Das Besondere an Vinyl

Ich glaube eine Besonderheit macht auch aus daß man Platten pfleglich behandeln muss.
Das ist bei CDs oder MCs ja nicht der Fall.
 
Das Besondere an Schallplatten ist, man braucht viel Platz. Meine ca. 5000 Stück stehen in mehreren Regalen in einem eigenen Zimmer und machen so ordentlich Eindruck vor anderen alten Säcken mit Sammelwut.
 
Zu Schallplatten hatte ich eigentlich nie ein besonderes Verhältnis.
Wohl aber zu Kassetten und Tonbändern, weil ich die ja idR mit meiner Wunschmusik selbst bespielt habe.
Ich habe auch früher Alben zu 50/50 auf Kassette und Vinyl gekauft, in der Zeit bevor es CDs gab. Kassetten fand ich irgendwie toll.
Auch DAT fand ich gut.
Zur Technozeit habe ich dennoch viele Vinyl-Maxis gekauft, die Sachen gab es ja oft nicht anders.
Man konnte auch die Geschwindigkeit justieren beim abspielen, was bei CDs zu der Zeit noch nicht möglich war. Mir war damals vieles in der Technomusik einfach zu schnell.

Heutzutage :
Ich höre eher selten Musik, ich mache lieber selbst welche.
Die Musik, die ich gerne mal höre, ich wüsste jetzt nicht, dass es die überhaupt auf Vinyl gäbe. Manches vielleicht schon, aber vieles mit Sicherheit nicht.
Ich kaufe Musik heutzutage entweder als Download oder CD (wird dann geripped) oder, was sehr oft der Fall ist : Es handelt sich um Live-Videos.
Von vielen Künstlern gucke ich mir viel lieber Livevideos an (Youtube oder DVD/BluRay) als nur der Musik zu lauschen. Bin deshalb viel auf YT unterwegs.

CDs mochte ich nie besonders gerne.
Es gab damals wundersame Preisentwicklungen.
Eine Vinyl-LP hat 17,90 Mark gekostet und dann kamen CDs raus und die kosteten auf einmal 33,90 Mark.
Ich fand das gelinde gesagt sehr seltsam.
 
darsho schrieb:
[...] Eine Vinyl-LP hat 17,90 Mark gekostet und dann kamen CDs raus und die kosteten auf einmal 33,90 Mark.
Ich fand das gelinde gesagt sehr seltsam.

Abverkauf des (für Marketingstrategen) veralteten Mediums, Amortisierung der Entwicklungskosten des neuen (und interessanteren/besseren/haltbareren etc.) Mediums. Dazu kommt die Gier der Musikindustrie, dem Kunden das, was er schon hat, nochmals in neuem Gewand andrehen zu wollen.

Mittlerweile ist das umgekehrt: Eine CD in Kleinauflage pressen zu lassen, ist erstaunlich erschwinglich. Selbiges läßt sich über Vinyl in Kleinauflagen nicht sagen.

Stephen
 
Also ganz ehrlich nochmal wegen ganz oben. Ich will die Quallität von Schallplatte nicht über digitaler quallität stellen, das war von Grundauf ein Missverständniss.
Beides kann man hören, anders sehe ich das nicht. Es sind aber beides verschiedene Welte, und das ist nicht von der Hand zu weisen und um nicht mehr geht es mir..
Ich selber höre auch Mp3 auf meinem Player und es ist ein wahrer segen daß es so etwas gibt denn ich habe die Walkmanzeit miterlebt und habe da spulen und Bandsalat gehasst wie die Pest 8)
Aber wo ich drauf bestehe ist das für mich persönlich besondere Hörerlebniss einer Schallplatte. Und sollte jemand noch nie mit diesem Medium bekanntschaft gemacht hat kann ich es nur jedem empfehlen
dies einmal zu tun denn Schallplatten machen wirklich sehr viel Freude. Alleine die unzählig verschieden Gestalteten Labels machen das Sammeln schon zu einem Erlebniss.
So 8) 8) bitte geht jetzt Musik hören , ob Grammophon, Tape, Mp3,Wav oder Flac...habt einfach Spaß dabei :nihao:
 
Käme das Feeling auch auf wenn der Sound auf SD Karte wäre und es eine schöne Verpackung dazu gäbe ähnlich wie eine LP-Hülle?
 
SynthUser0815 schrieb:
Vielen Diskussionsteilnehmern hier sind grundlegende physikalische Zusammenhänge vollkommen unklar. Daraus resultieren dann so groteske Aussagen wie die, dass es technisch vollkommen unmöglich sei, dass eine Schallplatten-Aufnahme an die Klangqualität von FLAC-Dateien heranreicht.

Mal kurz die mathematischen und psychoakustischen Grundlagen rekapitulieren:

Eine Platte schafft vielleicht 60db Störabstand, FLAC mit 24 Bit rund 140dB. Das sind 80 db mehr,also das 10.000 fache oder 4 Größenordnungen, wie wir Naturwissenschaftler das nennen.
Mit anderen Worten: die Systeme als "annähernd gleichwertig" zu berachten ist aus diesem fundamental-theoretischem Blickwinkel völlig absurd.

Psychoakustisch umfasst unserer Hörfläche ca. 120dB Pegelbereich. Abhörpegel für Kinoton (der ist genormt, dieser Normpegel wird aber zunehmend auch im Audiobereich verwendet) ist 85dB SPL. Das ist schon relativ laut. In einem normal-leisem Hörraum hat man ein Grundgeräusch von vielleicht 20 oder 30dB(A) SPL.
Da wir in der Dynamik der Quelle auch den Crestfaktor der Musik unterbringen müssen, was hier vielleicht noch mal 12dB "kostet", ist das Störgeräusch der Platte bei etwas lauterem Abhören gut wahrnehmbar.
Wenn wir allerdings ein Musiksignal haben, dann verdeckt das natürlich das Grundgeräusch. Je nach dessen Maskierungswirksamkeit liegt das mit den meisten musiktypischen Signalen so zwischen 20 und 60dB. D.h.: sobald die Musik spielt, ist das Plattengeräusch nicht mehr zu hören.
Was wir ja auch aus der Praxis kennen: bei einer guten Pressung ist das Störgeräusch kein echtes Problem.

Neumodisch gemischtes und gemastertes Zeugs verdeckt da übrigens sehr viel, u.a. weil man diese Verdeckung braucht, um die Artefakte des Pegelschindens zu verdecken.
Das ist dann auch das eigentliche Problem des Loundess Wars, die oft per "wer das nicht hört ist blind" ganz klar gesehene "geringere Dynamik" gibt es so bekanntlich so extrem gar nicht. ( ...falls nicht bekannt: http://www.soundonsound.com/sound-advic ... udness-war lesen.)
 
deshalb versuche ich bei meinen Tracks immer die dynamik zu wahren indem ich die Einzelspuren nicht totkompimiere. Meine Platten sind
zwar etwas leiser aber dafür dynamisch 8)
 
Ich stell die Frage nochmal
starling schrieb:
Käme das Feeling auch auf wenn der Sound auf SD Karte wäre und es eine schöne Verpackung dazu gäbe ähnlich wie eine LP-Hülle?
also an die Leute die Platten lieben, würdet ihr auch sowas kaufen, wenn das ein gängiges Fomat wäre?
Ich denke da an hübsche Pappschachteln oder sowas
 
starling schrieb:
also an die Leute die Platten lieben, würdet ihr auch sowas kaufen, wenn das ein gängiges Fomat wäre?
Ich denke da an hübsche Pappschachteln oder sowas

... Ich gehöre zwar eher nicht zu den Leuten, aber: "Nein, das ist nicht der wahre Deal".
Wie oben schon mal beschrieben: die Empfindlichkeit des Datenträgers trägt zu seiner Wertschätzung bei.
(Neben dem Anachronismus der mechanischen Speicherung in einer Form die auch Laien sofort verstehen können. Das ist schlichtweg "emotional echter", was viele dann ja auch so hören. ...)
 
SD Karten würde ich generell nicht als Datenträger für Musikdistribution betrachten. Das ist digitale Platzverschwendung und öffnet zusätzlich Hackern spannende Optionen böse Dinge mit den Abspielgeräten zu treiben. Neneeee.... lass ma. Die SD Karten in meinen Playern hab ich alle selber formatiert.



Anyway.

Wenn man sich fragt warum Schallplatten grad wieder im kommen sind, dann ist die Frage sehr einfach zu beantworten. In einer unterbewusst durch postrukturale Philosophie geprägten Gesellschaft, der die Erkenntnis Nahe kommt, das der Postfaktismus schon immer so existierte, sehnt man sich im vereinsamten tierisch Unterbewussten nach einer Bindung an die abhanden gekommene religiöse Wahrheit zurück. Aus diesem unterbewussten Drang, bringt man Dinge in sein Leben die quasi religösen Charakter haben.

Der neue Gott muss nur genügend Spielraum zur Anbetung bieten.

Wir sind Kinder die langsam begreifen, dass Realität, so wie wir uns dass gedacht haben, irgendwie dann doch Blödsinn ist.

Aus diesem inneren Konflikt werden wir wahnsinnig und beginnen ein neues Leben als Hipster. Da kann man dann auch mal gemütlich im Wohnzimmer sitzend, den geölten Bart kraulen und eine arschteuere Schallplatte auf einem völlig überalterten Gerät ausm Second Hand laden hören.

Warum auch nicht.

Grüße! :supi:

hipster_hoch_generic_medium.jpg
 
Lautheitswahn - Wäre für mich der einzige Grund Vinyl
zu fördern.
Klang ? Klar, ist toll. Ich mag die Höhenauflösung, das krizzelige,
dieser weiche hohe Klang von Hihats. Hat was von harter Verzerrung in Watte eingebettet, die Bässe, soooo satt. Warum eigtl ? Liegts an der Dynamik, dass sich unter dem Kick oben noch ein fettes Wumms legen kann.

Nichts desto trotz können wir auch ohne Vinyl den Klang schön
machen. Was wir brauch ist "die Liebe zum Ton".
Laut, extrem laut machen es die Unfähigen und jene, die sich
Aufnerksamkeit erhoffen, dabei ist Dynsmik viel schöner,
als plattkomprimiertes Material.

Wir brauchen mehr Liebe zum Ton !
 
starling schrieb:
Ich stell die Frage nochmal
starling schrieb:
Käme das Feeling auch auf wenn der Sound auf SD Karte wäre und es eine schöne Verpackung dazu gäbe ähnlich wie eine LP-Hülle?
also an die Leute die Platten lieben, würdet ihr auch sowas kaufen, wenn das ein gängiges Fomat wäre?
Ich denke da an hübsche Pappschachteln oder sowas

Nein.

Ich kaufe auch keine USB-Sticks als Tonträger, wie manche Bands sie gerne anbieten, damit jedes Konzert im Handumdrehen verfügbar ist.

Das ist einzig und alleine praktisch, wenn es darum geht, den Bootleggern in die Suppe zu spucken -- mein Bewußtsein sagt "nein, das ist kein Tonträger". Und auch der Sammler in mir will sowas nicht haben.

Stephen
 
Schade eigentlich.
Das bringt mich auf die nächste absurde Idee, nähmlich einfach nur Verpackung ohne Tonträger...
Sammelkarten.

Was bei Vinyl halt schade ist daß man kaum eine Miniauflage machen kann, also zB 20 Stück oder so.
Das ginge mit SD Karten ganz gut, oder Tapes, oder gebrannten CDs.
Dubplates sind halt zu teuer.
 
starling schrieb:
Ich stell die Frage nochmal
starling schrieb:
Käme das Feeling auch auf wenn der Sound auf SD Karte wäre und es eine schöne Verpackung dazu gäbe ähnlich wie eine LP-Hülle?
also an die Leute die Platten lieben, würdet ihr auch sowas kaufen, wenn das ein gängiges Fomat wäre?
Ich denke da an hübsche Pappschachteln oder sowas

Nee Du, ich nicht. Ich bin lege seit den frühen 80er Jahren Platten auf und bin voll darauf hängengeblieben. Mir geht es in erster Linie darum die Nadel auf die Rille zu setzen.
Das ist für mich wie Religion.
Wei gesagt ,unterwegs höre ich auch mp3, und die stammen nicht ausschliesslich von meinen Platten aber zuhause geht bei mir nur Vinyl. Deshalb steht der Teller auch gleich hier neben meiner Tastatur
immer griffbereit.
 
Ich habe vor Kurzem meine beiden Thorens (320 und 160 Super) wiederbelebt, neue Riemen und neue Systeme (Grado und Ortofon).
Seit dem erlebe ich die alten Scheiben neu. Und habe den Eindruck, daß ich mich über die Jahre digital "verseucht" habe.
Speziell mit dem Grado System habe ich total Freude, die Musik zu genießen. Es klingt einfach alles sehr lebendig, wenn ich die Augen schließe, kommt mir fast alles "live" vor. Einzelne Stimmen sind sehr gut ortbar, gerade im Bassbereich kann man den Instrumenten ohne Mühe folgen, Tonhöhen sind sehr gut differenzierbar. Das Stereobild ist (wenn es denn vernünftig aufgenommen und gemischt wurde) sehr schön und steht wie eine Eins. Das Ortofon klingt auch sehr gut, ist aber etwas analytischer, nicht so wuchtig im Bass wie das Grado. Dafür etwas Höhenreicher, was manch alter Scheibe ganz gut steht, wenn die etwas muffig daherkommt.
Ja und dann habe ich mir noch die Ultraschall-Waschmaschine von Waclaw (http://www.audiorevita.pl) kommen lassen. Die ist der Hit. Billiger als jeder HiFi Zubehör - Kram, sehr clever und einfach gebaut. Sehr einfach zu handeln, lassen sich bis zu 7 Platten in einem Rutsch waschen. Weg sind Knistern und Prasseln vom Staub und vor allem auch statische Aufladungen, welche auch viel Knistern verursachen.
Alles in allem - Musik in der Qualität hören := Balsam für die Seele.

Liebe Grüße,
Bernd
 
Ich hab hier einen Dual CS 503-2 :mrgreen: und im Keller hab ich auch noch einen schönen Dual Plattenspieler als Ersatzgerät.

..und das hier ist mein Ersatzverstärker :mrgreen: klingt Super das Teil. elektrisch, lebendig. Der Balanceregler ist der Ring

an dem Volumeregler..geil gell?


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