Musikalische Exkursionen

Z

Zotterl

Guest
An dieser Stelle möchte ich Scheiben vorstellen, die mir persönlich gut gefallen,
aber nicht unbedingt reine Elektronik-Produktionen sind.

Falls Ihr die vorgestellten CDs kennt, dürft Ihr ruhig Euren Senf dazu abgeben.

Nummer eins (hatte ich an anderer Stelle schon kurz vorgestellt)
Nils Petter Molvaer + Moritz Oswald
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DIE ZEIT schrieb
"Irgendwo zwischen Jazz, Ambient, Avantgarde und Club: Die fantastisch unkonventionell Musik des Duos Nils Petter Molvaer und Moritz von Oswald”
Dieses Miststück von CD frisst sich immer mehr in die Gehörgänge.
(auf amazon gibts kurze Hörbeispiele, leider nicht sehr repräsentativ)
Für mich DIE Produktion des Jahres 2013!
Auf Molvaer werde ich sicher nochmal zurück kommen.

Oswald dürfte Euch eher bekannt sein. Z. B. durch diese Scheibe
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Beim Thema „Space-Rock“ wird man als erstes auf die Gruppe „Hawkwind“ stoßen.
Bohrt man weiter findet man die holländische Band „LOOSE“ bzw. „35007“.
(Ersteres erschließt sich einem, wenn man 35007 in den Taschenrechner eintippt und
das Display auf dem Kopf stehend liest).

Drei Tonträger/MP3 möchte ich empfehlen. Eher „oldstylish“:
“Liquid” (mp3):
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und
“Phase V”: (CD)
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und etwas metallischer und pressfrisch (CD): „35007“
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Überwiegend instrumentale Musik – wenig Synths, aber gute Grooves.
Trotz Anlehnung an einen alten Stil klingts frisch und knackig wie Eissalat.
 
Einige werden ihn aus dem Dunstkreis von Brian Eno kennen: Jon Hassell.

Bekannte Soloalben waren z. B. „The Surgeon…“
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oder auf dem ECM-Label oder z B. „Power Spot“
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ECM ist nicht nur für gute Jazz-Veröffentlichungen bekannt, sondern auch für
„Randgebiete“ zuständig, wo es schon mal elektronisch zur Sache gehen kann.
(Übrigens: Nils Petter Molvaer – oben vorgestellt - wandelt ebenfalls auf ECM).

Trompete mag nicht jedermanns Sache sein, Hassell hat aber dennoch seinen
spezifischen Sound, der als „elektronisch“ durchgehen kann.

Seine letzte Aufnahme von ca. 2009 kann man selbst Jazz-Hassern empfehlen:
Last Night the Moon Came Dropping Its Clothes in The Street von Jon Hassell (2009)

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Passend zur Weihnachtszeit ;-)
 
Bogen spannen:
Auf der zuletzt vorgestellten CD von Jon Hassell spielt ein gewisser Eivind Aarset
die E-Gitarre. Übrigens DER Gitarrist bei N. P. Molvaer (siehe noch weiter oben).

Von Aarset gibts auch Solo-Alben, die es in sich haben. Das bekannteste dürfte
Electronique Noir sein (zudem recht günstige CD)
Durchaus anhörbar ("innerhalb akzeptabler Parameter" würde Data sagen).
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Bei welchem Versandhändler Ihr Klangbeispiele findet - kaufen geht natürlich
anderswo - wisst Ihr ja...
 
Die 'Changes' von Wolfgang Dauner hab' ich noch als Vinyl.
Danke für den Hinweis auf die 2in1.

Mein persönlicher ECM-Favorit ist Terje Rypdal, die Alben
''Odyssey' und 'Rypdal/Vitous/DeJohnette'.

 
Burt schrieb:
Die 'Changes' von Wolfgang Dauner hab' ich noch als Vinyl.
Hab die auch erst wieder ausgebuddelt. Schöne Sounds mit
Oberheim & Synthi 100.

Danke für Deinen Tipp!

Wobei ich den Thread nicht als reinen Jazz-Thread verstanden haben wollte.
In den "Übergangsbereichen" und Randgebieten gibt es aber wirklich Interessantes
zu entdecken. "Supersilent" wäre auch so ein Ding - wurde schon mal von Mic
vorgestellt; interessanterweise das Meiste aus Norwegen.
 
Nils Petter Molvaer ist ja ganz schön umtriebig...finde ich ihn doch auch auf



Und über Herrn Wobble kann man noch in andere Grenzbereiche vorstossen
(Czukay, Eno, ....) - oder PiL hören... :floet:
 
Das von Burt gepostete Video bezieht sich auf diese Scheibe von Bill Laswell
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Laswell hat SAUVIEL Sachen gemacht und viel experimentiert (übrigens
auch mit Namlook).

U. a. auch bei "Tabla Beat Science", ein Projekt mit Zakir Hussain und
Trilok Gurtu etc.
Eine Mischung aus indischer Musik, bei der vor allem die Tablas dominieren,
und elektronischer-ethno-Dub-undWeißDerGeierWasNoch Musik.
Hört sich streckenweise an, als seien zuvor Unmengen an Kaffee konsumiert
worden.
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Jah Wobble nicht nur bei Bill Laswell, sondern auch - wie oben schon von
Burt angemerkt - bei Brian Eno auf "Spinner":
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Über Eno brauch ich hier wohl nichts zu posten. Entweder man mags oder auch nicht.
Interessant noch diese Scheibe - aber schwer zu bekommen:
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Interessant deshalb, weil Jon Hassell - siehe weiter oben - dort mitspielt.

Ein Exkurs vom Exkurs; keine CD, aber ein Buch, passend zum Thema Eno, Ambient & Co.
Dieses Buch wurde schon mal an anderer Stelle im Forum vorgestellt:
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Ocean of Sound: Aether Talk, Ambient Sound and Imaginary Worlds
 
Tolles Buch, sehr zu empfehlen! Bill Laswells Musik hat mich vor knapp 20 Jahren mit Material "Hallucination Engine" und Praxis "Transmutation" berührt und seitdem nicht mehr losgelassen...
 
aBot schrieb:
Tolles Buch, sehr zu empfehlen! Bill Laswells Musik hat mich vor knapp 20 Jahren mit Material "Hallucination Engine" und Praxis "Transmutation" berührt und seitdem nicht mehr losgelassen...
Die hier...
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...groovt ganz gut. Zwei längere Stücke drauf.
Indischer Einfluß: Tablas sorgen für die hohen BPM - sollten die Technofans mal reinhören.
Dub: typischer Laswell-Bass
Ambient, Jungle...

Repeat-Taste am CD-Player drücken 8)
 
Endlich mal Musik die mir auch gefällt.
Nils Petter Molvaer höre ich, seit mir Ende der 90er ein Kollege Solid Ether mit den Worten: Hör' Dir das mal an, das wird Dir gefallen auf den Schreibtisch gelegt hat. Mit den gleichen Worten habe ich übrigens ca. 15 Jahre vorher Changing Places von Anne Clarke (allerdings von einem anderen Freund) bekommen. Beide gehören immer noch zu meine Favoriten wie fast alle von Molvaer und viele von Anne Clark. Molvaer habe ich zig mal Live gesehen, oft mit Eivind Aarset, Gitarre der ganz besonderen Art. Und einmal mit Bill Laswell, ich wüßte nicht welche CD ich von ihm zuerst nenne sollte, aber Ambient Translations of BobMarley in Dub sollte man schon mal gehört haben.
Was noch? Residents, Miles Davis, John Coltrane und Frank Zappa, sucht Euch was aus. Nicht zu vergessen: die Legendary Pink Dots (leider in den letzten Jahren etwas langweilig geworden...) aber Curse z.B. ist ein Juwel
Und zur besinnlichen Zeit :D läuft bei mir Sufjan Stevens presents Songs for Christmas
So, und jetzt warte ich mal am, wann sich der erste IMHO Müll in diesem Thread findet :nihao:
 
Feedback schrieb:
So, und jetzt warte ich mal am, wann sich der erste IMHO Müll in diesem Thread findet :nihao:
Dürfte bei den genannten Fällen fast nicht möglich sein, da bisher alle genannten Scheiben
gut sind. Allenfalls trifft es nicht den Geschmack - was ok ist.

Molvaer hatte ich zum ersten Mal live in Karslruhe auf einem Open Air erlebt. Damals war er hier
ziemlich unbekannt. War seine erste (?) Scheibe. Ein unvergessliches Erlebnis. Kein Showmist,
sondern einfach "nur" gute Musik!
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Zotterl schrieb:
genau. Besonders Aarset hat's damit nun gar nicht, habe selten einen sitzenden Gitarristen gesehen...
Soweit ich das erkenne ist das Khmer, das war die erste, Solid Ether die zweite.
 
Feedback schrieb:
:supi: :supi: :supi: zähl nur weiter auf...
Das Kapitel "Fripp & Eno" würde den Rahmen des Threads sprengen.
Die Doppel-CD "No Pussyfooting" wäre noch zu nennen...
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oder, weniger bekannt, "Beyond Even"
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oder, krasser Gegensatz, das King Crimson Projekt "Projekct Two":
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Mit Adrian Belew (V-Drums), Robert Fripp (Git.) und Trey Gunn (Touch guitar, guit. Synth).
zugegebenermaßen nicht jedermanns Ding.

OHNE Tony Levin! Aber der hat seine eigene Band "Stickmen". Bzw. auch Gastmusiker
bei Peter Gabriel; der war kürzlich erst hier in Stuttgart live zu hören.
Komme ich evtl. später nochmal drauf zurück.
 
Tony Levin - der hat mich mit dem Chapman Stick angefixt.
Und ein früherer Arbeitskollege, der mir gezeigt hat, was ein Chapman Stick
als MIDI-Controller hermacht. Seit dem ist er auf der ToDo Liste.

Bill Bruford mit Patrick Moraz - Flags, immer gern gehört.
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Herr Fripp hat auch an der genialen Synergy - Cords mitgewirkt...
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(Hoppla, Mainstream-Gefahr)
 
Burt schrieb:
Herr Fripp hat auch an der genialen Synergy - Cords mitgewirkt..
...und Herr Synergy "Fast" hat gern Synth-Arrangements bei Kollegen gemacht. Z. B.
- Peter Gabriel - Album "The Lamb lies down..."
- Nektar - Album "Recycled"
 
Burt schrieb:
Tony Levin - der hat mich mit dem Chapman Stick angefixt.
Und ein früherer Arbeitskollege, der mir gezeigt hat, was ein Chapman Stick
als MIDI-Controller hermacht. Seit dem ist er auf der ToDo Liste.
Infos hier http://www.stick.com/

Manchmal haben die auch welche auf Lager und man muß nicht
Monate lang warten. Bestimmte Komponenten können ausgewählt werden.
Frets, Tonabnehmer aktiv/passiv, Art des Sticks, Material (Holz, Polycarbonat etc).
Der Preis ist allerdings stolz.
Für Keyboarder angenehm zu spielen, da Du die Saite nur auf das Griffbrett
drücken mußt und nicht noch zusätzlich wie bei der Gitarre anschlägst (ja,
ich weiß, die Tapping Methode geht auch bei normalen Gitarren mit etwas
Übung; z. B. Stanley Jordan:
 
Zotterl schrieb:
Infos hier http://www.stick.com/

Manchmal haben die auch welche auf Lager und man muß nicht
Monate lang warten. Bestimmte Komponenten können ausgewählt werden.
Frets, Tonabnehmer aktiv/passiv, Art des Sticks, Material (Holz, Polycarbonat etc).
Der Preis ist allerdings stolz.
.....

Indeed - und dann will das gute Stück auch noch beherrscht werden.

Danke für das Stanley Jordan Video :phat:
 
Zotterl schrieb:
Burt schrieb:
Herr Fripp hat auch an der genialen Synergy - Cords mitgewirkt..
...und Herr Synergy "Fast" hat gern Synth-Arrangements bei Kollegen gemacht. Z. B.
- Peter Gabriel - Album "The Lamb lies down..."
- Nektar - Album "Recycled"

Und auf der:
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zu der ich noch keinen Zugang gefunden habe. Landet gelegentlich im
CD-Player, aber...naja...nicht mein Ding.
 
Nee, der Helge is so albern...

Aber der Florian heißt auch Schneider :mrgreen:
Seine elektronischen Beatles sind hier im Forum leider zu präsent,
um als "Exkursion" durchzugehen.

Albern
 
Wir waren beim Thema Tony Levin / Stick stehen geblieben ("Stick to the Stick"): Sieht man mal von den
vielen Soloalben/Kollaborationsalben ab, bleibt die Gruppe "Stick Men". Deren Musik hört sich ganz anders
an, als z.B. Levins "World Diary" (u. a. mit Bill Bruford und Manu Katche).

Die meisten Elektronikpuristenforisten dürften mit "Stick Men" nicht klarkommen. Wohl dem, der
"King Crimson" der 80er mag oder eine Affinität zum Chapman-Stick hat, wie ich - der wird hier fündig:

2010: Soup (Michael Bernier und Tony Levin: jeweils Stick + vocals, Pat Mastelotto: "Traps, buttons, vocals")
Enthält eine ungewöhnliche Version der Feuervogel-Suite von Strawinsky.
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2011: Absalon (Levin, Mastelotto und M. Reuter)
6 Stücke mit gerade mal 31 Min. Spielzeit; länger hält man das auch fast nicht aus ;-)
Mischung aus Heavy-Metal, Art-Rock, Prog-Rock, Avantgarde...vertrackte Rhythmen.
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2012: Deep (Levin Mastelotto, Reuter)
Hard'n Heavy, King Crimson läßt grüßen. Ideal, wenn man den "Ambient-Kanal" voll hat und wieder
Re-Animation braucht ;-)
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Aus Brian Eno's Wirkungskreis war für mich neben "bush of ghosts", dieses Stück von Jerry Harrison von wegweisender Bedeutung. Sehr zu empfehlen auch das Album: Casual Gods.
 


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