Wann findet ihr Zeit zum Musizieren?

Wann findet Ihr Zeit zum Musizieren?

  • Im Alltag (Werktags & am Wochenende)

    Stimmen: 34 72,3%
  • Am Wochenende

    Stimmen: 19 40,4%
  • Im Urlaub bzw. mehrere Tage am Stück

    Stimmen: 16 34,0%

  • Umfrageteilnehmer
    47
Dark Walter schrieb:
Ja, die Zeiten sind so halt schon klar definiert und die Sessions werden einfach durchgezogen. Bei der Arbeit mit anderen ist es auch so das wenn es mal nicht so gut läuft die anderen den entscheidenen Anstoß geben. Viele besondere Aufnahmen und Songs sind entstanden als ich viel zu müde oder schlecht gelaunt war und eigentlich lieber Zuhause geblieben wäre.

Danke, das ist sehr interessant mit den besonderen Aufnahmen und dass man sich davor / währendessen nicht optimal fühlen muss.

Dark Walter schrieb:
Beim Musik machen unterscheide ich immer ganz stark zwischen Kreation, Produktion und üben. Wenn ich gut in Form bin und eine Woche Zeit habe kann es schon sein das ich pro Tag genug Output für ein komplettes Album habe. Das funktioniert bei mir aber nur deshalb so gut weil ich mich auf die Basics konzentriere und die zeitraubenden Dinge später erledige wenn ich die Muse oder Fähigkeiten habe.

Diese Vorgehensweise funktioniert vermutlich gut, wenn man vorher viel und regelmäßig geübt hat, einigermassen fit in Musiktheorie ist und eine ungefähre Ahnung hat, wo man musikalisch (bei dem jeweiligen Musikprojekt) hin möchte, oder?

Dark Walter schrieb:
Bei einer Vorproduktion arbeite ich meistens ohne Soundesign oder Midi, das kostet mich zu diesem Zeitpunkt nur unnötig Zeit und zieht mich aus dem Flow raus. Stattdessen verwende ich viel Plug ins, oder im Falle von Gitarren oder Bassaufnahmen die Di Box. Vocalspuren sind dann um möglichst schnell die Melodie umsetzen zu können in der Regel Freestyle. Live eingespieltes wird dann ohne Anspruch auf Perfektion fürs erste übernommen. Das hat für mich den Vorteil das ich im Flow ohne Pause ein Track nach dem anderen einspielen kann und relativ schnell sehe ob das Stück "ungeschönt" bereits gut ist.

Cool, sehr interessant der Punkt ohne Sounddesign und Midi! Du kannst dir das vermutlich merken oder kannst es raushören, was du da gemacht hast, damit es dann später reproduziert werden kann?
 
Dark Walter schrieb:
By the way: Modernes gestresse via Facebook, Whatsapp etc. kann den kreativen Prozess extrem stören. Nicht nur kurzzeitig weil eine Nachricht eintrifft und beantwortet werden möchte sondern auch weil jede Nachricht mit einer Person und deren Situation verbunden wird. (Von vielem Mist im Facebook Newsstream mal abgesehen) :selfhammer:

Jo, und nicht nur das. Ich finde auch, dass man mittels sozialer Medien und Kommunikationsmittel zuviel "Random-Zeug" in sich reinspült, was es einem erschwert klare Gedanken zu fassen und "bei sich und im hier und jetzt zu sein". Für mich fühlt sich das so ähnlich an wie Zapping im Fernsehen. Aber das ist im Grunde ein anderes Thema :)
 
Sogyra schrieb:
Unterschiedlich. Manchmal mehr-manchmal weniger...derzeit gar nicht, weil alles wegen einem Umbau abgebaut im Keller liegt. Schmerzt, aber ich hol das dannach wieder auf. Zeit genug hab ich ja jetzt.

Ja, so Phasen gibt es, wo man sich auf andere Dinge fokussieren muss...
 
haebbmaster schrieb:
Ich kann mich gar nicht mehrere Stunden am Stück konzentrieren, das hat schon in der Schule und im Studium nicht geklappt als es noch gar kein Facebook gab.

;-) Danke fürs Feedback!

haebbmaster schrieb:
In Orchesterproben und bei Auftritten funktioniert das aber mit der Konzentration.
Was meinste woran das liegen könnte? Weil du mit und vor anderen Menschen musizierst?

haebbmaster schrieb:
Ich spiele hauptsächlich Klarinette, Saxophon und Schlagzeug, da habe ich zwei bis vier regelmäßige Proben à zwei Stunden die Woche, plus die Auftritte. Dafür muss ich natürlich auch üben, das ist ca. 1/2 Stunde am Tag.
Am Wochenende und in den Ferien mache ich eher so ein Gewurschtel aus üben, Internetforen, dem zu den Vereinen gehörenden Verwaltungskram und irgendwelchen Hausarbeiten.

Hast du dann beim Spielen von den eben genannten drei Instrumenten eine andere zeitliche Herangehensweise als beim Modularsynth?

haebbmaster schrieb:
Mein Modularsynth wird derzeit mehr gebaut als gespielt. Aber ich versuche jeden Abend vor dem Bettgehen einen "Feierabendpatch" zu machen um das DIng zu erforschen.

So, und jetzt will Count Basie wieder ein paar 16tel von mir hören ...

Hehe :)
 
Das mit dem Verzicht auf Midi war eher auf externes Midi und Cv Zeugs bezogen. Also das ganzes Technikgeraffel was mir beim Songwriting nichts bringt und Nerven kostet. Wenn ich mit Plug-Ins arbeite hab ich ja noch immer die Mididaten die ich überarbeiten oder an externes Equipment senden kann.

Bei Audioaufnahmen heißt es dann tatsächlich raushören, das geht mit etwas Übung (Tonleitern verstehen und fremdes aus dem gehör nachspielen) aber auch relativ schnell. Manchmal gibt es allerdings magische Takes die durch Zufälle etwas besonderes haben und sich nicht reproduzieren lassen. Hier verwende ich die Scratchtakes dann manchmal 1:1.

Zwei leider nicht Synth affine Beispiele:
Hatte zum Beispiel vor einer Weile ein Drumrecording bei dem auf den letzten Schlag das Crashbecken
vom Stativ flog und auf den Boden knallte. So etwas bekomme ich erzwungen nie hin. Bei einem anderen Song hatte ich temporär einen Gitarrenloop verwendet der ein ganz krummes aber geiles Timming hatte und zur Krönung hatte ich aus Unachtsamkeit aus der Bewegung heraus taktgenau spezielle Obertöne erzeugt die ich so nie mehr hinbekommen hatte.
 
Ich mache eigentlich nur ab und an mal ein Paar Sounds, also die ich dann später verwenden kann. Dafür reicht mir meine Freizeit auch aus. Komme gut zurecht damit.
 
Re: Wann findet ihr Zeit zum Musizier

oli schrieb:
Kennst du diese Theorie / Regel, wonach man nach 10000 Übungsstunden quasi "automatisch" ein Experte / Profi in dem Bereich wird, in dem man übt? Ich glaube, gerade wird wieder darüber diskutiert, ob da was dran sei, aber ich fand es ganz interessant als Annahme.
Ok, vermutlich gilt es nicht für jede/-n, aber von der Tendenz her passts schon (Es heißt ja auch "Übung macht den Meister").
http://www1.wdr.de/wissen/mensch/zehnta ... l-100.html

Der Teufel steckt auch hier im Detail. Automatisch, wenn auch apostrophiert, ist das ja nur, wenn du diese 10000 Stunden freischaufeln kannst, bzw. dich disziplinierst. Habe das gerade mal ausgerechnet, bei zugrunde liegenden 3 Stunden täglich, (die du schon mal nicht aufbringen kannst) sind das immerhin noch 3,42 Jahre. Ob du dann wirklich Profi oder Experte bist, weiß ich nicht, aber die Grundlagen für solch ein Unterfangen sind zumindest gelegt...

Was ich ganz gut fand, ist die Idee, einen "Patch des Abends" zu ritualisieren. (Gewohnheiten sind erst wie Spinnweben, später wie Drahtseile). Das Entspricht so ziemlich dem "Nulla dies sine linea", das übrigens von Gaius Caecilius Secundus Plinius dem Jüngeren stammt.
:supi:
 
Dark Walter schrieb:
Das mit dem Verzicht auf Midi war eher auf externes Midi und Cv Zeugs bezogen. Also das ganzes Technikgeraffel was mir beim Songwriting nichts bringt und Nerven kostet. Wenn ich mit Plug-Ins arbeite hab ich ja noch immer die Mididaten die ich überarbeiten oder an externes Equipment senden kann.

Ah, ok. Hier im Forum hatte ich mal einen ähnlichen Workflow-Tip gelesen - zum Thema schnelles Komponieren und später sich mit dem Sounddesign beschäftigen... Nämlich, dass einige "Brot- und Butter-"-Sounds fest auf bestimmten Midi-Kanälen liegen und man damit Melodien, Beats, etc. erstmal grob einspielt, um einen Track / Song zu entwickeln. Später dann, wenn die Richtung des Tracks / Songs für lohnenswert erachtet wurde, gehts eben ans Sounddesign und das Ersetzen der Sounds...

Dark Walter schrieb:
Bei Audioaufnahmen heißt es dann tatsächlich raushören, das geht mit etwas Übung (Tonleitern verstehen und fremdes aus dem gehör nachspielen) aber auch relativ schnell. Manchmal gibt es allerdings magische Takes die durch Zufälle etwas besonderes haben und sich nicht reproduzieren lassen. Hier verwende ich die Scratchtakes dann manchmal 1:1.

Hehe :)

Dark Walter schrieb:
Zwei leider nicht Synth affine Beispiele:
Hatte zum Beispiel vor einer Weile ein Drumrecording bei dem auf den letzten Schlag das Crashbecken
vom Stativ flog und auf den Boden knallte. So etwas bekomme ich erzwungen nie hin. Bei einem anderen Song hatte ich temporär einen Gitarrenloop verwendet der ein ganz krummes aber geiles Timming hatte und zur Krönung hatte ich aus Unachtsamkeit aus der Bewegung heraus taktgenau spezielle Obertöne erzeugt die ich so nie mehr hinbekommen hatte.

Ja geil. Solche Sachen machen die Musik "lebendig" bzw. geben ihr einen "human touch" (wenn man das möchte). Wäre das ein Plädoyer für eine bestimmte Art von zeitlicher Vorgehensweise? Solche Takes können ja im Grunde immer entstehen? Ausser wahrscheinlich vorm Schlafen gehen :)
 
Altered States schrieb:
Ich mache eigentlich nur ab und an mal ein Paar Sounds, also die ich dann später verwenden kann. Dafür reicht mir meine Freizeit auch aus. Komme gut zurecht damit.

:supi: Hast du zeitliche Schwerpunkte dafür? (Werktags/Wochenends/Urlaub/o.ä.)
 
Meist nur am Wochenende, eben weil ich dann Sonntags den Kopf dafür frei habe. Das ist aber auch mehr so Herumgewurschtel, meine, da kommt halt auch mal Murks bei rum. Ist aber nicht so schlimm, denn ich habe da ja keinen Leistungsdruck im Nacken. Mal läuft das also gut und mal halt weniger. Kommt aber genauso oft auch vor, das ich gar nichts mache. Finde ich dann aber auch OK. So auf Krampf mache ich auch eher nur Murks.
 
Re: Wann findet ihr Zeit zum Musizier

Grimsel schrieb:
oli schrieb:
Kennst du diese Theorie / Regel, wonach man nach 10000 Übungsstunden quasi "automatisch" ein Experte / Profi in dem Bereich wird, in dem man übt? Ich glaube, gerade wird wieder darüber diskutiert, ob da was dran sei, aber ich fand es ganz interessant als Annahme.
Ok, vermutlich gilt es nicht für jede/-n, aber von der Tendenz her passts schon (Es heißt ja auch "Übung macht den Meister").
http://www1.wdr.de/wissen/mensch/zehnta ... l-100.html

Der Teufel steckt auch hier im Detail. Automatisch, wenn auch apostrophiert, ist das ja nur, wenn du diese 10000 Stunden freischaufeln kannst, bzw. dich disziplinierst. Habe das gerade mal ausgerechnet, bei zugrunde liegenden 3 Stunden täglich, (die du schon mal nicht aufbringen kannst) sind das immerhin noch 3,42 Jahre. Ob du dann wirklich Profi oder Experte bist, weiß ich nicht, aber die Grundlagen für solch ein Unterfangen sind zumindest gelegt...

Ja, das wäre schon ein Plan fürs Leben in den nächsten Jahren :)
In einem Artikel über das Thema hatte jemand ca. 10 Jahre ausgerechnet, wenn man jeden Tag ne Stunde üben würde... Das deckt sich ja grob mit deiner Berechnung.

Grimsel schrieb:
Was ich ganz gut fand, ist die Idee, einen "Patch des Abends" zu ritualisieren. (Gewohnheiten sind erst wie Spinnweben, später wie Drahtseile). Das Entspricht so ziemlich dem "Nulla dies sine linea", das übrigens von Gaius Caecilius Secundus Plinius dem Jüngeren stammt.
:supi:
Jo.
 
Altered States schrieb:
Meist nur am Wochenende, eben weil ich dann Sonntags den Kopf dafür frei habe. Das ist aber auch mehr so Herumgewurschtel, meine, da kommt halt auch mal Murks bei rum. Ist aber nicht so schlimm, denn ich habe da ja keinen Leistungsdruck im Nacken. Mal läuft das also gut und mal halt weniger. Kommt aber genauso oft auch vor, das ich gar nichts mache. Finde ich dann aber auch OK. So auf Krampf mache ich auch eher nur Murks.

Ja, das ist auf jeden Fall ok, wenn man nix macht. Und krampfig ist definitiv nicht so toll. Man kommt wohl auch nicht so in einen "Flow", wenn man gestresst ist und immerzu nur an die Zeit denkt...
 
Grimsel schrieb:
Hier ein interessanter Beitrag zum Thema "Disziplin":
http://karrierebibel.de/disziplin-selbstdisziplin-marshmallow-test/
Volition bezeichnet in der Psychologie die bewusste, willentliche Umsetzung von Zielen und Motiven in Resultate (Ergebnisse) durch zielgerichtetes Handeln. Dieser Prozess der Selbststeuerung erfordert die Überwindung von Handlungsbarrieren durch Willenskraft.

Danke übrigens für den Link! Hatte ich mir gestern noch durchgelesen, aber nicht mehr kommentiert.
Die 10 Tipps, "wie Sie Disziplin lernen und den inneren Schweinehund überlisten", fand ich interessant (und kannte sie größtenteils auch schon)...

Es ist eigentlich ein anderes Thema mit der (Selbst-) Disziplin.
Wollen wir das hier besprechen oder dafür einen anderen Thread aufmachen?
Ich glaube, das wurde schon paar mal hier im Forum besprochen, oder?
Vermutlich auch wie dieses hier Thema, wobei ich zu dem Zeit-Thema nix Passendes auf die Schnelle gefunden hatte bei meiner Suche im Forum.
 
oli schrieb:
Ja geil. Solche Sachen machen die Musik "lebendig" bzw. geben ihr einen "human touch" (wenn man das möchte). Wäre das ein Plädoyer für eine bestimmte Art von zeitlicher Vorgehensweise? Solche Takes können ja im Grunde immer entstehen? Ausser wahrscheinlich vorm Schlafen gehen :)

Klar, man muss sie nur entstehen lassen. Oft ist es praktisch mal ein grobes Grundgerüst zu haben
und mit allem was man hat drüber zu jammen und die coolen Parts dann entweder zurechtschneiden oder direkt übernehmen. Z.b.: eine Tonfolger auf mehreren Tracks mit Melodien überlagern, das vielleicht in mehreren Versuchen und die besten rausziehen / kombinieren. Über Mouse on Mars gibt es ein paar interessante Videos, die beginnen dort ihre Stücke mit Samplesessions in denen sie nur Lärm machen und bauen daraus ihre Stücke auf. Gut deren Sound ist oft Geschmackssache doch letzten Endes kann man von jeder Musik lernen. Nimm Walking Bässe aus dem Country oder Rockabilly als Beispiel, wenn man die auf dem Keyboard wirklich beherscht hat man ganz andere Möglichkeiten der Melodiefindung und Skills.
 
Sag Nein zu Spaziergängen.
Sag Nein zum Kuscheln.
Sag Nein zum Einkaufen.
Sag Nein zum Ausgehen.
Sag Nein zu Freunden.
Sag Nein zum Sport.
Sag Nein zur Glotze.
Sag Nein zum Internet.
Sag Nein zu Kötern, Katzen, Pferden.
Sag Nein zu Kindern.
Sag Nein zum Kino.
Sag Nein zu Überstunden.

Potentiell ist das die Zeit die dir fehlt.

Disziplin Gottverdammich..
:lol:
 
Grimsel schrieb:
Sag Nein zu Spaziergängen.
Sag Nein zum Kuscheln.
Sag Nein zum Einkaufen.
Sag Nein zum Ausgehen.
Sag Nein zu Freunden.
Sag Nein zum Sport.
Sag Nein zur Glotze.
Sag Nein zum Internet.
Sag Nein zu Kötern, Katzen, Pferden.
Sag Nein zu Kindern.
Sag Nein zum Kino.
Sag Nein zu Überstunden.

Potentiell ist das die Zeit die dir fehlt.

Disziplin Gottverdammich..
:lol:

Hahaha :mrgreen: :selfhammer:
Zu 5 von 12 sag ich schon NeeNeeNee.

 
Grimsel schrieb:
Sag Nein zu Spaziergängen.
Sag Nein zum Kuscheln.
Sag Nein zum Einkaufen.
Sag Nein zum Ausgehen.
Sag Nein zu Freunden.
Sag Nein zum Sport.
Sag Nein zur Glotze.
Sag Nein zum Internet.
Sag Nein zu Kötern, Katzen, Pferden.
Sag Nein zu Kindern.
Sag Nein zum Kino.
Sag Nein zu Überstunden.

Potentiell ist das die Zeit die dir fehlt.

Disziplin Gottverdammich..
:lol:

Vieles davon würde ich nicht streichen wollen, da diese Dinge für mich zur Lebensqualität einfach dazu gehören.
 
An dieser 10.000 Stunden Theorie halte ich ebenfalls fest. Ich hab das selbst beim Video-Editing (Mehrere Hundert Produktionen pro Jahr und extremer Zeitdruck) sehr stark bemerkt. Ohne nachzudenken ist das Timing mittlerweile so gut wie immer perfekt, die wild zusammengesetzten Teile funktionieren, sobald ich auf eine gewisse Position klicke bin ich genau da wo ich hin wollte und ja, es läuft einfach. Jeder Mausklick sitzt und ich muss so gut wie nie eine einmal gemachte Einstellung editieren.

Sollte unbedingt mal beim Mixing auf die 10.000 hin arbeiten :cry:
 
Ich kann die Eingangsfrage nicht pauschal beantworten. Zur Zeit komm ich zum musizieren, wenn mein Sohn (11 Monate) Bock auf Musik hat. Dann übe oder spiele ich so lange bis er quengelig wird. In ein paar Monaten kann das aber wieder völlig anders laufen.

Bernie schrieb:
oli schrieb:
Jetzt bin ich am überlegen, ob etwa ein fester Termin in der Woche Sinn machen würde, wie lang der sein müsste, um in einen "Flow" kommen zu können.
Sicher ist es besser, wenn man einen Termin in der Woche hat, an dem man auch mal 5 Stunden am Stück an der Msuik dranbleiben kann, als jeden Abend immer nur eine Stunde. Man weiß, gerade wenn man sehr viel an Modularsystemen arbeitet, oft nicht mehr, was man einen Tag zuvor gemacht hat und muss sich jedesmal wieder neu reindenken. Das nervt. Lieber ein paar Stunden am Stück durchziehen, finde ich effektiver.

Das kommt aber sehr auf die Disziplin an. Also geht es ums Üben (handwerklich) oder ums Schaffen (geistig).

Wenn es um handwerkliche Sachen geht, also Rhythmusgefühl, Fingerfertigkeit, Ausdrucksstärke, Sicherheit, usw, dann is eine Stunde am Tag wesentlich effektiver als 7 Stunden am Stück pro Woche. Je nach Instrument is ein normalsterblicher Mensch auch körperlich gar nicht in der Lage ohne ernsthafte gesundheitliche Schäden 7 Stunden am Stück zu üben, wenn er die restlichen Tage der Woche gar nix mit seinem Instrument tut.

Beim Schaffen von was Neuem is es natürlich super nervig, wenn man nach einer Stunde schon wieder rausgerissen wird.
 
Dark Walter schrieb:
An dieser 10.000 Stunden Theorie halte ich ebenfalls fest. Ich hab das selbst beim Video-Editing (Mehrere Hundert Produktionen pro Jahr und extremer Zeitdruck) sehr stark bemerkt. Ohne nachzudenken ist das Timing mittlerweile so gut wie immer perfekt, die wild zusammengesetzten Teile funktionieren, sobald ich auf eine gewisse Position klicke bin ich genau da wo ich hin wollte und ja, es läuft einfach. Jeder Mausklick sitzt und ich muss so gut wie nie eine einmal gemachte Einstellung editieren.

Geht mir beruflich auch so, dass es mittlerweile (nach ca. 8 Jahren) einfach flutscht. So nen Zustand in der Musik beizuführen wäre cool, so dass man auch musikalische Konzepte / Ansätze schneller umsetzen könnte...

Dark Walter schrieb:
Sollte unbedingt mal beim Mixing auf die 10.000 hin arbeiten :cry:

:)
 
psicolor schrieb:
Wenn es um handwerkliche Sachen geht, also Rhythmusgefühl, Fingerfertigkeit, Ausdrucksstärke, Sicherheit, usw, dann is eine Stunde am Tag wesentlich effektiver als 7 Stunden am Stück pro Woche. Je nach Instrument is ein normalsterblicher Mensch auch körperlich gar nicht in der Lage ohne ernsthafte gesundheitliche Schäden 7 Stunden am Stück zu üben, wenn er die restlichen Tage der Woche gar nix mit seinem Instrument tut.

Beim Schaffen von was Neuem is es natürlich super nervig, wenn man nach einer Stunde schon wieder rausgerissen wird.

Jo, ich hatte die Eingangsfrage bewusst offen gelassen, um nicht zu sehr eine Richtung vorzugeben bei den Antworten (sie bewegen sich ja alle in der Zeit).
Danke für die Differenzierung!
Sehe das auch so.
 
psicolor schrieb:
Wenn es um handwerkliche Sachen geht, also Rhythmusgefühl, Fingerfertigkeit, Ausdrucksstärke, Sicherheit, usw ...
In einer fokussierten Produktion bekommt jeder Part seinen Platz, ohne überwiegend dominant zu sein.

Sachen die einem am Herzen liegen kosten keine Zeit, Sie bedingen Zeit.
Individuelle Priorität ist der Maßstab.

Ein Ninja übt eine bestimmte Bewegung tausendfach, um selbige dann im Kampf ohne Überlegung/Emotion abzurufen. Dies nennt man Können - Übergreifend!

Dieses NEEENEEE Beuys Geschwalle ist Schizo!
(Abstossend, ohne erkannten Fokus, Gehadere mit dem Selbst, praktizierte Lebenszeit Verschwendung.
Wer weiß was er will jammert nicht JAJAJA-NEEENEEENEEE ...

Tu was du willst soll sein das Ganze von dem Gesetz ...
Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen.
)
 
tomk schrieb:
Ein Ninja übt eine bestimmte Bewegung tausendfach, um selbige dann im Kampf ohne Überlegung/Emotion abzurufen. Dies nennt man Können - Übergreifend!

In dem Zusammenhang ist folgende Geschichte interessant, da sie zeigt, wie durch fleißiges Üben (im chinesischen Gong Fu) auch unbewusst Skills/ Fähigkeiten erlernt werden.

Aus dem Gedächtnis etwa so:
Ein junger Mann kehrte in sein Dorf zurück nachdem er 3 Jahre als Novize bei den Shaolin verbracht hatte, um seine Eltern einmal zu besuchen. Die Dorfbewohner glaubten, er müsse jetzt übermenschliche Fähigkeiten besitzen. Er verneinte dies, da er im Kloster nur gefegt habe und täglich mit der flachen Hand solange auf's Wasser schlagen musste, bis der Kübel leer war.
Aber die Dorfbewohner drängten ihn zu einer Demonstration, so hartnäckig, bis er wütend auf den Tisch schlagend beteuerte, er habe nichts gelernt. Alle starrten verblüfft den Tisch an, er war entzwei.

Bedeutet, man weiß nicht, wozu es gut ist... ;-) Oder "more than meets the eye"...
 
oli schrieb:
haebbmaster schrieb:
In Orchesterproben und bei Auftritten funktioniert das aber mit der Konzentration.
Was meinste woran das liegen könnte? Weil du mit und vor anderen Menschen musizierst?
Da ist eben ein Dirigent der aufpasst, dass alles geordnet abläuft. Und dem Publikum will man natürlich auch Qualität abliefern.
Außerdem spielen wir nach Noten, und die wollen natürlich richtig gespielt sein. Da hat man dann schonmal eine Messlatte.

oli schrieb:
Hast du dann beim Spielen von den eben genannten drei Instrumenten eine andere zeitliche Herangehensweise als beim Modularsynth?
Bei den anderen Instrumenten gibt es Termine, wann alles gekonnt sein muss. Auf jeden Fall natürlich zum Konzert, aber so lange möchte ich natürlich nicht warten bis ich es kann. Da möchte ich natürlich auch die Fehler aus der letzten Probe in der nächsten Probe idealerweise nicht mehr machen (da wir Amateure sind gibt da bei den Kollegen durchaus andere Herangehensweisen. Aber ich habe einfach keine Lust, wochenlang falsche Töne zu spielen).


Den Modularsynth spiele ich derzeit nur für mich, da kontrolliert keiner und Termine gibt es auch nicht. Also haben die anderen Sachen Vorrang, wenn die Zeit mal knapp wird. Keyboard hängt auch keines dran, von daher übe ich patchen, und nicht Fingerfertigkeit oder sowas.
Blasinstrumente sollte man vor 21 Uhr üben. Der Synth lässt sich auch leise spielen und da habe ich dann quasi Open End, bis ich zu müde bin.
 
also die warscheinlichkeit das wenn jemand den ganzen tag mit der flachen hand in einen wasserkübel haut , grundlos, ist größer
das er nach 3 jahren völlig verblödet ist als das er in irgendwas ein meister ist ...ausser vielleicht darin grundlos mit der flachen hand in einen wasserkübel zu schlagen ....vielleicht kann man ihn dann auch einweisen ..in die hoppla weil da gehören leute hin die in wasserkübel schlagen , tagelang....
und selbst wenn er dann einen tisch kaputt hauen kann ohne das er das eigentlich will :supi:
top , was für ein zuwachs an bewusstsein .
vielleicht zieht er sich auch die hose mit der wasserpumpenzange an .

übung macht den meister . :lollo:

richtig ist.
wer noch üben muss kanns halt noch nicht richtig .
 
haebbmaster schrieb:
Da ist eben ein Dirigent der aufpasst, dass alles geordnet abläuft. Und dem Publikum will man natürlich auch Qualität abliefern.
Außerdem spielen wir nach Noten, und die wollen natürlich richtig gespielt sein. Da hat man dann schonmal eine Messlatte.

:supi: Verstehe.

oli schrieb:
Hast du dann beim Spielen von den eben genannten drei Instrumenten eine andere zeitliche Herangehensweise als beim Modularsynth?
haebbmaster schrieb:
...
Den Modularsynth spiele ich derzeit nur für mich, da kontrolliert keiner und Termine gibt es auch nicht. Also haben die anderen Sachen Vorrang, wenn die Zeit mal knapp wird. Keyboard hängt auch keines dran, von daher übe ich patchen, und nicht Fingerfertigkeit oder sowas.
Blasinstrumente sollte man vor 21 Uhr üben. Der Synth lässt sich auch leise spielen und da habe ich dann quasi Open End, bis ich zu müde bin.

Ok. Das hört sich schlüssig an. Danke!
 
Eine Sache ist mir heute noch durch den Kopf gegangen, was die 10000x Regel angeht.
In Musashis "Das Buch der fünf Ringe" gab es eine ähnliche Regel:

„Es braucht 1000 Tage, eine große Kunst
zu erlernen. Und 10.000 Tage der Übungspraxis, um sie zu meistern. Tag und Nacht.“

Was soviel bedeutet, wie 3 Jahre lernen, 30 Jahre bis zur Vervollkommnung.
Da gibt es keine Abkürzungen.. :opa:
 


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