custola music - nur kritisches feedback ok

Aha. Danke. Dachte erst das wäre so eine Wortschöpfung aus dem Zufallsgenerator. Hatte so ein Teil mal im Editor für den Roland D110 drin (Synthworks Editor für das Teil damals auf dem Atari). Da kam auch immer recht lustiges bei herum. Konnte man zwar nicht immer gebrauchen den Output, aber war schon mal ganz nett, also so als Ideengeber. Aber wenn es natürlich etwas aus einen anderen Sprache ist, dann finde ich das schon besser, also besser als so Zufallskram meine ich.
 
Das gefällt mir ausnahmslos alles und Du hast ja direkt genug um mehrere Alben zu veröffentlichen - wow! Noch kein Label auf Dich aufmerksam geworden?
 
Ich habe mir gerade mal Deine erste Playlist Vol.2 auf Soundcloud angehört und nun laufen die alten Sachen (auch toll!). IMHO solltest Du Dich unbedingt mal an ein paar Labels wenden (sofern Du das überhaupt willst) - ich finde Deine Sachen immer noch aussergewöhnlich gut und jenseits von dem was man sonst so zu hören bekömmt. Darf man fragen welchen musikalischen Background Du hast? Für mich klingt das alles so gut durchdacht mit Gefühl für Grooves mit Microtimings und ungewöhnlichem Sounddesign, auch wenn es manchmal "zickig" und "schräg" ist. Da ist einfach nie etwas dabei wo ich sagen würde "oh nein - geht gar nicht", keine hilflosen Melodien "ich hangel mich an der Tastatur entlang und gniedel mir irgendwelche banalen Melodien/Solos zusammen". Auch Mix-mäßig passt alles, wenn es fett klingen soll tut es das auch - das klingt nicht nach Anfänger.

Mich würde mal interessieren wie Du so grob arbeitest - eher Hardware-basiert oder alles im Rechner, (eigene) Samples oder Synths gar Modular? Bandoneon? Harmonium? Mir fällt es richtig schwer das bei Dir einzuschätzen und das gefällt mir einerseits auch, denn hier stehen die Sounds wirklich mal für sich selbst.

Isch werd grad zun Fanboy ;-)
 
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Moin Wirehead, schönes Review von Dir, Danke dafür.
Naja, wer träumt nicht davon, etwas auf nem (großen) Label zu releasen,
das wäre schon ein Traum. Nicht aber unbedingt des Geldes wegen.
Hauptsache die Leute haben Spass, finde ich.

Zum musikalischem Background: Da gibt es eigendlich zu viel Einflüsse und ich fänd es bissl unfair
an dieser Stelle nur 1 - 2 Namen zu nennen. Ich höre einfach gern "gute" Musik.
Das kann Rock/Pop/Blues/Jazz/Oldies oder Elektronische Sachen von gerade bis ungerade sein.
Harmonie ist mir wichtig. Und eine Balance zu finden.
Über meine eigene Musik möchte ich aber ungern urteilen.
Da müssen die Hörer entscheiden, ob es ihnen gefällt.

Zum Setup: hab seit jeher nur ein Windows Notebook + Midikeyboard, Monitorboxen und Software.
Das ist fast alles mit Xfer Serum und One-Shot Samples in Ableton gemacht.
Man kann ja z.B. Hallfahnen resamplen usw.
Die alten Projekte sind hauptsächlich mit Predator gemacht.
Es ist schon klasse, wenn man mit einem einzigen Instrument alles bauen kann.
Stichwort"Eierlegende Wollmilchsäue"

Anfangen tu ich in Ableton mit einer Scene, wo alle Sounds enthalten sind,
die in dem Track vorkommen sollen. (Refrain)
Dann wird in den dublizierten Scenen reduziert, also die Sounds Stück für Stück raus genommen.
Meist hab ich dann nur 3 - 4 Scenen mit dem Hauptpart/Refrain, Break und Intro/Outro.
Das wird dann Live aufgenommmen (hier kommt die Maus) und die Feinheiten im Sequencer ausgearbeitet.
Dabei nutze ich viel Macros und Automationen, weswegen ich ungern Bounce.

Joa, hoffe ich konnte alle Deine Fragen beantworten
und wünsche weiterhin viel Spass an der Musik.

Wow, sowas habe ich ja noch befürchtet - fast kein Equipment, aber Musik & Sound jenseits von gut und böse ;-). Das fand ich schon bei Trentemøllers erster VÖ umwerfend (hauptsächlich gemacht mit ACID auf einem PC), die eigentlich total organisch und hochwertig klingt.

Ich habe übrigens gestern echt alle Stücke unter Deinem Custola-Project hintereinander auf Soundcloud durchgehört und kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Sowas gehört auf ein Label und nicht auf Soundcloud mit nur wenigen Followern (ich meinte das auch nicht wegen Geld ). Zugegebenermaßen ist das alles kein Radiofutter und nicht massentauglich. Meinen Geschmack trifft es offensichtlich ziemlich.
Mit Serum verbinde ich immer eher EDM und habe den selbst nie ausprobiert, aber hauptsächlich weil ich genug Zeugs habe - am Equipment liegt es sowieso nicht.

Nun denn - danke für die Info und hoffentlich noch viel Erfolg!
 
Da alles in grau gehalten ist, habe ich diese Wortwahl benutzt.:)
Technisch ist alles ok. (ich höre allerdings nur auf einem kleinen Laptop) Mir fehlt da etwas die menschliche Wärme oder Dinge, die bei mir Gänsehaut erzeugen. Reine Geschmackssache und auch von der meiner Tagesform abhängig, wie ich so etwas bewerte.
Das was Du im Titel meinst ist also nicht negative Kritik sondern konstuktive Kritik.
 
Ich habe mal aus Spass auf einem Duschbrauseschlauch im Bad so elefantenartige Töne aufgenommen. Da entstehen dann Sachen, die man schwer kontrollieren kann - aber die haben dann so eine menschlich individuelle Ausdruckskraft. Also Elemente, die spontan enstehen und etwas die Form sprengen. Nen Luftballon aufblasen und dann damit Geräusche machen usw. Ist was mir gerade so einfällt und was ich selber auch viel zu wenig mache. Nur so als Gedankenexperiment.
 
Es ist halt so, daß das mit dem Geschmack alles sehr individuell ist und auch von der musikalischen Sozialisation abhängt. Bei mir habe ich festgestellt, daß in der Herstellung/Produktion unbeteiligte, weibliche Wesen ein guter Indikator sind, ob es eine breitere Schicht anspricht. Mach Dir mal wegen meiner Einlassung nicht son Kopf deswegen. Du ziehst die Dinge schon mal bis zu fertigen Ergebnis durch. Find ich gut. (P.S. Bin durch Electro Boogie, Funk und Disco musikalisch sozialisiert.)
 
dann wird in den dublizierten szenen reduziert, also die sounds stück für stück raus genommen.
meist hab ich dann nur 3 - 4 szenen mit dem hauptpart/refrain, break und intro/outro.
Danke für's Teilen :) So hatte ich auch überlegt vorzugehen. Ich bin da noch am Herumprobieren und tu mich schwer im Arrangement. Gut zu hören, dass dies durchaus eine Technik ist, die andere erfolgreich (wie Du) einsetzen :)
Muss mich da aber noch mehr ausprobieren, denn da ich im Gegensatz viel von Geräten recorden will, weden wohl noch andere Ansätze ausprobiert und vielleicht einfließen müssen.

Dein Musik ist echt cool und interessant. Wäre auch funktionell cooler und wirkungsstarker Shit für Filme, vertrau mir ;-) <-"Sledge"
Ich bewundere ja auch jeden, der dafür den Mut hat, da ich noch mitten im Sumpf stecke.
 
mir fehlt sie auch, die farbe. aber was soll ich machen.
menschliche wärme fehlt vielleicht,
dem individuellen, wie du sagst, enstsprechen doch vocals am ehesten.

Kl. Idee vllt:

Farbe
Für "Farben" braucht die Wahrnehmung eine Ähnlichkeit. Eine vergleichbare Referenz, die einen Bezug konkret zwischen "Farben" herstellt. Nicht zwischen etwas (komplett) anderem: Bezüge zwischen Räumen, Figuren, Formen, Schubsern, Streichlern, Grollen, Architektur etc. und auch Farben werden indifferent. Das "grau" entsteht meines Erachtens, weil zu viele verschiedene Infos das Bild malen. Bei dir ist das nicht schlimm, weil alle Events für sich so eine hohe Qualität haben. Sie stehen aber vllt. nicht hörbar genug in Beziehung zueinander. Ich höre bei dir auch ein "grau". Und würde sagen: weil so viele verschiedenartige Reize auf mein Ohr treffen, verschwimmt es – es klingt zwar geil, aber es ergraut dabei halt auch. Ich würde vllt. das "leuchtendste" oder "strahlendste" (wichtigste) Einzelelement eines Stücks raussuchen, dem den Namen einer Farbe geben und schauen, wie ich diese Farbe als roten Faden nehme und gezielt andere Sounds drumherum hörbar im gleichen Farbton male, also nur "male" nicht auch "baue", "häcksle" oder "motorisiere". Also Veränderung an EINER Referenz inszenieren, dramatisieren. ZB "die Geschichte von grau zu schwärzer und weißer" erzählen. Kann ja auch nur zwei oder drei Spuren betreffen.

Aktuell bei mir: Ich hab in einem Song ne perkussive Monofone pop-Melodie mit nem kurzen aber etwas komplexeren Sound, der irgendwo zwischen Ringmod/WT/Chor/Mallet liegt und so verzerrt ist, dass man den Charakter gerade noch so hört. Jetzt wollte ich den ersten Ton der Melodie süßer haben als alle anderen, den zweiten wärmer als alle anderen, die zwei vorletzten werden immer kühler und der letzte soll irgendwie 'offen' klingen. Also habe ich – als Experiment – zu jedem Melodieton gleichzeitig sehr leise nach Gefühl Akkordtöne dazugemischt (im selben Sound), die aber etwas mehr Release (Hall) haben als der Melodieton, und den "Farben" entsprechen: Der erste Ton war dann als Dur9 "aromatisiert", der zweite ein reiner parallel-sext-Mollakkord, Ton 3 ist ein Moll mit Melodieton unten, der dritte ist Moll mit Melodieton oben und der letzte ein sus4, Melodie Ton ist die Quarte. Effekt: klappt. Man hört das dann im Mix fast gar nicht, aber man spürt es. Ich zumindest :)

"Vocals"
Wenn ich mal partout nicht weiß, wie ich "Natürlichkeit" in atmosphärisch/instrumentale Event-Abläufe bringen soll (den Zeitverlauf vieler Events), dann denke ich mir manchmal einen Text aus, dessen Inhalt und Phonetik inhaltlich die Atmosphäre oder die Musikidee in etwa widerspiegelt (damit mein Feeling stimmt). Dann spreche ich den Text laut, aber ganz normal und durchaus emotional so, als würde ich eine Person ansprechen. Und das tue ich so lange, bis der Text stimmig zu den Elementen der Musik passt (auch trackübergeifend). Dann spielen geeigente Instrumente die Sprache nach. Imitation sozusagen. Da sagen dann 4 Sounds den Satz "Elektrisch tropft Licht in dein Haar" – acht silben mit Pausen, die andere Instrumente haben dann einen Bezug dazu. Meistens mache ich das mit fiktiven Sprachen. Die Soundfolgen von olutian "sprechen" ja schon, was aber vllt. nicht natürlich genug wirkt. Events atmen und ab und zu phonetisch wie Sprache "Reden" lassen, könnte da vllt. einen Versuch wert sein.

Ich hoffe, das klingt nicht belehrend. Ich wollte nur erzählen, wie ich manchmal mit "Farben" und "Menschlichkeit" in Maschinenmusik umgehe.
 
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Jetzt, nachdem ich mich etwas mehr in custola eingehört habe (weil es mich inspiriert), finde ich, dass bei der Musik die Entscheidung "Effekt" oder "Substanz" zu oft zugunsten des "Effekts" ausfällt (also für mein Ohr). Die Beats sind funky. Der Bassbereich zieht, schoiebt und pumpt. Die Atmosphären sind da ... nur: dort, wo viel "Thematisches" passiert, fällt es mir schwer eine emotional geführte Struktur (musikalischen Idee? Substanz? Gravitas? keine Ahnung, wie man das nennen soll) zwischen den Effektsounds wahrzunehmen. Das kann aber auch meine Blödheit oder Hörgewohnheit sein. wenn nicht, hilft es vllt. ab und zu gezielt in die Standard-Trickkiste zu greifen, damit die Wildheit was hat, woran sie sich abarbeiten kann.

Also mal öfter ein musikalisches Element was fragen lassen und ein anderes gibt die Antwort. Oder absichtlich (heimlich) mehr (kleine) Höhepunkte vorbereiten – die dann auch irgendwie originell bedient werden und eben nicht in einem "Stop" enden, sondern vllt. in einen anderen Teil transformiert werden: Dichtes wird offen, buntes wird grau, schwüles wird klebrig usw.. Also absichtlich traditionelles musikalisches Denken und bekannte Gewürze einsetzen. Geht ja auch subtil und raffiniert. Nach dem was meinem persönlichen Musikgeschmack an deiner Musik gefällt, sollte dein Gespür dafür sophisticated genug sein, damit das am Ende nicht doof oder altmodisch klingt. (So wie bei mir viel zu oft, was mich vermutlich zu einem schlechten Ratgeber macht.)
 
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ich hab in musik ne 5 und kann weder noten, noch ein instrument spielen.
Das sind die besten Voraussetzungen, um gute Musik zu machen. Kein Witz.
jeden takt ein anderer sound.
Das meinte ich in meinem ersten Posting: Möglicherweise ist dieses "Ziel" zu unscharf formuliert. Zu grau. Mir fehlt das "werden". Selbst dann, wenn du nur ist-Zustände von Klang aneinanderreihst – vleilleicht fehlt das "Verrundete" und es lohnt sich, an bestimmten Stellen "feiner" zu arbeiten. Ich spekuliere halt so rum jetzt.
Würde mich deine Musik nicht ansprechen, könnte ich da gar nix zu sagen.

illabasein und silky cases finde ich indifferenter ("grauer") als gatte gatte und saures. Aber das muss nichts heißen, ich hab auch nur nen schlechten Geschmack.

ungefähr 90 - 95 % meiner musik finde ich nicht (mehr) hörenswert
Wenn du dir damals, beim Machen sicher warst: "Das ist das beste, was ich aktuell machen kann" dann sind das heute persönliche Zeitdokumente. Why not?
Wenn du bei allen Stücken im Nachinein immer das gleiche bemängelst, dann weisst du ja, wo der Frosch die Locken hat.
Du kannst deinen Fleiß ja dann gezielt dort ansetzen – der Rest passt ja.

Aber das ist alles leichter gesagt als getan.

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Sag doch mal konkret, was Dir bei einem deiner letzten Stücke, das dir wichtig ist, fehlt.
 
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