Korg Kronos o. Yamaha Montage

D

dir1

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Guten Tag alle hier!
ich brauche hier mal als Anfänger kompetente Ratschläge von euch.
Vorab : Ich arbeite nicht auf der Bühne sondern nur im Homestudio. Fange aber erst an. Neuling also. Einige Sahen habe ich schon, jedoch will ich nun eine Workstation kaufen.
Darum an euch. Was wäre für mich das beste? Einen Korg Kronos oder den Yamaha Montage.
Ich möchte hauptsächlich normale Synthi Musik machen Jean Michael Jarre oder ähnlich. Einen Moog Voyager habe ich schon. Vieles spricht natürlich jetzt für den Kronos und anderes für den Montage. Wie gesagt, ich bin nicht auf der Bühne.
Um viele Antworten und Meinungen freue ich mich jetzt, da ich mir diese Woche noch was amtliches kaufen will, was zu meinen Musikvorhaben passt.
 
Ich habe mich für den Montage entschieden, da ich einen äusserst flexiblen Synthesizer benötigte und keine Workstation.
Daher ist der ganze Sequenzer Kram am Kronos für mich nur nutzloses Beiwerk.

Auch im Klang und vor allem der Klangerzeugung lag der Montage, durch seinen großartigen FM Bereich vorne, da es heutzutage der einzigste Synth ist, der das beherrscht (von paar kleinen Quietschkistchen abgesehen). Gerade für "Weltraum Musik" und abgedrehte Klänge, gibts keinen besseren. Gerade im neuen 1.5 Betriebssystem sind haufenweise solcher Klänge enthalten, die geradezu zum "weitermachen und verändern" einladen.

Aber auch alle anderen Klänge, auch sehr gut analoge, kann er perfekt und man kann die Klangerzeugungen sogar mischen.
Ausserdem kann er auch Samples, zum erstellen und bearbeiten derselben ist er zwar nicht prädestiniert, aber es gibt ja trillionenfache CDs und Programme dafür.

Auch hat er einen "kleines Echtzeit Einspielsystem" (Sequenzer möcht ich das nicht nennen), mit dem man schnell Ideen und auch ganze Arrangements, durch Overlayerings live einspielen, mal eben festhalten kann. Das ist natürlich nicht mit einer DAW vergleichbar.
Das Touch Display ist auch angenehm groß und funktionabel, da die Software ja dafür und darauf entwickelt wurde.

Auch hat er eine FX Sektion die keine Wünsche offen lässt und ganz fantastisch klingt.
Mit 128 Stimmen geht ihm auch die Luft bei komplexen Layerings nicht aus.


Der Kronos ist technisch und in allem schon in die Jahre gekommen und dürfte vermutlich wohl in seinem letzten Produktionsjahr angekommen sein. Für ihn spricht, daß es mittlerweile eine riesige Sound Bibliothek dafür gibt.
Jedoch benutze ich einen Synth eher, um selber welche zu erstellen.

Eine enorme Lernkurve haben beide, was aber angesichts des Umfangs nicht erstaunt. Jedoch finde ich auch darin den Montage viel moderner und leichter erlernbar.

Ich habe den Kauf nicht bereut und der Montage ist mein zentrales Werkzeug geworden.
 
Du sagst du benötigst flexiblen Synthesizer und keine Workstation.
Aber der Montage ist doch auch eine Workstation!
 
Jarre steht eher für analoge Sounds, wenn es nicht gerade bezogen auf das Zoolook Album ist, oder?
Aber - generell hast du hier faktisch nach Zahlen den Kronos vorne, weil der so viele verschiedene Synths anbietet, darunter auch einen FM Synth. Der FM Synth des Montage ist allerdings ein 8OP Modell, beim Kronos ist der halbfrei patchbar. Dem gegenüber steht eine Sample-Engine im Yamaha, die auch der Kronos hat.
Dort sind die Layer-Funktionen allerdings nicht unendlich groß, ggf. im Montage anders bzw breiter angelegt, er ist ja auch deutlich neuer.

Beide Synths sind schon einfach Synths, Workstations sind sie nicht ganz, da dem Montage ja ein Sequencer fehlt.
Eine Workstation ist ein Teil, was quasi als einziges Gerät für einen kompletten Song zu verwenden ist und kann daher viele verschiedene Klänge gleichzeitig abspielen und hat einen Sequencer, der ist beim Kronos allerdings nur "da", aber nicht wirklich "gut". Vermutlich gehen die Hersteller davon aus, dass man sich eh eine DAW dazu stellt und diesen Synth für alles verwendet.

Moog V'ger ist natürlich ein guter Gegenpol zu beiden.
Ein Polyphoner Analoger wäre auch interessant.

FM ist eine sehr ergiebige Synthese. Damit kannst du durchaus sehr aufwendige Klänge erstellen.
Aber man muss und sollte sich wirklich sehr tief mit Synthese beschäftigen. Das ist für beide Synths am Ende auch so, dass genau dann diese auch aufleben.

Aber zur Frage - gleichwertig sind die beiden nicht, sie haben eher verschiedene Schwerpunkte. Wenn du es eher sehr vielseitig wünschst bezüglich Vielfalt der Angebote der Synthesemethoden, dann ist eiiiigentlich der Kronos vorn, Yamaha punkted in mehr Details der beiden Dinge, die dort angeboten werden, es ist also eine Konzentration auf 2 Synthesetypen, die sehr verschieden sind - FM und Sampling.
Wavesequencing / Vector-Synthese gibt es allerdings nicht, obwohl die Technik das theoretisch hergeben würde.
Die kleinen Dinge wie der AL1, Polysix und MS20 sind im Kronos schon etwas, was man als Pluspunkt nennen kann, ebenso das PM String Dingsi und eben Wavesequencing a la Wavestation.

Also nach Punkten ist der Kronos schon noch immer ein ziemlich vielseitiges Angebot.
"Normale Synthimusik" kann man vermutlich mit beiden gut umsetzen, aber vermutlich ist das im Kronos als Basismodell vielfältiger. Mein Bauchgefühl würde dennoch sagen - ich interessiere mich für den Montage, da ich ein großer Freund von FM bin und das Morphing zwischen Sounds "Superknob" ist auch nicht so schlecht, sowas kann der Kronos direkt übrigens wiederum nicht.

Allerdings könnte ein FS1R einen ähnlichen Job tun, so man sich das Interface antut, beim Montage ist das auf jedenfall besser - es ist nicht perfekt aber eben deutlich besser - wie man da FM aufbauen kann, man sag wie viele Träger man wünscht und so weiter und ähnnliche Hilfen, grafisch ist es auch. Aber es ist eben nicht perfekt-optimal, aber das ist es beim Kronos auch nicht - es gibt auch da viel Menüwusel. Das nimmt sich nicht viel.

Genau das ist wohl, was manche denken lässt - ah, Workstation. Denn diese sind für diese Konzepte bekannt.
Viele Sounds anbieten, das Sounddesign aber nicht total nahe legen ist aber auch nicht wirklich wahr.

Die Bedienung ist aber mindestens ok - Beim Kronos ist etwas komisch, dass man Parameter nur antippen kann, ändern muss man sie trotzdem über Value-Slider..
Das ist eben kein Tablet. Es gibt allerdings eine App dafür die das macht, sieht genau so aus wie der Kronos - allerdings recht teuer.
 
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M.i.a.u.: AAM
Dann vielen Dank erstmal. Da muss ich mal sehen für was ich mich dann entscheide.
Echt schwierig, für das was ich machen will.
 
Ich hatte eine ähnliche Entscheidung zu treffen (Kronos vs Montage) und habe mich letztes Jahr für den Montage entschieden. Grund dafür war die umfangreiche FM Synthese. Man kann damit wirklich sehr interessante / neue Klänge erstellen und die FM Programmierung beim Montage ist schon recht gut gemacht (nicht perfekt, aber in Hardware wohl die beste Lösung derzeit). Der Klang des Montage gefällt mir auch sehr gut und einen vollwertigen Sequenzer brauche ich nicht weil ich mit der DAW aufnehme.

Du solltest Dir beide mal anhören und auch testen ob Dir die Arbeitsweise jeweils liegt und ob Du schnell zum Ziel kommst. Beim Montage musste ich aufgrund der Komplexität und Struktur schon etwas Zeit investieren bis das Programmieren flüssig ging (und ich spiele seit 1983 Synthesizer) aber jetzt funktioniert es sehr gut. Vielleicht liegt Dir der Kronos besser und für einen Anfänger wie Du Dich bezeichnest sind vielleicht die VA Synthesen im Kronos intuitiver. Mit dem Montage kann man auch VA programmieren aber ein Polysix zum Beispiel wie der Kronos ihn hat ist schon einfacher zu verstehen und zum Lernen sicherlich besser geeignet.
 
Ich kenne beide Kisten nur vom im Laden anspielen (mit vorher Handbuch lesen und primär sound schrauben).

Mir viel auf:

- Wie bei allen Korgs (zumindest den alten Romplern) haben sie beim Kronos mit der Polyphonie gespart. Es gehen zwar beim Rompler 140 Stimmen oder so, bei Stereo und zwei Lagen sind das dann aber schon nur noch 35. Bei anderen Engines geht es noch schneller runter. Der Montage kommt bei zwei geschichteten Stereostimmen immerhin noch auf 64 Stimmen und die (beim Kronos recht teuren) FM Stimmen gibt es kostenlos dazu.

- Der Montage kann besser klingen. Es geht jetzt weniger um die Samples (kam nicht wirklich zum Durchhören), aber um den Gesamtklang. Der Montage klingt so, als hätte er eine höhere Samplerate (aliast später bei FM Sounds). Zudem schnappen die Modulation mehr.

- Der Kronos ist der spannendere Synth. Während Yamaha traditionell LFOs hasst und man nur einige ausgesuchte Parameter modulieren darf, haut der Kronos überall Modulationen rein und lässt auch die seltsamen Dinge (Hüllkurven mit LFOs triggern etc.) zumindest in einigen Engines zu. Zudem haben die "großen" Engines (HD-1, Mod-7, AL-1) alle die eine oder andere leicht verquere Idee, die sie recht interessant machen.

- Ich mag die FM am Kronos lieber. Da sind es zwar nur 6 Operatoren, dafür kann man aber die Filter zwischen die Operatoren schleifen, es gibt Rauschen (mit extra Filter und Sättigung) und einen Sample-Oszi als Bonusmodulations- bzw. Tonquellen, die Waveshaper sind cool, man kann das Feedback unabhängig von der Lautstärke modulieren (und wahlweise durch den Waveshaper schicken oder nicht), etc.

Insgesamt kann der Montage "standard" FM und Sample -Playback potentiell einen Tick besser. Wenn man eher ein interessantes Synthesespielzeug sucht, scheint mir der Kronos aber die bessere Wahl.
 
ich mag den Kronos sehr, er hat zwar nicht die Möglichkeiten bei FM, wie der Montage, aber meine Library mit 22.000 DX-7 Sounds reicht mir da eigentlich auch aus, zum Spielen hab ich ja FS1R und TX-416 im Rack.

Ich finde den Sequencer in der Studiozentrale schon sehr wichtig.
Auch wenn man mit der DAW recorded, so ist er doch als Skizzenblock unverzichtbar.
Wie oft habe ich eine Idee, flitze schnell runter ins Studio und möchte nicht erst das ganze System hchfahren, Kronos einschalten, Idee schnell reinnageln, abspeichern -fertig.
Da ich mit dem Kronos häufig auch sehr lebhafte Drones und Atmos baue, die sich dann langsam verändern, ist so ein Sequencer schon ein musthave.
Außerdem hat der Kronos den Monster Arppeggiator Karma mit an Board und das ist alleine schon ein Knaller.
Insgesamt ist der Kronos sicherlich auch ausgereifter und mittlerweile ziemlich frei von Bugs.
Dazu kommt eine qualitativ sehr hochwertige Library, die über die vielen Jahre sehr angewachsen ist und unzähige Sounds von Drittanbietern enthält und auch da kann der Montage noch lange nicht mithalten.
Die Auflösung mit 24-Bit / 48kHz Samplerate ist mehr als ausreichend.
 
dir1 schrieb:
Dann vielen Dank erstmal. Da muss ich mal sehen für was ich mich dann entscheide.
Echt schwierig, für das was ich machen will.

ich finde es etwas schwerer den Kronos "wirklich fett" zu kriegen, glaube das würde eher in die Yamaha-Richtung zeigen. Nur ein Eindruck.
 
Moogulator schrieb:
dir1 schrieb:
Dann vielen Dank erstmal. Da muss ich mal sehen für was ich mich dann entscheide.
Echt schwierig, für das was ich machen will.

ich finde es etwas schwerer den Kronos "wirklich fett" zu kriegen, glaube das würde eher in die Yamaha-Richtung zeigen. Nur ein Eindruck.
kann ich jetzt nicht sagen, die analogen Emulationen sind schon sehr fett. Sehr gelungen sind die MS-20 und Polysixklänge, welche ja ab Werk dabei sind, es gibt aber andere Sounds.
Wenn dir die analogen Sounds der Modular Dreams nicht fett genug sind, dann weiß ich ja auch nicht.
Danach musst du jedenfalls kein Parkett mehr ölen, so trieft der Saft aus dem Ding heraus.
 
Karma ist sehr spannend, die Drumsektion total brauchbar, der Seq als Skizzenblock wie von Bernie erwähnt und sämtliche Routingoptionen samt Effekten bieten sehr viele Möglichkeiten im Kronos !
Genauso wie die Option, im Kombimodus 16 Klänge per Velocitiy und/oder Tastaturzone zu verteilen und damit unglaublich lebendige, sich verändernde Klänge zu erzeugen.

Weiterhin bieten die Wavesequenzen , mit eigenen Samples kombiniert, einen eigentlich unendlichen Pool an Klängen...
 
Moogulator schrieb:
ich finde es etwas schwerer den Kronos "wirklich fett" zu kriegen, glaube das würde eher in die Yamaha-Richtung zeigen. Nur ein Eindruck.

So auf *richtig* fett sind beide nicht zu trimmen. AI1, Polysix und MS20 sind schon ok, aber wechsel schnell mal zu einem Analogen der üblichen Verdächtigen und die Sache zeigt sich umgehend als nur *halbfett*. Das muss nicht schlimm sein, gibt genügend virtuell-analoge Sounds auf dem Kronos, die ordentlich klingen und auch Breite haben. Ist nur nicht der reine *vollfette* Stoff.

Montage genausowenig, da muss man das generell mit Samples und FM erledigen und trickreich stacken. Natürlich klingt das durchaus prima, nur eben nicht *vollfett* :)

Ich schätze, der Fredstarter ist auch anderwo zuhause und braucht diesen Aspekt nicht wirklich besonders zu untersuchen.
 
Ich stand letzten Herbst vor der gleichen Wahl und habe mich für den Kronos entschieden. Letztlich hat die Vielfalt im Kronos den Ausschlag gegeben. Der Montage ist - für mich - irgendwie um den "Super Knob" herum gebaut. Und den kann ich im Kronos auch simulieren - ich muss die gewünschten Funktionen nur dem Knob zuweisen. Ich habe jahrelang Yamaha gespielt und habe mich nach Abwechslung gesehnt. Aber eines muss Dir bewusst sein, wenn Du Dich für den Kronos entscheidest: Das ist ein ganz schönes Brett. Eben mal WYSIWYG gibt es da nicht. Du musst Dich in die Tiefen reinfuchsen, aber dann steht man oft kopfschüttelnd und ungläubig vor dem großartigen Ergebnis. Der Sequencer ist durchaus brauchbar und KARMA ist praktisch ein Lebenswerk, wenn Du da alles ergründen willst.
Übrigens ist der Touchscreen auch wirklich einer: man kann den Kronos entweder komplett über den Touchscreen steuern, oder über die Knöpfe und Regler - oder auch eine Mischung. Das ist sehr intuitiv.
In Sachen Preis/Leistung: Wenn ich die Preise von Montage 8 und Kronos 88 vergleiche (= beide 3.999,- Euro), dann ist das praktisch ein "No-Brainer": Der Kronos bietet wesentlich mehr fürs Geld.
 
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firstofnine schrieb:
Ich stand letzten Herbst vor der gleichen Wahl und habe mich für den Kronos entschieden. Letztlich hat die Vielfalt im Kronos den Ausschlag gegeben. Der Montage ist - für mich - irgendwie um den "Super Knob" herum gebaut. Und den kann ich im Kronos auch simulieren - ich muss die gewünschten Funktionen nur dem Knob zuweisen. Ich habe jahrelang Yamaha gespielt und habe mich nach Abwechslung gesehnt. Aber eines muss Dir bewusst sein, wenn Du Dich für den Kronos entscheidest: Das ist ein ganz schönes Brett. Eben mal WYSIWYG gibt es da nicht. Du musst Dich in die Tiefen reinfuchsen, aber dann steht man oft kopfschüttelnd und ungläubig vor dem großartigen Ergebnis. Der Sequencer ist durchaus brauchbar und KARMA ist praktisch ein Lebenswerk, wenn Du da alles ergründen willst.
Übrigens ist der Touchscreen auch wirklich einer: man kann den Kronos entweder komplett über den Touchscreen steuern, oder über die Knöpfe und Regler - oder auch eine Mischung. Das ist sehr intuitiv.
In Sachen Preis/Leistung: Wenn ich die Preise von Montage 8 und Kronos 88 vergleiche (= beide 3.999,- Euro), dann ist das praktisch ein "No-Brainer": Der Kronos bietet wesentlich mehr fürs Geld.

:supi: :supi: :supi:
 
Auch :supi: :supi: :supi: . Ich habe letztes Jahr eigentlich ein neues Stage-Piano gesucht und mich für den Kronos 88 entschieden, die Synthese-Engines waren zu dem Zeitpunkt nett, aber nicht kaufentscheidend. Inzwischen habe ich die Hälfte meiner anderen Synths abgeräumt. Erstens weil ich sie nicht brauche, weil der Kronos so viel Klangterritorium abdeckt. Zweitens weil der Kronos so unglaublich tief ist, daß es ein Lebenswerk ist, das Teil auszureizen. Neben allem Musikalischen schüttle ich auch als Software-Entwickler bewundernd den Kopf über die Leistung, ein solches Komplexitätsmonster in dem doch recht schmalen Markt der High-End-Workstations unterzubringen, und das auch noch ohne (mir) bekannte größere Bugs.

Behalten tue ich nur die Kisten, die analog und extrem "knobby" sind. Wirklichen analogen Druck kann der Kronos wie oben gesagt nicht so gut (wenn auch oft gut genug), und die Bedienung ist "den Umständen entsprechend" super, aber knob-per-function ist es sicher nicht. Außerdem noch Spezialitäten wie meine Mutable Instruments-Sammlung und den DSS-1, weil ich so an dem hänge... :) Meine "vernünftige, reduzierte" Kombination wäre ein Kronos und ein REV2, sonst nichts. Mal sehen, was das Jahr so bringt...

Edith sagt noch: Vergessen, was zum Montage zu sagen. Den habe ich beim vorletzten Thomann-Besuch lange angetestet. Mein Fazit: Klingt super, die Bedienung hat mich nicht wirklich umgehauen (aber mit der mußte ich mich am Kronos auch erst beschäftigen, heißt also nicht viel), aber von den Synthesemöglichkeiten ist er doch viel viel eingeschränkter als der Kronos. Bei gleichem Preis ist der Kronos durch seine Vielseitigkeit weit überlegen. Meine Meinung :)
 
dir1 schrieb:
Guten Tag alle hier!
ich brauche hier mal als Anfänger kompetente Ratschläge von euch.
Vorab : Ich arbeite nicht auf der Bühne sondern nur im Homestudio. Fange aber erst an. Neuling also. Einige Sahen habe ich schon, jedoch will ich nun eine Workstation kaufen.
Darum an euch. Was wäre für mich das beste? Einen Korg Kronos oder den Yamaha Montage.
die frage hier ist: wie sehr anfänger ? sorry

weil jenachdem "wie wenig erfahrung" du hast, wirds *allenfalls* kaum über preset sounds spielen hinausgehen.
je mehr so ne kiste kann, desto mehr erfahrung sollte man m.E. mitbringen damit man sich auch gezielt an programmierungen ranmachen kann.
andernfalls besteht die grosse gefahr das man vor lauter wald die bäume nicht mehr sieht.
Im kronos sind z.bsp. jeweils sehr viele menüpunkte im dsiplay gelistet, und zwar in klein, und für mein empfinden auch eher nicht so übersichtlich.
Der Montage schien mir diesbezüglich besser.
( ich selbst hatte nen Kronos X73, montage nur 2mal im laden, dafür recht ausgiebig, angetestet / btw. meinen Kronos X in SEHR gutem zustand musste ich für lächerliche 2000 stutz verkaufen weils einfach nicht mehr mehr dafür gab. / im weitern gabs vor nicht allzulanger zeit noch "alte" Kronos X im abverkauf ab händler mit garantie zum superschnäppchenpreis/ weshalb ich ja so tief runter musste )
 
Dazu kommt auch noch, daß der Kronos von 2011 ist, der Montage von 2016, das sind im digitalen Synth Bereich Lichtjahre, wie bei PCs.
Schon alleine das im Vergleich winzige Display des Kronos, welches auch nicht so sensitiv ist, wie das des Montage.
Ich glaube kaum, daß ein Nachfolger Kronos noch lange auf sich warten lässt, wenn man sich jetzt noch einen kauft, wird man sich dann ärgern 3k ausgegeben zu haben, denn der Wertverlust wird dann rapide sein.

Daß der Kronos insgesamt viel mehr Möglichkeuten hat, ist zweifelsfrei, er ist ja auch eine Workstation, was im Grundgedanken bedeuted: eine komplette (Vor-) Produktion nur mit diesem Gerät machen zu können. Da kann man sich vorstellen, was für ein Menüwust srin steckt.

Der Montage ist als ein reiner Synthesizer zur Verwendung mit einer DAW (also PC) gedacht, das sieht man schon an den 16 Audiokanälen, welche dieser zur direkten Aufnahme via USB bereit stellt. Schon von daher sind sie "eigentlich" gar nicht vergleichbar.
Dieses wird aber leider immer noch von vielen gemacht (auch von deinem Verkäufer). Das rührt daher, daß der Vorgänger des Montage über ein Jahrzehnt lang eben genau der direkte Konkurrent (war auch eine Workstation) des Korg war.

Niemand käme auf die Idee einen DSI, Roland System 8, oder den Deep Mind 12 mit dem Korg zu vergleichen...

Du solltest dir wirklich im klaren sein, was du überhaupt benötigst und vor allem, wie weit deine Erfahrung mit Synths sind.
Denn wenn du noch nie etwas mit Klangsynthese zu tun hattest, wärst du mit einem "voll beknopften", d.h. fast sämtliche Funktionen im direkten Zugriff, Synthesizer besser bedient. Egal was man da macht, man hört sofort das Ergebnis, kann da also einfach auch mit "try & error" rangehen und lernt dabei, wie das alles funktioniert und zusammen hängt.

Von daher ist ein weiteres Aufzählen, was der eine kann und der andere nicht, relativ sinnlos, da zwei unterschiedliche Synthesizer Gattungen.
 
@vankerk: das im Vergleich winzige Display im Kronos ist um einen Zoll größer, als das Montage Display. Ein System von 2016 sollte eigentlich einen größeren Screen haben. Und das alte Konzept des Kronos wurde gepflegt und gilt als ausgereift und extrem flexibel.
Aber letztlich stimmt Deine Aussage: Montage ist keine Workstation. Schon die Einschränkungen in der MIDI Zuweisungen schränken das Gerät sehr ein.
Also Montage: Synthesizer
Kronos: Synthesizer Workstation.
 
Nö, was schon immer 8 Zoll. Deshalb und auch aus vielen anderen Gründen hat Yamaha aus meiner Sicht viel Potenzial verschenkt. Schade - sonst wäre ich jetzt Montage-Besitzer.
 
Da gebe ich dir Recht, heutzutage wäre 10" angebracht und leider gibt es auch keine (oder doch?) Möglichkeiten, den z.b. mit einem IPad oder anderem Tablet zu bedienen.
 
Den Montage kann man meines Wissens (noch?) nicht fremdsteuern, aber für den Kronos gibt es seit Januar eine iPad App vom Kurt Ader, die eine sehr intuitive Bedienung des Kronos über ein iPad ermöglicht. Besonders mit dem iPad Pro mit 12" Zoll ist das schon eine feine Sache.
 
Die Kronos App ist von Daniel Luscher.

@vankerk: Die Korgies standen natürlich auf den Tischen, als der Montage draußen war. Und zwar vor Freude, müssen die nämlich noch nicht mit der nächsten Generation rausrücken und können die Kronos Engine noch eine Weile weiterverkaufen.

Workstation wird immer noch missverstanden, als ob man "alles" damit machen könnte und das auch müsste. Nein, es ist gerade beim Kronos praxisfremd, so zu denken. Der Kronos ist besonders beliebt bei Ü40 Keyboardern, die Coverbands bedienen. Und selbst die etwas komplizierte Speicherorganisation ist den meisten Leuten, zu recht, ein Buch mit 7 Siegeln. Und der Sequencer ist insbesondere eine Skizzenblock, wenn auch ein recht vielseitiger. Die Yamahas haben ihrem tollen Motif keinen Quantensprung verpasst, warum das so ist, weiß kein Mensch. Vielleicht weil es sich die Leute bieten lassen. Nicht dass der schlecht wäre, im Gegenteil. Aber die dicke Hose bei der Ankündigung hat sich als alte Jeans entpuppt, der man lediglich ne Heißwäsche gegönnt hat. Die 8 OPs des FM sind 99% der Musiker nicht erklärt, was sie damit denn nun anfangen sollen. Speziell weil der Werksinhalt im Wesentlichen aus konvertierten DX7 Sounds rekrutiert wurde. Und selbst denn haben die meisten Leute noch nie verstanden. Der Sample Content ist durchwachsen, kennt Highlights genauso wie Schwachpunkte. Da nimmt der sich nichts gegenüber Kronos. Mit dem Unterschied, dass Letzterer von Drittanbietern unterstützt wird, und zwar gehörig. Das macht ihn zum attraktiven Arbeitspferd, da muss sich Montage dran messen lassen. Dessen Premiere war auf kleiner Flamme, was das neue OS 1.5 belegt, das jetzt grade kam. Die haben noch eine Menge zu tun, und die Korgies haben Zeit gewonnen.
 
vankerk schrieb:
Ups, stimmt, hatte das viel kleiner in Erinnerung, wurde evtl. mal angepasst im Laufe der vielen Updates?
vielleicht hast du den Eindruck, da es ja etwas kleiner als beim Oasys ist.
Mir reicht das aber gut aus, die Schrift ist noch groß genug.
 
Es wurde hier (und auch anderswo) schon tausendmal gesagt, aber nochmals in aller Deutlichkeit:




Montage ist keine Workstation! :idea:



Sie wurde nicht als solche konzipiert (warum nicht weiss bis heute kein Mensch...), sie wird von Yamaha aktiv als Synthesizer vermarktet und "Motion Sequence" ist eben keine MIDI-Bandmaschine - egal wie man es nun nachträglich dreht...


Wenn du also eine Workstation suchst: Eindeutig Kronos ...oder ein gebrauchter Yamaha Motif. :school:



HTH
:nihao:
 
rz70 schrieb:
Sehe ich auch so, die beiden sind schwer miteinander vergleichbar. Wenn Workstation, dann Kronos.

Für die meisten Kronos Besitzer liegt gerade der Vergleich nahe, denn es ist der Sound, um den es geht. Siehe Korgforums.com, Subforum Kronos. Der Montage war noch nicht draußen, da gab es die ersten Postings mit Überlegungen zu wechseln. Nur weil Yamaha auf Sparflamme blieb, legte sich das Interesse vorerst mal. All die Kronos spielenden Bandmusiker denken nach wie vor an Pferdewechsel, jedoch passiert das während des Rennens. Also muss der Sound Content sehr komfortabel und bedarfsbezogen gereicht werden. Jump ist da kein Schimpfwort, sondern nah am Original ist gefragt. Das gilt auch für das Edelthema Klaviere. Yamaha hat sich drankriegen lassen und ist aufs Orchester gekommen, weil es im Kronos dank KAPro überbetont ist. Was eher eine Imageangelegenheit ist, als dass der Kronos in jedem Filmmusik-Studio zu Hause wäre und im Minutentakt ein emotional spielbares Solo Cello in petto haben müsste. Aber solange es Leute gibt, die ein Instrument am Werbebegriff festmachen, na ja.

Die Yamahas wurden eh an der Nase rumgeführt. Laut war der Ruf nach FM für Erwachsene, wenns geht mit 8 OPs wie ein legendärer Expander, den keiner kennt und ein FS1r, den ein paar kennen. Und dann kommt sowas endlich, und da stört dann der Sampleplayer an Bord. So kanns gehen :)
 
Also ich finde die Engine könnte mehr Power/Druck gebrauchen, die Idee hingegen ist super.
Ich hatte mal so einen Rudess-Fan als Workshop, der wollte das genau so wie der das macht - also 8 Schichten übereinander, klingt irgendwo nach Lead-Gitarren-Verzerr-Dingens.
Naja, so Solodudel-Zeug.

Und wenn ich mir anhöre, was Kurt Ader so für Sounds macht, das ist schon deutlich fetter - und jetzt sind die wohl gut verfreundelt.
Das könnte also sein, dass ein guter Content mit Sampling da schon noch was machen kann, der feilt sich kaputt mit den Samples - und ich weiss aus eigener Erfahrung, dass da schon was geht.

Vielleicht ist das der Grund für diesen Wechsel.
Ich habe aber den Eindruck, dass die meisten ihren Kronos recht gern haben - weil er eben doch der König ist dank seiner vielen Möglichkeiten.
Da ist Montage ja nur mit FM gesegnet.

Da geht definitiv mehr und wenn man sich anhört, wie viel Druck die Refaces haben, gerade der DX, naja - also das ist schon was ..
Ist offenbar auch ein bisschen eine Frage des Genres..

Bei EM und Flächen sind viel mehr Kronosuser dabei als bei Indiepop, EBM oder Techno. Guess why.
Aber finde es interessant, dass die Wechselfieber haben.
Was suchen die denn? Mehr Sounds oder eine fettere Engine? Mehr Vielfalt vermutlich nicht, oder? Da ist Kronos ja wirklich gut aufgestellt. Ich würde tippen - wenn es auch so klingt wie in einem Chart-Song, dann ist es gut - und da könnte man was tun. Also authentischer und mehr Druck. Dann wären die zufriedener, oder? Bin zwar nicht der Typ für diese Art Bedienkonzept - aber Montage fand ich echt nicht uninteressant. Aber vielleicht liegt's an meiner FM Sympathie.
 
Logo ist der Montage interessant, mehr als das. Nur nicht gut verkommuniziert, wenn auch nicht ganz so daneben wie Jupiter 80.

Kronos: Kurt ist ja nicht der Einzige, der den Kronos mit Samples bedient, insbesondere WavesArt hat's drauf, wenn es um Klaviere und Orchester geht. Aber auch das ist nur die halbe Miete. Korgforums hat mal eine Poll gemacht, um zu erfahren, wer denn eigentlich einen Kronos hat. Ich glaube es war einer unter 30, kaum welche bis 40, und der ganze Rest war Ü40 und vor allem Ü50. In Amiland ist der stark bei Coverbands, die haben einen ganz speziellen Bedarf, wie die Kiste aufgestellt sein muss, damit die Sets gespielt werden können. Der Quick Split ist eine neue Lösung, die mit dem letzten Software Update vor wenigen Wochen geliefert wurde. Die spielen die Sounds der 80er und die Liste reicht von Sting bis Cutting Crew, Prince und Van Halen, manche machen Pink FLoyd Tribute Bands oder Toto. Klangbasteleien und dergleichen ist nicht deren Sache, und der Sequencer gibt Teilplaybacks wieder, denn wenn ein Keyboarder für zwei spielen muss, braucht es das.

Alles in allem also eine recht bodenständige Angelegenheit und kein Platz für Klangesoterik und "Basteleien". Da geht es um shut up and play und schon zählt einer vier vor.

Um da ranzureichen, muss Yamaha in die Gänge kommen. Das Gekrähe um Begriffe und Superknob ist da obsolet, es muss handfest sein. Den FM Speicher entrümpeln und die wichtigsten DX Klassiker rein, das sind etwa 30. Und mit den 8 OPs was veranstaltet, das sich gewaschen hat, um die Neigung nach was Neuem zu befriedigen. Mit den Orchestersachen wollen keine Symphonien gespielt werden, sondern Pop Strings, Disco Strings und welche für Balladen Marke David Foster. Ein Solo Cello hat da kaum was verloren, und welches Orchester die Samples beigesteuert hat, ist den Musikern Schnuppe.

An Druck fehlt es beiden Keyboards nicht, das geht schon ok. Das Handling ist aber selbst beim Kronos nach 6 Jahren auf dem Spielfeld vielen Benutzern noch lange nicht richtig klar. Mit solchen Erfahrungen gehen die mit Vorsicht an einen Montage ran. Anstatt den ranschmeißerisch zu gestalten hat Yamaha wie schon so oft eine Menge neu erfunden, ha ha, da lacht John Bowen noch heute über deren Begriffsschöpfung "Job" bei einem Drumcomputer :)
 


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