Das Besondere an Vinyl

Ich finde es erschreckend, dass dieses thema ausgerechnet unter tonschaffenden immer wieder aufkommt.
Das ideal ist doch eine möglichst klangneutrales wiedergabesyetem.
Dann hab ich als produzent die volle gewalt darüber wie mein werk klingen soll.
Warm, kalt, grün, gelb, ich entscheide.

Der supergau wäre wohl vinyl, abgehört über beats-kopfhörer.
:selfhammer:
 
yep, scheinbar ist heute die volle gewalt zu viel für viele produzenten und mastering ingenieure (stichwort lautheitswahn) und so werden diesen wieder grenzen aufgezeigt.


filme auf vinyl?
schallplatten bzw. ähnliches als tonspur zu stummfilmen, das war tatsächlich mal was.
in der einen oder anderen hipster bar wird das sicher auch heute zelebriert.
 
Das Besondere an Vinyl ist, daß es auf Vinyl Sachen gibt, die anderweitig noch nie erschienen sind.

Die zu sammeln, macht Spaß.

Stephen
 
Das mit der Wärme weiß ich nicht, aber die Sache mit der besseren Räumlichkeit kann ich bestätigen. Es braucht nur eine gute Stereoanlage und eine gut gemasterte Platte dafür. Der Unterschied ist nicht subtil, das hört jede Hausfrau.
 
Meiner Frau ist es sogar egal ob was Mono oder Stereo ist. Vom Smartphone, über den Laptop bis zum kleinen Küchenradio ist da alles vollkommen ausreichend. Ich bin da auch nicht besser. 95% Kopfhörer in moderater Lautstärke, mehr brauch ich nicht. Und auch für das Musik machen jetzt mit Renoise werde ich bei den Kopfhörern und ein paar sehr günstigen Boxen bleiben.

Für mich macht es keinen Sinn viel Geld ins Musikequipment zu stecken. Deswegen mache ich keine bessere oder andere Musik. Meine Musik bleibt immer meine Musik egal mit welchen Gerätschaften oder Abhörsituationen.
 
Abgesehen vom Klanglichen hat Vinyl noch anderer Besonderheiten

Vinyl steigert die Reputation und den Marktwert einer Band / eines Künstlers (In verschiedenen Szenen sind Künstler erst dann richtig geachtet wenn sie Vinyl verkaufen)

Zugang zu einer Käufergruppe die gerne Geld für Musik ausgibt und oft nicht gewillt ist für andere Formate Geld auszugeben (CD oder MP3)

Bei Selbstvermarktung recht lukrativ (jedenfalls wenn die Shows und die Songs auch entsprechend gut sind)

Wirklich gute Platten in kleineren Auflagen erhalten oder steigern den Wert.

Der psychologische Effekt ein eigenes Vinyl herauszubringen bzw. in der Hand zu halten.

Aus Konsumentensicht auch ganz wichtig: Die eigene Sammlung wächst mit. Ich hab eine Sammlung mit unglaublich vielen Singles aus den 60s, darunter auch ultra rare Kleinstauflagen oder Testpressungen. Diese Sammlung und auch das Wissen ist mit mir über die Jahre gewachsen, jede Platte hat seine Geschichte. Wer heutzutage die selbe Musik haben möchte kann sie bezugsfrei von einem Kumpel inkl. nem Terrabyte Filme von der externen Platte eines Kumpels ziehen.
 
Für mich ist und war das besondere an Vinyl immer als erstes das Produkt des Künstlers in Form einer Plastikscheibe
und einer dazugehörenden Hülle in der Hand halten zu können und einfach nur zu besitzen und darin schmöckern zu können ,
weil da ja die ganzen Bilder und Texte waren.
Alleine auf dem Label hat man die Tracks und informationen ,wer was gemacht hat
und das war und ist immer interessant für mich. Das Gefühl daß die Musik auf dieser Scheibe so sicher ist ,wie auf sonst keinem Medium
wurde mir erst später bewusst , und ist ein erneuter pluspunkt für das Vinyl.
Wenn man eine Schallplatte in der Hand hält guckt man sich diese genau an und schnuppert an ihr, dann legt man sie auf den Plattenteller,
lässt sie drehen, wird ein bisschen reingezogen in den Bann durch die drehung und setzt dann die Nadel auf "grrzzzzt"
Allein dieses Ritual ist für Vinylfreunde etwas ganz besonderes.
Ich liebe bei all meinen Platten die unterschiedlichen Cover, die Labels und teilweise die Inlays die dazugehören.
Ich liebe es , daß Schallplatten eigenlich gar nicht viel Platz brauchen und obwohl ich es manchmal hasse, liebe ich es eine Platte zu suchen
und dann rauszuziehen aus der Sammlung.
Wenn ich auf einer Schallplatte eine ganz besondere Stelle suche ist das wesentlich einfacher als per Tape oder Cd..klar am Computer ist es auch easy, aber es
ist einfach geiler die Nadel aufzusetzen, vor allem wenn man vorher schon ungefähr weiß an welcher Stelle.
Da ich zuhause wirklich nur Schallplatten höre hat die Musik einen ganz besonderen Stellenwert, Es ist nicht so daß
ich einfach nur Musik höre sondern es ist so daß ich auch Musik sehe, wie eine Nadel dünne Rillen abtastet, es ist für mich einfach nur
etwas ganz besonders.
Und der Sound? Der ist einfach lebendig...lebendig!!!
 
Ich bezweifle dass ich Musik anders genießen würde, wenn ich mir wieder einen Plattenspieler zulege würde. Ich habe auch ein paar CDs dieses Jahr gekauft, aber mehr als Rippen und dann als MP3 abhören wird da nicht mit gemacht. Gut einmal ins Cover geschaut habe ich und zusätzliche habe ich die Möglichkeit mir das nochmal als FLAC zu rippen. Aber ehrlich gesagt, ob 320Mbit MP3 oder FLAC, da höre ich nicht wirklich einen Unterschied.

Mit mir lässt sich wirklich schlecht Geld verdienen. Das ganze drumherum ist mir egal. Ich genieße einfach nur die Musik und bin froh wenn ich da nicht mehr in Regalen nach kramen muss.
 
TrackerA-3 schrieb:
Mit mir lässt sich wirklich schlecht Geld verdienen. Das ganze drumherum ist mir egal. Ich genieße einfach nur die Musik und bin froh wenn ich da nicht mehr in Regalen nach kramen muss.

das heisst also daß du dir den Shit illegal laden tust und die Künstler bei all deinem Genuss nich unterstützt?
 
Ich habe doch geschrieben dass ich mir dieses Jahr ein paar CDs gekauft und dann gerippt habe. Rest ist Spotify, Soundcloud und YouTube.

Jedem so wie es ihm gefällt. Mir gibt Vinyl keinerlei Vorteil gegenüber MP3. Bei anderen ist es anscheinend anders. Sie es drum.
 
Am besten klang seinerzeit natürlich Vinyl im 48inch Format bei einer Dicke von 4,5 bis 7 mm.
Da hatte die Rille optimal Platz und Tiefgang.. Die Bässe - selbst Subbässe - kommen dann erst so richtig gut.

Hatte mal 1992 den dazu nötigen Prototyp Plattenspieler hier stehen -- so ein Modell aus Japan.
Gross wie ein Esstisch -- der Wahnsinn -- 120 cm Plattenteller -- Schwer wie eine Drehbank.
Direktantrieb -- Drehmoment -- 14 Kg -- Unfassbar unverrückbarer Gleichlauf bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 16,5 RPM.
Ultrahochauflösender magnetischer Pitchfader mit 32cm Faderweg -- Pichbereich von minus 24 bis plus 24 RPM.
Das Abtastsystem so groß wie eine Kinderfaust -- Tangentialarm -- mit einem Auflage-Nadel-Andruck variabel von 28 bis 64 Gramm.

Ich hab keine Ahnung, warum sich das Format dann letzten Endes doch nicht durchsetzen konnte. .
Gut, eine einzelne 48 "Platte wiegt alleine schon locker Ihre 0,9 bis 2,8 Kilo.
Für DJs ist das natürlich blöd. Gerade bei Flug-Bookings.

Aber klanglich war es einfach eine Wucht.
 
Panko PanneKowski schrieb:
Am besten klang seinerzeit natürlich Vinyl im 48inch Format bei einer Dicke von 4,5 bis 7 mm.
Da hatte die Rille optimal Platz und Tiefgang.. Die Bässe - selbst Subbässe - kommen dann erst so richtig gut.

Hatte mal 1992 den dazu nötigen Prototyp Plattenspieler hier stehen -- so ein Modell aus Japan.
Gross wie ein Esstisch -- der Wahnsinn -- 120 cm Plattenteller -- Schwer wie eine Drehbank.
Direktantrieb -- Drehmoment -- 14 Kg -- Unfassbar unverrückbarer Gleichlauf bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 16,5 RPM.
Ultrahochauflösender magnetischer Pitchfader mit 32cm Faderweg -- Pichbereich von minus 24 bis plus 24 RPM.
Das Abtastsystem so groß wie eine Kinderfaust -- Tangentialarm -- mit einem Auflage-Nadel-Andruck variabel von 28 bis 64 Gramm.

Ich hab keine Ahnung, warum sich das Format dann letzten Endes doch nicht durchsetzen konnte. .
Gut, eine einzelne 48 "Platte wiegt alleine schon locker Ihre 0,9 bis 2,8 Kilo.
Für DJs ist das natürlich blöd. Gerade bei Flug-Bookings.

Aber klanglich war es einfach eine Wucht.

Ich denke es scheiterte daran das keine LP Äquivalent angeboten wurde.
Das Format war halt rein auf Singles ausgelegt - was eher Jugendliche Kunden ansprach.
 
TrackerA-3 schrieb:
Ich habe doch geschrieben dass ich mir dieses Jahr ein paar CDs gekauft und dann gerippt habe. Rest ist Spotify, Soundcloud und YouTube.

Jedem so wie es ihm gefällt. Mir gibt Vinyl keinerlei Vorteil gegenüber MP3. Bei anderen ist es anscheinend anders. Sie es drum.

sorry , da hatte ich überlesen, :selfhammer:
 
Dark Walter schrieb:
Panko PanneKowski schrieb:
Am besten klang seinerzeit natürlich Vinyl im 48inch Format bei einer Dicke von 4,5 bis 7 mm.
Da hatte die Rille optimal Platz und Tiefgang.. Die Bässe - selbst Subbässe - kommen dann erst so richtig gut.

Hatte mal 1992 den dazu nötigen Prototyp Plattenspieler hier stehen -- so ein Modell aus Japan.
Gross wie ein Esstisch -- der Wahnsinn -- 120 cm Plattenteller -- Schwer wie eine Drehbank.
Direktantrieb -- Drehmoment -- 14 Kg -- Unfassbar unverrückbarer Gleichlauf bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 16,5 RPM.
Ultrahochauflösender magnetischer Pitchfader mit 32cm Faderweg -- Pichbereich von minus 24 bis plus 24 RPM.
Das Abtastsystem so groß wie eine Kinderfaust -- Tangentialarm -- mit einem Auflage-Nadel-Andruck variabel von 28 bis 64 Gramm.

Ich hab keine Ahnung, warum sich das Format dann letzten Endes doch nicht durchsetzen konnte. .
Gut, eine einzelne 48 "Platte wiegt alleine schon locker Ihre 0,9 bis 2,8 Kilo.
Für DJs ist das natürlich blöd. Gerade bei Flug-Bookings.

Aber klanglich war es einfach eine Wucht.

Ich denke es scheiterte daran das keine LP Äquivalent angeboten wurde.
Das Format war halt rein auf Singles ausgelegt - was eher Jugendliche Kunden ansprach.

Ja gut..
Wie auch immer..
Ich hätte noch im Grundaufbau zum weiteren Ausbau eine top erhaltene Prototyp Abspieleinheit
für Vinyl im 48“ Format.
1000kg_Drehbuehne_Kompakt.jpg

Zwar nur die Riementrieb Variante .. steht aber in Hochwertigkeit - Gleichlauf - Drehmoment der
Direkt-Antrieb-TurnTable Version kaum nach. Der 120cm Plattenteller ist Super Titan Legierung.
Habe ich selber vor Jahren mal ersteigert um den TT nach und nach aufzubauen.
Dann aber doch mangels Zeit aufgegeben.

Meine bescheidene aber erlesene 48“ Musik Vinyl Sammlung gebe ich gerne dazu.
Von Iggy Pop über Paul Kalkbrenner bis Duran Duran ist alles dabei ,um einen DJ Abend zu bestreiten.

Einen Tangentialarm könnte ich evt auch noch organisieren .. findet man aber ab und an auf ebay Japan.
Ein schönes Stück Musik-Technik-Geschichte.

Bei Interesse einfach eine kurze Mail an mein Postfach senden. ;-)
 
Eine Platte kann man anfassen (auch beim Abspielen). Die Größe ist viel handfreundlicher und das Cover optisch befriedigender.

Eine Schallplatte auf dem Plattenteller drehen sehen ist was unglaublich befriedigendes.

Dazu noch die psychoakustische Seite, dass die Musik intrinsich stärker komprimiert sein muss (wegen der geringeren Dynamik).
 
Vinyl hat seinen eigenen Zauber.
Vinyl ist ein eigenes Kunstwerk.

Eine mp3 Datei lädst Du runter, hörst sie vielleicht einmal an
und dann verschwindet sie im Pc.
 
Rolo schrieb:
TrackerA-3 schrieb:
Mit mir lässt sich wirklich schlecht Geld verdienen. Das ganze drumherum ist mir egal. Ich genieße einfach nur die Musik und bin froh wenn ich da nicht mehr in Regalen nach kramen muss.

das heisst also daß du dir den Shit illegal laden tust und die Künstler bei all deinem Genuss nich unterstützt?

Es gibt seit mindestens 10 Jahren die Moeglichkeit, digitale Musik auch legal zu kaufen.
 
Olutian schrieb:
Vinyl hat seinen eigenen Zauber.
Vinyl ist ein eigenes Kunstwerk.

Eine mp3 Datei lädst Du runter, hörst sie vielleicht einmal an
und dann verschwindet sie im Pc.
Ich höre MP3 nicht mit weniger Begeisterung als damals meine Schallplatten oder CDs. Das Handling mit einen Schalltplatte ist anders, manche mögen es, aber ich bin froh für das Musik hören nicht mehr ein extra Gerät + Aufwand des Auspacken, Auflegens etc. haben zu müssen.
 
Erst einmal vielen Dank für den Link. Sehr interessanter Artikel! Ich muss sagen, dass mir einiges davon selbst als eingeschworener alter Schallplatten-Freund noch nicht so ganz klar war.

psychosonic schrieb:
Ich finde es erschreckend, dass dieses thema ausgerechnet unter tonschaffenden immer wieder aufkommt.
Was bitte soll daran erschreckend sein, dass viele Musiker etwas hören, das Dir offenbar bisher entgangen ist? Bist Du darüber erschrocken, dass Du bisher nicht richtig hingehört hast? Oder darüber, dass andere nicht ignorieren, was Du beharrlich ignorierst? Oder nur darüber, dass andere Menschen eine andere Weltsicht haben als Du? Erschreckend, in der Tat. Und hast Du den verlinkten Artikel überhaupt gelesen? Spring mal zu dem Absatz über Mastering, dann wird sofort klar, wo das Problem mit den digitalen Medien im Gegensatz zur Schallplatte liegt.

Allerdings muss ich sagen, dass letztendlich für mich das Hauptargument, an Vinyl festzuhalten, nicht nur der aus meiner Sicht tatsächlich oft "bessere" Klang ist, sondern dass eine Schallplatte für mich mehr ist als nur ein Datenträger für Musik. Eine Schallplatte ist ein Gesamtkunstwerk.
 
SynthUser0815 schrieb:
Spring mal zu dem Absatz über Mastering, dann wird sofort klar, wo das Problem mit den digitalen Medien im Gegensatz zur Schallplatte liegt.
Ich finde, das kann man so nicht stehen lassen. Das Problem bei den digitalen Medien liegt naemlich nicht an den Medien, sondern an den Leuten, die entsprechend mastern. Und der Artikel sagt sogar, dass oftmals fuer Vinyl das separate Mastering heutzutage ausgelassen wird, weswegen dann auf die Platte genau das gleiche draufkommt wie auf CD, nur einfach leiser gestellt.
 
ZH schrieb:
SynthUser0815 schrieb:
Spring mal zu dem Absatz über Mastering, dann wird sofort klar, wo das Problem mit den digitalen Medien im Gegensatz zur Schallplatte liegt.
Ich finde, das kann man so nicht stehen lassen. Das Problem bei den digitalen Medien liegt naemlich nicht an den Medien, sondern an den Leuten, die entsprechend mastern. Und der Artikel sagt sogar, dass oftmals fuer Vinyl das separate Mastering heutzutage ausgelassen wird, weswegen dann auf die Platte genau das gleiche draufkommt wie auf CD, nur einfach leiser gestellt.
Das ist richtig, aber das Problem ist doch, dass man auf CD nur dann einen guten Klang erzielt, wenn man nachkomprimiert. Bei alten Aufnahmen wird das besonders deutlich. Als Beatles-Fan sind mir da insbesondere die vielen Versionen ihrer Musik präsent: die Original-Pressungen, die unbedacht und schlecht gemachten CDs der späten 80er, die viel später remasterten CD-Veröffentlichungen in Stereo mit 4 dB Nachkompression, die Mono-CDs ohne nachträgliche Kompression und schließlich die erst vor Kurzem speziell für Vinyl remasterten Ausgaben - jeweils in Mono und Stereo. Allein wenn man das alles verfolgt und im Vergleich gehört hat, hat man ein eindeutiges Bild, was besser klingt - CD oder Schallplatte.

Dessen ungeachtet ist natürlich richtig, dass eine Schallplatte, die von einem überkomprimierten und für Verbreitung auf CD und MP3 erstellten Master gezogen wird, nicht optimal klingen kann.
 
@synthie
Ernst gemeinte frage:
Produzierst du selbt Mucke? Benutzr du dabei u.a. Kompressoren und stellst sie so ein, dass dir das Ergebnis gefällt? Was denkst du in der Hinsicht über weitergehende klangverändernde Massnahmen/Medien/Wiedergabesysteme, die dein Werk beliebig nachträglich verändern?
Das ist doch fern jeder Idealvorstellung.

Die Vinylästhetik kann jeder Produzent doch, je nach Wunsch, bereits in das Masterfile brutzeln.
 


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