50 Jahre immer die gleiche Musik ?

Wellenschlag

Press the Eject and Give Me the Tape
Angeregt von dem Thread "Diskussion über die Gründe warum Hardware-Synths in der Steinzeit stehen geblieben sind" und der darin wiedermal angeklungene Aussage, dass es nichts neues
mehr in der Musik gäbe, hab ich mir mal erlaubt einen kleinen Selbstversuch mit dem aktuellem Nummer 1 Hit und mit denen vor 10, 20, 30, 40 und 50 Jahre zu machen.

Ich muss zugeben der Schuss ging teilweise nach hinten los. Wollte ich doch eigentlich nicht glauben, dass die Aussage so stimmt, zumindest in der kleinen Beispielmenge musste ich der Aussage doch auch zustimmen. Vielleicht habt ihr ja Spas daran den Selbstversuch "nachzuspielen".



1974 The Sweet - Teenage Rampage




1984 Nena - Fragezeiochen



1994 Magic Affair - Omen III



Die drei Songs klingen für mich klar nach "Kinder" ihrer Zeit. Irgendwie vom Sound jeweils "typisch" produziert und mit den Jahren eben auch entsprechend gealtert.


2004 Max Mutzke - Can’t Wait Until Tonight



Das Ding ist für mich zeitlos ... langweilig. Ob der Stefan den Max das 20 Jahre früher oder später hätte singen lassen ... egal.


2014 Mr. Probz - Waves (Robin Schulz Remix)



Gute Tanzschulmusik ansonsten irgendwie auch typisch für seine Zeit, kannte den Song nicht, kommt mir aber trotzdem total bekannt. Davon gab es wohl gleich ein dutzend.


2024 Benson Boone - Beautiful Things



Retro mit Schnauzer, irgendwie muss die Jugend ja rebellieren. Also auf der Höhe der Zeit, oder? Verglichen zu "Waves" 10 Jahre vorher, kommen mir die 10 Abstände Jahre vor 2000 prägnanter vor. Ansonsten mach ich mal einen Bogen zum Anfang zu Sweet "nominell" die gleiche Besetzung: Sänger, Gitarren, Schlagwerk. Songstruktur vergleichbar. The Sweet hätte sich wohl auch sehr gefreut wenn es Ihnen damals schon möglich gewesen wäre, so einen Druck bei 0:55 zu erzeugen wie hier bei 1:26. Hätten The Sweet auch "Beautiful Things" spielen können und könnte Benson Boone auch Teenage Rampage spielen? Würde vielleicht nicht ganz zum Image passen, aber gut vorstellbar ist das für mich.



Und damit bin ich auch schon bei meiner zweiten Meinung zu meinem Selbstversuch. Irgendwie entwickelt sich die Musik in Schleifen und um es wirklich beurteilen zu können, muss man vielleicht auf den Blick zurück "warten" - wenn man den noch erlebt. Auch passiert vielleicht da gar nicht soviel mehr oder schneller als in den Jahrhunderten vorher. Was sich aber in kontinuierlichen Schritten unaufhaltsam weiterentwickelt ist die Produktionstechnik und diesen Einfluss kann man finde ich hier sehr gut hören. Was ich bei "Beautiful Things" aber auch "Waves" alles in den Songs mehr hören kann als an den früheren Titeln, an "Breite" "Tiefe" "Höhe" - keine Ahnung wie ich es nennen soll - das ist schon enorm und im Falle Benson Boone definitiv mehr als Gesang, Gitarren und Schlagwerk. The Sweet ist verglichen damit nur Soundmatsch, obwohl die akustischen Drums würde ich auch gerne so hinbekommen.

BTW: Wirklich gefallen tut mir kein Song davon ...

Ansonsten, Entschuldigung dass ich eure Zeit gestohlen haben, Frohe Ostern - ich kann ja jetzt den Selbstversuch mit irgendeiner Osterhitliste fortsetzen ... brrrrr
 
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BTW: Wirklich gefallen tut mir kein Song davon ...
Beschäftigst du dich denn noch mit aktuelle Musik? Das wirkt, mit Verlaub, ein wenig halbherzig. Ich kenne auch deine Erwartungen nicht. Mikrotonalität, Polyrhythmik, oder was darf es sein? Wie abstrakt darf es denn werden, ist diese Musik okay? Fragen, über Fragen.

Das hier, hab ich erst kürzlich durch David Bennett wahrgenommen....

WILLOW - symptom of life
 
Zum Thema es gibt nichts neues: Im Herbst 1988 war ich Toningenieur für die Voraufnahmen zur ersten Mandoki-Soulmates LP. In einer Pause stand ich mit David Clayton-Thomas an der Kaffeetheke und im Fernseher an der Wand lief irgend ein 80er Gitarrenpop auf MTV (ich glaube es war Richard Butler von den Psychodelic Furs). David meinte verächtlich: "Das ist ja nur eine Kopie von Bob Dylan." Worauf ich meinte: "sorry, egal ob Du, Bob Dylan, Richard Butler oder ich - wir machen alle seit 5000 Jahren die gleichen Keltischen Folksongs". Und er: "Ja, ist wohl so." und nach einer kurzen Pause: "Cooler Scheiß was die Kelten uns da hinterlassen haben".

Stunden später rief dann jemand im Studio für ihn an und fragte dann während des Telefonats wohl was sie gerade aufnähmen. Darauf hin er: "Oh, some cool celtic shit". Woraufhin wir in Lachen ausbrachen, und der Keltenscheiß zum geflügelten Wort dieser Produktion wurde.

Natürlich ändert sich nichts in der Musik. Das was wir an der Musik gut finden ist tiefer in uns verwurzelt als wir glauben wollen. Da hilft auch kein bemühter Modernismus. Ob das nun hundert tausende von Jahren alte repetetive Rhythmen sind, oder auf 12 halbtönen und Oktaven basierende Melodik - wir kommen nicht aus. Und das was wir als "gute Melodie" empfinden ist über Jahrhunderte (und vermutlich Jahrtausende) hinweg immer ähnlich.

Dass natürlich heute in der Popindustrie erfolgreiche Vermarktungsstrategien in den letzten 60 oder 80 Jahren immer wieder wiederholt wurden, kommt verfestigt das Bild dann noch.
 
Angeregt von dem Thread "Diskussion über die Gründe warum Hardware-Synths in der Steinzeit stehen geblieben sind" und der darin wiedermal angeklungene Aussage, dass es nicht neues
mehr in der Musik gebe,
"gäbe" ... (Konjunktiv II wäre hier richtig, da es unsicher ist, ob die Aussage stimmt)

Was sollen denn Nummer-1-Hits über die Entwicklung der Musik aussagen? Und wenn schon, warum ausgerechnet diese?

Nur drei Beispiele aus den letzten 52 Jahren für absolut innovative Musik:

1972 - György Ligeti - Clocks And Clouds



1988 - Steve Reich - Different Trains



2007 - Tan Dun - Water Concerto

 
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Beschäftigst du dich denn noch mit aktuelle Musik? Das wirkt, mit Verlaub, ein wenig halbherzig. Ich kenne auch deine Erwartungen nicht. Mikrotonalität, Polyrhythmik, oder was darf es sein? Wie abstrakt darf es denn werden, ist diese Musik okay? Fragen, über Fragen.

Ich beschäftige mich sehr überwiegend mit aktueller aber nicht populärer Musik und bewege mich höchstens entlang dieser Musik wieder zurück in die Vergangenheit. Z.B. um die früheren Sachen eines Künstlers, den ich gerade erst entdeckt habe kennen zu lernen. Und dabei hab ich eigentlich den subjektiven Eindruck, das viel in der Musik passiert und auch viel gutes.

Daher auch der sicherlich alles andere als tiefgehende Selbstversuch. Mein natürlich sehr subjektive Ergebnis hat mich eher überrascht.

BTW: Der Link ist schon mal hochinteressant.
 
Was sollen denn Nummer-1-Hits über die Entwicklung der Musik aussagen? Und wenn schon, warum ausgerechnet diese?

Immerhin wollten einige Leute diese Songs hören. Ich hätte natürlich andere nehmen können, hätte dann aber bestimmt welche gewählt, die mit meinem Leben in irgendeine Art was zu tun haben. Das hätte das Ergebnis, so wenig aussagekräftig es sein mag, doch beeinflusst.

Alle gewählten waren zu Ende März des angegeben Jahres Nummer-1-Hits. (Nicht ganz exakt weil wir ja noch nicht Ende März haben)
 
Zum Thema es gibt nichts neues: Im Herbst 1988 war ich Toningenieur für die Voraufnahmen zur ersten Mandoki-Soulmates LP. In einer Pause stand ich mit David Clayton-Thomas an der Kaffeetheke und im Fernseher an der Wand lief irgend ein 80er Gitarrenpop auf MTV (ich glaube es war Richard Butler von den Psychodelic Furs). David meinte verächtlich: "Das ist ja nur eine Kopie von Bob Dylan." Worauf ich meinte: "sorry, egal ob Du, Bob Dylan, Richard Butler oder ich - wir machen alle seit 5000 Jahren die gleichen Keltischen Folksongs". Und er: "Ja, ist wohl so." und nach einer kurzen Pause: "Cooler Scheiß was die Kelten uns da hinterlassen haben".

Stunden später rief dann jemand im Studio für ihn an und fragte dann während des Telefonats wohl was sie gerade aufnähmen. Darauf hin er: "Oh, some cool celtic shit". Woraufhin wir in Lachen ausbrachen, und der Keltenscheiß zum geflügelten Wort dieser Produktion wurde.

Natürlich ändert sich nichts in der Musik. Das was wir an der Musik gut finden ist tiefer in uns verwurzelt als wir glauben wollen. Da hilft auch kein bemühter Modernismus. Ob das nun hundert tausende von Jahren alte repetetive Rhythmen sind, oder auf 12 halbtönen und Oktaven basierende Melodik - wir kommen nicht aus. Und das was wir als "gute Melodie" empfinden ist über Jahrhunderte (und vermutlich Jahrtausende) hinweg immer ähnlich.

Dass natürlich heute in der Popindustrie erfolgreiche Vermarktungsstrategien in den letzten 60 oder 80 Jahren immer wieder wiederholt wurden, kommt verfestigt das Bild dann noch.
Ja und nein.

Die Kelten sind ja nicht unser einziger kultureller Einfluss. Und das, was meine Kids in der Schule gut finden, geht eher nicht auf keltische Einflüsse zurück, sondern eher auf osmanische oder arabische. Lustig wird das, wenn es sich mit einer durch deren Herkunftssprachen verfremdeten deutschen Rap-Grammatik vermischt.

Alles ändert sich in der Musik. Immer. Nur geht das langsamer, als manche von uns meinen. Die 12 Halbtöne in der Oktave stehen durch indische und arabische Einflüsse natürlich sowieso zur Diskussion - ebenso wie seit 150 Jahren schon durch Jazz und Blues.

Also gelassen bleiben: "Alles verändert sich, wenn Du es veränderst" (Rio Reiser, Ton Steine Scherben, 1971)
 
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Fast jeder Hit hat im Schwerpunkt mehr oder weniger ausgelutschte Akkordfolgen.
Oder es kann auch mal durch ein vom Rythmus getragenes Gerüst sein.

Nr. 1 Hits sind imho keine Zufälle, meine Thesen zu den möglichen Faktoren, es können pro Hit einzelne oder mehrere zutreffen, mediales Wohlwollen bei allen vorausgesetzt.

1. Markante Hook - Final Countdown, take on me, Majer Tom

2. Blödelfaktor/„originell“ - Die Doofen, Geil, 1-2-Polizei,

3. Quotenpräsenz (zB damals Wetten dass) - Bohlen, Limp Bizkit, Nelly Furtado

4. Großereignis (Fußball WM, Olympia) - Shakira, Grönemayer, Whitney Houston

5. Blockbuster Soundtrack - Top Gun, James Bond

6. Innovativer „neuer“ Sound - Madonna mit Frozen, People are People

7. Hit weil man schon „wer“ ist, „Fanbase“ - Nena (im obigen Beispiel), Taylor Swift etc.

8. Cover Song im Zeitgeist - Ainˋt no body, Tears donˋt lie/Mark O, Always on my mind, Go West

9. AirPlay (Radio, MTv, früher auch Viva), YouTube, TikTok - Money for Nothing, Over the rainbow, Gangnam Style

10. Manipulation (in jüngerer Zeit) / Hacker Streams - mir unbekannte Deutsch-Rapper
 
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1. Markante Hook - Final Countdown, take on me, Majer Tom
Bei "Major Tom" war meiner Meinung nach die Präsentation in der ZDF Hitparade im Januar 1983 ausschlaggebend. Ich war damals in der 4. Klasse der Grundschule und am Montag nach der Hitparade war "Major Tom" bei uns Tagesgespräch. Ich weiß das noch wie heute. Das war einfach anders. Ein Lied über Sabotage. Anscheinend emotionslos vorgetragen von Menschen, die sich wie Roboter bewegen.



4. Großereignis (Fußball WM, Olympia) - Shakira, Grönemayer, Whitney Houston
"Auf uns" von Andreas Bourani, "An Tagen wie diesen" von den Toten Hosen.

5. Blockbuster Soundtrack - Top Gun, James Bond
Die Bond-Songs sind meines Erachtens eher umgekehrt zu betrachten. Die Filme werden größer durch die Songs (statt umgekehrt). Was gab es schon für großartige Bond-Songs: zuletzt "No Time To Die" von Billie Eilish, "Skyfall" von Adele, "Live And Let Die" von Paul McCartney oder "Goldfinger" von Shirley Bassey ... nicht zuletzt das Ur-Bond-Thema von John Barry.

 
Nummer 1 Hits haben NICHTS mit der Musik der Zeit gemein, sondern immer mit dem Geschmack der Medien.
Radio und Fernsehen bringen unter das gemeine Volk was die großen Musikkonzerne wollen.
Wie viele Bands und Solisten hatten wohl großartige Stücke und sind im Sand der Zeit verschwunden, weil sie nicht promotet wurden.
 
Ich würde sagen, die Musik verfeinert sich immer mehr. Das ist so ein wenig wie beim Malen oder so, es gibt gewisse Gestaltungsregeln die eigentlich immer zu guten Ergebnissen führen und dann granuliert man die feiner, oder bricht mal kurz aus, kombiniert neu usw. Aber der Grund bleibt eben bestehen, weil das funktioniert und der Mensch sich ja im Grunde nicht groß ändert.
 
Habe mal über die Nr1 Hitlisten der letzten 44 Jahre geschaut, also bis 1980.

Der Grośteil trifft und traf nicht meinen Geschmack.
In den 80ern als Jugendlicher war mehr für mich dabei, in den letzten Jahren kaum was.

Das zeigte aber auch die Studie, dass die Jugend um 14 die Hauptkäuferschicht von Misik darstellte, also in der Vergangenheit als im Schwerpunkt noch Tonträger verkauft wurden.
 
Ich habe so mit Mitte 30 aufgehört aktiv neue Musik zu hören. Was heute so raus kommt interessiert mich eigentlich nicht, bis auf wenige Ausnahmen wie Stranger Things oder die Tron Daft Punk Sachen waren auch super. Aber so Top 100 oder so was, ne das ist schon lange nicht mehr mein Ding.
 
1984 Nena - Fragezeichen
Was ich krass finde, ist, dass ich den Song hier noch nie gehoert habe, obwohl er auf Platz 1 war. Normalerweise waere ich davon ausgegangen, dass ich jeden Song, der mal auf Platz 1 war, kennen wuerde (natuerlich sofern er aus einer Epoche stammt, mit deren Musik ich grundsaetzlich vertraut bin). Aber so kann man sich taeuschen.
 
Ich habe so mit Mitte 30 aufgehört aktiv neue Musik zu hören.
Das klingt traurig. In deinem Profil steht was von Ambient. Das Stück hier von Matthias Puech, ist 2018 erschienen, sowas geht dann natürlich an einen vorbei. Oder Caterina Barbieri, find ich zwar ein wenig gehyped, aber trotzdem nett. Nicht zu vergessen Alessandro Cortini, sein letztes Album ist auch noch nicht so alt.

Sind alles einzelne Stücke, einfach Play drücken.





 
Es gibt einige Dinge, die fast jede Kultur hat: 2/2 bzw. 4/4-Rhytmus, Pentatonik und noch 2, 3 andere. Nicht jede Kultur hat alles, aber eines von diesen Merkmalen gibt es wohl in jeder Kultur, oft auch mehrere.

Schrift gibt es aber auch seit mehreren 1000 Jahren in vielen Kulturen, und natürlich ändert sich in der Literatur auch nichts ;-) Es geht eigentlich immer noch nur um zwischenmenschlichen Macht- und Beziehungskram - in der griechischen Tragödie genauso wie bei Goethe. Alles schon gehabt... Ok, das eine oder Frühlings- oder Herbstgedicht kommt noch dazu.

Der Witz ist natürlich, dass man aus diesen simplen Grundbausteinen trotzdem immer wieder neues schaffen kann. Wie aus Ziegeln - da geht ein Schafstall genauso wie auch eine Kathedrale. Ein Menuett geht im 4/4-Takt genauso wie Hip-Hop.
 
Ich habe so mit Mitte 30 aufgehört aktiv neue Musik zu hören. Was heute so raus kommt interessiert mich eigentlich nicht, bis auf wenige Ausnahmen wie Stranger Things oder die Tron Daft Punk Sachen waren auch super. Aber so Top 100 oder so was, ne das ist schon lange nicht mehr mein Ding.

Bandcamp ist da eine gute Fundgrube wenn man Abseits vom Top 100 Tralala was neues sucht.
 
Ich find es interessant, dass das Motto "Früher war alles besser" auch wieder hier über den Wassern schwebt.
Ist sicherlich eine generationsspezifische Sache...

Ich persönlich fand aber auch die Top100 meiner Jugend in den 80ern zum großen Teil scheiße. Daher kann ich es bis heute nicht nachvollziehen, dass 80er-Jahre-Parties und ähnliche Verklärungen des Schrotts von damals in meiner Generation so omnipräsent sind.
A-ha, Alphaville, Nik Kershaw,...? Nope. Einstürzende Neubauten, Foetus, Psychic TV, Skinny Puppy, Nitzer Ebb,....

Der wesentliche Unterschied meinerseits in der Rezeption der Charts ist, dass ich die Charts der mittleren 70er bis späten 80er fast durchweg kenne (und schlimmerweise mindestens mitsummen kann), da durch den damaligen Mangel an Alternativen Musikkanälen (drei Programe im TV, Schulklasse als primäre peer group, etc.) kaum ein Entrinnen möglich war. Die Charts der Nuller Jahre bis heute kenne ich hingegen quasi Null. Und das, was ich da höre, ich in meinen Ohren nicht schlimmer als die Verbrechen der 70er und 80er.

Edith = Typo
 
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... Was gab es schon für großartige Bond-Songs: zuletzt "No Time To Die" von Billie Eilish,
Dieser Song ist einfach sowieso in vielerlei Hinsicht großartig, da er gleich mehrere Dinge auf einmal klar aufzeigt:

  • Die Wichtigkeit guten Gesangs
  • Die Wichtigkeit einer großartigen Melodie (die nicht zwangsweise kompliziert sein muss)
  • Dass es nicht zwingenderweise vieler Instrumente bedarf, um einen großartigen Song zu schaffen
  • Dass man durch entsprechende Produktion auch neue Elemente hervorzaubern kann (hier z. B. der Gesang)
 
Ich finde es bei solchen Diskussionen immer anstrengend, wenn dann auf Bandcamp und Co verwiesen wird, mit der Begruendung "also es gibt doch schon viel neues gutes interessantes etc!!1", weil das irgendwie trotzdem vom Thema abweicht. Natuerlich gibt es immer irgendwelche unbekannten, undergroundigen Leute die cooles Zeug machen, aber das wissen wir doch eigentlich eh alle und wir hoeren doch auch fast alle eher solche Sachen, wuerde ich jetzt einfach mal vermuten. Dennoch geht es hier doch eher um Veraenderung, Evolution, Bewegung im groesseren Massstab, oder nicht? Denn so cool das undergroundige Zeug auch sein mag, auch das unterliegt ja unterm Strich den selben Regeln und ist oft auch nur in irgendeiner Form eine Wiederholung oder Abwandlung dessen, was man schon mal vor 20-30 Jahren in aehnlicher Form hatte.

Auch vermute ich mal dass der Ersteller eines solchen Threads nicht aus der Motivation heraus schreibt, dass er nix interessantes mehr findet, was er sich anhoeren koennte. Von daher denke ich dass "aber es gibt doch schon viel neues gutes interessantes etc!!1" nicht die gesuchte Antwort ist.
 
Den fand ich irgendwie super-lame...

Dann lieber sowas hier:


Golden Eye von Tina Turner war auch ganz cool...

Den von Billie Eilish hoere ich grad zum ersten Mal, bleibt bei mir so gar nicht haengen, waere eher was fuer den Abspann

So sind die Geschmäcker eben verschieden. Die beiden Songs, die Du gut findest, sind aus meiner Sicht die schwächsten Bond-Songs ever. Aber jeder Jeck is halt anders ...
 
Einer der besten Bond Songs, ist immer noch "Another Way To Die" von Alicia Keys und Jack White. Aber was zum Teufel, hat dass eigentlich mit dem Thema zu tun.... :lol:

Alicia Keys & Jack White - Another Way To Die
 
Einer der besten Bond Songs, ist immer noch "Another Way To Die" von Alicia Keys und Jack White. Aber was zum Teufel, hat dass eigentlich mit dem Thema zu tun.... :lol:

Alicia Keys & Jack White - Another Way To Die

Stimmt, beides sehr gute Musiker.

und was hat das mit dem Thema zu tun? Ganz einfach: wenn man sich nur mal die Bond-Songs anhört, dann sollte relativ schnell klar werden, dass da wenig Gleiches zu finden ist, so unterschiedlich sind die. Anders ausgedrückt: wenn man etwas anderes möchte, muss man vielleicht auch in andere (NEUE?) Ecken (sehen) hören?
 
ch find es interessant, dass das Motto "Früher war alles besser" auch wieder hier über den Wassern schwebt.
Ist sicherlich eine generationsspezifische Sache...
Ne, alles war nicht besser, nur war das meine Prägephase und die entscheidet was man gut findet.
Ich persönlich fand aber auch die Top100 meiner Jugend in den 80ern zum großen Teil scheiße. Daher kann ich es bis heute nicht nachvollziehen, dass 80er-Jahre-Parties und ähnliche Verklärungen des Schrotts von damals in meiner Generation so omnipräsent sind.
A-ha, Alphaville, Nik Kershaw,...? Nope. Einstürzende Neubauten, Foetus, Psychic TV, Skinny Puppy, Nitzer Ebb,....
Bei mir genau umgekehrt A-ha, Alphaville, Depeche Mode etc. da geht das Herz auf, bei Einstürzende Neubauten etc. entleert sich eher der Mageninhalt. Kann mich aber auch erinnern, dass es immer diese coolen Anti-Mainstream-Typen gab, die habe ich früher gehasst. Heute höre ich selbst gern abseits des Mainstreams, bis auf ein paar Ausnahmen.
 
Kann mich aber auch erinnern, dass es immer diese coolen Anti-Mainstream-Typen gab, die habe ich früher gehasst.
Das ist natürlich auch immer ein Teil des Spiels. Vom "cool" mal abgesehen ist die Suche nach der Wohlfühlumgebung (sozial wie kulturell) ein wesentlicher Punkt in der Jugend und frühen Erwachsenenzeit. Und auch dieser kann dann musikalisch prägend sein. Sie ist aber nicht zwingend damit abgeschlossen.
Aber in der Tat ist es mir da wie wohl einigen anderen auch ergangen, dass sich das Ganze in eine totale Ablehnung der Populärkultur gesteigert hat, was mir den einen oder anderen frühen Zugang zu eher popkulturellen Elementen versperrt hat. Dafür waren aber viele andere Türen offen, und ich konnte ausprobieren, worauf ich Lust habe, oder definieren, was nur Anti-Pose ist.
Wenn man dann das Glück hat, etwas reflektiert erwachsen zu werden, kann man aber bestimmte Dinge problemlos nachholen.
Und so habe auch ich irgendwann durchaus einen Schritt zurücktreten können und weiß heute, was für großartige Bands Talk Talk oder die Talking Heads waren.
Mit den Petshop Boys, Modern Talking oder FR David kannst du mich aber immer noch heute jagen.
 
Stimmt, beides sehr gute Musiker.

und was hat das mit dem Thema zu tun? Ganz einfach: wenn man sich nur mal die Bond-Songs anhört, dann sollte relativ schnell klar werden, dass da wenig Gleiches zu finden ist, so unterschiedlich sind die. Anders ausgedrückt: wenn man etwas anderes möchte, muss man vielleicht auch in andere (NEUE?) Ecken (sehen) hören?

Für Senioren wie mich ist dies das Beste...
 


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