder auch nur hallfahnen... und noch viel mehr - andersrum - dreifach oder gar nicht ;-)
und wenn man bei einem vocal take beim hall nur den raumanteil ohne die early reflections in anhängigkeit von einem shaker komprimiert und es gut klingt so möge es so sein.
 
psicolor schrieb:
Und ich hab gedacht, es geht hier um Bierproben oder Brauereiführungen.
Das dachte ich auch.
Der Name soll wohl suggeroeren, das hier einer das Mastering neu erfunden hat, ist aber doch alles ein alter Hut.
Ich hab mir auch das meiste nur von anderen Leuten abgeschaut und irgendwann meinen eigenen Weg gefunden, wie ich am besten zu einem Ergebnis komme, das mir dann auch gefällt. Ist ja alles kein großes Geheimnis, machen tausend andere auch so.

Würde ich mein Vorgehen Landelizing nennen, käme ich mir schon ziemlich blöde vor.
 
tom f schrieb:
wer sich ein bischen mit mixing und mastering beschäftigt, etc...
[...]
fakt ist aber dass NIE rezept x "immer" funktioniert und die subjektive "genialität" (um ein grosses wort zu nutzen) darin liegt situationselastisch zu erkennen welcher weg der sinnvollste, ökonomischte und schönste ist.[...]
Aber dermaßen sowas von Zustimmung. Seit ich in Studios gemischt habe, in denen es mehr als einen Stereobus und mehr als einen Kompressor gab, habe ich Subgruppen-Kompression verwendet. Und wenn man genügend Auxwege hat, dann stellt man zudem die eigentlche Kompression über einen Auxweg auf die entsprechende Sidechain ein, wobei man dann sehr schöne Quer-Regelung von einer Subgruppe in die andere machen kann.

Ich will nicht so sein, aber das habe ich glaube ich schon 1992 mal in einem Artikel in der Keys beschrieben, und damals habe ich das auch nicht erfunden, sondern auch nur wiedergegeben, was ich von vielen anderen Tonleuten gelernt habe.
 


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