B-Control-Konfiguration: Unterschied zwischen den Versionen

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Dieser Artikel soll erläutern, wie man die [[B-Control]]-Boxen von [[Behringer]] auf eine ungewöhnliche, aber sehr effiziente Art konfigurieren kann. Diese Geräte können deutlich mehr, als die Bedienung am Gerät sehen lässt, der Editor von [[Behringer]] selber ist ja auch nicht so das Gelbe vom Ei, und andere Editoren sind rar.
Dieser Artikel soll erläutern, wie man die [[B-Control]]-Boxen von [[Behringer]] auf eine ungewöhnliche, aber sehr effiziente Art konfigurieren kann. Diese Geräte können deutlich mehr, als die Bedienung am Gerät sehen lässt, der Editor von [[Behringer]] selber ist ja auch nicht so das Gelbe vom Ei, und andere Editoren sind rar.


Ein Grund, mal einen Preset-Dump des Gerätes zu analysieren, um eine Möglichkeit zu finden, wie man anderweitig seine Konfiguration da drin unterbringen kann, idealerweise sogar halbautomatisch, wenn man z.B. alle 24 Encoder einfach gleich konfigurieren will, jedoch unterschiedliche Controllernummern verwenden möchte. Außerdem sah es bisher so aus, als könnte die [[B-Control]]-Serie mit SysEx nichts anfangen, was sich bei genauerer Analyse auch als Täuschung herausstellt.
Ein Grund, mal einen Preset-Dump des Gerätes zu analysieren, um eine Möglichkeit zu finden, wie man anderweitig seine Konfiguration da drin unterbringen kann, idealerweise sogar halbautomatisch, wenn man z.B. alle 24 Encoder einfach gleich konfigurieren will, jedoch unterschiedliche Controllernummern verwenden möchte. Außerdem sah es bisher so aus, als könnte die [[B-Control]]-Serie mit [[SysEx]] nichts anfangen, was sich bei genauerer Analyse auch als Täuschung herausstellt.


Um den Artikel nicht zu lang und damit unübersichtlich zu machen, wird er in mehrere Teile gesplitted, auch, um Anwendern unterschiedlicher Vorkenntnis-stände den direkten Weg zu zeigen.
Um den Artikel nicht zu lang und damit unübersichtlich zu machen, wird er in mehrere Teile gesplitted, auch, um Anwendern unterschiedlicher Vorkenntnis-stände den besten Weg zu zeigen.


So ist es für den Laien anfangs sicherlich sinnvoll, sich über einige Grundlagen der Funktionsweise digitaler Datenverarbeitung, also über das Leben der [[Bits und Bytes]] zu informieren. Erst, wenn dieses Thema wirklich sitzt, kann man auch mit den komplexesten SysEx-Meldungen spielen, weil es genau dabei sehr häufig darum geht, Einen Wert ein Einzelteile zu zerlegen, um ihn zu übertragen. Wie solche Zerlegungen funktionieren, wird dann im Kapitel [[MIDI-Grundlagen]] erklärt. Nach diesen beiden Themen gehts dann hier in diesem Artikel weiter, und wer weiss, wie MIDI funktioniert, und auch weiss, wie vorzeichenbehaftete 7bit-Zahlen binär dargestellt werden, darf hier weiter lesen.
So ist es für den Laien anfangs sicherlich sinnvoll, sich über einige Grundlagen der Funktionsweise digitaler Datenverarbeitung, also über das Leben der [[Bits und Bytes]] zu informieren. Erst, wenn dieses Thema wirklich sitzt, kann man auch mit den komplexesten [[SysEx]]-Meldungen spielen, weil es genau dabei sehr häufig darum geht, Einen Wert ein Einzelteile zu zerlegen, um ihn zu übertragen. Wie solche Zerlegungen funktionieren, wird dann im Kapitel [[MIDI-Grundlagen]] erklärt. Nach diesen beiden Themen gehts dann hier in diesem Artikel weiter, und wer weiss, wie MIDI funktioniert, und auch weiss, wie vorzeichenbehaftete 7bit-Zahlen binär dargestellt werden, darf hier weiter lesen.


Nach den hier beschriebenen Tricks gibts dann noch die [[B-Control-Tokenreferenz]], in der man über alle zur Verfügung stehenden Konfigurationskommandos ausreichend Informationen findet.
Nach den hier beschriebenen Tricks gibts dann noch die [[B-Control-Tokenreferenz]], in der man über alle zur Verfügung stehenden Konfigurationskommandos ausreichend Informationen findet.




== Ebene 2 Überschrift ==
== Internas zur Konfiguration der [[B-Control]]-Serie ==


Test
Wie die meisten Geräte mit MIDI-Interface, werden auch diese über [[SysEx]]-Meldungen konfiguriert. Dies ist ein Format, was es dem Nutzer nicht sehr einfach macht, bequem am Rechner Änderungen an der Konfiguration vorzunehmen. Aber eine genaue Analyse des Formates lässt erkennen, daß die Konfiguration im Prinzip eine normale Textdatei ist, die einfach in SysEx-Meldungen verpackt wurde. Also ist es relativ einfach, einen Konverter zu programmieren, der zwischen diesen Textdateien und dem SysEx-Format konvertiert, um über die Textdatei bequem seine Konfiguration zu ändern. Dazu dient das Programm [[BC-Convert]], welches auf seiner Wiki-Seite heruntergeladen werden kann, außerdem finden sich dort auch grundlegende Bedienhinweise.
 
Weiterhin ist die Konfiguration in dem Textfile strukturiert aufgebaut, sie besteht aus sogenannten Tokens, welche passend zusammen gefasst werden müssen. Die genauen Informationen zu allen bisher herausgefundenen Tokens und ihren Einsatzmöglichkeiten gibts [[B-Control-Tokenreferenz]], hier sollen nur einige grundlegende Informationen und einige Tricks bei der Arbeit beschrieben werden.
 
Um also erstmal grundlegend etwas zum Arbeiten zu haben, gehen wir wie folgt vor:
 
Ein möglichst leeres Preset suchen, sofern noch vorhanden. Wenns keins gibt, wirds jetzt etwas voll in der Datei, geht aber auch. Nehmen wir also z.B. Preset 24, welches nach der "Init"-Angabe im Display noch leer ist. Nun konfigurieren wir den ersten Push-Encoder links oben:
EDIT gedrückt halten und am ersten Encoder drehen, bis das Display "E  1" zeigt. Jetzt ist der Editiermodus aktiv. Jetzt folgende Einstellungen mit den 8 Encodern der ersten Reihe vornehmen:
 
1 - CC
2 - Ch 1
3 - 17
4 - 44
5 - 55
6 - Abs
7 - 2d
8 - on
 
Mit EXIT den Editiermodus verlassen, wir wollen jetzt dieses Preset, obwohl es nicht gespeichert ist, an den Computer schicken. Dazu ist natürlich eine funktionierende Verbindung über MIDI oder USB notwendig. Wenn diese steht, einfach einen SysEx-Dumper des Vertrauens starten (unter Windows z.B. [http://www.midiox.com/ MIDI-OX], unter MacOS X [http://www.snoize.com/SysExLibrarian/ SysEx Librarian]), und den B-Control dazu bewegen, das aktuelle Preset, bzw. genauer gesagt den Edit Buffer, an den Computer zu schicken:
 
EDIT halten, STORE drücken, bis EG im Display steht, dann beide Tasten wieder loslassen. Mit dem 6. Encoder auf "SnGL" stellen, den Encoder drücken, und alle eingehenden Messages aufnehmen (sollten um die 16 Stück sein).
 
Jetzt kann dieses Preser konvertiert und analysiert werden, also kommt [[BC-Convert]] zum Einsatz. Gehen wir davon aus, der Preset-Dump ist als BCR2000-Test.syx gespeichert, sieht das folgendermassen aus:
 
<nowiki>aphrodite:~/Documents/SysEx Librarian michael$ ./bc-convert -i BCR2000-Test.syx -o BCR2000-Test.txt
BC-Convert Version 0.3 (C) 2006 Michael Kukat
First byte is SysEx start - using SysEx to text conversion.
aphrodite:~/Documents/SysEx Librarian michael$ </nowiki>

Version vom 6. Januar 2007, 11:03 Uhr

Dieser Artikel soll erläutern, wie man die B-Control-Boxen von Behringer auf eine ungewöhnliche, aber sehr effiziente Art konfigurieren kann. Diese Geräte können deutlich mehr, als die Bedienung am Gerät sehen lässt, der Editor von Behringer selber ist ja auch nicht so das Gelbe vom Ei, und andere Editoren sind rar.

Ein Grund, mal einen Preset-Dump des Gerätes zu analysieren, um eine Möglichkeit zu finden, wie man anderweitig seine Konfiguration da drin unterbringen kann, idealerweise sogar halbautomatisch, wenn man z.B. alle 24 Encoder einfach gleich konfigurieren will, jedoch unterschiedliche Controllernummern verwenden möchte. Außerdem sah es bisher so aus, als könnte die B-Control-Serie mit SysEx nichts anfangen, was sich bei genauerer Analyse auch als Täuschung herausstellt.

Um den Artikel nicht zu lang und damit unübersichtlich zu machen, wird er in mehrere Teile gesplitted, auch, um Anwendern unterschiedlicher Vorkenntnis-stände den besten Weg zu zeigen.

So ist es für den Laien anfangs sicherlich sinnvoll, sich über einige Grundlagen der Funktionsweise digitaler Datenverarbeitung, also über das Leben der Bits und Bytes zu informieren. Erst, wenn dieses Thema wirklich sitzt, kann man auch mit den komplexesten SysEx-Meldungen spielen, weil es genau dabei sehr häufig darum geht, Einen Wert ein Einzelteile zu zerlegen, um ihn zu übertragen. Wie solche Zerlegungen funktionieren, wird dann im Kapitel MIDI-Grundlagen erklärt. Nach diesen beiden Themen gehts dann hier in diesem Artikel weiter, und wer weiss, wie MIDI funktioniert, und auch weiss, wie vorzeichenbehaftete 7bit-Zahlen binär dargestellt werden, darf hier weiter lesen.

Nach den hier beschriebenen Tricks gibts dann noch die B-Control-Tokenreferenz, in der man über alle zur Verfügung stehenden Konfigurationskommandos ausreichend Informationen findet.


Internas zur Konfiguration der B-Control-Serie

Wie die meisten Geräte mit MIDI-Interface, werden auch diese über SysEx-Meldungen konfiguriert. Dies ist ein Format, was es dem Nutzer nicht sehr einfach macht, bequem am Rechner Änderungen an der Konfiguration vorzunehmen. Aber eine genaue Analyse des Formates lässt erkennen, daß die Konfiguration im Prinzip eine normale Textdatei ist, die einfach in SysEx-Meldungen verpackt wurde. Also ist es relativ einfach, einen Konverter zu programmieren, der zwischen diesen Textdateien und dem SysEx-Format konvertiert, um über die Textdatei bequem seine Konfiguration zu ändern. Dazu dient das Programm BC-Convert, welches auf seiner Wiki-Seite heruntergeladen werden kann, außerdem finden sich dort auch grundlegende Bedienhinweise.

Weiterhin ist die Konfiguration in dem Textfile strukturiert aufgebaut, sie besteht aus sogenannten Tokens, welche passend zusammen gefasst werden müssen. Die genauen Informationen zu allen bisher herausgefundenen Tokens und ihren Einsatzmöglichkeiten gibts B-Control-Tokenreferenz, hier sollen nur einige grundlegende Informationen und einige Tricks bei der Arbeit beschrieben werden.

Um also erstmal grundlegend etwas zum Arbeiten zu haben, gehen wir wie folgt vor:

Ein möglichst leeres Preset suchen, sofern noch vorhanden. Wenns keins gibt, wirds jetzt etwas voll in der Datei, geht aber auch. Nehmen wir also z.B. Preset 24, welches nach der "Init"-Angabe im Display noch leer ist. Nun konfigurieren wir den ersten Push-Encoder links oben: EDIT gedrückt halten und am ersten Encoder drehen, bis das Display "E 1" zeigt. Jetzt ist der Editiermodus aktiv. Jetzt folgende Einstellungen mit den 8 Encodern der ersten Reihe vornehmen:

1 - CC 2 - Ch 1 3 - 17 4 - 44 5 - 55 6 - Abs 7 - 2d 8 - on

Mit EXIT den Editiermodus verlassen, wir wollen jetzt dieses Preset, obwohl es nicht gespeichert ist, an den Computer schicken. Dazu ist natürlich eine funktionierende Verbindung über MIDI oder USB notwendig. Wenn diese steht, einfach einen SysEx-Dumper des Vertrauens starten (unter Windows z.B. MIDI-OX, unter MacOS X SysEx Librarian), und den B-Control dazu bewegen, das aktuelle Preset, bzw. genauer gesagt den Edit Buffer, an den Computer zu schicken:

EDIT halten, STORE drücken, bis EG im Display steht, dann beide Tasten wieder loslassen. Mit dem 6. Encoder auf "SnGL" stellen, den Encoder drücken, und alle eingehenden Messages aufnehmen (sollten um die 16 Stück sein).

Jetzt kann dieses Preser konvertiert und analysiert werden, also kommt BC-Convert zum Einsatz. Gehen wir davon aus, der Preset-Dump ist als BCR2000-Test.syx gespeichert, sieht das folgendermassen aus:

aphrodite:~/Documents/SysEx Librarian michael$ ./bc-convert -i BCR2000-Test.syx -o BCR2000-Test.txt BC-Convert Version 0.3 (C) 2006 Michael Kukat First byte is SysEx start - using SysEx to text conversion. aphrodite:~/Documents/SysEx Librarian michael$